Frage von Bernhard Schmidt:Hallo Leute,
habe mit Interesse den Thread 'Titelbearbeitung, glatter Rand' verfolgt, da
ich ebenfalls Probleme mit der Qualität der Titel habe, jedoch mit Premiere 6.0.
Habe schon mal gepostet und geschrieben, dass Titel mit weisser Schrift gerade
noch akteptabel sind.
Mein Problem ist aber immer noch da: Bei Titelerstellung mit Premiere 6.0
ist die Schrift unscharf, zittert beim Laufen, ist ausgefranzt, und die Schrift
deckt den Hintergrund nicht sauber ab.
Zur Konfiguration: Titelschriftbeurteilung auf Fernsehschirm, DV ab Camcorder
über SVHS auf Fernseher. Titelgenerator ist org. Premiere 6.0. Mit TitleDeko-Titeln bleibt Problem bestehen.
Ich meine, dass ich nichts falsch mache bei der Erstellung, da alle Versuche mit Halbbild, Tranzparenz usw. keine besseren Ergebnisse brachten.
Ich habe den Eindruck, dass die Schrift nicht mit max. mögl. Auflösung
erstellt (gerendert) wird. Bei dünnen kreisförmigen Linien entstehen beim Lauf der
Schrift Lücken und die waagrechten Schriftlinien 'springen'. Das Ergebnis ist Zittern der Schrift.
Habe einen objektiven Vergleich MSP6 und Premiere 6.0 in Titelerstellung gemacht:
MSP6 erzeugt die Texte annähernd zitterfrei und ohne Lücken. Warum geht's doch?
Wenn ich die Qualität der mit Premiere erstellten Titel mit Fernsehfilmen vergleiche,
frage ich mich, ob Premiere ein Spielzeug ist, zumindest in Bezug auf Titelerstellung.
Im übrigen fällt mir auf, dass DV-Bearbeitung mit dem PC noch in den Kinderschuhen steckt.
Dies erkenne ich auch an den Berichten der Fachpresse, die z.T. ins Lächerliche gehen.
Was meine Erfahrungen betrifft, habe ich in keinem anderen Softwarebereich soviele
Abstürze erlebt und soviel Leerlaufzeit benötigt um mit DV-Programmen arbeiten zu können. Wenn ich die Threads so verfolge, und lese, dass man speziell einen
PC braucht, mit dem man nur DV-Bearbeitung macht, wird mir einiges klar.
Auf baldige Besserung . Mit Zeit kommt Rat.
Gruss Bernhard
Antwort von Peter:
Hallo, Bernhard !
Natürlich steckt der Videschnitt mit PC noch in den Kinderschuhen! Vor nicht allzu langer Zeit brauchte man für das, was man heute mit MSP6 oder Premiere und After Effekts auf dem Tisch stehen hat, ein Millionenbudget!
Daß ausgerechnet PC-Systeme einen so schlechten Ruf haben liegt daran, daß so viele Leute damit rumspielen, die weder vom PC noch vom Videoschnitt einen blassen Schimmer haben. Ein sauber eingerichtetes System das eine extra Bootpartition für den Videoschnitt hat (weshalb nicht? Versuch doch mal, mit dem Casablanca ins Internet zu gehen!) und von einem Fachmann zusammengestellt und eingerichtet wurde, läuft problemlos und ohne Abstürze. Die Probleme stecken nicht im PC - sie sitzen davor !!
Wenn Du mit offenen Augen die Casablanca- und MAC- Videoforen durchforstest, wirst Du feststellen, daß es da auch nicht weniger Probleme gibt. Speziell mit dem Casablanca, einem extra für den Videoschnitt konstruierten Gerät, ist es ein Trauerspiel. Dabei haben die Geräte noch den großen Vorteil daß man sie nicht tagsüber zum "Moorhuhnschießen" mißbraucht und abends für den Videoschnitt hernimmt.
Als letztes die "Treppen". Wie ich bereits im Videoforum.de analysiert habe, kommen diese Treppen durch den DV-Codec zustande. Selbst wenn ich ein mit HUFFYUV gerendertes File analog an einen D8- oder DV-Camcorder zurückspiele treten diese "Treppen" auf, obwohl der Titel absolut sauber an den Camcorder übergeben wurden. Der PC macht also nichts weiter als den Hardware-Codec des Camcorders und seine Fehler (die Kompressionsartefakte) hundertprozentig genau nachzubilden. Ich habe übrigens sowohl mit Premiere 6.01 als auch mit MSP 6.002 genau die gleichen Erebnisse erzielt!
Ich denke mal, hier gilt - wie überall in der EDV - auch der Grundsatz: "Garbage in - Garbage out"
Zum Spielzeug: Natürlich ist das, was wir haben "Spielzeug" im Vergleich zu dem was in Fersehstudios oder anderen Profistudios vorhanden ist. Geh mal nach Mainz auf den Lerchenberg und laß dich durch die Schnittstudios führen! Vergiß aber nicht zu fragen, mit was die arbeiten und was das kostet!! Andererseits war so mancher Profi erstaunt, was man mit einer mickrigen D8-Kamera und einem läppischen PC alles zustande bringen kann!
Ich denke daß man mit dem, was wir heute haben, mehr als zufrieden sein kann und es wird immer besser. Ich jedenfalls hätte das vor 15 Jahren, trotz genzenlosem Optimismus, im Traum nicht für möglich gehalten. Da waren wir froh, wenn wir mit einem Großrechner ein Strichmännchen animieren konnten!
Mit optimistischen Grüßen
Peter
Antwort von Thorsten Schneider:
: Mein Problem ist aber immer noch da: Bei Titelerstellung mit Premiere 6.0
: ist die Schrift unscharf, zittert beim Laufen, ist ausgefranzt, und die Schrift
: deckt den Hintergrund nicht sauber ab. (...)
:
: Ich habe den Eindruck, dass die Schrift nicht mit max. mögl. Auflösung
: erstellt (gerendert) wird. Bei dünnen kreisförmigen Linien entstehen beim Lauf der
: Schrift Lücken und die waagrechten Schriftlinien 'springen'. Das Ergebnis ist Zittern
: der Schrift.
Hallo Bernhard,
Du erwähnst bei Deinem Problem u.a. "dünne Linien". Verwendest Du Schriften mit Serifen? Das sorgt zwangsläufig für Probleme wie Zittern etc. Versuch mal eine serifenfreie Schrift wie z.B. Arial. Vielleicht ist damit das Ergebnis sauberer.
Premiere kenne ich nicht näher, aber auch dort müsste es Optionen wie "Entflechten", "Antialiasing" oder "Kantenglättung" geben. Hast Du die aktiviert?
Viele Grüße
Thorsten
Antwort von FL:
Hallo,
wenn du deinen Titel in Premiere auf die Timeline gezogen hast, probier doch einfach mal den Videofilter "Reduce Interlace Flicker" im Untermenü Video aus. Der verhindert das Flackern von extrem dünnen Linien im Interlace Format.