Zwei Fragen noch: Welchen Vorteil hat es den Clips vor dem Import in AE einen Codec zu verpassen? Geschwindigkeit?
Geschwindigkeit ist ein Faktor, der von vielen, aus meiner Sicht, komplett überstrapaziert und viel zu hoch bewertet wird.
Ich versuche, optimale Voraussetzungen für das jeweilige Programm, den jeweiligen Zweck zu schaffen.
AVCHD ist, wie alle hochkomprimierten codecs, das genaue Gegenteil von
optimalem Verarbeitungscodec.
Er ist von der Industrie geschaffen, möglichst viel Videomaterial auf möglichst wenig Speicherplatz zu schaufeln.
Diese hohe Kompression hat zu erheblichen Bearbeitungsschwierigkeiten geführt. Premiere war im Herbst 2007 das erste Programm, das mit Hilfe von mainconcept plugins dieses Material überhaupt irgendwie halbwegs flüssig bearbeiten konnte.
Die Prozessoren hießen damals Intel quad 6600....
In den Foren wurde gegen das neue Format gewettert...
In dieser Zeit, und nur deshalb dieser Rückblick, haben wir nach Möglichkeiten gesucht, diese hohe Belastung der NLE durch diese extreme Kompression zu verringern.
Es wurden Intermediate codecs geschaffen ( oder bereits vorhandene genutzt) die diese Aufgabe übernahmen.
Nun ist viel Regen gefallen seit dieser Zeit, die Programme sind angepasst, die Rechner haben ein Vielfaches an Leistung, die NLE haben meist mit der nativen Verarbeitung von H264 in allen Spielarten kaum mehr Probleme.
Sollte man jedenfalls meinen...
es wird aber immer noch von Rucklern gesprochen, von Artefaktbildung von
was weiß ich allem.
After effects hat es deutlich lieber, wenn man ihm dekomprimiertes Material zum Arbeiten reicht. Hier macht sich tatsächlich der alte workflow bezahlt, der damalige Aufschrei nach Plattenplatzkapazität ist technisch
befriedigt, ein sehr nutzerfreundlicher Ablauf wird von Adobe zur Verfügung gestellt.
Hier kommen die Geschwindigkeitsapostel wieder voll zum Zuge, Hintergrundverarbeitung, Automatiken durch watchfolder etc.
Wer mag, kann ja mal prüfen, ob eine Stabi aus avchd clips einen anderen Zeitbedarf hat, wie ein Lagarithfile zum Beispiel.
Ich wandle also bei Bedarf ohne zu zögern in einen Intermediatecodec, habe damit ein intraframe basiertes Arbeitsmaterial, alles ist chic.
Das ich meinem Export ins finale H264 für den Mediaplayer ebenfalls erst mal mit einem Intermediate beginne, ist fast schon logisch.
Das ganze Material wird so gewandelt, danach in einem VBR2pass Exportpreset zu einem ganz eminent guten Endprodukt gewandelt, ganz losgelöst von theoretischen Generationsverlustdebatten.
Die Zeit, die diese zusätzlichen Bearbeitungsschritte kosten, ist für mich uninteressant.
ich habe weitaus mehr Zeit mit der Erstellung der clips verwendet, ich werde das Ergebnis nicht beeinträchtigen, durch bloßes Zeitschinden.
Ist halt eine Einstellung, die sich wie der berühmte rote Faden ; endlich habe ich mal einen, durchs Leben zieht.
Qualität geht vor Zeit, vor Geld.Kaufe ja meine Schuhe nach den gleichen Gesichtspunkten ;-))
Das sind lediglich Optionen, die man anbietet, jeder Nutzer kann selbst entscheiden, wieviel Aufwand ihm sein Material (oder das seiner Kunden)
wert ist.
In meinem PP Projekt landen dann nur noch stabilisierte avi-Clips, richtig?
So ist es, denke nach Abschluss an das Bereinigen des hoffentlich
reichlich bemessenen Speicherplatzes ;-))
In der nächsten AEVersion spielt der stabilizer eine noch bessere Rolle:
http://tv.adobe.com/watch/adobe-at-nab- ... lizer-vfx/