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Infoseite // Aufnahmeprobleme mit Sennheiser MKH416



Frage von Pasiphae84:


Hallo Zusammen!

Ich hoffe es kann mir wer weiterhelfen. Ich habe vor kurzem ein Sennheiser MKH416 zugelegt - angeblich besonders für Reportagen geeignet und verwendete es bisher als Interviewmikrofon.

Nun bin ich auf ein Problem gestoßen, das eigentlich nur bei lauter Umgebung auftritt und Interviewer und Interviewpartner aus dem Grund lauter sprechen müssen. Das Audio übersteuert, selbst wenn ich rückpegele (egal wie tief -6, -12 dB...). Heißt selbst wenn der Audiopegel nicht einmal im gelben Bereich ausschlägt - ist die Aufnahme verzerrt. Sprich bei der Aufnahme selber ist pegelweise nichts auffälliges bemerkbar. Sehe ich mir allerdings die Amplitude im Schnittprogramm an, hat sie nichts mehr mit einer Welle zu tun, es sieht so aus, als ob der die Spitzen einfach abgeschnitten werden - quasi ein fetter Balken. Und dementsprechend klingts auch, auch wenn der Pegel nie über -6dB geht. Kann es sein das das Mikrofon einen Trimmer oder Ähnliches eingebaut hat?

Hat das damit zu tun, dass das Mikrofon gar nicht als Interviewmikrofon geeignet ist, sondern nur zum Angeln verwendet werden sollte? Oder hat es mit einer anderen Einstellung in der Kamera zu tun? Ich besitze eine Sony PMW EX1R.

Im Fall, dass dieses Mikrofon nicht als Interviewmikrofon geeignet wäre - welches würdet ihr empfehlen?

Danke für eure Hilfe

Liebe Grüße

Heidi

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Antwort von tommyb:

Du gehst direkt in die Kamera rein? Du nutzt Automatik?

Dann schau mal, ob nicht ein LIMITER in der Kamera aktiviert ist.

Das 416er kann man problemlos für Interviews nutzen. Angeln tut man damit ja auch Sprache...

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Antwort von Dr. Walter Gesierich:

Das MKH 416 ist sehr laut, d.h. bei gleicher Sprechlautstärke gibt es eine ordentlich hohe Spannung ab, was ja prima ist für den Störabstand. So kann es aber passieren, daß bei lauter Umgebung und lauter Sprache der Pegel bereits für die erste Eingangsverstärkerstufe zu hoch ist und verzerrt und abschneidet. Gain herunterregeln (-6dB, -12 dB o.ä.) greift zu spät, nämlich erst nach dieser ersten Stufe. Dafür gibt es mit Sicherheit auch bei Deiner SONY einen kleinen Schiebeschalter in der Tonabteilung, dort wo man auch den Eingang von Mikrofonempfindlichkeit auf Line umstellt. Eine weitere Schalterstellung müßte dort "Mic Att" oder "Mic Att -20dB" heißen. Diese Schalterstellung ist die Lösung.
So hab ich auch, trotz Kopfhörerkontrolle, mit meiner alten SONY mal ein ganzes Konzert versaut. Nix hilft dagegen, nur dieser Dämpfungsschalter.
Sollte es den wirklich nicht geben, dann kann man in den Kabelweg ein Dämpfungsglied zwischenstecken, so was kann man kaufen. Lohnt sich, weil das Mikro einfach sehr gut ist.
Viel Glück damit wünscht Walter

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Antwort von Pasiphae84:

Vielen Dank für die ausführliche und treffende Antwort. Auf meiner Sony gibt es unter Audio Input den Menüpunkt TRIM CH-1 bzw. CH-2 momentan ist es auf -50dB eingestellt, das höher ist als die Standardeinstellung von -41dB, da ich mit anderen Mikrofonen oft einen zu schwachen Pegel zustandebekommen habe. Das heißt mit diesem Mikrofon bei solch lauten Situationen diese Einstellung absenken auf sagen wir -35dB und das sollte in Zukunft klappen, oder?

lg Heidi

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Antwort von srone:

prinzipiell ja, ob allerdings -35db der richtige wert ist, solltest du vorher testen, damits dann auch wirklich klappt.

lg

srone

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Antwort von Dr. Walter Gesierich:

Nee, 2 Sachen machen mich stutzig:
Erstens passiert das, was Du sagst, in Menüs. Was in Menüs "geschaltet" werden kann, passiert auf Rechenchips, und nicht wie bei "Mic Att", wo ein Vorwiderstand mechanisch vorgeschaltet wird. Es kann natürlich sein, daß dieses Problem mit der Vordämpfung inzwischen auf Chips lösbar ist, aber bei allen semiprofessionellen SONY-Kamers bis vor ca. 2 Jahren passierte das wirklich mit Schiebeschaltern rein mechanisch.
Das Zweite ist die Reihenfolge der Dämpfungsstärke, die Du angibst: -50 dB heißt normalerweise, daß das hereinkommende Signal um 50 dB verringert wird (daher minus "-"), bevor es auf die erste Verstärkerstufe losgelassen wird. -35 dB würde bedeuten, es wird viel weniger bedämpft.
Also laute Signale mit -50dB vorbearbeiten, leise Signale mit -35 dB, und alles dazwischen mit -41 dB. Aber bevor ich was falsches erzähle: probier einfach aus, einen konstant lauten Ton auf's Mikro zu geben, und schlte dann an diesem Menü rum. Wenn der Pegel in der Anzeige geringer wird, dann ist in dieser Stellung die Vordämpfung stärker.
So on, grüßt Walter

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Antwort von srone:

ich denke dieser wert wird als "input sensitivity" gehandelt, dann sind die kleineren nummerischen werte (abgesehen vom grundsätzlichen "-") genau richtig.

lg

srone

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Antwort von rush:

@Pasiphae84: Was verstehst du eigentlich unter "lauter Umgebung"?

Ich hoffe du versuchst keine O-Töne in einer Diskothek oder eben sehr lauten Umgebung mit dem 416er zu ziehen. Das kann in der Regel nur schiefgehen. Es ist ein gutes Reportage und Interviewmikrofon - hat eber auch seine Grenzen.

Daher gilt - je nach Umgebungslautstärke das "richtige" Mikrofon wählen, entsprechend pegeln (möglichst manuell) und via Kopfhörer abhören!

Space


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