Das süße Leben in der Nacht zum Donnerstag 00:40
Wohl kaum eine Filmszene ist so berühmt, wie Anita Ekbergs Bad im Trevi-Brunnen. Mit „Dolce Vita“ von 1959 schrieb Regisseur Frederico Fellini ein Stück Filmgeschichte und es war der Auftakt zu einer langjährigen Zusammenarbeit mit seinem Hauptdarsteller Marcello Mastrioanni. Bei Fellini wird das hohle, Sinn entleerte Leben der römischen Schickeria zum Spiegelbild für eine Welt, in der nur noch Belanglosigkeiten und oberflächlichen Reizen hinterhergejagt wird.
Ohne zu werten und in meisterlich fotografierten Bildern schickt Fellini Marcello Mastroianni als Klatschreporter Rubini auf eine Reise durch das oberflächlich schäumende, letztendlich öde Nachtleben Roms. In einer Szene wird er eine Filmdiva (Ekberg) treffen und das Trevi-Bad endet für Rubini mit einem saftigen Kinnhaken von Old Shatterhand alias Lex Barker, der den ständig besoffenen Verlobten der Diva spielt.
Das in schwarz-weiß gedrehte Drama erhielt zahlreiche Preise, u.a. die Goldene Palme in Cannes für die Regie und einen Oscar für die Kostüme von Piero Gherardi. In Italien gab es seinerzeit heftige Diskussionen um die im Film dargestellte Dekadenz und sogar das italienische Parlament sah sich genötigt, eine Debatte zu führen. Fellini erhielt Rückendeckung von Alberto Moravia und Pier Paolo Pasolini.