Postproduktion allgemein Forum



HDV in DV-Projekt bearbeiten



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
Antworten
fleshmann
Beiträge: 11

HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von fleshmann »

dies ist mein erster post, deshalb vorab schon mal viele grüße..
dieses forum hatte schon häufig den entscheidenden tip auf lager, vielleicht ja auch zu diesem thema..
ich habe mir kürzlich eine HC1e zugelegt. da die zeit zum experimentieren bei meinem laufenden projekt eher knapp bemessen ist, spiele ich das material als DV aus, um wie gewohnt reibungslos schneiden zu können (zielmedium ist DVD, daher die qualität ausreichend).
Da HDV ja nahezu über die doppelte Bildgröße verfügt, habe ich einzelne szenen zusätzlich als HDV gecaptured, um so quasi nachträglich ohne einbußen etwas reinzoomen zu können..
So bin ich dann doch ins experimentieren geraten:
mit dem update auf APPro 1.5.1 lässt sich das hdv-material ohne probleme dem projekt hinzufügen. Mit dem Skalierungsfaktor 53.4 ist es ziemlich deckungsgleich mit dem DV-pendant. Einzig eine minimale aber ungleich störendere Farb-/Helligkeitsabweichung ist bei genauerer betrachtung festzusetellen. Ruckelige Bewegungen ließen sich per Halbbilddominanz-Umkehrung ausmerzen, allerdings scheint APP die halbbilder in den HDV-Clips trotzdem zusammenzufügen - so bin ich gezwungen, die gesamte sequenz progressiv zu erxportieren, da sonst auch hier der unterschied sichtbar wird..

Was muss ich also mit den HDV-Clips anstellen, um sie uneingeschränkt in meinem DV-Projekt verwenden zu können?
Mir ist schon klar, daß HDV und DV-Material grundsätzlich nicht kompatibel ist..
danke im voraus und nochmals viele grüße
was dich nicht umbringt, macht dich krank



Wiro
Beiträge: 1362

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von Wiro »

Hallo,
habe gerade vor ein paar Tagen ein Projekt abgeschlossen, bei dem exakt die gleichen Vorgaben zur Anwendung kamen. HC1-Footage war als 16x9-DVD zu erstellen, wobei das Filmmaterial unter anderem ein Interview enthielt, bei dem die interviewte Person etwas zu weit weg (zu klein im Bild) war. Die Person sollte im Film näher zu sehen (herangezoomt) sein.

Meine Vorgehensweise (APPro 1.5.1):
Als SD-Widescreen direkt aus der HC1 gecaptured, das besagte Interview zusätzlich als HDV-Footage.
Im (SD-)Projekt wurde dann das (HD-)Interview integriert, in meinem Fall auf 77% Größe gebracht und per Bewegung etwas verschoben, um den Kopf größer zu bekommen. Dann wurde beim HDV-Material die Halbbildreihenfolge umgedreht - fertig. Daß APPro die Halbbildreihenfolge progressiv rechnet kann ich nicht bestätigen - alles klappte ohne Probleme, auch auf der finalen DVD. Vielleicht täuschst Du Dich da.

Das mit der geringfügigen Farb-/Helligkeitsabweichung habe ich auch festgestellt. Es scheint schlicht daran zu liegen, daß die HC1 bei HD-Ausgabe und SD-Ausgabe unterschiedlich reagiert. Das ausgegebene SD-Bild ist etwas kräftiger in den Farben, meine ich. Man muß aber schon genau hinsehen. Ich habe deshalb bei den Interview-Szenen die Sättigung eine Idee erhöht, damit die Hautfarben wieder passten.
Gruss Wiro



Axel
Beiträge: 16950

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von Axel »

Ein interessanter Thread für jemanden, der sich wie ich noch immer theoretisch mit HDV befaßt. Ihr schreibt gut und verständlich, daher könnt ihr mir bestimmt erklären, ob und warum sich in HDV die Halbbildreihenfolge umkehrt. Und welche H.B.R. ihr für ein Projekt einstellt, in dem beides vorkommt. Wenn Wiro nicht ein alter Hase wäre, hätte ich gesagt, laßt die blöden Witze, das kann doch gar nicht gehen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Wiro
Beiträge: 1362

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von Wiro »

Axel hat geschrieben:laßt die blöden Witze, das kann doch gar nicht gehen
Hallo,
wie soll schon Galileo Galilei gesagt haben: "Und sie bewegt sich doch !"
Na ja, gesagt hat er es wohl nicht, sonst hätten sie ihm die Rübe abgehackt. Aber gedacht hat er es . . .
;-)))
Gruss Wiro



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von wolfgang »

Dann wurde beim HDV-Material die Halbbildreihenfolge umgedreht - fertig

Das verwundert mich auch ein wenig. HDV hat ja per Definition UFF, DV ja LFF.

Die NLE muss ja vor dem Rausrendern beide Footage-Arten korrekt interpretieren, also müßte in den clip-Attributen eigentlich die für das jeweilige Quellmaterial ja korrekte Halbbildfolge eingestellt werden.

Ein händisches Umstellen kann nötig sein - aber das hätte ich nur erwartet, wenn die NLE aus irgendeinem Grund die korrekte Halbbildfolge des jeweiligen Quellmaterials nicht erkennen würde.

Oder es ist so, dass die NLE die korrekte Halbbildfolge des Materials eh beim Rendern richtig interpretiert, unabhängig davon, was man nun einstellt?
Lieben Gruß,
Wolfgang



Wiro
Beiträge: 1362

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von Wiro »

Hmmm - ich seh es so:

Wenn das Projekt DV = unteres Halbbild ist und ich ein Footage mit oberem Halbbild einfüge, muß ein Algorithmus dafür sorgen, daß die jeweils zeitlich früher aufgenommenen Zeilen in der richtigen zeitlichen Reihenfolge abgespielt (gerendert) werden. Dazu braucht man m.E. eigentlich nur die Zeilen 1 mit 2 tauschen, 3 mit 4 usw. - oder den gesamten Zeilenraster im 1. Halbbild um eine Zeile nach unten schieben und im 2. Halbbild 1 Zeile nach oben. Das müßte eigentlich passen. Wie das in praxi gelöst wird überlaß ich den Ingenieuren. Wir sind nur Anwender des Werkzeugs.

Dont talk about ist - just do it and report.
Mein Filmchen ist inzwischen samt Interview groß auf eine Leinwand projiziert worden und hat prima funktioniert. Auf einer Röhre ebenfalls. Das war das Ziel meiner Arbeit. Vielleicht hilfts dem Fragesteller ein wenig.
Gruss Wiro



fleshmann
Beiträge: 11

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von fleshmann »

ja, es hilft und bestätigt..

im prinzip funktioniert das ganze bis auf die genannten einschränkungen erstaunlich reibungslos. da mich die sache mit den halbbildern aber dennoch wurmt, habe ich anhand eines kurzen clips noch einmal einen vergleichstest gemacht.
also, definitiv muss die HBR des HDV-footage umgekehrt werden, da sonst das bei einer verkehrten Reihenfolge zu erwartende ruckeln in den bewegungen auftritt. dies ist an sich ja auch ein indiz dafür, daß APP tatsächlich beide halbbilder darstellt. allerdings bleibt mein eindruck, daß bei einem interlaced-DV export die HDV-Passagen progressiv dargestellt werden. Dies wird deutlich, wenn ich die gesamte sequenz progressiv ausgebe, da nun keine Unterschiede zwischen HDV- und DV-Material mehr sichtbar werden, zumindest was die Bildbewegung angeht.
Die nachträgliche Farb/helligkeitskorrektur ist natürlich frickelig, aber nichts ist halt umsonst..
Nun ja, sei´s drum - ich nehme an, daß der kamerainterne DV-Converter der HC1 dafür verantwortlich zeichnet. Wundern würde mich auch nicht, wenn Sony an dieser Stelle vorsätzlich leichte Bildunterschiede "eingebaut" hat, um die Formate möglichst inkompatibel zu halten und so den DV-Markt nicht unnötig am Leben zu erhalten..

Vielen Dank schonmal und viele Grüße
was dich nicht umbringt, macht dich krank



Gast

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von Gast »

fleshmann hat geschrieben:Nun ja, sei´s drum - ich nehme an, daß der kamerainterne DV-Converter der HC1 dafür verantwortlich zeichnet. Wundern würde mich auch nicht, wenn Sony an dieser Stelle vorsätzlich leichte Bildunterschiede "eingebaut" hat, um die Formate möglichst inkompatibel zu halten und so den DV-Markt nicht unnötig am Leben zu erhalten..

Vielen Dank schonmal und viele Grüße
SD und HD (auch HDV ist HD) haben komplett unterschiedliche Farbräume. Die Kamera muß das so machen sonst wäre sie ausser der Norm. Die Schnittsoftware sollte das aber berücksichten. Bei Premiere weiß ich das nicht EDIUS Pro 4 und AvidExpress tuen das automatisch.



TheBubble
Beiträge: 2033

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von TheBubble »

Leider kann man nicht einfach alle graden und ungraden Zeilen vertauschen, um die Halbbildreihenfolge zu ändern. Dies liegt daran, dass sich die Zeilen neben dem zeitlichen Versatz auch in ihrer räumlichen Position unterscheiden.

Um die Halbbildreihenfolge zu tauschen, muss man für jedes Halbbild erst die fehlenden Zeilen ergänzen. Diese neuen Zeilen ergeben dann das Halbbild an der neuen Position, die alten "Orginal"-Zeilen kann man nun verwerfen.
In der Praxis ist es aber auch damit nicht immer getan, gegebenfalls muss/sollte eine Implementierung noch eine Art "Deflicker"-Filter anwenden.
Alternativ könnte man bei falscher Halbbildreihenfolge auch auf ein Vertauschen verzichten und einfach durch Verwerfen eines Halbbildes oder ein Deinterlacing ein "progressives" Frame aufbauen. Es gibt also mehrere Möglichkeiten mit dem Problem umzugehen.

Mit Farbräumen hat dies nichts zu tun.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von wolfgang »

Wiro hat geschrieben:Wenn das Projekt DV = unteres Halbbild ist und ich ein Footage mit oberem Halbbild einfüge, muß ein Algorithmus dafür sorgen, daß die jeweils zeitlich früher aufgenommenen Zeilen in der richtigen zeitlichen Reihenfolge abgespielt (gerendert) werden.
Genau so ist es. Was mich nur wundert ist der Umstand, dass man in dieser "Mischverarbeitung" offenbar händisch die Eigenschaften des HDV2 Quellmaterials einstellen muss. Ok, die Erkennungsfähigkeit gerade bei der Halbbildfolge ist halt immer eine beschränkte - in verschiedenen NLEs.
TheBubble hat geschrieben:Leider kann man nicht einfach alle graden und ungraden Zeilen vertauschen, um die Halbbildreihenfolge zu ändern. Dies liegt daran, dass sich die Zeilen neben dem zeitlichen Versatz auch in ihrer räumlichen Position unterscheiden.
So richtig das ist, das ist Willie sicherlich bewußt. Die NLE braucht ja auch nur die richtigen Eigenschaften des Quellmaterials zu kennen - und dann hat sie autark die richigen Berechnungen usw durchzuführen.
TheBubble hat geschrieben: Mit Farbräumen hat dies nichts zu tun.
Doch, hat es - zumindest im Kontext dieses Threads. Und zwar deshalb, weil das Mischen von DV-avi und HDV1/HDV2 auch das Mischen von Material in verschiedenen Farbräumen ist. Genauso, wie die NLE eigentlich erkennen muss, dass das Material in unterschiedlicher Halbildfolge vorliegt, muss die NLE auch erkennen, dass das Material in unterschiedlichen Farbräumen vorliegt. Und in Folge hat die NLE die Farbräume korrekt zu berücksichtigen, sonst hast du (vor allem im Rotbereich) Farbraumverschiebungen.
Lieben Gruß,
Wolfgang



Gast

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von Gast »

wolfgang hat geschrieben:und dann hat sie autark die richigen Berechnungen usw durchzuführen.
Worauf ich mit hinaus wollte: Es gibt leider nicht immer einen "richtigen" Weg, unterschiedliche Software kann sich verschieden verhalten.

Ich bezog mich nur auf das Vertauschen von Halbbildern, hierbei spielt der Farbraum, bzw. der zur Anwendung kommende Teil, keine Rolle.



TheBubble
Beiträge: 2033

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von TheBubble »

Die Nachricht ist von mir, ich habe das Anmelden vergessen.
Anonymous hat geschrieben: Ich bezog mich nur auf das Vertauschen von Halbbildern, hierbei spielt der Farbraum, bzw. der zur Anwendung kommende Teil, keine Rolle.
Zur Umwandlung, bzw. dem Mischen ist vielleicht noch zu sagen, dass nicht jedes Videoformat den gesamten RGB-Bereich verwendet, den ein PC darstellen kann und hier eventuelle leichte Unterschiede auftreten können.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von wolfgang »

Anonymous hat geschrieben: Worauf ich mit hinaus wollte: Es gibt leider nicht immer einen "richtigen" Weg, unterschiedliche Software kann sich verschieden verhalten.

Ich bezog mich nur auf das Vertauschen von Halbbildern, hierbei spielt der Farbraum, bzw. der zur Anwendung kommende Teil, keine Rolle.
Zum Ersten: ja, verschiedene NLEs interpretieren fallweise Material aus diversen Quellen falsch - Vegas etwa hatte manchmal mit Canopus Material Probleme. In diesem Fall sprechen wir aber von "stinknormalen" HDV2 Material. Warum dort die Halbbildfolge nicht erkannt wird - was ja bei mpegs nicht soo problematisch wie bei avis ist - das wissen nur die Götter (und die Entwickler...).

Lästig ist die Sache in jedem Fall - man stelle sich nur ein größeres Projekt mit ein paar 100 clips vor, wo man bei jedem Clip die Halbbildfolge händisch ändern muss?? Oder verstehe ich das falsch?

Zum Zweiten: im Kontext dieses Threads ist die Farbraumthematik eine schwerwiegende. Man kann nur hoffen, dass die Mischung von SD und HDV Material hier keine Probleme bereitet. Die Halbbildfolge kann man ja offenbar noch händisch umstellen, Farbräume vermutlich kaum.
Lieben Gruß,
Wolfgang



TheBubble
Beiträge: 2033

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von TheBubble »

wolfgang hat geschrieben: Zum Ersten: ja, verschiedene NLEs interpretieren fallweise Material aus diversen Quellen falsch
Es geht leider nicht nur um das Erkennen der Halbbildanordnung des jeweiligen Films, auch wenn die Reihenfolge einmal richtig erkannt wurde, sie jedoch für die Ausgabedatei umgedreht werden muss, kann man dieses Umdrehen mit verschiedenen Verfahren bewerkstelligen.
wolfgang hat geschrieben: Lästig ist die Sache in jedem Fall - man stelle sich nur ein größeres Projekt mit ein paar 100 clips vor, wo man bei jedem Clip die Halbbildfolge händisch ändern muss??
So schwer dürfte es nicht werden, da meistens dir richtige Reihenfolge in der Datei eingebettet sein dürfte und nur wenn diese Information fehlt oder falsch ist nachgeholfen werden muss.

Abgesehen davon: Ich hoffe, dass die Verwendung von Halbbildern irgendwann ein Ende findet. Zur Anfangszeit des Fernsehens in Verbindung mit CRTs machte es Sinn, bei den heutigen LCD- oder Plasma-Displays IMO nicht mehr.
wolfgang hat geschrieben: Man kann nur hoffen, dass die Mischung von SD und HDV Material hier keine Probleme bereitet. Die Halbbildfolge kann man ja offenbar noch händisch umstellen, Farbräume vermutlich kaum.
Ich nehem an, Du meinst mit Farbraum die Untermenge der RGB-Farben, die z.B. vom Fernsehn (PAL) verwendet werden und die vom Umfang kleiner ist, als beispielsweise der von PC-Grafikkarten verwendete Bereich?



Stephan Kexel
Beiträge: 37

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von Stephan Kexel »

TheBubble hat geschrieben: Ich nehem an, Du meinst mit Farbraum die Untermenge der RGB-Farben, die z.B. vom Fernsehn (PAL) verwendet werden und die vom Umfang kleiner ist, als beispielsweise der von PC-Grafikkarten verwendete Bereich?
Die Helligkeitsunterschiede haben was mit unterschiedlichen Luma und Chroma Samplingraten zu tun. SD hat da andere Frequenzen als HD. Wenn die Schnittsoftware das nicht berücksichtigt kommt es zu Helligkeitsschwankungen wenn man SD und HD (auch HDV) auf einer Timeline mixed. Das hat nichts mit RGB oder YUV zu tun. Video ist immer YUV.
Kurze Erklärung zur ITU 709 (HD) und 601 (SD) http://www.pcmag.com/encyclopedia_term/ ... 512,00.asp
Grüsse
Stephan



TheBubble
Beiträge: 2033

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von TheBubble »

Stephan Kexel hat geschrieben: Die Helligkeitsunterschiede haben was mit unterschiedlichen Luma und Chroma Samplingraten zu tun.
Mit den Abtastraten hat das nichts zu tun, im YUV/YCrCb Farbmodell (sowie anderen ähnlichen Farbmodellen) trägt nur der Luminanz-Kanal die Helligkeitsinformationen. Kleine Differenzen bei der Umrechnung RGB->YCrCb->RGB können nur durch Rundungsfehler und unterschiedliche Interpolation/Approximation der fehlenden, da in Bezug auf die Helligkeit unterabgetasteten, Farbdifferenzwerte entstehen. Der einzige Unterschied kann sonst nur noch darin bstehen, dass MPEG-2 die Chroma-Werte an anderen geringfügig Positionen abtastet, als bei anderen 4:2:2 Formaten der Fall ist. Ohne das jetzt genau untersucht zu haben, gehe ich aber davon aus, das dies vernachlässigt werden kann.
Stephan Kexel hat geschrieben: Video ist immer YUV.
Kann man so nicht pauschal sagen, dass ist eine vom Übertragungsverfahren oder verwendeten Codec abhängige Sache. Eine Software ist auf der "sicheren" Seite, wenn sie RGB-Daten verarbeitet und die Umrechnungen möglichst dem jeweiligen Codec oder der sonstigen Datenquelle überlässt.

Um den Bogen zurück zum Thema zu bekommen: Helligkeits- und Farbunterschiede können eigentlich nur durch unterschiedliche "erlaubte" Farbwerte (bzw. im YUV oder YCrCb Farbraum Helligkeits- und Chromawerte) kommen. Ob das der Fall ist könnte ich, wenn Interesse besteht, in Erfahrung bringen. Andererseits kann es auch Unterschiede geben, wenn Quellmaterial von unterschiedlichen Kameras verwendet wird und keine Kalibrierung durchgeführt wurde.

Falls unabhängig davon eine Effekt beobachtet werden kann, der so nicht zu erklären ist, dann hätte ich Interesse an ein paar Beispielbildern.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von wolfgang »

Stephan Kexel hat geschrieben: Kurze Erklärung zur ITU 709 (HD) und 601 (SD) http://www.pcmag.com/encyclopedia_term/ ... 512,00.asp
Stephan hat dir die wesentliche Antwort geschrieben - nämlich, dass HDV in 709, SD in 601er Farbraum vorliegt. Vermischt man daher HDV uns SD clips in einem Projekt, dann muss die NLE dies beim Encoden des Materials berücksichtigen.

Der Rest geht meines Erachtens ziemlich am Kern vorbei. Ich sehe es so, wie Wiro sagte: darum sollen sich die Programmierer kümmern - funktionieren muss die Sache.

Und nochmals: ich will die Halbbildfolge nicht händisch justieren müssen, in keiner NLE. Diese soll einfach richtig erkannt und verarbeitet werden, ebenso wie die Frage, ob der clip nun in 709 oder 601 vorliegt. Um sowas will ich mich gar nicht kümmern müssen - aber ich muss wissen, dass es diese Dinge gibt.
Lieben Gruß,
Wolfgang



Stephan Kexel
Beiträge: 37

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von Stephan Kexel »

TheBubble hat geschrieben:
Stephan Kexel hat geschrieben: Die Helligkeitsunterschiede haben was mit unterschiedlichen Luma und Chroma Samplingraten zu tun.
Mit den Abtastraten hat das nichts zu tun, im YUV/YCrCb Farbmodell (sowie anderen ähnlichen Farbmodellen) trägt nur der Luminanz-Kanal die Helligkeitsinformationen. Kleine Differenzen bei der Umrechnung RGB->YCrCb->RGB können nur durch Rundungsfehler und unterschiedliche Interpolation/Approximation der fehlenden, da in Bezug auf die Helligkeit unterabgetasteten, Farbdifferenzwerte entstehen. Der einzige Unterschied kann sonst nur noch darin bstehen, dass MPEG-2 die Chroma-Werte an anderen geringfügig Positionen abtastet, als bei anderen 4:2:2 Formaten der Fall ist. Ohne das jetzt genau untersucht zu haben, gehe ich aber davon aus, das dies vernachlässigt werden kann.
Widersprichts Du dich nicht selbst?
TheBubble hat geschrieben:
Stephan Kexel hat geschrieben: Video ist immer YUV.
Kann man so nicht pauschal sagen, dass ist eine vom Übertragungsverfahren oder verwendeten Codec abhängige Sache. Eine Software ist auf der "sicheren" Seite, wenn sie RGB-Daten verarbeitet und die Umrechnungen möglichst dem jeweiligen Codec oder der sonstigen Datenquelle überlässt.
Ich rede oben über Video und nicht über Dateien. Und da kann man das ganz pauschal sagen!!! (Es gibt spezielle RGB Kamera's, ich gehe aber hier nicht davon aus das die jemenad hier nutzt.)
TheBubble hat geschrieben:
Eine Software ist auf der "sicheren" Seite, wenn sie RGB-Daten verarbeitet und die Umrechnungen möglichst dem jeweiligen Codec oder der sonstigen Datenquelle überlässt.
Über dieses Thema gibt es schon seit Jahren Grundsatzdiskussionen die man sich erstmal durchlesen sollte bevor man obige Aussage macht.
Grüsse
Stephan



TheBubble
Beiträge: 2033

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von TheBubble »

Stephan Kexel hat geschrieben:Ich rede oben über Video und nicht über Dateien. Und da kann man das ganz pauschal sagen!!! (Es gibt spezielle RGB Kamera's, ich gehe aber hier nicht davon aus das die jemenad hier nutzt.)
Nicht aufregen. Alle Fernseher sind RGB, was von den Kameras aufgenommen wird, ist es auch. Auch beim analogen Video existiert YUV nur intern. Egal wie das Signal intern verarbeitet wird, interessant ist das, was wieder herauskommt. Und es ging um Schnittsoftware: Diese arbeitet nunmal nicht mit analogen YUV Signalen, sondern mit Dateien.



Gast

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von Gast »

TheBubble hat geschrieben:
Stephan Kexel hat geschrieben:Ich rede oben über Video und nicht über Dateien. Und da kann man das ganz pauschal sagen!!! (Es gibt spezielle RGB Kamera's, ich gehe aber hier nicht davon aus das die jemenad hier nutzt.)
Nicht aufregen. Alle Fernseher sind RGB, was von den Kameras aufgenommen wird, ist es auch. Auch beim analogen Video existiert YUV nur intern. Egal wie das Signal intern verarbeitet wird, interessant ist das, was wieder herauskommt. Und es ging um Schnittsoftware: Diese arbeitet nunmal nicht mit analogen YUV Signalen, sondern mit Dateien.
Wow, was für ne Weißheit. Da schreib ich jetzt lieber nichts zu.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von wolfgang »

TheBubble hat geschrieben:Und es ging um Schnittsoftware: Diese arbeitet nunmal nicht mit analogen YUV Signalen, sondern mit Dateien.
Ich bin ja da nun kein Experte, sondern Anwender? Aber gabs nicht sehr wohl Diskussionen, ob Effekte im RGB oder YUV berechnet werden? Das machte wohl einen gewissen Unterschied. Und die Datein müssen ja wohl in Farbräumen berechnet werden - würde ich mal vermuten.
;)
Lieben Gruß,
Wolfgang



TheBubble
Beiträge: 2033

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von TheBubble »

wolfgang hat geschrieben:Ich bin ja da nun kein Experte, sondern Anwender? Aber gabs nicht sehr wohl Diskussionen, ob Effekte im RGB oder YUV berechnet werden?
Deswegen sagte ich ja auch
thebubble hat geschrieben: Eine Software ist auf der "sicheren" Seite, wenn sie RGB-Daten verarbeitet und die Umrechnungen möglichst dem jeweiligen Codec oder der sonstigen Datenquelle überlässt.
Es ist richtig, dass Programme, die ihre Effekte mit möglichst wenig Rechenaufwand anwenden wollen (um besonders schnell fertig zu sein), dies teilweise ohne vorherige Rückkonvertierung der Farben nach RGB (durch den Codec) tun, um auf den Rechenaufwand zu verzichten.

Ich glaube, dass wir beide einfach aneinander ein wenig vorbeireden. Das ganze Thema ist leider zu umfangreich, um es in ein paar Beiträgen vollständig und ausführlich genug zu beschreiben.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von wolfgang »

Nee, die Sache ist nicht soo komplex - solange man sich nicht ins technische Detail verliert. Wichtig ist nur, dass die Farbräume wohl korrekt berücksichtigt werden müssen. Binsenweisheit, aber relevant, wenn man Quellmaterial hat, welches in verschiedenen Farbräumen vorliegt.

Und für die Praktiker unter uns: wer das nicht glaubt, soll mal bewußt bei der Ausgabe von HDV-Material mit hohem Rotanteil zu jeweils ITU 709 (HD) und 601 (SD) machen - und dann vergleichen. Den Unterschied sieht man, vor allem in Rot.
Lieben Gruß,
Wolfgang



TheBubble
Beiträge: 2033

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von TheBubble »

wolfgang hat geschrieben:Nee, die Sache ist nicht soo komplex - solange man sich nicht ins technische Detail verliert.
Ich interessiere mich aber für Theorie und technische Details :)



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von wolfgang »

Das ist dir ja unbenommen - ich halte das auch für spannend, teste auch gerne. Das ändert aber nichts daran, dass man auch mal pragmatisch auf die releventen Dinge achten sollte - solange man auch Videoproduktionen fertig machen will.

Die Diskusson der Vermischung von SD mit HDV-Material halte ich nicht für unspannend, eben, weils doch die identifizierten Punkt gibt die man beachten muss. Bei Vegas etwa habe ich mir mal zumindest die Frage der Halbbilder kurz angesehen. Zieht man eine Mischung aus SD und HDV Material in die timeline, dann interpretiert Vegas die Halbbildfolge für beide Materialsorten korrekt - auch in einem DV-avi Projekt. So erwarte ich mir das auch von einer doch teureren NLE.
Lieben Gruß,
Wolfgang



fleshmann
Beiträge: 11

Re: HDV in DV-Projekt bearbeiten

Beitrag von fleshmann »

eben,

ich finde es doch auch eine eher fragwürdige zumutung, derartig eindeutige formatjustierungen von hand vornehmen zu müssen. es sei auch erwähnt, daß premiere (zumindest in 1.51) beim rückwärtigen abspielen eines clips wiederum das manuelle umkehren der halbbilddominanz verlangt. mir ist keine situation denkbar, in der ich gerne eine "verkehrte" reihenfolge benötigen würde..
ebenso ist mir die problematik unterschiedlicher farbräume hier klar geworden, allerdings bietet mir auch hier mein eigentlich bevorzugter NLE keine Einstellmöglichkeiten zur Angleichung. Meinem Verständnis nach müsste eine solche ja auch schon beim capturen des materials stattfinden (?), hier sind die Möglichkeiten für vom Standard abweichende Einstellungen doch arg begrenzt..

schade aber viel grüße
was dich nicht umbringt, macht dich krank



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