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Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit Thema ist als GELÖST markiert



Hinweise auf interessante Clips im Netz sowie Filme im Fernsehen und Kino (inkl. Dokus übers Filmemachen)
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markusG
Beiträge: 5218

Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von markusG »

Ein Thema, das gerade in Zeiten von Social Media viele hitzige Diskussion weltweit verursacht, hat nun die Entwicklung erreicht, dass Hollywood nun sog. "Superfan-Fokusgruppen" vorschalten möchte, um nicht mehr in die Sch*** zu greifen (sprich: Verluste zu machen)^^

Der Take von Golem in Form einer Kolumne:
Es sind beunruhigende Nachrichten, die aus Hollywood kommen. Dort möchte man künftig auf sogenannte Superfan-Fokusgruppen setzen, wie Variety berichtet. Die Idee ist, dass diese Fans schon im Vorfeld einer Produktion, also noch bevor die Dreharbeiten beginnen, ihre Meinung kundtun, damit die Studios mit Änderungen reagieren können. Appeasement auf höchstem Niveau also – was den Tod der Kunst bedeuten könnte.
https://www.golem.de/news/superfans-wie ... 89968.html

Der zugrunde liegende Artikel auf Variety:
https://variety.com/2024/tv/news/star-w ... 236166736/

Auch interessant in dem Zusammenhang fand ich dieses Video:

Das dem Prinzip der "Elevation" auf den Grund geht, dem ich zuvor einen Namen gegeben hatte, nun aber einen habe ^^

Wie sind eure Erfahrungen, wie empfindet ihr das alles, was stößt euch auf, was gefällt euch, was würdet ihr gerne mehr/weniger umgesetzt sehen? Machen die "Superfan-Fokusgruppen" am Ende alles besser? Schlechter? Usw.


P.s. da das Thema dazu neigt, dass Diskussionen darüber schnell hitzig und unkonstruktiv zu werden, bitte ich um Sachlichkeit :)



dienstag_01
Beiträge: 14473

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von dienstag_01 »

Superfangruppen gestalten mit, dass heißt ja im Umkehrschluß, dass keine KI an der Entwicklung/dem Drehbuch beteiligt sein kann, da Eingriffe in deren Konstruktion schnell zu einer Situation wie *Zurück auf Anfang* führen können. Superfangruppe heißt auch, dass bei der Zuschauer- /Käuferanalyse kein Vertrauen zu KI-generierten Ergebnissen besteht.
Kunst hin, Kunst her, das gibt Ärger mit Nvidia ;)



cantsin
Beiträge: 16292

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von cantsin »

Was dabei herauskommt, wenn man sich nach den Superfans richtet, sieht man bei JJ Abrams' "Star Wars: The Force Awakens" - nahezu ein 1:1-Remake des ersten Star Wars-Films von 1977.

Die Superfans sind eine erzkonservative Filterblase. Wenn man sich nach denen richtet, kriegt man Stagnation.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



DKPost
Beiträge: 1093

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von DKPost »

dienstag_01 hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 11:33 Superfangruppen gestalten mit, dass heißt ja im Umkehrschluß, dass keine KI an der Entwicklung/dem Drehbuch beteiligt sein kann, da Eingriffe in deren Konstruktion schnell zu einer Situation wie *Zurück auf Anfang* führen können. Superfangruppe heißt auch, dass bei der Zuschauer- /Käuferanalyse kein Vertrauen zu KI-generierten Ergebnissen besteht.
Kunst hin, Kunst her, das gibt Ärger mit Nvidia ;)
Kannst du das genauer erklären? Für mich schließen sich Superfangruppen und KI überhaupt nicht aus. Ich kann doch z.B. aus den Wünschen der Superfans per KI das Script schreiben lassen.



Frank Glencairn
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Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Frank Glencairn »

cantsin hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 11:47 The Force Awakens" - nahezu ein 1:1-Remake des ersten Star Wars-Films von 1977.
Genau das hatte ich auch gehofft :-)

Alles andere wäre ja auch so eine Enttäuschung gewesen, wie die unsägliche Prequel-Trilogie, die ganz ohne "Fanfilterblase" zustande gekommen sind.

Wenn du den Fans von einem "Universum" plötzlich ein anderes zeigst, aber behautest es sei das selbe, dann wird das halt als Etikettenschwindel und Fail wahrgenommen, denn die Fans haben für das Original-Universum bezahlt.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 24290

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Darth Schneider »

Jar Jar Binks hat uns Fans noch den Rest gegeben und den armen Film zerstört.
Und 2017 kam das da unten.

Und das.


So vertreibt man Star Wars Fans.
Gruss Boris



dienstag_01
Beiträge: 14473

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von dienstag_01 »

DKPost hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 12:28
dienstag_01 hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 11:33 Superfangruppen gestalten mit, dass heißt ja im Umkehrschluß, dass keine KI an der Entwicklung/dem Drehbuch beteiligt sein kann, da Eingriffe in deren Konstruktion schnell zu einer Situation wie *Zurück auf Anfang* führen können. Superfangruppe heißt auch, dass bei der Zuschauer- /Käuferanalyse kein Vertrauen zu KI-generierten Ergebnissen besteht.
Kunst hin, Kunst her, das gibt Ärger mit Nvidia ;)
Kannst du das genauer erklären? Für mich schließen sich Superfangruppen und KI überhaupt nicht aus. Ich kann doch z.B. aus den Wünschen der Superfans per KI das Script schreiben lassen.
Ja, kannst du. Wenn es danach aber eine Änderung gibt - und davon ist auszugehen - dann kann diese Änderung zu gänzlich neuen, unerwarteten Ergebnissen an anderer Stelle führen. Ob das gewollt ist?



markusG
Beiträge: 5218

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von markusG »

Darth Schneider hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 12:34 Jar Jar Binks hat uns Fans noch den Rest gegeben und den armen Film zerstört.
Hab Episode 1-3 auch eher mit gemischten Gefühlen gesehen. Die Schwertkämpfe und die Darstellung von Coruscant haben mich dann gnädig gestimmt^^ Aber:
Darth Schneider hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 12:34 So vertreibt man Star Wars Fans.
Dem muss ich widersprechen. Man hat eine Unmenge an neuen Fans geschaffen. Quasi jeder "neue" Fan mit dem ich gesprochen habe ist mit Episode 1-3 aufgewachsen, fand Jar Jar Binks super und ist auch für andere Medien (Serien, Bücher, Comics, Videospiele...) offen.

Es werden vllt alte Fans vergrault. Aber es werden bzw wurden auch ganz neue Fans gewonnen.

Für mich sind die Franchises kein Eigentum von mir. Ich hab auch zB die Special Edition von Episode 4-6 boykottiert, obwohl explizit von George Lucas. Aber ich gönne anderen ihren Spaß daran. Und ich feiere Projekte wie die Despecialized Edition. Es gibt mmn kein gute vs schlechte Fans.

So... Wenn aber ein Sequel bei niemanden funktioniert - weder alten noch neuen Fans - dann sollte man sich schon mal Gedanken machen ;) Episode 7-9 waren übrigens trotz allem alle "Kassenhits" (>1mrd $)



7River
Beiträge: 4537

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von 7River »

markusG hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 13:23 …die Special Edition von Episode 4-6…
Die waren kommerziell notwendig, wenn man genau darüber nachdenkt…

EDIT: Aus Unternehmersicht.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



7River
Beiträge: 4537

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von 7River »

Was hier noch gar nicht angesprochen wurde, ist z.T. der Fanatismus von Fans. Es gab Schauspieler, die einen regelrechten Hass und Shitstorm über sich ergehen lassen mussten. Angefangen von (Anakin) Jake Lloyd, (Jar Jar) Ahmed Best bis (Rose Tico, Star Wars - Die letzten Jedi) Kelly Marie Tran. So etwas geht gar nicht.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Darth Schneider
Beiträge: 24290

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Darth Schneider »

Ja das geht natürlich gar nicht.
Episode 1 und 2 fand ich (bis auf Jar Jar) unter dem Strich sehr gut und unterhaltsam, Episode 3 eher enttäuschend.
Gruss Boris



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Frank Glencairn »

7River hat geschrieben: Mo 21 Okt, 2024 07:43 Was hier noch gar nicht angesprochen wurde, ist z.T. der Fanatismus von Fans. Es gab Schauspieler, die einen regelrechten Hass und Shitstorm über sich ergehen lassen mussten. Angefangen von (Anakin) Jake Lloyd ...

Ja, da hast du absolut Recht. Ich war vor vielen Jahren mal mit Jake und Lisa (seiner Mutter) bei Abendessen.
Die beiden haben mir regelrechte Horrorstories davon erzählt, wie sich manche aufgeführt haben.
Die sind am Ende sogar deshalb weggezogen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



7River
Beiträge: 4537

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von 7River »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 21 Okt, 2024 07:58 Die beiden haben mir regelrechte Horrorstories davon erzählt, wie sich manche aufgeführt haben.
Die sind am Ende sogar deshalb weggezogen.
Du meine Güte. Das sind ja schon regelrechte Auswüchse. Was stimmt mit solchen Menschen nicht?

Es gibt natürlich auch Fälle, wo Fanatiker andere Menschen für ihre Situation, ihre Lebensumstände, ihre Missglücke im Leben (insgeheim) verantwortlich machen. Das ist dann aber schon krankhaft.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Saint.Manuel
Beiträge: 271

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Saint.Manuel »

Oh, eines meiner Lieblingsthemen :D

Disney Star Wars ist für mich nicht nachvollziehbar.
Was sich da seit dem Kauf abgespielt hat, ist sehr wirr und die Ausrichtung insgesamt für mich nicht nachvollziehbar.
Dass nun fast schon panisch nach Lösungen gesucht wird, ist in Anbetracht der Einspielergebnisse nicht verwunderlich, in Anbetracht der bisherigen Taktik aber kein Wunder.

Während Episode 7 noch eine Mischung aus Neustart, bekannten und neuen Gesichtern war, war die Richtung nicht klar ersichtlich.
Das ging dann weiter mit dem zurecht umstrittenen 8. Teil und auf Episode 9 als "Abschluss" der Skywalker Saga geht man am besten gar nicht erst ein.

Meine Leidenschaft für SW hat mit der Special Edition begonnen, daher hab ich die Prequels damals mit etwa 12 Jahren im Kino gesehen. Star Wars war Fantasy, die Welten märchenhaft, voneinander zu unterscheiden und die Charaktere klar definierbar. Es ging um gut gegen böse, um Hoffnung, um Erlösung, um eine Macht und zentral um eine Figur und ihren Wandel vom naiven Farmer zum besonnenen Jedi.

Star Wars heute ist anders. Von der Disney-Diversity-Agenda zu sprechen wäre zu einfach, aber es trifft in vielen Aspekten zu. Als ich das erste Mal "The Force is female" gelesen habe, dachte ich mir noch nicht viel dabei, aber Disney Lucasfilm scheint der Annahme zu sein, dass Star Wars eine Marke mit zu starker Fokussierung auf Jungs und Männer ist und dass diese unbedingt und um jeden Preis verändert werden muss. Und das nicht zum Wohle der bisherigen Geschichten, Charaktere und dem Canon, sondern auf Biegen und Brechen.

Während man bei Clone Wars beispielsweise das Gefühl hatte, dass hier insgesamt Personen mit Interesse an Star Wars und einer Passion für die Werke involviert sind, ist die Story Group und die Showrunner, die Kathleen Kennedy an Land gezogen hat, eher zweifelhafte Persönlichkeiten, die Star Wars primär in Ihrem Lebenslauf sehen möchten, als dass hier eine wirkliche Connection mit dem Material vorhanden wäre.

Und auch hier zeigt sich, wie auch in anderen medialen Bereichen: Die Konzerne spielen und rechnen mit Kritik, speisen das meiste schnell als "Hatespeech" ab, nennen deren Verfasser Rassisten usw. Soviel zu "every publicity is good publicity".
Das was bzgl. der Schauspieler passiert, würde ich fallspezifisch betrachten. Jake Lloyd und Ahmed Best haben damals tatsächlich einiges ungefiltert abbekommen, und das kann kein Fan der Filme gutheißen. Klar, das war eine andere Zeit, aber es kam trotzdem bei den Schauspielern an, die nichts anderes gemacht haben als ihren Job. Und es ist bekannt, dass George Lucas was seine Regieanweisungen angeht, sich primär auf zwei Kommentare beschränkt. Kein Wunder, dass ein Kind es da schwer hat, geschweige denn in dieser Rolle. Und dass Ahmed Best im Grunde einiges gestartet hat was Andy Serkis dann weiterführen und -entwickeln konnte, geht oft unter.

Insbesondere bei 7-9 hatte man das Gefühl, Disney wartet nur darauf, auf Kommentare aufspringen zu können. Rey ist schlecht geschrieben? Diese Kritik muss von Frauenhassern kommen. Finn hat sich nicht weiterentwickelt und schreit eigentlich nur? Das müssen Rassisten sein. Ein Kuss zweier Frauen? Höchstwahrscheinlich konservative Fanatiker.
Wenn sie dann für den asiatischen Markt aber John Boyega auf dem Poster praktisch schrumpfen ist das kein Problem sondern künstlerische Freiheit, obwohl er auf dem US- und EU-Plakat noch normal groß gezeigt wird?

Ich höre an der Stelle mal auf, sonst ufert es aus.
Auf mich wirkt es jedenfalls so (auch außerhalb Disney Star Wars), dass es gerade in etablierten Franchises in den letzten Jahren einen Trend gab, bestimmte Themen zu integrieren die entweder nicht dazu passen, oder denen eine Richtung aufgedrückt wird, die eine belehrend Wirkung und dadurch befremdlich für die bestehende Fanbase wirkt. Wenn nun offensichtlich die Einspielergebnisse deutlich unter den Erwartungen liegen, wird überlegt woran das liegen könnte. Derartige Superfan-Fokusgruppen wären eigentlich nicht nötig, würde man sich an die Säulen halten, die eine Marke erst groß gemacht haben.
Wenn Disney Lucasfilm wirklich dachte, Star Wars sei nicht offen für alle, hätten sie sich diesen Clip anschauen müssen.


Manchmal geht es auch einfach darum, dass nicht jede Person jedes Genre mag. Ganz einfach. Das ist nicht schlecht, das muss nicht geändert werden, das hat keine Wurzeln in irgendwelchen Denkstrukturen oder Ausgrenzungsphantasien sondern ist einfache Präferenz. Frauen sind vielleicht bei den Star Wars Fans unterrepräsentiert, aber dafür bei Barbie, Sailor Moon und Buffy nicht.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Frank Glencairn »

7River hat geschrieben: Mo 21 Okt, 2024 10:09

Es gibt natürlich auch Fälle, wo Fanatiker andere Menschen für ihre Situation, ihre Lebensumstände, ihre Missglücke im Leben (insgeheim) verantwortlich machen. Das ist dann aber schon krankhaft.
Das stimmt, wobei man allerdings auch sagen muß, daß Jake auch ohne Star Wars und meschuggene Fanboys, so seine eigenen psychischen Probleme hatte. Da ist also einiges zusammen gekommen.

Trotzdem nimmt sowas manchmal ungeahnte Auswüchse an.

Meine Theorie dazu ist folgende: Wir sind die einzige Spezies auf diesem Planeten die offensichtlich auf eine Art "Religiöses Framework" psychisch angewiesen ist. Und damit meine ich nicht nur klassische Religionen, sondern den Wunsch Mitglied irgendeiner identitätsstiftenden Gruppe zu sein - das kann der Fan einer Fußballmanschaft sein, eine Nationalität, eine Band, eine Musikrichtung im Allgemeinen, eine Automarke, undwasnichtalles.

Aber eben auch Film(e). Anscheinend gibt es irgendwo tief in den meisten Menschen das starke Bedürfnis sich auf irgendeine Seite zu stellen, irgendwo dazu zu gehören (und das auch laut zu kommunizieren). Diese Position wir dann mit Zähnen und Klauen, allen bekannten Merkmalen einer Religion, sowie allen Merkmalen von religiösen Eiferern verteidigt.

Menschen sind halt seltsam.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Bildlauf
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Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Bildlauf »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 21 Okt, 2024 14:09

Aber eben auch Film(e). Anscheinend gibt es irgendwo tief in den meisten Menschen das starke Bedürfnis sich auf irgendeine Seite zu stellen, irgendwo dazu zu gehören (und das auch laut zu kommunizieren). Diese Position wir dann mit Zähnen und Klauen, allen bekannten Merkmalen einer Religion, sowie allen Merkmalen von religiösen Eiferern verteidigt.

Menschen sind halt seltsam.

Ja nehme ich auch so wahr. Leider ufert es heutzutage allerdings in Spaltung aus.
Neuestes Spaltungsthema neben Corona, Ukraine, Energiefragen, Trump etc. ist ja nun Isreal und Palästina. Da wird auch nicht genau betrachtet, sondern es wird sich auf eine Seite geschlagen, die sich gut anfühlt.
Hauptsache man hat eine Gruppe und fühlt sich geborgen.

Menschen sind seltsam, Tiere aber auch. Genauso auch Pflanzen. Alles Lebewesen sind seltsam irgendwie, nur anorganische Materie, die ist so wie sie ist und konnte da auch nichts beeinflussen, weil eben anorganisch.



7River
Beiträge: 4537

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von 7River »

Die Star Wars-Serie „The Acolyte“ war jetzt weniger erfolgreich und ist nicht allzu gut angekommen bei den meisten Fans. Auch die Produktionskosten für die 8 Folgen mit 200 Millionen wurden kritisiert. Da ist es umso verwunderlicher, dass es jetzt diese Aktion gibt:

https://www.kino.de/serie/star-wars-the ... die-serie/
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Saint.Manuel
Beiträge: 271

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Saint.Manuel »

7River hat geschrieben: Di 22 Okt, 2024 07:19 Die Star Wars-Serie „The Acolyte“ war jetzt weniger erfolgreich und ist nicht allzu gut angekommen bei den meisten Fans. Auch die Produktionskosten für die 8 Folgen mit 200 Millionen wurden kritisiert. Da ist es umso verwunderlicher, dass es jetzt diese Aktion gibt:

https://www.kino.de/serie/star-wars-the ... die-serie/
The Acolyte soll sogar rund 230 Millionen gekostet haben, wobei das Budget verglichen mit anderen Produktionen im finalen Produkt nicht wirklich sichtbar und auch keine A-List-Besetzung unter den Schauspielern war.
https://screenrant.com/star-wars-the-ac ... -revealed/

Ich würde auch nicht so weit gehen und hier vom durchschnittlichen Star Wars Fan zu sprechen, der nun gegen das Aus kämpft. Ich habe die Serie mit einem sehr neutralen Blickwinkel geschaut, aber da war so viel dabei das einfach nicht gepasst hat. Widersprüche, schlechte Handlung, wirre Charaktere, Brüche im Canon die entweder pure Ignoranz, Böswilligkeit oder Ahnungslosigkeit hindeuten und eine fragwürdige Showrunnerin, die nach jeder (?) Episode in Erklärvideos ihre Entscheidungen gerechtfertigt hat.

Während Andor überraschend gut war und der Saga eine sehenswerte Ergänzung hinzufügen konnte, schaffte das The Acolyte für mich jedenfalls nicht. Und in Anbetracht dieser Umstände ist die zweite Staffel von Andor durchweg nachvollziehbar, genauso wie das Ende von The Acolyte nach nur einer Staffel.



macaw

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von macaw »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 21 Okt, 2024 07:58 Ja, da hast du absolut Recht. Ich war vor vielen Jahren mal mit Jake und Lisa (seiner Mutter) bei Abendessen.
Die beiden haben mir regelrechte Horrorstories davon erzählt, wie sich manche aufgeführt haben.
Die sind am Ende sogar deshalb weggezogen.
Das gibt es ohne Ende und das aus nicht weniger dämlichen Gründen: Anna Gunn, die die Ehefrau von Walt in Breaking Bad gespielt hat, wurde ebenfalls massivst angefeindet und weswegen? Weil sie ihren Job mehr als perfekt gemacht hat! Man kriegt es ja mit der Angst zu tun wenn Leute Fiktion und Realität nicht mehr auseinanderhalten können.



macaw

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von macaw »

cantsin hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 11:47 Was dabei herauskommt, wenn man sich nach den Superfans richtet, sieht man bei JJ Abrams' "Star Wars: The Force Awakens" - nahezu ein 1:1-Remake des ersten Star Wars-Films von 1977.

Die Superfans sind eine erzkonservative Filterblase. Wenn man sich nach denen richtet, kriegt man Stagnation.
Schauderhaft. Wenn jemand so verliebt ist in einen Film o.ä., soll er doch einfach das Original gucken, kein Remake wird jemals da heranreichen. Das Original, meist aus den 70er-80ern wurde quasi immer unter sehr schwierigen Bedingungen hergestellt und war selten das, was die Macher wirklich erreichen wollten - aber dafür hat es eben gerade dadurch eine gewisse rauhe Qualität erreicht, die mit dem bequemen, volldigitalen und durchkontrollierten und -kalkulierten Fabrikfilm mit Monsterbudget von heute nichts gemeinsam hat.



markusG
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Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von markusG »

Saint.Manuel hat geschrieben: Di 22 Okt, 2024 07:49 Ich habe die Serie mit einem sehr neutralen Blickwinkel geschaut, aber da war so viel dabei das einfach nicht gepasst hat. Widersprüche, schlechte Handlung, wirre Charaktere, Brüche im Canon die entweder pure Ignoranz, Böswilligkeit oder Ahnungslosigkeit hindeuten und eine fragwürdige Showrunnerin, die nach jeder (?) Episode in Erklärvideos ihre Entscheidungen gerechtfertigt hat.
Eben. Es ging eigentlich - vermutlich zumindest - den meisten überhaupt nicht um "Wokeism", sondern schlicht um die von dir genannte Kritik. Schlecht geschrieben bleibt schlecht geschrieben, dabei war die Prämisse (und einzelne Performances) mMn eigentlich total vielversprechend. Aber gut, schlechte Bücher und v.a.D. Dialoge sind ja leider recht verbreitet. Acolyte hat wohl im Großen und Ganzen weder alte noch neue Fans abgeholt, und nur einen recht kleinen Kreis überhaupt angesprochen, trotz o.g. Kritik. Das ist dann halt zum Scheitern verurteilt.
Saint.Manuel hat geschrieben: Di 22 Okt, 2024 07:49Während Andor überraschend gut war und der Saga eine sehenswerte Ergänzung hinzufügen konnte
Von Andor habe ich aber zugegebenermaßen äußerst gemischtes Feedback vernommen. Die einen finden es eine tolle Erweiterung (ich habe es nach "Rebels" geschaut und fand es dadurch irgendwie gleich doppelt gut), andere fanden dass es überhaupt nicht zu Star Wars passt ("Märchen im Weltall") und es abgelehnt. Die Zahlen haben aber scheinbar so oder so für eine Fortsetzung gesprochen :)



7River
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Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von 7River »

markusG hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 10:27
Dort möchte man künftig auf sogenannte Superfan-Fokusgruppen setzen, wie Variety berichtet.
Wie sagt man noch? Sind wir bei „wünsch‘ dir was! Allein‘ sich schon darauf einzulassen, ist ein Armutszeugnis. Oder geht es wieder ums Geld? Einspielergebnisse oder um finanzielle Flops vorzubeugen?
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



macaw

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von macaw »

7River hat geschrieben: Di 22 Okt, 2024 16:57
markusG hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 10:27
Wie sagt man noch? Sind wir bei „wünsch‘ dir was! Allein‘ sich schon darauf einzulassen, ist ein Armutszeugnis. Oder geht es wieder ums Geld? Einspielergebnisse oder um finanzielle Flops vorzubeugen?
Die Idee ist mitunter das dümmste, was ich im Bereich Film je gelesen habe. Kleine Kinder wollen ja gerne mal, daß die Gute Nacht Geschichte einen Verlauf nach ihrem Wunsch nimmt, aber welcher Erwachsene würde etwas so bescheuertes wollen???



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Frank Glencairn »

7River hat geschrieben: Di 22 Okt, 2024 16:57 Oder geht es wieder ums Geld?
Um was in aller Welt soll es denn sonst gehen? Die machen Filme doch nicht aus karitativen Gründen.
Alle Filmstudios/Produktionen machen Filme nur auschließlich wegen dem Geld.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



7River
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Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von 7River »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 22 Okt, 2024 20:18
Um was in aller Welt soll es denn sonst gehen? Die machen Filme doch nicht aus karitativen Gründen.
Alle Filmstudios/Produktionen machen Filme nur auschließlich wegen dem Geld.
Natürlich. Aber Fremde mitbestimmen lassen geht doch etwas zu weit. Man schreibt auch keinen Musiker vor, wie er seine Lieder zu machen hat.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



markusG
Beiträge: 5218

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von markusG »

Nun, ganz neu ist es ja auch nicht:
Es ist ein gängiges Verfahren, Filme lange vor ihrer Veröffentlichung einem Testpublikum vorzuführen und Fragebögen zu verteilen, um zu sehen, was gut oder schlecht ankommt. Schneidet ein Film dabei ganz schlecht ab, kommt es nicht selten zu Nachdrehs und massiven Veränderungen.
Wie setzt sich denn das bisherige Testpublikum zusammen?



Gabriel_Natas
Beiträge: 628

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Gabriel_Natas »

So, hier gibt es ja mehrere Sachen auseinanderzunehmen:

Prequel-Filme
Die waren nicht schlecht, weil deren Idee schlecht war, sondern weil die Drehbücher schlecht waren und die filmische Umsetzung außerhalb der Action-Szenen schlecht (People walking slowly infront of a small green-screen-set). Und das große Problem war auch, dass George Lucas nach Episode 1 eben zu sehr auf die Kritik der Fans gehört hat und nicht Dark Jar Jar umgesetzt hat (meine Theorie), obwohl das gerade super gewesen wäre und Episode 1 nachträglich besser gemacht hätte.
Die Prequel-Trilogie ist auch schlecht, weil zu viel Fanservice drin ist. "Hier ist C3PO, R2D2, ganz mega viele krasse Lichtschwerter-Kämpfe! Weltraum-Dogfights!" - ein Lichtschwertkampf in der Prequel-Trilogie ist so lang wie alle Lichtschwertkämpfe in Episode 4 bis 6 zusammengefasst.

Soll man auf Fans hören?
Jain. Wenn man eine Fortsetzung einer bekannten Serie/Film macht, sollte es nicht das Ziel sein, die alten Fans zu vergraulen. Aber man kann nicht einfach 1 zu 1 das machen, was Fans wollen, weil das dann meist zu schlechten Produkten führt, weil Menschen zwar wissen, was ihnen gefällt, aber sehr schlecht in der Lage sind, tatsächlich zu sagen, warum ihnen etwas gefällt. Denn als erstes kommt "Das gefällt mir" und erst danach versucht das Gehirn zu rationalisieren, warum einen etwas gefällt. Dabei halluziniert das Gehirn aber wie eine KI von 2023, der man die fünfte Frage gestellt hat. Die meisten Menschen sind nicht wirklich in der Lage, korrekt zu analysieren, warum ihnen etwas gefällt.
Wenn man sich z.B. die ganzen Star Wars Fan-Filme anschaut, könnte man meinen, Star Wars Fans wollen mehr und mehr Lichtschwert-Kämpfe haben. Aber mehr und mehr Lichtschwert-Kämpfe in einem Star Wars Film machen diese beliebig und langweilig. Die ganzen Kampfszenen in Episode 1 bis 3 waren eher ermüdend als spannend. Episode 4 bis 6 hat so gut funktioniert, weil die Lichtschwert-Kämpfe sporadisch eingesetzt wurden, so dass sie maximale Wirkung erzielt haben.
Wenn man aber die gemeinen Fans fragt, was sie wollen, werden sie erstmal herausposaunen "Mehr Lichtschwert-Kämpfe!".

Ich bin ja auch Hobby-Autor und wenn man sich dort Betaleser holt, ist der Best-Practice (insofern es sich nicht um professionelle Lektoren, sondern um normale Leser handelt), dass der Beta-Leser dir als Autor sagt, was ihm gefällt, was ihm nicht gefällt, was ihn verwirrt, wo er das Buch weggelegt hat, welche Figuren ihm gefallen, welche nicht - der Beta-Leser soll also seine Gefühle beim Lesen beschreiben ... er sollte aber nicht versuchen, zu erklären, warum er sich so fühlt.
Und was besonders nutzlos ist: Wenn der Beta-Leser Verbesserungsvorschläge macht "vielleicht solltest du das so oder so umschreiben", denn das ist schon die zweite Ableitung aus dem Gefühl (Das gefällt mir nicht - warum gefällt es mir nicht? - So könnte es mir gefallen!).

Als Fazit bleibt also das:
Wenn Fans sagen, dass ihnen etwas nicht gefällt, sollte man darauf hören. Aber auf alles, was danach kommt, kann man getrost weghören.
Also eine Fokusgruppe aus Fans kann helfen, das Produkt besser zu machen, wenn man sie richtig einsetzt. Ob Disney dazu in der Lage ist, ist fraglich ...

Was macht Hollywood/Disney falsch?

Problem 1: Verachtung für das Ursprungswerk. Eines der größten Probleme ist es, dass in neurer Zeit (so letzten 15 Jahre mir häufiger aufgefallen) häufig Leute in Machtpositionen (Showrunner, Regisseure, Produzenten) eingesetzt werden, die kein Interesse an der IP haben und eigentlich andere Sachen machen wollen. Was man dann auch am Endergebnis sieht.
J.J. Abrams war nie Star Trek Fan, hat Star Trek nicht verstanden und hat 2 Star Trek Filme gedreht, die Star Wars mit Star Trek-Anstrich waren. Erst der dritte Star Trek Film (Star Trek Beyond) war ein guter Star Trek-Film. Zu dem Zeitpunkt hat Abrams aber mit seinen beiden vorherigen Star Trek Filmen die Reboot-Star Trek Filmfranchise schon begraben.
Oder Star Trek Picard Staffeln 1 und 2 - die sind unter der Maßgabe entstanden, kein Star Trek zu sein, weil Patrick Stewart das nicht mehr wollte. Und die waren echt schlecht. Staffel 3 wurde dann explizit wieder als Star Trek gemacht und war viel besser.

Genauso mit Episode 8 (oder Star Trek 7) - da hat man dann Regisseure ran gelassen, deren Hauptinteresse es war, die Erwartungshaltungen zu untergraben. Darum starb Captain Kirk den langweiligsten, unheroischsten Heldentod, den es je in der Filmgeschichte gegeben hat. Deswegen saugt Luke Skywalker Milch direkt von der Brust von Weltraumkühen ...
Oder The Witcher, oder manch andere IP, die von Leuten gemacht wird, die nur mit Verachtung auf die Ursprungswerke schauen.

Problem 2: Miserable Planung. Star Wars Episode 7 bis 9 hätten zusammen entwickelt werden müssen. Das hätte aus einem Guss kommen müssen, eine Vision sein müssen.
Was hat man gemacht? Episode 7 abgedreht - ohne Plan wie es weitergeht, so enden lassen, dass ein Sequel kaum möglich ist - dann Episode 8 von einem anderen Regisseur machen lassen, der "Subversiv" sein wollte, Episode 7 einfach ignorierte und einen eigenen Film gemacht hat und dann kam Episode 9 mit dem Regisseur von Episode 7, der im Grunde Episode 8 komplett ignoriert hat und dann ... ja dann hat Palpatine halt irgendwie überlebt und kam wieder ...
Das geht doch nicht.
Das hätte man alles in der Preproduction schon händeln müssen. Es hätte drei fertige Drehbücher geben müssen. Das hätte geplant werden müssen wie die Herr der Ringe Trilogie.
Oder Star Trek Picard oder Discovery - wo beim Dreh der ersten Folge noch nicht mal feststand, wie die Staffel enden würde ...

Problem 3: Mangelndes Talent. Es ist, als ob Hollywood die Drehbuchautoren ausgehen, die einen vernünftigen Drei-Akter schreiben können oder Serien für Streaming-Dienste. Da fehlt es am simpelsten handwerklichen Geschick.
Like, really. Star Trek Picard Staffeln 1 und 2? Das wirkte so, als ob man die erste Rohfassung der Drehbücher direkt verfilmt hätte, ohne auch nur eine Revision zu haben. In Star Trek Discovery Staffeln 1 bis 3 scheinen die Konzepte von Set-Up und Pay-Off komplett fremd zu sein. DC scheint es nicht hinzubekommen, ein funktionierendes Superhelden-Drehbuch zu schreiben (Die Filme mit Schurken scheinen besser zu laufen).
Abrams dummes Mystery-Box-Konzept, in dem ein Mysterium aufgebauscht und aufgebauscht wird am Anfang und man es ewig hinzieht und man keinen Plan hat, wie man es auflösen will und dann am Ende sich irgendeinen Blödsinn ausdenkt (Lost, Discovery Staffeln 2 und 3).
Jemand wie Alex Kurtzman sollte man niemals mehr in die Nähe von einem Filmset lassen oder Verantwortung für eine Serie geben ...

Es ist einfach Krass, was einem da auf der Leinwand hingerotzt wird, wo man selbst als Hobby-Schreiber sofort sich fragen muss "Wie konnte sowas mit so einem Budget überhaupt produziert werden?"

Problem 4: Inflationäre Budgets und Streaming-Services
Es ist einfach alles viel viel zu teuer geworden. 300 Millionen $ für einen Indiana Jones Film? 200 Millionen $ für Animationsfilme?
Um 300 Millionen Budget wieder einzuspielen, muss ein Film mindestens 600 Millionen einspielen, wenn nicht sogar mehr. Sowas spielen nur im Schnitt in den letzten Jahren die fünf besten Filme weltweit ein.
Es werden aber dutzende Filme jedes Jahr mit so einem Budget produziert. Die weltweiten Kinokassen können nur 5 bis vielleicht 10 solcher Filme finanzieren.

Und dann floppen sie - was aber auch mit dem Streaming-Diensten zusammen hängt, die das Kino kannibalisieren (+Corona). Streaming-Dienste spielen nicht die Gelder ein, die die Kinokassen eingespielt haben.

Mach ich einen Film für 50 Millionen, muss ich nur 100 Millionen einspielen. Sowas schaffen wenigstens schon mal so 50 Filme in Jahr. Bei nem 50 Millionen $ Film muss man halt aber ein gutes Drehbuch haben und kann sich nicht mit Special Effects und berühmten Schauspielern schmücken.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Frank Glencairn »

7River hat geschrieben: Di 22 Okt, 2024 20:38
Natürlich. Aber Fremde mitbestimmen lassen geht doch etwas zu weit.
Also kommerzielle Unternehmen machen für gewöhnlich Marktforschung, um ihren potentiellen Kunden genau das liefern zu können was sie haben wollen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Gabriel_Natas
Beiträge: 628

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Gabriel_Natas »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 24 Okt, 2024 15:35
7River hat geschrieben: Di 22 Okt, 2024 20:38
Natürlich. Aber Fremde mitbestimmen lassen geht doch etwas zu weit.
Also kommerzielle Unternehmen machen für gewöhnlich Marktforschung, um ihren potentiellen Kunden genau das liefern zu können was sie haben wollen.
Nicht ganz.
Sie machen Marktforschung um herauszufinden, wie sie das meiste aus dem Kunden rausholen können.
Keiner will Lootboxen und Microtransactions in Computerspielen, aber dennoch ist das der Standard bei Computerspielen geworden.



7River
Beiträge: 4537

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von 7River »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 24 Okt, 2024 15:35
Also kommerzielle Unternehmen machen für gewöhnlich Marktforschung, um ihren potentiellen Kunden genau das liefern zu können was sie haben wollen.
Ein ausgesuchtes Testpublikum ist das eine, dass gab es ja fast schon immer. Vor Jahrzehnten. Aber wirklichen Einfluss nehmen sollten Außenstehende nicht, meiner Meinung nach. Ich persönlich möchte mich auf einen Film einlassen und zwar so, wie es die Vision, die Vorstellung des Regisseurs/Drehbuchautors/Produzenten entspricht.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Frank Glencairn »

7River hat geschrieben: Do 24 Okt, 2024 17:48 Ich persönlich möchte mich auf einen Film einlassen und zwar so, wie es die Vision, die Vorstellung des Regisseurs/Drehbuchautors/Produzenten entspricht.
Diese "Visionen" haben den Film doch erst in die Situation gebracht, in der er heute ist - ein Flop nach dem anderen, und keiner will sich das noch ansehen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



7River
Beiträge: 4537

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von 7River »

Das war nur meine Meinung. Es wird sich ja zeigen, ob das die Lösung sein wird.

Aber ist das wirklich der einzige Grund? Was ist mit der Ideenlosigkeit, die sich nach über 100 Jahre Filmgeschichte ergibt? Was ist mit der Tatsache, dass sich fast jeder Film (Serie) umsonst im Internet sehen lässt? Als ob das keinen Einfluss hat! Außerdem will immer mehr Content produziert werden.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“
Zuletzt geändert von 7River am Fr 25 Okt, 2024 08:49, insgesamt 1-mal geändert.



Jost
Beiträge: 2116

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Jost »

markusG hat geschrieben: So 20 Okt, 2024 10:27 Machen die "Superfan-Fokusgruppen" am Ende alles besser? Schlechter? Usw.
Wer um Wünsche bittet, wird viele Wünsche erhalten. Die Zahl derer, die enttäuscht werden, steigt.
Wie das ausgeht, weiß man: Aus der Superfan-Fokusgruppe wird die Behauptung kommen, alles sei falsch und genau so ausdrücklich nicht gewünscht worden.

Die Superfan-Fokusgruppen entscheiden ohnehin nicht über das Einspielergebnis: Die wären schließlich ohnehin gekommen.



7River
Beiträge: 4537

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von 7River »

Gabriel_Natas hat geschrieben: Do 24 Okt, 2024 15:30
Mach ich einen Film für 50 Millionen, muss ich nur 100 Millionen einspielen. Sowas schaffen wenigstens schon mal so 50 Filme in Jahr. Bei nem 50 Millionen $ Film muss man halt aber ein gutes Drehbuch haben und kann sich nicht mit Special Effects und berühmten Schauspielern schmücken.
Der Film „Smile“ (2022) hatte ein Budget von 17 Millionen und spielte über 200 Millionen ein. „Smile 2“ (2024) kostete 28 Millionen und ist momentan auf Erfolgskurs. Es geht auch anders.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Darth Schneider
Beiträge: 24290

Re: Buhlen um Fans vs Kreative Freiheit

Beitrag von Darth Schneider »

Wobei es geht auch völlig anders. Siehe Joker 2 und Megapolis..
Teuer ohne Ende, das Publikum mag die Filme gar nicht und sie haben und nichts eingebracht…
Aber das sind zwei extrem Beispiele, ja nicht mal schlechte Filme,

Vielleicht gibt es ja heute so viele Filme und Serien die nicht erfolgreich sind, weil es grundsätzlich heute viel zu viele neue Filme und Serien gibt ?

Quantität bedeutet halt gar nicht zwangsläufig Erfolg…Und der Markt ist womöglich etwas zu gesättigt.

Wobei sicher auch massgeblich ist, wer denn die Drehbücher aussucht ?
Wo bei den Produzenten halt kein Geschmack vorhanden ist können auch keine guten Filme entstehen..;)

Apropos Superfan:
Siehe der Fanclub von Taylor Swift. Klar ist sie talentiert, aber das sind viele und Ich verstehe den Hype der Fans überhaupt nicht
Solche Entwicklungen können auch gefährlich werden. Wenn denn ein Star seine Macht im negativen ausnützt….Gerade heute mit den sozialen Medien.
Gruss Boris



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