Frage von newuserxyz:Hallo!
Kann mir jemand erklären, warum die von meiner Videokamera aufgenommenen Filme, wenn ich Sie in einem Videoplayer (vlc, media player classic) öffne mit interlace-streifen dargestellt werden?
Das Material auf einem handelsüblichen Video ist doch ebenfalls interlaced und wird von den playern ohne die interlace-artefakte abgespielt ....
Fakten:
Meine Videokamera: Panasonic SDR-H80
Mein Material: mpeg2, interlaced, TFF
Vielen Dank!
Antwort von tommyb:
Wenn der Player nicht erkennt, dass es sich um INTERLACED-Material handelt, dann kann er auch nicht den Deinterlacer dazuschalten.
In diesem Fall muss man es von Hand machen.
Antwort von newuserxyz:
woran erkennt denn ein player ob es sich um interleaced material handelt?
Antwort von tommyb:
Das kommt immer auf das Material an.
Bei DV ist es z.B. manchmal eingebettet (der Windows Media Player kann das anscheinend). Bei DVDs mit MPEG2 manchmal auch.
Meistens aber können die Player es eben NICHT erkennen. Sie deinterlacen trotzdem, was bei Interlaced-Material voll anschlägt, bei progressivem Material aber einen leichten Qualitätsverlust mit sich bringt.
Antwort von newuserxyz:
erstmal vielen Dank für die Antworten!! ;-)
.. und eine kurze Frage vorweg: was ist eigentlich DV?
Wenn ich deine Antwort richtig verstehe, dann müßte es ja ein Flag geben, dass dem Player (oder anderen Programmen) mitteilt, ob es sich um interlaced/progressive Material handelt bzw. ob TFF oder BFF? Wobei dieses Flag dann aber offensichtlich selten gesetzt ist.
Wie machen das eigentlich Programme wie z.B. GSpot oder MPEG Validator. Die sagen mir ja ob interlaced oder nicht und geben ggf. die Fieldreihenfolge an?
Wenn die das Flag auswerten wäre deren Info nicht verläßlich.
Grüße
newuser
Antwort von tommyb:
was ist eigentlich DV?
DV steht für Digital Video. Mehr dazu hier.
Wenn ich deine Antwort richtig verstehe, dann müßte es ja ein Flag geben, dass dem Player (oder anderen Programmen) mitteilt, ob es sich um interlaced/progressive Material handelt
Nein, nicht ganz. Die Player gehen davon aus, dass es sich um Interlaced-Material handelt. Die Umstellung zwischen interlaced und progressiv bedarf oft eines Tastendrucks seitens des Users. Echte DVD-Player z.B. haben manchmal extra eine Taste mit der man zwischen progressiv und interlaced umschalten kann (einer steht hier, ist aber schon etwas älter).
bzw. ob TFF oder BFF?
Noch nicht mal das muss vermerkt sein. Ob "top field first" oder "bottom field first" ist idR. im Codec-Standard verankert. DV z.B. ist BFF, MPEG2 auf DVD ist meines Wissens nach TFF (lässt sich aber zu BFF ändern im Encoder).
Übrigens sind TFF und BFF nur bei Interlaced-Material relevant, denn hier wird ausgesagt, welches des Halbbilder zuerst gezeigt wird. Ist die Reihenfolge falsch (erkannt worden), ruckelt das Material bei Bewegungen nach vorne und nach hinten (je ein Halbbild).
Wie machen das eigentlich Programme wie z.B. GSpot oder MPEG Validator. Die sagen mir ja ob interlaced oder nicht und geben ggf. die Fieldreihenfolge an?
Wenn die das Flag auswerten wäre deren Info nicht verläßlich.
Gute Frage.
Habe gerade mal ein progressiv codiertes MPEG2-DVD-Menü mit MediaInfo angeschaut. Das sagt mir: Top Field First.
Bei definitiv Interlaced-Material steht im übrigen auch: Top Field First
AAAAABER
im Bereich "Scantyp" bei MediaInfo steht "progressiv" beim DVD-Menü und "interlaced" beim Video.
Tja. Scheinbar gibt es doch flags - scheinbar werden diese aber auch erfolgreich von den Software-Playern ignoriert. Auch selbst wenn sie diese flags auslesen und progressiv codiertes Material progressiv ausgeben und auch das Interlaced-Material in 50p wandeln bevor es auf dem Computermonitor angezeigt wird, es muss nicht zwingend dem betracher auffallen.
Eine gute Lösung ist im Prinzip IMMER das Deinterlacing zu 50p zu aktiveren.