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Infoseite // Sequenz-Einstellungen in NLE's: ein Transcodierschritt oder nicht?



Frage von Daniel Weilich:


Hallo erstmal und erste Grüße in die Runde,

Meine schlaflosen Nächte werden von einer generellen NLE-Frage zum Verständnis der Sequenz-Einstellungen in Editoren geplagt, um zusätzl. Verlust zwischen Ursprungs Codec/Format und dem Final Export zu vermeiden.

Ja ja, die leidigen Sequenzeinstellungen: Ich kriegs partú nicht in den Kopf -> Sind es im Falle von unvermeidbar abweichenden Sequenz-Einstellungen nun zusätzliche Transcodierungen des Materials oder eben nicht? Das ist hier noch einmal die Frage. Wandeln die Editoren nun am Ende beim "Ausspielen" von Ursprungscodec/Format 1 direkt in Exportcodec/Format 2 OHNE die Sequenzeinstellung im Zwischenschritt? Oder wird von den NLE's in der Regel von Codec/Format 1 zu Sequenz Codec/Format, und dann erst zu Codec/Format 2 gewandelt? Also sind es 1 oder 2 Schritte die im Hintergrund laufen wenn man seine fertige Sequenz in sein Zielformat exportiert? In Node-basierenden Compositing Programmen wie Nuke gibt es beispielsweise garkeine Sequenzbühne im üblichen Sinne und man hat im Denkschritt nur Ausgangsmaterial und Exportauswahl. Das läßt den Verdacht zu, dass entweder die Sequenzeinstellungen grundsätzlich virtuell sind oder Programme da unterschiedlich funktionieren.

Die Frage basiert auf einer mir oft hinderlichen aber unvermeidlichen bildlichen Denkweise von der ich nicht loskomme. Peinlich aber wahr: Ich schneide schon eine geraume Weile, habe aber bis heute keine wirklich klare Antwort darauf bekommen. Es gibt leider hin und wieder unvermeidliche Situationen in denen man vom Ursprung und Ziel abweichende Sequenzeinstelllungen wählen muss. Eine mir bereits gegebene Antwort darauf war früher einmal, dass die meisten NLE's die Sequenzeinstellungen definitv NICHT ignorieren können, WENN Effekte und Attributänderungen (Seitenverhältnis/Bewegung/Zeit etc.) auf der Sequenz liegen, da die Effekte ja auf die Sequenzeinstellungen angepasst sind. Das macht Sinn, aber die Antwort genügt mir nicht, da sie zwar einen besonderen Fall klar abschließt, aber viele andere Situationen auslässt. Auch wurde da nicht auf Unterschiede gängiger NLE's eingegangen oder ob es da überhaupt Unterschiede gibt. Das bezog sich damals glaub ich auf FCP.

Sollte hier jemand die Grundprinzipien wie Programme (z.B: FCP, MC, Edius oder Premiere) da so "ticken" kennen, wäre ich für jeden Hinweis sehr dankbar. Vielen Dank für eure Anregungen im Vorraus!

Es grüßt der Daniel

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Antwort von Belize:

In Vegas Pro sind es Projekteigenschaften, keine Sequenzeinstellungen. Und da gibt es eine Zweiteilung. Die Projekteigenschaften, die Auflösung, Halbbildreihenfolge, Bildwiederholfrequenz betreffen, beeinflussen das Material innerhalb des Projektes grundsätzlich nicht (auch nicht bei der Filterwirkung).

Da kann ein 1920x1080i50-Video importiert werden in ein Projekt mit den Projekteigenschaften 8x8 Pixel mit 2 fps und progressiv und dennoch wird das keinen Einfluss haben, wenn das Video beispielsweise wieder zu 1920x1080i50 oder einem anderen Format gerendert wird. Entscheidend sind hier allein die Rendereinstellungen, während die Projekteigenschaften nur Grundlage für die Vorschau während der Bearbeitung sind.

Eine zusätzliche Beeinflussung durch die o. g. Projekteigenschaften gibt es innerhalb von Vegas Pro nur dann, wenn intern neue Medien generiert werden (denn die werden identisch zu den Projekteigenschaften generiert), wenn ein Framegrabbing durchgeführt wird (weil das direkt von der Vorschau abhängig ist) und in manchen Ausnahmefällen, wenn beim Rendern im Renderdialog die Option "Video auf Framegröße des Outputs anpassen" gewählt wird (falls in diesem Fall die Seitenverhältnisse von Input und Output erheblich voneinander abweichen).

Für andere Schnittsysteme kann ich keine Aussage treffen.

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Antwort von Daniel Weilich:

Belize, dank dir für die Ausführungen bezügl Sony Vegas. Interessant zu hören. Man könnte natürlich jetzt voreilig zu dem Schluss kommen dass das in anderen NLE's genauso ist? Zumal es ja bei Premiere auch Projekteinstellungen gibt, aber ich glaub die beziehen sich eher auf Laufwerke und Capturing Auflösung etc. Bei Final Cut Pro gibt es sehr detaillierte Sequenzeinstellungen, von Pixelratio über Frameratio bis hinzu Codec für die Sequenz. Da liegt die Vermutung nahe, dass es sich da anders verhält als bei Vegas. Aber für weitere Kommentare wäre ich sehr dankbar.

Belize, aber dein witziges Beispiel hat mich auf eine Idee gebracht. Genau das werde ich jetzt spaßenshalber einmal ausprobieren in verschiedenen Trials die hier rummfliegen. Ich stelle die Sequenzen auf so klein ein, dass man GANZ DEUTLICHE ARTEFAKTE sehen müsste, wenn das ganze dann wieder in groß rausgerendert wird.

Freue mich auf weitere Erfahrungen,
Es grüßt der Daniel

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Antwort von Axel:

Die Sequenzeinstellung sollte idealerweise weder in der Bildgröße noch in der Bildrate vom Footage-Codec abweichen, da dies in der Vorschau (Belizes Erklärung) Echtzeit kostet. Da man sich heutzutage auf Echtzeit verlässt, ist das dann ein NoGo.

Die Sequenzeinstellung kann natürlich den Footage-Codec gleich zum Export-Codec durchreichen, ohne dass jemals ein Frame im Sequenzcodec gerendert wurde (deine Bezeichnung "virtuelle" Einstellung). Obwohl möglich, ist das nicht sinnvoll.

Die Sequenzeinstellung sollte die Projekteinstellung sein, der Codec, in dem man das fertige Video in der bestmöglichen (oder für seine Zwecke ausreichenden) Qualität exportiert. Nehmen wir an, man hat DSLR-Footage, das man gleich in das Web-Format H.264 rendert, wie es heute ja technisch möglich ist. Wie es zwei aktuelle Parallelthreads zeigen ("Qualitätsverluste"), ist das kein kluges Verfahren. Es wäre besser, ein hochwertiges Original in einem verlustfreien oder verlustarmen Codec zu haben, und von dieser Datei aus kleinere Versionen zu berechnen.

Der Sequenzcodec sollte entweder identisch mit dem Footage-Codec sein (man hat es eilig, und der Codec ist z.B. DV oder DVCProHD) oder aber schwächer komprimiert und leistungfähiger (s.o.). Für die Compositingprogramme in den "Suiten" ist ein intraframekomprimierter Codec als Rendercodec angebracht, da alles andere qualitativ inakzeptabel wird. Da heute die post-NLE-Bearbeitung häufig mittels dynamischer Links wieder mit dem NLE verknüpft ist, ist es nicht sehr sinnvoll, hier mit unterschiedlichen Einstellungen zu arbeiten.

Fazit: , , .

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Antwort von Daniel Weilich:

Axel, wenn ich dich richtig verstehe (Danke für deine Antwort!), dann empfiehlst du im Falle von verschiedener Footage (was ich ja als Problembeispiel anbrachte) ergo in einen verlustfreien Codec (oder uncompressed etc.) "aufzubohren", so dass alle in einem gleichen (gemeinsamen) maximal verlustfreien Codec/Format vorliegen und die Sequenz dann auf diesen Codec eingestellt ist und dann auch auf diesen Codec "gemastered" wird, um dann vom Master aus wiederum die verschiedenen Endformate heraus zu erstellen? Dann würdest du indirekt damit also sagen dass die Antwort auf meine Frage "Ja" ist. Also: "Ja, die Sequenzeinstellung erzeugt einen Zwischenschritt wenn sie nicht der Footage entspricht". Das wären dann aber bei mancher Footage gleich 3 Transcodier-Schritte anstatt einer oder 2. Davon wollte ich eigentlich weg. So habe ich es halt immer gemacht weil ich mir über das Verhalten der Sequenzeinstellung halt nicht sicher war. Sinvoller wäre doch wenn man dann auf da Originalmaterial zurückgreift und von dort aus in das angegebene Wunschexport-Format transcodiert. (1 Schritt)
Die Sequenzeinstellung sollte idealerweise weder in der Bildgröße noch in der Bildrate vom Footage-Codec abweichen, da dies in der Vorschau (Belizes Erklärung) Echtzeit kostet. Da man sich heutzutage auf Echtzeit verlässt, ist das dann ein NoGo. Was ist wenn ein klassischer Schnitt geplant ist, also keine Effektspielerei, kein CG im Schnitt. Also wenn keine Effekte auf der Sequenz liegen, aber verschiedene Ausgangs-Footage vorliegt, die in die selbe Sequenz rein muss (Abwechselnde Bilder verschiedener Footage mit verschiedener Aspect Ratio etc.)? Wäre es dann nicht sinnvoll zu wissen ob die Sequenzeinstellungen beim Export einen Transcodier-Zwischenschritt erzeugen oder nicht? Weil das war ja immernoch meine Ausgangsfrage. Und nicht der Workflow. z.B. Sorenson 3 16:9 zusammen mit DVCPRO PAL WIDESCREEN (anamorphotisch). Frameratio quasi die selbe aber Pixelratio unterschiedlich. Rendere ich jetzt auf # FFV1 # Huffyuv # Lagarith # x264 oder andere Lossless raus, würd ich gern wissen ob meine Sequenzeinstellung die einem der Ausgangscodecs entspricht nun beim anderen einen doppelten Schritt erzeugt. Aber trotzdem Danke für die Workflow-Empfehlung. So habe ich bis jetzt immer gearbeitet, da es genau der Workflow ist, den ich empfehlen würde wenn ich mir nicht sicher bin ob oder ob nicht (bezügl. meine Frage)

Danke und liebe Grüße

Space


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