Hallo.
Da wir oft mit mehreren Rechnern an einem Projekt arbeiten, bräuchte ich ein externes Festplattengehäuse, bei denen ich viele Platten einbauen kann ... und ich will von mehreren Rechnern (z.b. Standrechner und Notebooks) !gleichzeitig! darauf zugreifen können!? Also nicht einfach eine externe Festplatte.
Habt ihr Erfahrungen mit NAS Systeme?? Kann ich z.b. !gleichzeitig! von meinem MacbookPro über ESata und mit meinem Standrechner über USB2.0 auf die Platte zugreifen.... Oder funktioniert das alles dann über das Netzwerkkabel?
Gleichzeitiger Zugriff geht nur über Netzwerktechnik - und die ist selbst bei hochwertigen NAS-Lösungen mit Gigabit-LAN zu langsam für ordentliche Videobearbeitung.
Das Zauberwort heißt tatsächlich NAS. Dieses sind "Netzwerkfestplatten" und laufen daher über Netzwerkverbindungen. Prinzipiell kannst Du auch einen Server mit ausreichender Plattenkapatität aufstellen.
Zu beachten ist, daß das Ganze eine theroretische und praktische Grenze hat. Ein DV-Datenstrom hat 25 MBit/s. Mit 100 MBit Netzwerkkarten kannst Du unter Berücksichtigung zusätlicher Datentransfers und Kollisionen mit 2-3 gleichzeitigen Datenströmem rechnen. Die Zahl 4 ist nicht erreichbar, da mit zunehmendem Datentransfer die Anzahl der Datenkollisionen steigt. Irgendwann wird das Netzwerk sich nur noch mit den Kollisionen beschäftigen.
Wenn Du also zwei parallel verlaufenden Clips in einer Timeline hast, wäre der Netzwerkanschluß schnon ausgelastet.
Daher muß das NAS oder der Server auf jeden Fall über eine 1000 MBit Netzwerkkarte verfügen und es muß ferner ein passender Switch vorhanden sein. Idealerweise haben auch die Workstations entsprechende Netzwerkkarten, damit man auch mal eine Timeline mit drei oder vier übereinanderliegenden Videospuren abspielen kann....
Unter dieser Annahme könntest Du zwei oder drei PCs durchaus mit einem NAS betreiben, sofern die dort verbauten Teile (besonders die Festplatten) schnell genug sind und die Timelines in den Projekten eine gewisse Komplexität nicht überschreiten.
Ein Billig-NAS vom Kistenschieber wird diesen Anforderungen warscheinlich nicht gerecht...
Die Netzwerkgeschwindigkeiten sind aber graue Theorie. In einem sogenannten 100-MBit-Netzwerk erreicht man in der Praxis vielleicht 40 MBit zwischen zwei schnellen Computern.
Einige billige NAS-Gehäuse sind sogar auf ca. 4 MBit limitiert - obwohl sie mit 100 MBit beworben werden. Das grenzt schon an Betrug; der ahnungslose Käufer geht ja davon aus, dass er mit einer schnellen Festplatte wenigstens die 100 MBit des Netzwerkes ausschöpfen kann, und dabei liegt die Wahrheit um den Faktor zwanzig (!) niedriger.
Mit Gigabit-LAN geht etwas mehr, aber auch bei weitem nicht das Maximum moderner Festplatten. In jedem Fall bildet also das Netzwerk einen Flaschenhals - und mit preiswerten NAS-Gehäusen sowieso.
Ob die Geschwindigkeit reicht oder nicht, kommt natürlich darauf an, wie und was man schneidet. DV-Streams sind nicht mehr unbedingt das Maß der Dinge.
Was bleibt ist wirklich nur eine Speicheranbindung per LAN.
Der günstigste Weg ist dabei wie bereits erwähnt ein Server - vielleicht sogar im Eigenbau inkl. RAID 5. Andere RAID-Modis werden sich kaum lohnen durch den LAN-Flaschenhals.
Auf jedem Fall gibt es Mainboards aus dem Preissegment 100+ Euro die Dual Ethernet haben. Dann kommt man schon mal auf 2 Gbit, d.h. effektiv sind das dann vielleicht 50% Durchsatz. Abhängig von der Größe der Dateien wird bei einem Mehrfachbetrieb das ganze in die Knie gehen - 2 Gbit sollten das ganze aber im Gegensatz zu den anderen Anschlußmöglichkeiten besser ausreizen.
Das ganze Netzwerk muss allerdings im Gigabit laufen. d.h. auch die Rechner die darauf zugreifen sollten mindestens 1 Gbit/s schaffen. 100 Mbit/s gibt pro Rechner vielleicht rein rechnerisch 12MB, effektiv aber höchstens die Hälfte was absolut nicht ausreichen sollte für Pro Res.
NAS-Gehäuse die ähnliche Eigenschaften aufweisen wie ein Server wären in diesem Fall deutlich teurer.
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