Die da wäre? Dass man beim fotografieren durchaus auch ISO zur Belichtung nutzt? Ich glaube das tut so ziemlich jeder der fotografiert, auch ohne so ein Video gesehen zu haben. Für Video aber wie gesagt keine gute Idee.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 17:07 Irgendwie scheint ihr die Essenz des Videos nicht realisiert zu haben, bzw interessiert euch nicht.
Aber die Frage stellt sich doch sowieso nur wenn man bei ISO100 unterbelichten würde. Also wenn man die Blende nicht weiter öffnen kann oder will oder den Shutter nicht kürzer machen kann oder will. Und in dem Fall werden die meisten Fotografen, zumindest die die ich so kenne, ganz instinktiv das ISO erhöhen.cantsin hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 17:49 Wobei die Erklärungen des YouTubers aus technischer Sicht teilweise problematisch (bzw. nicht korrekt) sind, weil höhere ISO die Belichtung faktisch nicht verändert (also ein Bild mit höherer ISO und ansonsten gleicher Blende und Verschlusszeit zwar heller wird, aber nicht höher belichtet ist), weil ISO nur das Signal verstärkt.
Er hat aber völlig recht, dass viele Fotografen ISO100 fetischisieren und es fälschlicherweise für die native ISO halten, und das (abgesehen von Studio- und Stativfotografie) eher Quatsch ist.
Man würde die meisten Fotografen ja auf die (Foren-) Barrikaden treiben, wenn man ihnen erklärt, dass ihre Kameras nicht ISO 100, sondern meistens ISO 400-800 als native Empfindlichkeit haben... Und dass "extended ISOs" wie ISO 50 schlicht auf Überbelichtung und anschließender Gammaabsenkung basieren...
Durchaus, wenn Du einen besseren Highlight-Rolloff willst und dafür mehr Rauschen in den Schatten in Kauf nimmst. Denn ISO 100 ist bei praktisch allen heutigen Kameras native ISO 400 (oder etwas in dieser Gegend) + 2 Blenden ETTR-Überbelichtung. Bzw., anders ausgedrückt: ISO 100 sind bei den meisten Kameras rund 12dB negativer gain (-12dB) ggü. der nativen Sensorempfindlichkeit.
Das ist mal wirklich ein gutes Erklärvideo dieses von Mythen verunklarten Themas...Darth Schneider hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 18:25 Der junge Herr bringt es betreffend ISO auf den einen Punkt.
Der gerne bei solchen Grundsatz Debatten übersehen wird.
Klar, aber ich schrieb ja von einem korrekt belichtetem Bild bei ISO100. Da wären dann keine Lichter zu schützen und höhere ISO als die Base würde da eher Nachteile bringen.cantsin hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 19:29Durchaus, wenn Du einen besseren Highlight-Rolloff willst und dafür mehr Rauschen in den Schatten in Kauf nimmst. Denn ISO 100 ist bei praktisch allen heutigen Kameras native ISO 400 (oder etwas in dieser Gegend) + 2 Blenden ETTR-Überbelichtung. Bzw., anders ausgedrückt: ISO 100 sind bei den meisten Kameras rund 12dB negativer gain (-12dB) ggü. der nativen Sensorempfindlichkeit.
Mit ISO 100 erkauft man sich daher verringertes Bildrauschen mit schneller und härter clippenden Highlights.
Aber Amateurfotografen wollen ja diesen Look. Oder sie fotografieren mit -0.3 oder -0.7 EV Belichtungskompensation, um die Spitzlichter zu schützen, wodurch sie faktisch die ISO wieder auf 130 bzw. 170 erhöhen...
"Korrekt belichtet" ist Definitionssache. Die meisten Fotokameras belichten auf Normalgrau bzw. Hauttöne und clippen dafür im Zweifelsfall Spitzlichter. Und bei ISO 100 bist dann am Anschlag. Wenn Du stattdessen, auch bei gutem Licht, auf ISO 400 gehst, ist das Risiko von geclippten Spitzlichtern und harschem Highlight-Rolloff viel geringer. Genau das macht ja Fuji in seinen sRGB-JPEG-Modi "DR200" und "DR400", die die Base-ISO um jeweils eine Blende hochsetzen bzw. verdoppeln. Bei "DR400" ist man dann bei der nativen Sensor-ISO und derselben Base-ISO wie bei Log.
Ja & nein, siehe mein Fuji-Beispiel oben.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 20:35 Der erste Unterschied von Foto und Video bezüglich von Base ISO betrifft die Gammakurven, das erste ist meist SRGB, das zweite Log. Nicht einfach vergleichbar.
Wie kann es dann sein, dass es nicht etwas völlig anderes ist, ob man fotografiert oder filmt, wenn man Raw aufnimmt?pillepalle hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 23:05 Eine Highligh-Orientierte Belichtungsmessung gibt's bei Niklon schon seit DSLR Zeiten. Hat aber alles nix damit zu tun, dass es etwas völlig anderes ist, ob man fotografiert, oder filmt.
Die Grafik besagt aber das Gegenteil dessen, was Du schreibst.Ab ISO 800 ist die Kamera dann quasi ISO-Invariant. D.h. auch wenn ich ISO800 deutlich unterbelichte rauscht es nicht wesentlich mehr, als wenn ich die ISO in der Kamera hochdrehe. In der Grafik sind die realen ISO-Werte angegeben, die von den den ISO-Angaben der Kamera abweichen.
Das kann aber nur dann sein, wenn die Kamera ISO 800 bei Video Raw genauso misst wie ISO 100 bei Foto-Raw - d.h. wenn sie Dir beim identischen bzw. identisch ausgeleuchteten Motiv und Video Raw+ISO 800 z.B. Blende 5.6 bei 1/50 als richtige Belichtung anzeigt und bei Foto Raw+ISO 100 ebenfalls Blende 5.6 bei 1/50.pillepalle hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 23:16 Die Kamera verhält sich anders wenn ich RAW Fotografiere, oder RAW Videos aufnehme. Wie gesagt, im Fotomodus linear, im Videomodus in N-Log. Das ist bei RAW immer so bei der Kamera. Im Fotomodus hat man die beste Qualität bei ISO 100, bei Video RAW bei ISO 800.
Ja, und mehr Signalverstärkung = mehr Rauschen, und weniger Dynamik = weniger Bildinformation/geringerer Signal-/Rauschabstand.PS: Die Grafik zeigt nur die Dynamik im Fotomodus. Und die nimmt mit zunehmenden ISOs ab, weil man schneller clippt, wenn man das Signal in der Kamera verstärkt.
Es geht nicht darum, wie das Signal verarbeitet wird, sondern wieviel Licht physisch auf den Sensor fällt.pillepalle hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 23:30 Das Fotosignal wird doch ganz anders verarbeitet als das Videosignal. Das Videosignal wird immer in N-Log und REC2020 aufgezeichent und daran kann man auch nichts ändern. Ich kann die Kurve in der Post verändern, aber die Aufzeichnung erfolgt erstmal in Log. Und beim Fotografieren immer linear, egal was Dein Foto-Konverter da anschließend für eine Kurve drauf knallt. Die Belichtung ändert sich nicht. Also ISO 800 im Videomodus sind auch ISO 800 im Fotomodus.
Es ist genau dasselbe, was Fuji mit den DR200- und DR400-Profilen in der Fotografie und auf JPEG-Basis macht. Du hast in der höheren ISO mehr Headroom für die Spitzlichter und weicheren Highlight-Rolloff, erkauft durch mehr Rauschen in den Schatten. Das fällt bei Video weniger ins Gewicht, weil dieses Rauschen durch die Codecs sowieso plattgemacht wird, und im Zweifelsfall Clipping in den Highlights mehr stört. Es kommt ja hinzu, dass bei Bewegtbild die Belichtung weniger konstant ist [zumal wenn man dokumentarisch dreht] und man daher mehr Clipping-Reserven braucht.pillepalle hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 23:39 Der wird ja auch nicht lichtempfindlicher, aber ein Foto sieht auch anders aus als ein Video. Bei Video und mit der Log Kurve sind die ISO 800 vermutlich der beste Kompromiss. Warum man sich gerade für den Wert entschieden hat, kann ich ehrlich gesagt auch nicht erklären. Ich weiß aber das es nicht besser wird, wenn ich eine andere ISO als 800 bei Video verwende.
Wie kommst du denn auf diese schräge Behauptung?cantsin hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 20:14
Tatsächlich verstehen IMHO digitale Filmmacher, die mit Kameras von RED, Blackmagic & Co. arbeiten, das Thema "ISO" am besten und Fotografen am wenigsten, weil in digitalen Cine-Kameras ISO transparent und technisch korrekt implementiert ist, in Fotokameras hingegen "dumbed down" und vernebelt als Interface-Kosmetik zur Analogfotografie, wodurch die wenigsten Fotografen wirklich verstehen, was die Kamera bei verschiedenen ISO-Stufen macht und was die ISO-Einstellung tatsächlich bewirkt.
Eine Belichtung anhand höhere ISO-Einstellungen bedeuten, dass der Sensor unterbelichtet wird. Dies schützt natürlich die Lichter. In den Schatten verringert sich jedoch der Signal-Rausch-Abstand.cantsin hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 23:44Es ist genau dasselbe, was Fuji mit den DR200- und DR400-Profilen in der Fotografie und auf JPEG-Basis macht. Du hast in der höheren ISO mehr Headroom für die Spitzlichter und weicheren Highlight-Rolloff, erkauft durch mehr Rauschen in den Schatten. Das fällt bei Video weniger ins Gewicht, weil dieses Rauschen durch die Codecs sowieso plattgemacht wird, und im Zweifelsfall Clipping in den Highlights mehr stört. Es kommt ja hinzu, dass bei Bewegtbild die Belichtung weniger konstant ist [zumal wenn man dokumentarisch dreht] und man daher mehr Clipping-Reserven braucht.pillepalle hat geschrieben: ↑Fr 01 Sep, 2023 23:39 Der wird ja auch nicht lichtempfindlicher, aber ein Foto sieht auch anders aus als ein Video. Bei Video und mit der Log Kurve sind die ISO 800 vermutlich der beste Kompromiss. Warum man sich gerade für den Wert entschieden hat, kann ich ehrlich gesagt auch nicht erklären. Ich weiß aber das es nicht besser wird, wenn ich eine andere ISO als 800 bei Video verwende.
Während man bei einem Standbild auf den Punkt belichtet und Rauschen (in den Schatten) minimieren will.
Hatte Nikon nicht früher auch einmal dynamikoptimierte JPEG-/sRGB-Bildprofile mit erhöhten Base-ISOs? [Ich meine, mich daran zu erinnern...]
ISO 100 steht für den kleinsten vorhandenen Wert. Wenn eine Kamera ISO 64 anbietet, dann eben ISO 64.pillepalle hat geschrieben: ↑Sa 02 Sep, 2023 00:11 @ dienstag_01
Die ist schon oft anders und das wird auch kommuniziert. Bei der Z8/Z9 sind es ISO 64, bei der Phase IQ4 sind's ISO 50. Ich weiß auch nicht warum man die Einen gegen die Anderen auspielen muss? Dumpfbacken gibt's in beiden Lagern. Filmen ist aber schon anders als fotografieren. Ich habe anfangs auch eine Weile gebraucht um erstmal zu verstehen was es mit Luts, Log und & Co. auf sich hat.
VG
Die Fotografen nutzen üblicherweise Raw.pillepalle hat geschrieben: ↑Sa 02 Sep, 2023 00:11 @ dienstag_01
Die ist schon oft anders und das wird auch kommuniziert. Bei der Z8/Z9 sind es ISO 64, bei der Phase IQ4 sind's ISO 50. Ich weiß auch nicht warum man die Einen gegen die Anderen auspielen muss? Dumpfbacken gibt's in beiden Lagern. Filmen ist aber schon anders als fotografieren. Ich habe anfangs auch eine Weile gebraucht um erstmal zu verstehen was es mit Luts, Log und & Co. auf sich hat.
VG
Du profitierst auch von der relativ neuen Dual-ISO-Technik.blueplanet hat geschrieben: ↑Sa 02 Sep, 2023 11:04 ...genau: RAW heisst das bekannte Zauberwort. Wer das "verschenkt", statt dessen mit JPG fotografiert hat...nein, nicht automatisch schlechtere "Rauschergebnisse", aber sehr viel verschenkte Dynamik (8Bit vs 16Bit). Ansonsten ist das Thema ISO (in der Fototografie!) inzwischen soetwas von Schnitte...
Wer in FF unterwegs ist, in RAW arbeitet, TOPAZ AI etc. anwendet, ist im Grunde (fast) rauschfrei bis ISO 51000.
Was KI in Verbindung mit RAW da leistet, war bis vor ein paar Jahren undenkbar. Ist jetzt Arbeitsroutine.
Wenn ich mir die ISO-Werte meiner letzten Vogel-Foto-Safari in Brasilien anschaue...unter ISO 1000 lief selten etwas und nicht Wenig mit 51.000 (auch und gerade bei Tageslicht). Na und?!
Kein Grund mehr zur Panik. Was uns die Handyhersteller schon lange gezeigt haben, ist nun auch mit den "großen" Kameras möglich.
Anbei ein Beispiel: im Dämmerlicht, aus einem Motorboot heraus, 600mm Brennweite, 6,3 Blende, Verschlusszeit 3200, ISO 51.000 + digitale Helferlein
LG
Jens
Screenshot RAW.jpg
Screenshot JPG.jpg
Ja, das sind wir uns ja hundert Prozent einig, und das schrieb ich weiter oben auch.iasi hat geschrieben: ↑Sa 02 Sep, 2023 00:18
Eine Belichtung anhand höhere ISO-Einstellungen bedeuten, dass der Sensor unterbelichtet wird. Dies schützt natürlich die Lichter. In den Schatten verringert sich jedoch der Signal-Rausch-Abstand.
Eine Belichtung anhand niedriger ISO-Einstellungen führt zu einer Überbelichtung des Sensors. Die Lichter clippen, aber der Signal-Rausch-Abstand erhöht sich.
Ja, und der ist bei allen heutigen Sensoren höher (i.d.R. bei ISO 400-800) als der niedrigste ISO-Wert, der im Foto- und Rec709-Modus zur Verfügung steht. Wobei das nichts videospezifisches ist, sondern auch den nativen Empfindlichkeitsangaben in den Spec Sheets der Sensoren entspricht.Der ISO-Wert, auf den der Sensor kalibriert ist, liefert dann die Basis für die bestmögliche Belichtung des Sensors.
Im Prinzip macht ISO 100 (= ISO 400 + 2 Stops ETTR) nichts anderes, nur dass dann auf dem Kameradisplay der "Hügel" des Histogramms visuell in der Mitte landet und nicht an die rechte Seite gequetscht.Ideal für Raw - ob Film oder Foto - ist aber ETTR anhand eines Histogramms, das die native Sensorempfindlichkeit (ISO) wiedergibt.
Runtergebrochen, das Iso nicht für Rauschen sorgt, sondern die mangelnde Lichtmenge!