
In Relation zum alten DV-Camcorder liegt der Tascam lediglich um 1 Frame hinten. In Relation zum neuen AVCHD-Camcorder sind es hingegen 6 1/2 Frames.
Da stellt sich die Frage: Wenn schon zwei Camcorder desselben Herstellers nicht 100 % synchron laufen, wie sollen es dann Camcorder und Audiorecorder tun? Und wie sollen wir nun feststellen, welches Gerät hier überhaupt richtig läuft? Die Tatsache, dass der DV-Camcorder und der Audiorecorder eine gute Synchronität haben, könnte Zufall sein.
Andererseits würde sich auch die hier gezeigte Abweichung von 6 Frames noch gut kompensieren lassen (einfach etwa alle zehn Minuten ein Frame aus der Audiodatei des Tascam rausschneiden, dann sollte es passen).
Abweichungen von 4 bis 5 Frames in 6 Minuten (also bis zu 2 Sekunden pro Stunde), wie von Dr. Walter Gesierich zwischen einem Zoom H4 und mehreren Sony-Camcordern beobachtet, sind da schon schlimmer. Das legt natürlich auch den Verdacht nahe, dass mit dem H4 was nicht stimmt. Im Fall meines obigen Tests sind die drei Synchronpunkte doch wenigstens noch in greifbarer Entfernung - was auf jeden Fall für Tascam spricht.
Wichtig erscheint mir, möglichst wenig Variablen zu haben. In diesem Fall wurden alle drei Dateien volldigital verarbeitet, d. h. die einzig mögliche Abweichung tritt direkt bei der Aufnahme auf. Das erleichtert auch ggfs. die Fehlersuche.
Würde man hingegen eine Aufnahme analog in den Computer einspielen (z. B. von einem alten MD-Recorder oder DAT-Recorder), hat man mit der Zeitbasis des Abspielgerätes sowie der Zeitbasis des Computers zwei neue Unsicherheitsfaktoren.