Hallo,
benötige Strahler, Lampen, um gescheit auszuleuchten zu können.
Kann aber nicht mehr als 100 euro für strahler etc. ausgeben!
Könntet ihr mir gute Strahler empfehlen?
Und wie schaut das aus mit den Styroporplatten?
kauf dir ein paar Baustrahler (besser Leuchtröhren, aber komplizierter zu befestigen) mit softbox (gibts zum selber bauen) ein paar reflektoren (zB. Alu Folie...) und les dir zur Vorbereitung auf Movie-College das wichtigste durch!!!
Für manche Leute bedeutet Lichtsetzen eben nur "hell sein". [ironie]Und "Kelvin" wird mit "C" geschrieben, weils sie es so von ihren Boxershorts kennen ;) [/ironie]
Gebrauchte Flächenleuchten von "Strand" u.a. gibt es heutzutage günstig. Wenn man allerdings nur Media Markt kennt, dann ist der Weg zum nächsten Baumarkt offenbar nicht weit.
Alle modernen Videokameras können Aufnahmen bei "normalem" Licht machen. Heißt, solange die 60 W Deckenlampe brennt, kommt was aufs Bild, aber es sieht traurig aus.
Der Fehler vieler besteht nun darin, einen Baustrahler mit 500 W aufzustellen. Gipfel der Raffinesse: Indirekt auf die gegenüberliegende Zimmerwand gerichtet. Der Raum ist nun hell, alle Details gnadenlos aufgelöst, Atmosphäre null. "Irgendwie" scheint so ein Baustrahler nicht ganz das Wahre zu sein.
Warum? Weil er die Helligkeitsunterschiede aufhebt und das Bild, vor allem durch die Streuung durch indirekte Beleuchtung, flach und langweilig erscheinen lässt.
Faustregel für schönes Licht und ein dramaturgisch wirkungsvolles Bild (im Unterschied zu "Aufnahme"): Das Motiv beleuchten. Das Motiv ist nicht das Wohnzimmer, sondern i.d.R. eine Person. Oft genügt es, bei Tageslicht durchs Fenster eine große weiße Fläche (Styroporplatte) das Licht auf die Schattenseite zurück zu reflektieren. Auch nach diesem "Aufhellen" wird die Richtung des Lichteinfalls auf dem fertigen Video noch klar zu erkennen sein, und die Atmosphäre und die räumliche Tiefe des Schauplatzes bleiben erhalten.
Abends schafft die Notwendigkeit, Kunstlicht einzusetzen, den Vorwand, gerichtetes und gestreutes Licht, frontales- und Gegenlicht zu mischen, um jedwede Stimmung zu provozieren, die dir vorschwebt. Auch hier gilt, das Motiv zu beleuchten, während die profane Einrichtung am besten diffus, unscharf und nicht hervorgehoben ist. Es ist nicht unmöglich, das mit mehreren Baustrahlern zu erreichen, diese sind aber eher Flächenleuchten und als solche zu hell, um den Hintergrund in den Hintergrund treten zu lassen, es sei denn, dein Motivlicht ist relativ dazu noch heller.
Zusammenfassung: Das Motiv beleuchten. Dabei bedenken, dass für alles, was den Namen "Ausleuchtung" verdient, Helligkeit relativ ist. Dein Auge bügelt im Alltag viele Helligkeitsunterschiede glatt, daher wäre eine gute Übung, auf den Zusammenhang von Lichtquantität und -Qualität in der alltäglichen Wahrnehmung zu achten. Standbilder aus Spielfilmen oder ausdrucksstarke Fotos ansehen, um herauszufinden, wie Vordergrund, Hintergrund und Motiv beleuchtet sind (direkt, indirekt, hart, weich, frontal, seitlich und/oder Gegenlicht).
Um mit Licht zu gestalten, benötigst du sowohl gestreutes Licht als auch gerichtetes Licht. Es ist dem fertigen Film, aber nicht deinem Girokonto, egal, ob du dafür Styroporplatten, Reflektorschirme, Leselampen, Baustrahler, Halogenspots, PAR-Scheinwerfer, Fotolampen oder Stufenlinsen einsetzt. Es gibt keine Allround-Empfehlung für einen 100 € Lampenkauf, eher den Tip, mit verschiedenen Lichtquellen zu experimentieren.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Zu einem wird ein Interview durchgeführt, wie soll ich da das "Licht setzen".
Hab gehört von
"Drei-Punkt-Licht".
Das eignet sich doch für Interviews oder?
Das zweite wäre:
Ein Gespräch zwischen 2 Leuten muss gefilmt werden, gehört zum Teil des Films.(Szene findet draußen statt)
Draußen kann ich ja mit vorhandenem Licht arbeiten.
Als Aufhellung können Styroporplatten aus dem Baumarkt dienen.
Brauch ich keine Strahler mehr?
Was bringt es mir wenn ich das Motiv noch mehr aufhelle, draußen ist es doch schon eh hell genug?
Also draußen bei Sonnenlicht würde ich auf eine Aufhellungen mit Strahlern verzichten. Die Billigen aus dem Baumarkt haben eh weniger Kelvin als Tageslicht (5600 K). Ich würde entweder mit Styropor oder mit Rettungsfolie aufhellen.
Es kommt nicht nur auf die Kamera an, sondern auf dem Kameramann!
Anonymous hat geschrieben:
Was bringt es mir wenn ich das Motiv noch mehr aufhelle, draußen ist es doch schon eh hell genug?
Motiv im Schatten ... Gegenlicht ... Du willst keine pralle Sonne, weil Deine Darsteller sonst entweder rumblinzeln oder blind durchs Set stolpern ... du kriegst die Kontraste nicht in den Griff ... tausend Möglichkeiten (bzw. Notwendigkeiten), aufzuhellen.
Der Baustrahler ist beliebt und sicher simpel zu handhaben, aber für ein akzentuiertes Licht geht das einfach nicht. Da bist Du unter Umständen sogar mit einer simplen Schreibtischlampe besser dran (mal als Notbehelf genommen, zwei Röhren à 11 Watt ... war gar nicht schlecht auf 2 Meter).
BG, Andreas
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