Stimmt, tolles Projekt.
Ja, genau daran musste ich auch denken. Wenn man hierzulande einen Blick in einschlägige Foren wirft, bekommt man den Eindruck, nur mit Vollformat und Objektiven ab 1000 Euro aufwärts kann man überhaupt fotografieren/filmen. Auch muss man unbedingt immer sofort auf die neueste Mark xy wechseln. Vorgängermodelle sind einfach zu schlecht.Funless hat geschrieben: ↑Mo 19 Aug, 2019 21:33 Ich find‘s total super!
Während man hier mit elaboriertem Getue über Pixelpitches, Sensorauflösung, Balancierungswehwehchen beim Gimbal, Drohnengejammer, das Züchten seines jeweiligen Next-Gadget-Disorders und Kameras mit einem DR von mindestens 28 Blenden schwadroniert zeigen die Jungs da drüben was man mit einer gehörigen Portion Phantasie, Kreativität und Willen alles realisieren kann.
Daumen hoch! 👍
Die Lebenswirklichkeit von Jugendlichen in Nigeria ist sicher offener von Gewalt geprägt, oder von offenerer, physischerer Gewalt, als hierzulande. Davon abgesehen spiegelt das Medium wie ein normaler Spiegel und nicht wie ein Zauberspiegel. Die Gewalt ist da, es hat keinen Zweck, sie schönzureden. Über die psychisch authentische Darstellung zu reflektieren, das setzt eine gewisse Art von Reife voraus, bei der zuvor ein Reifeprozess durchlaufen worden sein muss. Das ist das Problem des deutschen Films. Er hat sich von den unmittelbar faszinierenden Affekten distanziert, die Macher sind reif und reden wie gedruckt, wie eine FFA-Broschüre. Die Sujets sind alles, bloß nicht mehr authentisch, nicht mehr spannend, nicht mehr "Kino". Ein wertvoller deutscher Film nimmt sofort die Pose eines reifen, ausgewogenen Essays ein. Reiner Mumpitz, wenn man nicht wenigstens zuvor das Stadium des unzensierten Spaßes durchlaufen hat.Mac4ever1950 hat geschrieben: ↑Do 22 Aug, 2019 19:40Ich sehe aber diese Gewaltorgie negativ: Ist das bloß zeitgeistige Coolness, oder was soll das? Warum wird das so ausgewalzt, regelrecht zelebriert? Das ist doch genau diese Verdienstmasche mit pubertären Fantasien wie solche Machwerke wie „Mad Max V“: Dystrophien, die technisch brillant sind, ungeheuer fantasievoll und perfekt, aber meiner Meinung nach regelrecht gesellschaftlich zerstörerisch. Denn damit werden Jugendliche in entwicklungsbedingten Fehlhaltungen bestärkt. Wie viele tödliche Kämpfe hat dieser Kurzfilm nun genau? Die Rate pro Minute dürfte rekordverdächtig sein.
Du hast Dir nicht wirklich die Produktionsbedingungen angeschaut? Und die Verfügbarkeit von Wissen in der Gegend? Ansonsten bin ich über Deine Vergleiche komplett irritiert. Ich bin schon seit Jahren ganz erfolgreich mit den gängigen Programmen wie C4D, AE, Maya, Nuke etc. unterwegs und bin beeindruckt, was die Jungs mit den Rahmenbedingungen geschaffen haben.Jan hat geschrieben: ↑Do 22 Aug, 2019 19:51 Der Film beeindruckt auch nur Leute, die noch nie mit einer Effekt-Software gearbeitet haben. Ohne Blender wäre dieser Film wie jeder zweite beliebige andere Handytestfilm eines besseren Youtubers. Ich habe da schon ganz andere Effektfilme von Studenten gesehen, also auch keine Profis. Das sah dann wirklich schon nach Hollywood aus, das ist hier nicht der Fall.
Lass mal diese Filmer doch einen Film drehen, ganz ohne Blender und andere Effektprogrammen, das wird sich dann kein Mensch anschauen, weil es beliebig ist.
Also aktuelles Hollywood-Niveau! ;)Mac4ever1950 hat geschrieben: ↑Do 22 Aug, 2019 19:40Andererseits finde ich die Story fürchterlich. Eigentlich ist es gar keine: [...]
Jott hat geschrieben: ↑Fr 23 Aug, 2019 12:56 Ähm - von Kids ohne Geld mit einem kaputten Handy gedreht. Nicht vergessen.
Wie schon angedeutet: kriegen so was unsere Wolkenkuckungsheim-Filmer hier auch hin, die ohne raw, raw, raw und 18 Blenden nicht mal einen Blumentopf aufnehmen würden? Sieht nicht so aus.