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Infoseite // Kamera für Zeitrafferaufnahmen



Frage von tomaus:


Ich habe den Auftrag, den Umbau eines Kinos im Zeitraffer aufzunehmen. Täglich ca 7 Stunden auf der Baustelle. 4 Wochen lang. Nun habe ich gute Cams, die dies können (F3, EX1, FS 700, Gy 750 etc.). Diese möchte ich allerdings dafür nicht verwenden, da ich sie erstens täglich brauche und mir das Risiko, dass sie kaputt gehen einfach zu hoch ist. Staub, Umfallen etc., die Liste ist lang.

Gefordert ist Full HD, der Film soll später im besagten Kino gezeigt werden. Könnt Ihr mir ein gute Consumer-Cam empfehlen, die diesen Ansprüchen genügt?

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Antwort von Pianist:

Genau die gleiche Situation hatte ich ja neulich auch. Lösung: Digitale Spiegelreflexkamera mit externem Intervallauslöser. Wichtig ist nur, dass die Kamera absolut unverrückbar montiert wird. Zum Intervall würde ich vorschlagen, alle drei bis fünf Sekunden ein Foto zu machen.

Matthias

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Antwort von carstenkurz:

Was spricht gegen die Universalwaffe GoPro? Möglicherweise das hier:
https://www.kolja-engelmann.de/blog/201 ... oblematik/


Vorteil bei einer DSLR könnte qua RAW der zu bewältigende Kontrastumfang sein. Allerdings wird im RAW Format jede Speicherkarte ziemlich schnell dicht sein. Und all zu oft sollte man während so einer Dokumentation nicht an der Kamera rütteln beim Speicherkartenwechsel, mal abgesehen davon, dass die Kamera ja auch während der Umbauarbeiten jederzeit erreichbar sein muss. Stromversorgung, Staub, etc, muss man alles berücksichtigen.
Ebenso wird vermutlich nicht allzu viel Licht im Kinosaal sein (ist innen oder aussen angefragt?).

Gute Langzeitraffer sind garnicht so trivial, vor allem wenn man nur eine Chance hat.

Ich habe dafür mal eine CHDK modifizierte Canon Snapshot benutzt. Mit externer Stromversorgung war das kein Problem. CHDK hat dafür eigene Timerfunktionen, und auch Bracketing ist möglich, daher habe ich auch in JPEG arbeiten können. Macht natürlich hinterher ggfs. viel Arbeit bei der Nachbearbeitung.

Man muss aber bei Baustellen auch mal damit rechnen, dass der Strom kurzzeitig oder über Nacht weg ist. Da muss man dann prüfen, wie lange die Kamera aus dem Akku läuft, ob sie bei Wegfall und Wiederkehr der Stromversorgung auch weiter aufnimmt, etc.

- Carsten

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Antwort von Pianist:

Ich habe mir für diesen Zweck eine V-Mount-Platte mit einem DC/DC-Wandler bauen und ans andere Ende den entsprechenden Nikon-Speisestecker ranlöten lassen. So kann ich die DSLR direkt mit einem V-Mount-Akku betreiben. An das Fach unten (D 7000) kommt man auch prima ran, ohne die Kamera bewegen zu müssen, wenn man die Karten wechseln möchte. Auf zwei 64-GB-Karten sollte aber genug raufpassen.

Rechnen wir mal mit 20 Arbeitstagen zu je acht Stunden, alle fünf Sekunden ein Foto. Das sind 12 Bilder pro Minute, 720 Bilder pro Stunde, 5.760 Bilder pro Tag, 115.200 Bilder in 20 Tagen.

Wenn man zwei 64-GB-Karten reinsteckt und die kleinste Auflösung in mittlerer Qualität wählt, muss man wohl nur einmal die Karten wechseln.

Den Akku habe ich täglich gewechselt, aber das wäre wohl nicht nötig gewesen. Somit fehlt mir die Erfahrung, wie viele Bilder eine D 7000 mit einem V-Mount-Akku wirklich machen kann.

Matthias

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Antwort von tomaus:

Es handelt sich hier um einen kompletten Umbau des großen Kinosaales und des Foyers. Beide Baustellen laufen gleichzeitig an. An die goPro habe ich auch schon gedacht. Das lästige Stromproblem muss halt ordentlich gelöst sein. Zumindest sind mir diese kleinen Cams lieber als meine dicken Oschis, die ich nur ungern dafür einsetzte.

Als Lichtquellen werden Baustrahler dienen, die die Bauarbeiter sowieso benötigen. Mit welcher GoPro könnte ich Zeitraffer machen? 2er oder 3er?

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Antwort von TheGadgetFilms:

Wenn du es trotzdem mit einer Gopro versuchen willst, können wir dir diese Seite nahelegen:
http://cam-do.com/

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Antwort von carstenkurz:

Ich habe da selbst keine Erfahrung mit, aber wenn man einigen der Links folgt, dann scheint es so zu sein, dass die GoPro grundsätzlich nur aus dem Akku läuft und dieser während des Betriebs am Ladegerät nur nachgeladen wird, dabei aber die Kamera wohl mehr Saft verbraucht, als geladen werden kann - sprich, man kann die Betriebsdauer mit Akku durch ein dauerhaft angeschlossenes Ladegerät nur 'etwas' verlängern, aber nicht endlos.

Bei der Hero2 lese ich dagegen, dass diese Betriebsart funktionieren soll.

Aber alles ohne Gewähr - der hier z.B. scheint dieses Problem nicht zu kennen:

http://videobearbeitung-in-action.de/go ... gDerKamera

Dazu kommt ja, dass hier eine normale Baustelle fotografiert werden soll, die Arbeitszeiten werden wohl kaum mehr als 8-10h pro Tag laufen, wäre schön, wenn man die Kamera nachts ausschalten oder die nächtlichen Bilder automatisch verwerfen könnte. Muss man überlegen...

Es gibt Webcams, die sowas alles automatisch machen, wenn vor Ort zumindest ein Internet-Anschluss verfügbar ist. Dummerweise haben aber die wenigsten Webcams eine brauchbare Bildqualität, und flexible Objektive haben die auch nicht, Fragen wie manueller Weissabgleich und Belichtung etc. stellen sich meistens auch garnicht erst.



Ich habe bei uns im Kino mal über Wochen eine Webcam laufen lassen, da waren am Ende nur eine Handvoll Bilder verloren (FTP-Server kurzzeitig nicht verfügbar, etc.). Vorteil dieser Dinger ist auch, dass die mit Strom einschalten binnen kürzester Zeit ganz von alleine wieder Bilder liefern, sobald das WLAN wieder da ist, und dass man genug Speicher online vorhalten kann. Nur, wie gesagt, die Bildqualität...


- Carsten

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Antwort von rabe131:

... kann mich nur wiederholen, für einen langen Zeitraum sind Netzwerkkameras ideal. Habe zwei seit über zwei Jahren bei Wind
und Wetter laufen. Eine USV dazu, ein NAS und fertig ist die Geschichte.
So schon einige Millionen Bilder und ein paar veröffentlichte Filme produziert.

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Antwort von carstenkurz:

Welche Kameras würdest Du empfehlen?

- Carsten

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Antwort von tomaus:

Netzwerkkameras sind mit mit Sicherheit eine gute Lösung, nur für meinen Fall eignen sie sich nicht. 1.) soll der Film nach Fertigstellung des Kinos im selbigen einige Wochen laufen, wobei die Mindesanforderung an die Bildqualität FullHD ist, 2.) wird es während der Umbauarbeiten keinen hauseigenen Strom, geschweige denn ein Netzwerk geben.

Ich denke, dass ich mit 2 GoPros gut bedient sein werde. Während der Umbauarbeiten bekomme ich einen eigenen Schlüssel für das Kino und kann die Cams kontrollieren, wann immer ich will. Ich müsste morgens und abends jeweils rein um die Kameras zu starten, bzw. auszuschalten. Da das Kino in unmittelbarer Nachbarschaft liegt ist dies kein großer zeitlicher Aufwand.

Welche GoPros eignen sich dafür am besten? Black, Silver oder White
Edition? Den Film vom Messeaufbau finde ich sehr gelungen, genau so so es werden.

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Antwort von Pianist:

Aber wie willst Du denn in der GoPro den Akku oder die Karte wechseln, ohne sie insgesamt zu verstellen? Mir wären diese Plastikteile zu wackelig. Du musst da mit einer Toleranz von Null arbeiten, sonst sieht es scheiße aus.

Ich würde nach wie vor mit einer DSLR arbeiten, die ich an einer eigens angefertigten und fest verschraubten Wandhalterung befestige. Zur Stromversorgung habe ich ja weiter oben schon was geschrieben.

Du musst eben nur klären, ob es eine Stelle gibt, die während der Arbeiten möglichst nicht angefasst wird, oder wo Du nach kurzer Pause die Halterung wieder anschrauben kannst.

Matthias

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Antwort von tomaus:

Durch Zwischenschnitte mit normalen Videos von der Abrissparty und kurzen Interviews werden die Timelapseaufnahmen unterbrochen. Somit merkst du nichts von evtl. Positionswechseln. Außerdem wechseln wir beim Schnitt ständig zwischen großem Saal und Foyer. Ich habe gelesen, dass mit kräftigen USB Ladegeräten der Akku schneller aufgeladen als entladen wird.

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Antwort von Pianist:

Gut, das erleichtert das Verfahren natürlich erheblich. Von einer GoPro für solche Zwecke bin ich aber trotzdem nicht überzeugt...

Matthias

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Antwort von rabe131:

Netzwerkkameras können FullHD. Internet bzw. ein Netzwerk braucht man auch nur für den Fernzugriff, für sich genommen funktioniert auch alles nur
mit einem Netzwerkkabel verbunden. Strom werden die Bauarbeiten auch benötigen. Überbrücken lassen sich Stromausfälle mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV)

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Antwort von tomaus:

Also, das Rennen ist entschieden. Ich habe heute eine GoPro silver edition gekauft. Erst mal eine, um die Qualität zu testen. Als Fan von tonnenschweren Cams war ich ja skeptisch, ob so ne Streichholzschachtel gute Qualität liefert.

Ich habe sie heute 5h im Timelapse-Modus (30sec pro Bild) laufen lassen. Mit einem USB-Ladegerät, das 2,1 Ampere ausgibt hat der Akku keine Chance, leer zu laufen.

Dann die Schnittsoftware goPro Studio runtergeladen, fisheye korrigiert und das ganze in FinalCut betrachtet. Da ist mir erst mal die Klappe nach unten gefallen. Tolle Farben, hoher Kontrast und scharfes Bild. Für den Zweck, für den ich sie die nächsten Woche benötige genau das richtige. Hab gleich bei ebay eine zweite für 239.-€ geordert. (Versandrückläufer).

Das Gehäuse kann man bei externer Stromzufuhr leider nicht benutzen, andererseits sehe ich das auch in Hinblick auf die Wärmeentwicklung sogar als positiven Umstand an.

Ich danke euch, die ihr mich auf die richtige Fährte gebracht habt

Testfile: https://www.youtube.com/watch?v=6kaHfc- ... e=youtu.be

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Antwort von coke:

Frage in die Runde:

ich habe vor mit der GoPro 3 BE den Bau einer 15 mtr langen Schaltanlage aufzunehmen. An der Anlage werden jeden Tag 5 Elektriker arbeiten (8 Stunden) und 20 Arbeitstage wird die Fertigstellung dauern.
(Stromversorgung über ext. Akkupack) Nach Feierabend wird die fixierte Kamera über Nacht ausgeschaltet

Wie würdet Ihr die Anzahl der Bilder pro Minute/Stunde einstellen?



Coke

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Antwort von tomaus:

Mit der gopro kannst max 1 Bild/Minute machen. Das wäre wohl eine gute Einstellung. Das nächste kürzere Intervall beträgt 1 Bild/30 sec. Siehe mein posting.

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Antwort von ruessel:

Für richtig prof. Aufnahmen gibt es nix besseres als Fotokamera mit Strompuffer, Heizung und Lüfterregelung (gegen beschlagen der Optik).
Der Aufwand lohnt sich wenn mehrere Monate bzw. Jahre für die Aufnahmen erforderlich sind. Kostet aber alles etwas Geld.



http://www.digitalfx.de/fxsupport/09_10.html



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Antwort von tomaus:

so, nun ist der Job erledigt.
Die zwei GoPros haben sich in den letzten 6 Wochen tapfer geschlagen und ca 80.000 Bilder in dieser Zeit gemacht. 1 Bild/60 sec. Ediert wurde das in GoPro-Studio und anschließend in FinalCut X.

Die Aufnahmen im Foyer waren problematischer, da die Cam nicht ständig am gleichen Ort bleiben konnte (Maler, Elektriker, Stromausfälle durch Kabel abklemmen waren ihre Feinde)

Die Aufnahmen am Anfang wurden mit einer FS 700 und einem 1,2/50er gemacht, die Aufnahmen am Ende aus Ermangelung einer Cam vor Ort mit meinem iphone 4s, dies erklärt die etwas lausige Bildqualität.



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Antwort von carstenkurz:

Hab's schon im Filmvorführer-Forum vonseiten des Kinobetreibers gesehen. Dachte mir schon, dass es um dieses Projekt ging.

Die GoPros kamen erstaunlich gut mit den Baustrahlern im Bild klar.

Halbwegs ausgeglichene Beleuchtung unter Baubedingungen ist immer die größte Herausforderung. Andererseits wissen die Arbeitenden eine ordentliche Arbeitsbeleuchtung auch zu schätzen, hohe Kontraste sind eine Belastung fürs Auge und auch eine potentielle Gefahrenquelle bei den Arbeiten, von daher sollte man den überschaubaren Mehr-Aufwand dafür immer gleich mit dem Auftraggeber absprechen. Leuchtstoffröhren mit ordentlicher Lichtqualität produzieren homogeneres Licht als Baustrahler, sind obendrein günstiger im Verbrauch und kosten kaum mehr.


Wie war denn nun schlussendlich die Stromversorgung der GoPros realisiert?
Dass das USB Netzteil mehr Strom produzieren kann als die Kameras im Betrieb verbrauchen heisst ja nicht, dass die Ladeelektronik der Kameras damit auch umgehen kann.

Mag sein, dass die GoPros im Zeitraffermodus (der, nebenbei nichtmal sonderlich energieoptimiert arbeitet) aber immer noch deutlich weniger Strom schluckt als im Videomodus, und die Akkunachladung dann hinhaut.

- Carsten

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Antwort von tomaus:

Die Stromversorgung war überraschenderweise kein Problem. Die 3+ lief mit einem Apple-Netzteil fürs ipad, die 3 mit einem Belkin mit 2,1 ampere Output. Umgedreht funktionierte es nicht. Natürlich ist das Licht bei solchen Projekten immer ein Problem, zumal der Umbau innerhalb von 6 Wochen über die Bühne gehen musste. Da kann man mit den Arbeitern Null diskutieren. Fazit: die GoPro ist dafür wirklich toll geeignet, auch weil sie Stürze ohne Schäden übersteht, was doch hin und wieder vorkam.

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Antwort von carstenkurz:

Wie lief das ansonsten - täglich hin und ein/ausgeschaltet?

- Carsten

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Antwort von tomaus:

Ja, inklusive Feiertage und Wochenenden. Insgesamt entstanden 80340 Bilder. Zweimal 32GB Micro SD Card, alle vier Tage aufs macbook überspielt, in gopro Studio zum Film konvertiert, diese dann am Schluss in fcpx geschnitten. Da ist viel material raus geflogen

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