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Frage von Arcas:


Hi Leute,

kann man sich eigentlich, wie für DV, ein Schnittsystem für Betacam selber aufbauen ?
Mit welcher Hardware / Software kann ich Beta Material capturen, schneiden und
wieder in Beta - Qualität auf Band zurückspielen ?
Welche Schnittkarte brauche ich und wie leistungsstark muss das Dateisystem sein ?
Hat jemand von Euch schon ein solches System aufgebaut ?

Arcas


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Antwort von Marco:

Du meinst BetaSP, oder?

Klar geht das, gibt dafür auch fertig konfigurierte Systeme, wie z.B. RexRT (mit Echtzeit) von Canopus.

Die Frage ist, warum willst Du das zu einer Zeit wie heute mit BetaSP machen. Es gibt viele Gründe, die dagegen sprechen:

1. Ein solches System ist sauteuer.
2. Die Wartung solcher System ist sauteuer.
3. Das System gehört langsam aber sicher der Vergangenheit an.
4. Du hast keine Qualitätsvorteile gegenüber einem guten DV-Equipment.

Ein Kompromiss wäre es, BetaSP-Material auf DV zu überspielen und dann in einem DV-Schnittsystem weiterzubearbeiten. Oder nicht über die YUV-Schnittstelle, sondern über Y/C von BetaSP auf einen billigen DV-Konverter gehen und von dem aus in ein DV-Schnittsystem.

Ich persönlich würde aber heutzutage in BetaSP keinen müden Cent mehr investieren ...

Marco




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Antwort von Hogar:

Also eine Komponentenschnittstelle für PC wäre Pinnacle Targa 3000 für 1,850.00EUR, wenn man mit BetaSP arbeitet.


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Antwort von Marco:

: Das täte mich dochmal interressieren :)

Hier ist ein Link, wo ich einfach mal ohne großen Aufwand mit dem VegasVideo Chroma-Keyer eine eigene Vorlage gestanzt habe. Was ich innerhalb des Key-Einstellfensters noch angewendet hab, das ist ein minimales Bluring. Die Funktionsweise dieses Blurings ist dann prinzipiell das Gleiche, was Du auch in AfterEffects gemacht hast. D.h. geblurt wird dabei eigentlich nur die Kante der Maske und dieses Bluring wirkt nach innen, damit sich nicht so schnell die geblurte Kante nach aussen als eine Art "blue-spill" bemerkbar macht.

--> http://dolax.bei.t-online.de/misc/key_r ... _real.html

Dann habe ich hier noch ein Beispiel, das eigentlich nur dazu dient, die typischen DV-Artefakte, die sich ganz besonders beim Chroma-Keying zeigen, deutlich zu machen. Das ist ein Dreierpack von Bildern.
Das obere Bild zeigt das Blue-Box Key-Resultat, wobei ich auch wieder einfach innerhalb des Keys ein Bluring angewendet hab.
Das mittlere Bild zeigt das Resultat ohne Bluring, aber hier hatte ich etliche andere Parameter optimiert, aber diese Vorgehensweise möchte ich gar nicht weiter beschreiben, weil der Aufwand dazu in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht.
Ganz unten ist das Keying ohne irgendeine Optimierung zu sehen. An der oberen Kante des grünen Kissens sieht man dabei die typischen DV-Artefakte sehr gut. Das sind NICHT die Interlace-Artefakte, sondern DV-Artefakte. Wenn man dieses Beispiel als NTSC-Projekt anlegt, dann verlaufen diese Artefakte auch tatsächlich um 90 Grad gedreht.

--> http://dolax.bei.t-online.de/misc/key/k ... y/key.html

Und zuletzt dann das Beispiel, wo ich vor dem eigentlichen Keying ausschließlich die DV-Artefakte an der Farbkante geglättet hab, eben dadurch, dass ich ausschließlich auf den Blaukanal der Keyvorlage ein "Gaussian Blur" mit minimalem Wert angewendet hab und auf das dann ohne weitere Optimierungen einen Chroma-Key angewendet hab. Beachte dabei eben v.a. die obere Kante des Kissens und vergleiche das mal mit dem Bild aus dem 3er-Pack-Beispiel von oben.

--> http://dolax.bei.t-online.de/misc/key/n ... ey/neu.jpg

Alle Keys wurden in VegasVideo gemacht.

Ich arbeite auch täglich in einer Studioumgebung mit Keyern, wo ich sowohl mit analogen als auch mit digitalen 4:2:2-Signalen zu tun hab. Dort sind die Key-Ergebnisse - obwohl dafür extrem teure Keyer eingesetzt werden und die Studiobeleuchtung sicher besser ist, als das "Keller-Licht", das ich für das Keying verwenden konnte - ganz sicher nicht besser als das, was ich in dem letztgenannten Beispiel mit DV-Quellen und VegasVideo machen kann.
Ich konnte das natürlich nicht in einem direkten Vergleich überprüfen, weil ich kaum eine solche Studiositutation in meinen PC reinkriege, aber wenn man sowas oft macht, dann bekommt man schon ein gutes Auge dafür, wo bei einem Keying was passiert.
Deswegen bin ich mit den DV-Resultaten wirklich mehr als nur zufrieden.

Hogar, wenn Du gerne mal einen direkten Gegenvergleich hättest, kannst Du mir ja gerne mal eine sehr kurze Sequenz von vielleicht nur einem einzigen Frame (oder zwei, drei Frames) von einer DV-Stanzvorlage (muss aber Blue-Screen sein) als AVI zukommen lassen. Ich hab eine T-DSL-Verbindung, wäre also kein Problem.
Ein Einzelbild als DV-AVI hätte ja auch nur 0,15 MB.
Dann könnte ich dazu mal ein Chroma-Keying mit meiner "Blaukanal-Blur"-Methode anwenden und Dir dann wiederum das Ergebnis zuschicken.
Meine E-Mail-Adresse istI- t-online.de>

Gruß Marco





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Antwort von Hogar:

: Kann gerne mal Beispiele dafür uploaden.

Das täte mich dochmal interressieren :)

Bisher habe ich die besten Ergebnisse mit After Effects erhalten mit: Normaler Key + Keyfarbe aus Vordergrund entfernen + Keykante um 1 bis 2 Pixel nach innen verschieben und glätten. Das funktioniert auch gut nur muss man auf Details wie einzelne Haare verzichten, Strubbelfrisuren werden dabei ziemlich glatt...

Hogar


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Antwort von Marco:

: Beim keyen kommt man damit in Probleme bzw. muss einfach mehr Zeit investieren.

Ich kann dem nur zustimmen, dass DV-Keying prinzipiell problematischer ist.

Es gibt aber in der Praxis Auswege, die nicht unbedingt arbeits- und zeitintensiv sein müssen.

DV-Schnittsysteme wie CineStream oder Canopus-Systeme interpolieren beim Keying die Farbinformationen an Farbkanten, wodurch letztlich die Problemstellen in einen nicht mehr wahrnehmbaren Bereich verlagert werden.
Ein DV-Schnittsystem wie VegasVideo kann vor dem Keying gezielt ein minimales Blurring ausschließlich auf den Blau-Kanal anwenden, was keine sichtbaren Veränderungen am eigentlichen Bildinhalt nach sich trägt, aber womit die - gerade beim Keying störenden - DV-Artefakte umgangen werden.
(Dieses Kombination aus minimalen Blau-Kanal-Bluring und Chroma-Keying lässt sich dabei als eine FX-Kombination abspeichern, sodass dadurch keine weiteren Zeitverluste bei der Bearbeitung entstehen.)

Beides klingt in dieser Form arg theoretisch. Habe es aber etliche Male in der Praxis erprobt und komme damit zu Ergebnissen, die auf BetaSP-Basis nicht besser sein können.
Kann gerne mal Beispiele dafür uploaden.

Letztlich bleibt es ohnehin eine Frage der Relation.
Ist Chroma-Keying so gewichtig, dass man aus der Angst um die DV-Schwächen soviel mehr Geld in BetaSP investiert? - Ausgerechnet in BetaSP???
Dann doch besser DVCPro50 oder MPG-IMX.
Aber bevor man sich wegen der Chroma-Key-Problematik in Unkosten stürzt, rate ich jedem, sich vorher kundig zu machen über die Möglichkeiten, die es bei DV mit 4:2:0-Farbsampling gibt und das dann in der Praxis selbst mal zu probieren. Ich denke schon, dass man da mit einfachen Mitteln zu SEHR professionellen Ergebnissen kommen kann.

Marco



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Antwort von Hogar:

Das das alles sauteuer ist stimmt, aber DV kann jedenfalls bei der Farbabtastung BetaSP nicht das Wasser reichen. Beim keyen kommt man damit in Probleme bzw. muss einfach mehr Zeit investieren.

Hogar


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