slashCAM hat geschrieben: (zum Voigtländer Nokton RF 50mm f/1)
... Obwohl es eine manuelle Festbrennweite ist, ist es .. .. .. mit elektronischen Kontakten ausgestattet und ermöglichst so eine Kommunkation zwischen Kamera und Objektiv. In Kombination mit einer Kamera des Canon EOS R Systems werden Exif-Informationen, eine integrierte Bildstabilisierung (3-Achsen) und drei Arten von Fokusunterstützung (Vergrößerung, Peaking und Fokusführung) unterstützt. ...
Das ist ein echter Nachteil von manuellem Altglas: Die Blende fehlt in den EXIF-Daten der Aufnahme. Während man der Kamera die Brennweite der adaptierten Altlinse mitteilen kann, ist das für die Blende nicht möglich. Ich frage mich, ob man die Kamera nicht prinzipiell für so ein Objektiv anfänglich eichen könnte durch manuelles Abblenden min./max und Eingabe, welche Objektivblende dabei jeweils eingestellt ist.
Problematisch wird's allerdings (auch mit der Brennweiten-Angabe für den korrekten Kamera-IBIS), falls ein Zoomobjektiv verwendet wird.
Nochmals zu imperfekten Objektiven: Während leichte und gezielte Imperfektion vielleicht reizvoll sein kann für einen gewünschten Look, können übermässige Randunschärfe/-abdunkelung, zu weiches Bild bei Offenblende und überdeutliche CA's nerven. Ich versuche, das bereits
vor einem Kauf auszuschliessen, indem ich Testberichte lese (echte Labortests, falls vorhanden).
Mein letzter Spontankauf (ohne Vorinformation, direkt aus dem Laden und ohne Kamera) ging dann leider auch daneben: Ein altes Nikkor ai 20mm/3.5 (sehr kompakt und Filterdurchmesser nur 52mm) zeigt selbst an einer Fuji APS-C Kamera Randunschärfen und seitliche CA's, die ich gar nicht charmant finde (CA's generell nicht). Abblenden hilft etwas, aber nicht genug. Ich habe mit dem Kit-Zoom 18-55mm/2.8-4.0 bei 20mm als einziger Fuji AF-Linse den direkten Vergleich, und dazwischen liegen tatsächlich optische Welten in Sachen Rand- und Bildschärfe! Aber das gilt nicht generell: Die sorgfältige Auswahl von Altglas zählt!
Dann noch zu manuellen Neuobjektiven mit Blende 1.0 oder 0.95: Die sind grösser, schwerer, teurer als entprechende Linsen mit Öffnung 1.4 oder 1.8. Und wenn man sie dann für ein akzeptables Bild doch zusätzlich Abblenden muss, sehe ich den Vorteil nicht. An digitalen Kameras mit einstellbarer Lichtverstärkung (für Aufnahme-Bild
und Sucher) noch weniger. Und selbst das Mehr an Bildrauschen lässt sich ja postfotografisch noch rausfiltern - auch KI-unterstützt.
PS:
Habe mir die Bilder gerade nochmals angesehen und muss meine harte Kritik etwas dämpfen:
Die APS-C Fotos mit Blende 3.5 sind 'na ja' (aber Rand-CA's und Randunschärfen halten sich im Rahmen), die mit Blende 8 akzeptabel bis ok, die Bildschärfe in der Mitte ist auf jeden Fall i.O., die angenehmen, etwas wärmeren Farben sind es auch.
Schwierig wird's bei Verwendung ein Metabones Speed Boosters 1.41 (bzw. 0.71), um mit APS-C Kamera in die Nähe des tatsächlichen 20mm-Bildwinkels zu kommen: Da treten die geschilderten Rand-Probleme deutlich auf - zu deutlich!