Frage von Rüdiger Rauh:Kameraden,
da wo ich gerade bin gibt es sehr sehr starke Kontraste. Sonnenschein extrem, dann wieder Schatten.
Da ich fast ausschliesslich im Manuell-Modus meiner Kamera arbeite, bekomme ich nun Probleme: Stelle ich die Belichtung nach einem hellen Bereich ein, saufen mir die dunklen Bereiche ab; orientiere ich mich an dunklen Bereiche, fliegen mir die hellen Stellen um die Ohren. Was macht Ihr denn üblicherweise in solchen Augenblicken? Bitte nicht etwa die Automatik einschalten? Ein Filter kann ich mir grad auch nicht kaufen. Zu weit weg.
Danke
Euer Rüdiger
Antwort von Anonymous:
Nur nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang filmen.
Antwort von Debonnaire:
Wenn du weder mit z.B. einem neutralgrauen Verlaufsfilter die hellen Teile des Bildes belichtungsmässig angleichen kannst/willst, mit keinen Aufhellflächen/Kunstlicht die Schatten aufhellen magst, oder das Motiv nicht vollkommen statisch ist, so dass du zwei Aufnahmen (eine auf die Lichter, eine auf die Schatten belichtet) nacheinander durchführen und dann in der Post miteinander verrechnen kannst, dann bist du "Up shit creek without a paddle", oder, mit anderen Worten: Am Arsch!
Auch in unserer digitalen Jekami-Zeit lassen sich physikalische und technische Absolutlimiten nicht per Druck auf einen Automatikknopf im grünen Deppenmodus ausser Kraft setzen. ;-)
Antwort von Anonymous:
Hi,
1. Bei solchen Extremen nicht schwenken. Jede Szene einzeln einstellen. Dann kann auch gezoomt werden.
2. Bei WW - Aufnahmen ist es sehr schlecht. Nur mit den Einstellmöglichkeiten an der Kamera.
Es wäre gut wenn man mehr wüßte, Kameratyp, wo soll gedreht werden, usw. Mehr Infos, dann kann man auch besser helfen.
Antwort von Axel:
Den größten möglichen Kontrastumfang und damit die größtmögliche Zeichnung in hellen und dunklen Partien erhältst du - in Ermangelung sowohl der erwähnten Aufheller oder Grauverlaufsfilter - wenn deine Kamera eine Zebra-Anzeige hat. Du stellst die Blende so ein, daß soeben keine Zebrastreifen mehr angezeigt werden. Außerdem vermeidest du Streulicht, indem du deine Sonnenblende mit Pappstreifen (oder schwarzem Isolierband) so weit abklebst, daß wirklich nur noch der sichtbare Ausschnitt freiliegt. Vielleicht zusätzlich noch ein Polfilter, an den man aber vielleicht in der Antarktis schlecht rankommt.
Antwort von Anonymous:
Vielleicht zusätzlich noch ein Polfilter, an den man aber vielleicht in der Antarktis schlecht rankommt.
Wer "in der Antarktis" an einen PC mit Internetverbindung "rankommt" um hier zu Posten, der sollte sich den Polfilter lockerst auch besorgen können, denke ich mal! ;-)
Mit Zebra erreichst du in dieser Situation dasselbe, wie wenn du einfach auf die hellsten Bildteile belichtest: Der dunkle Teil versäuft in Schwarz. Genau das IST ja das Problem: Der vom Motiv gelieferte Kontrastumfang übersteigt offenbar denjenigen der digitalen Aufnahme, und dies kann nun mal ohne Abdeckung/Nachbelichtung nicht korrigiert werden. Punkt. Da hilft kein Zebra; Gnus sind auf verlorenem Posten, und selbst eine Schwarzschwanzkuduantilope schaut in die Röhre. Akzeptiert einfach Physik und Technik und deren Limiten!
Antwort von Debonnaire:
Wer "in der Antarktis" an einen PC mit Internetverbindung "rankommt" um hier zu Posten, der sollte sich den Polfilter lockerst auch besorgen können, denke ich mal! ;-)
Mit Zebra erreichst du in dieser Situation dasselbe, wie wenn du einfach auf die hellsten Bildteile belichtest: Der dunkle Teil versäuft in Schwarz. Genau das IST ja das Problem: Der vom Motiv gelieferte Kontrastumfang übersteigt offenbar denjenigen der digitalen Aufnahme, und dies kann nun mal ohne Abdeckung/Nachbelichtung nicht korrigiert werden. Punkt. Da hilft kein Zebra; Gnus sind auf verlorenem Posten, und selbst eine Schwarzschwanzkuduantilope schaut in die Röhre. Akzeptiert einfach Physik und Technik und deren Limiten!
Ups, sorry, war nicht eingeloggt. Dieser hochintelligente und dazu noch saukomische Erguss kam von mir. :-D
Antwort von Axel:
Wer "in der Antarktis" an einen PC mit Internetverbindung "rankommt" um hier zu Posten, der sollte sich den Polfilter lockerst auch besorgen können, denke ich mal! ;-)
Messerscharf kombiniert ;-)
Mit Zebra erreichst du in dieser Situation dasselbe, wie wenn du einfach auf die hellsten Bildteile belichtest: Der dunkle Teil versäuft in Schwarz.
Auch das ist unbestreitbar. Ich beschrieb nur die einfachste Methode, in der geschilderten Extremsituation eben eine Fehlbelichtung zu vermeiden. Die Blende soweit
auf wie
möglich, um den im Schatten lauernden Klapperschlangen noch eine Chance zu geben, und soweit
zu wie
nötig, da ja Überbelichtungen im Zweifelsfall die größere Katastrophe
sind.
Antwort von K.-D. Schmidt:
Tja, Rüdiger, Du siehst schon an den bisherigen Antworten, dass das Problem kaum in den Griff zu bekommen ist. Wenn Du uns noch mehr über die Kamera mitteiltest, könnten wir dir vielleicht noch etwas mehr helfen.
Allgemein:
Frage dich, worauf es dir beim Filmen ankommt. Was sind die wichtigen Bildteile, die hellen oder die dunklen. Darauf wird dann belichtet.
Ist beides gleich wichtig, belichte so, dass die hellen Bildteile kaum bis gar nicht überstrahlen. was im Hellen abgesoffen ist, bekommst du später kaum noch zurück. Aus den dunklen Bildteilen kannst du in der Nachbearbeitung schon eher noch Zeichnung und Inhalte herausholen, indem etwa die Gammakurve angepasst wird und mit Helligkeit und Kontrast gespielt wird.
So viel aus meiner Erfahrung.
Gruß
KDS
Antwort von Debonnaire:
Ich beschrieb nur die einfachste Methode, in der geschilderten Extremsituation eben eine Fehlbelichtung zu vermeiden.
Das ist ja gerade der Witz: Du KANNST "eine Fehlbelichtung" nicht vermeiden, in dieser Beleuchtungssituation, und unter der Voraussetzung, dass ich den herausgespührten Wunsch von Rüdiger Rauh ernst nehme, dass offenbar ALLES "wichtig" sei. Du kannst dich nur entscheiden WELCHER Teil fehl-/korrekt belichtet wird, oder wo du am ehesten Abstriche machen kannst.
Bei der Beantwortung einer Frage darfst du nicht einfach die Frageparameter anpassen, nur damit die Antwort SINN macht!
Antwort von Axel:
Bei der Beantwortung einer Frage darfst du nicht einfach die Frageparameter anpassen, nur damit die Antwort SINN macht!
Das gebe ich zu. Der Rat an Rüdiger wäre: Vergiß es!
Stelle ich die Belichtung nach einem hellen Bereich ein, saufen mir die dunklen Bereiche ab; orientiere ich mich an dunklen Bereiche, fliegen mir die hellen Stellen um die Ohren. Was macht Ihr denn üblicherweise in solchen Augenblicken?
Wenn mir der
Inhalt der Aufnahme wichtig ist, gehe ich in einem solchen Augenblick einen Kompromiß ein (s.o.).
Antwort von Rüdiger Rauh:
Ich danke Euch sehr. Ihr habt mir sehr hilfreiche Tipps gegeben, wie zum Beispiel "nicht zoomen" und "Zebra" was meine Cam zum Glück hat. Tausend Dank noch einmal. Mache mich nun auf den Weg und bin dann 5 Tage in der Wildnis offline.
;)
Euer Rüdiger
Antwort von Anonymous:
dann vergiss deinen ersatzakku nicht!
gruß cj