Nur genau damit haut man die Preise zusammen. Und dann wundern sich die Brautpaare dass es manchmal schwer ist überhaupt noch Filmer zu finden. Die sind längst ausgewandert....darth_brush hat geschrieben:10 - 12 stunden wären für 500 eur netto nebenberuflich ok. hauptberuflich geht die rechnung natürlich nicht auf.
Danke.rainermann hat geschrieben:Bin einer Meinung mit Jott.
Nochmals zusammengefasst: Kunde will Rohmaterial. Filmer will es nicht herausgeben, weil er befürchtet, das Rohmaterial würde ihn schlecht dastehen lassen, da voller Wackler, ungegraded etc. (kann ich soweit nachvollziehen)
Gibt nur eine Möglichkeit meiner Meinung: Dem Kunden sachlich, kurz, knapp und sehr freundlich erklären, es ist Rohmaterial und ungeschulte Augen können das nicht entsprechend deuten.
Der Kunde wird diese Aussage, die ich genaue so machen würde, entweder respektieren, weil er den Filmer und sein Können respektiert, oder er wird meinen es "besser zu wissen, als der ausgebildete bzw. erfahrene Filmer" und darauf bestehen.
Im letzteren Falle würde ich mich entsprechend auch verhalten und ihm alles unbearbeitet "vertrauensvoll" in die Hände geben. Die was auch immer Original Raw Dateien, am besten im flachen Kontrast ohne Schärfe aufgenommen inkl. aller Wackler.
Er wird erbost sein, was dieses Zeug soll, Du wirst ihm nochmals freundlich erklären, daß Du es ihm bereits erklärt hast, aber gerne bereit bist, gegen entsprechende Gage, das Material zumindest "ansehbar" zu machen, was Du beim bisherigen Schnitt ja schon getan hast.
Wenn ich bei einem Koch hochkonzentrierte Essigsäure probieren möchte, er mich dann warnt, das könne man so nicht trinken, da es einem die Gugel zusammenzieht, ich aber trotzdem darauf bestehe, einen Schluck nehme und sich dann mein Rachen auflöst, bin ich selber schuld und kann kaum behaupten, der Koch sei schlecht...
Der Blog ist doch klasse, aufjedenfall die Absicht, den Arbeitsablauf zu teilen. Da gibt es sicherlich noch Diskussionsbedarf, oder auch nicht.Starshine Pictures hat geschrieben:Der Blog ist ja nicht für unsere Kunden gedacht, sondern dient dem Sharen unseres Workflows mit anderen Filmern oder Interessierten. Unser Anliegen dahinter gilt der allgemeinen Verbesserung der im deutschsprachigen Raum angebotenen Hochzeitsfilmerei. Denn nur wenn wir ALLE besser werden, können wir gemeinsam auch mehr Geld damit verdienen und uns über professionellere Ergebnisse einen besseren Namen machen.
Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
Das ist verständlich. Meine Erfahrung ist auch bei deutschsprachigen Hochzeiten dass die Paare in der Langfassung gerne die ganze Trauung drauf haben wollen - und je nach kulturellem Kontext dauert das 10-15 Minuten (Standesbeamter) oder auch mal bis zu einer Stunde (katholischer Pfarrer).Starshine Pictures hat geschrieben:@Wolfgang
Die Länge der Doku kommt hauptsächlich durch 2 Faktoren zusammen. Zum Ersten ist die Trauzeremonie in der Kirche komplett drauf, da diese in kroatisch abgehalten wurde und wir kein Wort davon verstehen. Deshalb haben wir zur Sicherheit nichts weggeschnitten. Das macht schon mal eine komplette Stunde.
Ich löse sowas gerne so, dass ich den Hauptfilm kürzer gehalten habe - und einiges in einem Anhang auf der Blu-ray ausgelagert habe. Damit respektiert und wertschätzt man das ausreichend - und kann dem Paar aber immer noch erklären, dass sie einen kürzeren Film für die Präsentation bei ihren Freunden und Verwandten bekommen den die noch durchdrücken können (alles über 30-40 Minuten ist für die eh eine Qual). Aber das Paar selbst kann sich diese Dinge zur Gänze ansehen wenn sie wollen - und dürften das eh nicht mehr als einmal machen.Starshine Pictures hat geschrieben: Und dann nehmen wir alle Spiele und Darbietungen am Abend mit hinein, um da ebenfalls nichts auszulassen was dem Paar vielleicht wichtig wäre. Wir als Filmer erkennen vielleicht in den Aufnahmen nichts sehenswertes an den Spielen, Reden oder Vorführungen. Aber für die Paare sind diese Momente hoch emotional. Und das respektieren und verstehen wir.
Hallo Karl-Heinz,Karlheinz Schneider hat geschrieben: Ich habe die Hochzeit für einen alten Bekannten gefilmt. (2. Hochzeit, die ich gefilmt habe.)
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Ich war von 8.00 - 00:30 Uhr da. Ohne Assi - eine geriggte FS700 4K Raw geschultert und hatte 2 Kofferchen dabei, ein Sachtler Stativ und eine große Kameratasche.
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Der Kunde will das komplette Rohmaterial auf BluRay.
Das war jetzt für mich nicht vorgesehen.
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Über den Preis von 400-500 Euro (+500 Euro Equipment-Verleih-Gebühr) sprachen wir auch schon, und für das Geld werde nicht noch mal so viel Zeit aufwenden, um das gesamte Roh zu schneiden oder Color zu graden.
Und um zu dieser Feststellung zu gelangen, hast du 20 Hochzeiten benötigt? Ich werde niemals eine Filmen, für kein Geld der Welt. ;-)Jack43 hat geschrieben:Habe selber so an die 20 Hochzeiten gefilmt und nicht für viel Geld, würde ich mir den A...aufreißen lassen es nochmals zu tun!
Noch nicht, aber schon ne Trauerfeier. :)Jack43 hat geschrieben:so nun mal ein Frage zu diesem Thema!
Hat schon mal jemand eine Scheidung gefilmt?
Da gebe ich Dir recht. So mancher Amateurfilmer scheitert an solchen und anderen Aufgaben. Vielleicht nicht so oft an der Technik, sondern am Einfühlungsvermögen, der Organisation, wegen mangelnder Erfahrung / Ausbildung, professioneller Distanz oder Leidensfähigkeit. Und ein Profi hätte den Auftrag für 100 Euro erst gar nicht angenommen.Frank B. hat geschrieben:Ich bin Amateurfilmer. Hab dafür 100 Euro bekommen. Das ganze ging nur unter Auflagen und war für alle Beteiligten eine neue Erfahrung. Außer dem Verstorbenen natürlich. ;)
Mit dem Pfarrer musste ich sehr lange reden und mit der Mutter des Verstorbenen, eines relativ jungen Mannes und Vaters eines kleinen Kindes. Die Mutter war die Auftraggeberin. Der ganze Ablauf war nur im engen Miteinander des Pfarrers, der Mutter, des Bestattungsunternehmens und mir umzusetzen, um die Pietät nicht zu verletzen.
Das war echt ne vertrackte Geschichte und ne große Herausforderung für mich.
Aber, ist alles gut gegangen.
Bin aber ziemlich sicher, dass manche das nicht so hinkriegen. Diese Einschätzung hat ihren Grund in einem Fakt, den ich hier an dieser Stelle nicht nennen will.
Genau darum geht es. Nicht allein um die technischen Dinge, jedenfalls nicht ausschließlich. Man braucht halt noch ein paar Fähigkeiten mehr als sich nur mit Codecs und Schnitttechnik auszukennen. Gerade, wenn man es mit Menschen und dann auch noch an ihren Lebensschwellen zu tun hat. Deshalb scheitern in solchen Situationen nicht nur manche Amateure, sondern auch manche Profis. Wobei wir wieder beim Ausgangsthema dem Hochzeitsfilmen wären.TonBild hat geschrieben: Da gebe ich Dir recht. So mancher Amateurfilmer scheitert an solchen und anderen Aufgaben. Vielleicht nicht so oft an der Technik, sondern am Einfühlungsvermögen, der Organisation, wegen mangelnder Erfahrung / Ausbildung, professioneller Distanz oder Leidensfähigkeit. Und ein Profi hätte den Auftrag für 100 Euro erst gar nicht angenommen.
Respekt, ein Dienstleister der seinen Beruf ernst nimmt und auf seinen Kunden eingeht ohne nur ständig an den Euro zu denken.Wuchthelm hat geschrieben:wir mussten lernen, dass die Paare andere Massstäbe haben als wir. An ihnen zieht der Tag wie im Flug vorbei, und sie sind dankbar alles noch einmal in Ruhe erleben zu können. Zudem schaffen wir Zeitdokumente, wir zeichnen Familiengeschichte auf. Menschen kommen und gehen wieder. Und deshalb gilt es, in jede auch noch so nutzlos erscheinende Aufnahme das Maximum an Mühe und Streben hinein zu legen.