pillepalle hat geschrieben: ↑Do 22 Aug, 2024 05:31
Gestern morgen hatte ich die Kamera mal kurz in die Sonne gehalten, um sozusagen einen Eindruck vom Worst-Case-Szenario mit der Z6III zu bekommen. Ist natürlich kein methodischer Test, der Clip kurz und schön wackelig, aber mir ging's auch nur um einen ersten Eindruck. Ich bin jedenfalls zufrieden :)
Wie schätzt Du den Unterschied zu Deiner alten Z6 mit externer ProRes Raw-Aufnahme ein?
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
Ja. Ich werde die auch nochmal nebeneinander vergleichen, aber auch ohne direkten Vergleich bin ich mir ziemlich sicher, daß die Alte in der Sitaution kaum gerauscht hätte. Ich kann mich nicht erinnern wann ich die RAW Aufnahmen meiner alten Kamera mal denoised hätte. Ich bin da aber auch nicht so empfindlich und vieles was ich mache landet später klein im Netz. Bei der neuen merke ich das auf Anhieb, aber nur in RAW. Bei h265 fällt das logischerweise deutlich weniger auf. Dafür hat die Neue eben ein paar Tricks drauf, die meine alten Kameras nicht können.
Aber in den meisten Situationen habe ich einigermaßen Kontrolle über das Licht. Wenn ich jetzt nur Run&Gun machen würde und immer herausfordernde Situationen hätte, wäre ich mit der Z8 besser bedient. Rein von der Dynamik war die 5 Jahre alte Z6 schon gut. Die Bildqualität und das 6k oder 8K RAW war für mich auch nicht der Kaufgrund. Und eine Blende sind eben auch keine Welten. Die Sonne hätte in dem Bild trotzdem geclippt, vermultich mit fast jeder Kamera. Mal sieht's ein wenig besser aus, mal ein wenig schlechter.
Ist eben auch so ein wenig die Philisophie die ich fahre. Für die Kamera gebe ich nur das nötigste aus und investiere den Rest lieber in andere Dinge. Für andere ist die Kamera das wichtigste und die stecken dann eben alles da rein. Nur altern Kameras in der Regel schneller als der meiste andere Kram.
Habe jetzt auch nochmal die Timecodefunktionen getestet. Klappt soweit alles gut und reibungslos auch mit mehreren Kameras und unterschiedlichen Geräten (Audiorecordern). Einfach in der Kamera das Bluetooth-Pairing für den Ultrasync Blue aktivieren und das Pairing im Ultrasync-Gerät und die Geräte verbinden sich innerhalb von Sekunden.
Das Verhalten ist dabei ähnlich dem der Atomos Recorder. Wenn man die Kamera ausschaltet und wieder einschaltet, verbindet sie sich automatisch wieder mit dem Ultrasync Blue. Ich habe das auch mal nach 6 Stunden ausgeschaltetem Zustand getestet und auch da errinerte sich die Kamera an die alte Verbindung, auch wenn der Verbindungsaufbau in dem Fall etwas länger gedauert hatte (ich schätze mal eine knappe Minute).
Auch wenn man keine Verbindung mehr hat (ich habe während der Aufnahme auch mal den Ultrasync ausgeschaltet) läuft der Timecode in der Kamera weiter. Solange bis man die Kamera ganz ausschaltet. Dann muss sie sich beim erneuten Wiedereinschalten natürlich erstmal wieder mit dem TC-Generator verbinden und die Zeit jammen. Natürlich sollte man die Verbindung nicht allzulange unterbrechen, denn dann läuft der Timecode mit der Genauigkeit der Kameraclock weiter und die wird nicht sonderlich genau sein.
Ich habe mir einfach angewöhnt, daß wenn ich eine Kamera einschalte, erstmal oben auf's Display schaue ob der Timecode auch mitläuft. Da ich als TC immer die Tageszeit verwende, merke ich in der Regel auch wenn etwas nicht stimmt und mir eine Phantasieuhrzeit angezeigt wird.
Einen Reichweitentest habe ich jetzt nicht gemacht (die soll angeblich knapp 200m betragen), aber ich verwende die Geräte in der Regel sowieso in der Nähe der Kamera. Meist an den Kamerarig selber angeklettet, ans Stativ, in der Hosentasche. Ähnlich wie der Ultrasync One, kann der Ultrasync Blue auch mehrere Geräte/Kameras gleichzeitig mit TC versorgen.
Rein von der Funktionalität also alles super. Es gibt natürlich auch ein paar Dinge die mir weniger gefallen. Wie schon der Ultrasnc One, merkt sich auch der Ultrasync Blue nach dem Ausschalten nicht den Timecode. Da bei mir der Master der Ultrasync One ist, ist das beim Ultrasync Blue im Slave Betrieb zwar nicht das Problem, weil er dann automatisch vom One gesteuert wird. Ohne den Ultrasync One wäre es aber ziemlich nervig den TC im Gerät einzustellen. Ich finde die Ultrasync-Geräte von der Bedienung generell etwas fummelig, weil man in der Regel alles am Gerät selber einstellt. Auch das Display ist mini, aber immerhin haben sie eines, denn bei den Tentacles kann man ohne Mobilgerät/App z.B. wenig einstellen und ablesen. Dafür sind sie vom Handling deutlich dann einfacher.
Da wo der Ultrasync One noch Ports zum jammen hat, hat der Ultrasync Blue leider keine. Das geht nur über Bluetooth mit kompatibelen Geräten und ist in meinen Augen schon eine deutliche Einschränkung.
Die Z6III genauso. Außer über Bluetooth bekommt man keinen Timecode in die Kamera. Klar, zur Not kann man Timecode, wie bei anderen Consumergeräten, natürlich auch in die Audiofile schreiben, aber das im Vergleich dazu natürlich eine Krücke. Gerade wenn man mit professionellen Geräten und unterschiedlichen Systemen arbeitet, ist eine physische Verbindung zum jammen essentiell und ermöglicht eine unkomplizierte Arbeitsweise auch zwischen verschiedenen Systemen.
Aber jetzt kommen wir natürlich wieder in Bereiche in denen man auf relativ hohem Niveau jammert :) Professionelle Kameras unterscheiden sich eben durch die Ports von Consumergeräten und in einer DSLM wird man nie die Konnektivität einer Cinecam haben. Das ist eben die Kröte die man schlucken muss, wenn man sich für eine kleine und günstige Kamera entscheidet. Das sie überhaupt eine zuverläßige Timecodefunktionalität hat, ist aber in jedem Fall positiv. In der Z6/Z6II ging das bisher ja nur mithilfe der Atomos-Recorder.
Hmmmpf... so wie es aussieht kann die Z6III extern nur in 10 Bit aufnehmen. Hab's jedenfalls nicht hinbekommen ProRes Raw auf den Ninja aufzunehmen. Der beschwert sich immer, daß es nicht nicht um RAW handele. Und auch dem Handbuch nach scheint das so zu sein. ProRes hingegen kein Problem. Gut ist jetzt kein Drama, aber nach gefühlt einem dutzend Reviews die ich zur Kamera geschaut habe, wurde in keinem einzigen erwähnt das die Option extern in RAW aufzunehmen weggefallen ist. Und auf meine Frage an den Nikon Support, ob man noch extern RAW aufnehmen könne, hat man mir einfach einen schnöden Link zum Handbuch zugemailt... da stehe ganz viel zur Aufnahme mit externen Recordern drinnen *g* Das Einzige was da drinnen steht ist das sie nur 10 Bit über HDMI ausgeben kann.
Natürlich ist die Z6III auch nicht bei Atomos auf der Webseite zu den unterstützten Geräten zu finden. Genausowenig wie übrigens die Z9 und Z8. Bin ich der einzige auf der Welt den so etwas nervt? Die olle Z6 kann extern RAW aufnehmen und die neuen Kameras nicht mehr? Interessiert scheinbar niemanden... weiß nicht. Kann vielleicht irgend jemand der Z8 Besitzer das mal ausprobieren? Also ProRes RAW auf einen Ninja aufzunehmen? Vermutlich ist das Feature schon vor zwei Jahren still und heimlich mit erscheinen der Z9 weggefallen. Geht ja mittlerweile auch intern.
Dafür gibt's immerhin keine Overheating-Probleme. Zumindest bei etwas erhöhter Raumtemparatur und in 6k/25 NRAW in hoher Qualität. Da erscheint auch nach Stunden gar nix am Display. Auch nach 2 Stunden immer noch keinen Warnhinweis. Hab' dann aufgegeben. Die Karte und Kamera waren auch nur warm und nicht wirklich heiß. Werde das demnächst auch mal mit den hohen Frameraten ausprobieren, auch wenn ich mit denen gar nicht vorhabe so lange zu filmen. Klar, wenn man sich bei 30° in die Sonne stellt, wird das anders aussehen, aber wer so unbedarft ist, der darf sich dann auch nicht wundern.
pillepalle hat geschrieben: ↑Fr 23 Aug, 2024 17:38
Hmmmpf... so wie es aussieht kann die Z6III extern nur in 10 Bit aufnehmen.
Was wäre denn realistisch noch ein Vorteil von externer Raw-Aufnahme? (Durch das HDMI-Kabel und Extra-Gerät mit eigener Stromversorgung handelst Du Dir doch eigentlich nur zusätzliche potentielle Stör- und Fehlerquellen ein.)
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
Ein Vorteil nur wenn ich irgendwie stundenlang aufnehmen möchte. Auf meine Speicherkarten passt eben nur 1TB. Außerdem gibt es, glaube ich, bei manchen Formaten internen ein 2 Std. Limit, wenn ich ich recht erinnere. Ganz generell ist mir NRAW eigentlich lieber.
Danke pille,
bei meiner Z8 wird die Speicherkarte recht flott sehr heiss, wenn ich mit "höheren" Datenraten filme.
RAW oder auch "nur" ProRes 10bit, ab spätestens 4k/50p ist nach 15 Minuten die Temp.-Warnung da (bei normaler Zimmertemperatur) - läuft dann noch, aber gesund kann das für die Speicherkarten auch nicht sein...
Deine Kamera muss auch 8k wegschaufeln. Du nimmst ja vermutlich oversampelt auf. Bei der Z6III ist das ProRes für die Kamera auch eher anspruchsvoller in der Verarbeitung als das NRAW. Je nach Kompressionsstufe sind es auch mehr Daten. Ich probiere vielleicht nacher nochmal 6K/60 aus. Dann weiß ich ungefähr wie lange das möglich ist.
@ cantsin
Ja. Wie gesagt, ist kein Drama, aber ein Feature das es nicht mehr gibt und niemand erwähnt es. Die einzige Erklärung die ich dafür habe ist die, daß Nikon dafür an Atomos, oder Apple, nochmal extra zahlen musste. Und wenn sie das schon in der Kamera können, wollten sie sich vielleicht die Kosten für die Aufzeichnung im Recorder sparen. Technische Gründe gibt es eigentlich nicht.
Kamera auf NRAW 6K/60 High eingestellt, also die höchstmögliche Qualität und Datenrate. Temperatursetting in der Kamera auf High. Habe leider kein Thermometer um die Raumtemperatur zu messen, aber es sind mindestens 25°, eher mehr. Die erste Karte nach 36 Minuten vollgeschrieben und bisher ist nichts auf dem Display erschienen. Jetzt nimmt die zweite Karte gerade auf, aber ich werde das vermutlich nach einer Stunde abbrechen, denn so lange würde ich normalerweise kein 6K/60 am Stück aufnehmen.
Mein Eindruck ist jedenfalls, daß man bei normalen Temperaturen überhaupt kein Problem hat. Die Kamera ist (nach über 40 Minuten) gerade mal warm auf der Rückseite. Die Speicherkarte war schon heiß, aber auch nicht so heiß daß ich mir Sorgen machen würde. Da muss man schon wirklich in sehr warmen Umgebungen sein um Probleme zu bekommen.
VG
PS: Nach ca. 55 Minuten erschien ein gelbes Thermometer. Also die erste von drei Warnstufen. Dummerweise war 10 Minuten später die Karte wieder voll und ich musste sie wechseln. Danach war das Thermometer Symbol wieder weg. Jetzt läuft gerade die dritte Karte und ich warte nochmal ein paar Minuten, ob das Thermometer wieder erscheint. Als nächstes werde ich aber vermutlich eher den Akku wechseln müssen :)
Also ein Overheating-Problem scheint das nun wirklich nicht zu sein. Wenn's richtig heiß ist (draußen in der Sonne) ist das sicher nochmal anders. Aber hey, wer sich in der Situation dann nicht darüber im klaren ist, dass das problematisch sein kann, der ist irgendwie auch selber Schuld.
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.
Zuletzt geändert von pillepalle am Fr 23 Aug, 2024 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
Ja klar. Ich habe aber mit dem Ninja auch schon im Hochsommer in Frankreich wirklich Stunden in der prallen Sonne gefilmt. Hat der Ninja auch überstanden.
pillepalle hat geschrieben: ↑Fr 23 Aug, 2024 21:51
@ roki100
Ja klar. Ich habe aber mit dem Ninja auch schon im Hochsommer in Frankreich wirklich Stunden in der prallen Sonne gefilmt. Hat der Ninja auch überstanden.
VG
der läuft und läuft...
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)
So. Ich habe meinen Overheatingtest jetzt beendet. Nach Eindreiviertelstunde Aufnahme in 6K/60 NRAW in denen ich drei Terrabyte an Daten in der Kamera weggeschrieben habe :) Zu mehr als einer ersten gelben Temperaturwarnung habe ich es dabei nicht gebracht. Die erschien 10 Minuten vor Ende der zweiten Karte, erschien dann wieder 7 Minuten nach Aufnahme auf der dritten Karte und blieb bis ich die dritte Karte vollgeschrieben hatte. Ca. nach der Mitte der dritten Karte musste ich auch den Akku wechseln, der nach ca. 90 Minuten leer war. Die dritte Karte war dann schon heißer als die Erste, aber das konnte man wohl auch erwarten.
Ich würde also mal behaupten, dass man bei normalen Temperaturen (unter 25°C) in NRAW keine Overheating-Probleme bekommt. Natürlich kann ich auch mal das oversampelte 4K testen. Vielleicht ist das anspruchsvoller. 4K/120 RAW ist sicher auch noch ein Overheating-Kandidat. Aber wie lange würde man das realistischerweise überhaupt nutzen? Mehr als eine halbe Stunde am Stück? Mir fallen jedenfalls wenige Szenarien ein wo ich das brauchen würde :) Vielleicht ein Wildlife-Filmer der länger einfach nur irgendwo draufhält.
Gut möglich das die Kamera in ProRes/ProRes RAW eher schlapp macht, aber wenn ich NRAW habe, gibt's eigentlich nur wenig Gründe ProRes zu nutzen. Vielleicht wenn ein anderer Editor/Kunde danach fragt bzw. unbedingt ProRes haben möchte.
Vielen Dank für die aufschlussreuchen Infos!
Nur eine Frage dazu: Hattest Du beim NRAW Dauertest die hohe oder einfache Qualität (was ja gleich mal die doppelte Datenrate ausmacht!) ?
Und - besonders wichtig - welche Speicherkarte(n) ???
pillepalle hat geschrieben: ↑Fr 23 Aug, 2024 22:40
Natürlich kann ich auch mal das oversampelte 4K testen. Vielleicht ist das anspruchsvoller. 4K/120 RAW ist sicher auch noch ein Overheating-Kandidat.
....
Gut möglich das die Kamera in ProRes/ProRes RAW eher schlapp macht, aber wenn ich NRAW habe, gibt's eigentlich nur wenig Gründe ProRes zu nutzen.
Das Oversampling in bester Qualität lässt vermutlich den Prozessor schneller warm werden, als die reine RAW Aufnahme, wäre also schon auch interessant.
Ob 4k/120 eine höhere Datenrate wegschreibt, erkennt man ja sofort, wenn man die Restschreibdauer ansieht, im Vergleich mit den anderen Qualitäten.
Ich nutze die preisgünstige Angelbird 512 AV Pro SE - die wird eben recht schnell warm/heiss i der Z8 - auch bei 4k/50 ! (was ich ja meist brauche/nutze.
Die hohe Qualität natürlich :) Ich wollte die Kamera ja fordern. Und wenn die Hohe läuft, sollte es die Normale auch.
Ich nutze die Angelbird AV PRO SE in der 1TB Variante. Die haben ein wirklich gutes Preis/Leistungsverhältnis. Die Delkin Black Karten sind noch besser was die Performance und Temperatur angeht. Aber auch deutlich teurer. Da habe ich nur eine kleine 128GB von, was für Video natürlich nur für ein paar Minuten reicht. Die Angelbird wird bei mir auch heiß, aber wie gesagt, Du schaufelst da auch nochmal deutlich mehr Daten drauf als ich. Ich hatte mich ja schon bewusst für die 6K entschieden.
Ja, ich kann auch nochmal andere Formate testen. Für mich war das NRAW nur am interessantesten, weil ich das häufig nutzen werde. Ich könnte mir auch vorstellen, daß selbst H265 eher overheaten kann. Aber muss man eben mal alles ausprobieren.
Ein Filmemacher der zum ersten Mal eine geliehene Nikon ausprobiert. Nuschelt leider ziemlich, aber sein Review ist recht gut, weil er nicht auf den Fotokram eingeht, oder Specs vorliest die eh jeder schon kennt.
pillepalle hat geschrieben: ↑Sa 24 Aug, 2024 23:47
... Nuschelt leider ziemlich, aber sein Review ist recht gut ...
Beim VLC-Player im Equalizer (Menü "Fenster" / Audioeffekte) die ersten 4 Bassregler stark nach unten (60-600 Hz) und evtl. die Höhenregler etwas nach oben - dann versteht man ihn schon besser!
PS:
Die Video-Farben gefallen mir (weiss nicht, ob die alle aus der Z6 III kamen und wenn ja, wie - muss das Video noch in Ruhe ansehen)!
Aber er hat mich z.B. auf etwas aufmerksam gemacht, was mir bisher noch gar nicht aufgefallen war. Das es im RAW-Tab bei Resolve für NRAW gar keinen ISO Button gibt. Normalerweise nutze ich die Kamera immer in der Base ISOs (also 800 und 6400) und drehe daher nie nachträglich an den ISOs herum. Bei ProRes RAW (in Assimilate) geht das (auch wenn es da nicht viel Sinn macht).
Das einzige was etwas Banane ist, sind seine Vergleiche mit anderen Kameras. Aber seine Einschätzungen im Allgemeinen sind ganz gut. Auch seine Eindrücke von NRAW verglichen mit anderen RAW-Formaten.
Ja, ich fand es halt nur ein bissche arg "typisch wollmützig" , so ein Test Video zu machen, aber dann zu sagen - och nööö, DNGs umwandeln ist mir viel zu anstrengend.
Das war ja nur die Erklärung dafür, warum er nicht in ProRes RAW aufgenommen hat. NRAW ist die Wahl wenn man mit Resolve arbeitet, wie er es gemacht hat. ProRes RAW, wenn man z.B. mit Final Cut unterwegs ist.
In dem Video gibt's in den ersten Minuten auffälliges Bildrauschen in den Schatten, z.B. bei 3:44 / 3:53 (=der Wald, sieht nach zu starker Anhebung der Schatten aus, auch, weil da kein Schwarzpunkt mehr ist, sondern ein starker Blaustich) und ab 4:14 (der Pullover, den er trägt) sowie bei 6:19 (ProRes HQ-Beispielclip "Darrell Jackson Gardens", die im Schatten liegenden Teile des grünen Holzgerüsts), 6:25 (der Baum im Schatten). Bei anderen Aufnahmen clippen die specular highlights mit wenig Roll-off (5:40).
Das ist aber kein konsistentes Verhalten. Insofern nehme ich an, dass er sein Material anfangs nicht optimal bzw. der Kamera angemessen belichtet hat. In der Beispielfootage im Rest des Videos treten diese Artefakte nicht mehr auf. Vermutlich hatte er da in der Zwischenzeit selbst gelernt, sich vorsichtiger im Belichtungsspielraum der Kamera zu bewegen; wie er ja auch bei 19:35 erwähnt (mit seiner Aussage, dass man die Kamera präziser belichten muss und, je nach Erfordernis der Szene, jeweils Spitzlichter oder Schatten schützen).
Ansonsten...
- Zu seiner Aussage, dass die Z6iii mit der Sony A1 und Canon R5ii konkurriert: nee, die Z8 konkurriert mit diesen Kameras, und die Z6iii definiert sensortechnisch eine neue Zwischenklasse zwischen Kameras wie der A7iv, R6ii und S5iii mit klassischer CMOS-Sensortechnik und Kameras wie der R5ii, Z8 und A1 mit stacked CMOS.
- Dass Nikon noch kein Bewegtbild-Ökosystem hat: stimmt, aber eigentlich hat das nur Sony (von einer Einstiegs-Vlogger-Kamera wie der Z-E10ii bis zum Alexa-Konkurrenten Venice, mit ingesamt 5 Kameraserien (Z-E, Alpha, FX, Cine Alta, PXW-Camcorder), Canon nur in weitaus eingeschränkterem Maße, andere Hersteller wie Panasonic ebenso wenig wie Nikon.
- Dass sich bei Nikon Raw ISO und Highlight Recovery in Resolve nicht setzen lassen: ist das nur bei der Z6iii so? Mit Material von der Z9 hatten ich das anders in Erinnerung.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
Zuletzt geändert von cantsin am So 25 Aug, 2024 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
Natürlich holt man nicht das Maximum raus, wenn man mit einer neuen Kamera ein paar Tage herumdaddelt. Er hat ja auch einfach ein paar unterschiedliche Dinge ausprobiert und ist mit der nackten Kamera und ohne Stativ herum gelaufen. Und natürlich muss man die Z8 mit der Canon R5 oder der Sony A1 vergleichen und nicht die Z6III. Er hat ja selber eine A7SIII die zwar eine geringere Auflösung hat, aber von den Specs eher mit der Nikon vergleichbar wäre. Das was er wohl meinte ist, daß er die 6K NRAW wesentlich praxistauglicher findet als die 8K der meisten anderen Kameras. Aber bei Canon gäbe es ja z.B. auch die R6II mit einem 24MP Sensor. Die kann doch auch intern RAW, oder?
Bei NRAW gibt es einen Highlight Slider, mit dem man tatsächlich auch ein paar Highlights zurückholen kann. Wobei zurückholen nur so zu verstehen ist, daß der Slider per Default eben in der Mitte steht und man ihn dann noch nach links schieben kann. Müsste ich mal testen wieviel das tatsächlich ausmacht und ob das nennenswert ist.
Ich finde aber man kann mit der Kamera ziemlich gut ETTR belichten. Das Histogramm ist ja etwas winzig und manchmal sieht man nicht genau ob es eventuell doch irgendwo clippt, aber in Kombination mit den Zebras (Zebra-Highlight Einstellung auf 95) sieht man sofort wenn etwas clippt und trifft dann ziemlich genau den Punkt wo es ideal ist.
Was die Kamera eben nicht gut verträgt ist, wenn man die Schatten unterbelichtet. Dann rauscht sie stärker als die alte. Also lieber etwas eher auf ISO 6400 statt zu versuchen die Schatten in der Post stark hochzuziehen. Da muss man eben schauen was einem im konkreten Fall wichtiger ist, die Schatten oder die Highlights.
pillepalle hat geschrieben: ↑So 25 Aug, 2024 12:54
Bei NRAW gibt es einen Highlight Slider, mit dem man tatsächlich auch ein paar Highlights zurückholen kann. Wobei zurückholen nur so zu verstehen ist, daß der Slider per Default eben in der Mitte steht und man ihn dann noch nach links schieben kann.
Das ist dann aber nur Verschiebung des Weisspunkts. "Highlight Recovery" ist ja etwas anderes - die Rekonstruktion geclippter Highlights aus noch vorhandener Bildinformation in benachbarten Farbkanälen.
Das heisst, dass im NRaw der Z6iii die Highlight-Recovery entweder fest eingebacken ist (wie bei RED) oder dass Resolve bei NRaw keine Highlight-Recovery unterstützt (wie gesagt, hatte ich das beim NRaw-Material der Z9 anders in Erinnerung).
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
pillepalle hat geschrieben: ↑So 25 Aug, 2024 12:54
Was die Kamera eben nicht gut verträgt ist, wenn man die Schatten unterbelichtet. Dann rauscht sie stärker als die alte. Also lieber etwas eher auf ISO 6400 statt zu versuchen die Schatten in der Post stark hochzuziehen.
Aber das ist doch eigentlich das gleiche - ISO 6400 bedeutet ja nicht mehr Belichtung, sondern nur Gain-Verstärkung und damit ebenfalls Hochziehen der Schatten?!?
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
pillepalle hat geschrieben: ↑So 25 Aug, 2024 12:54
Bei NRAW gibt es einen Highlight Slider, mit dem man tatsächlich auch ein paar Highlights zurückholen kann. Wobei zurückholen nur so zu verstehen ist, daß der Slider per Default eben in der Mitte steht und man ihn dann noch nach links schieben kann.
Das ist dann aber nur Verschiebung des Weisspunkts. "Highlight Recovery" ist ja etwas anderes - die Rekonstruktion geclippter Highlights aus noch vorhandener Bildinformation in benachbarten Farbkanälen.
Das heisst, dass im NRaw der Z6iii die Highlight-Recovery entweder fest eingebacken ist (wie bei RED) oder dass Resolve bei NRaw keine Highlight-Recovery unterstützt (wie gesagt, hatte ich das beim NRaw-Material der Z9 anders in Erinnerung).
Eigentlich könnte man es auch händisch machen - über RGB-Kanäle.
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