Meine Erklärung ist die Perfektion - und die Leistungen der Schauspieler.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑So 28 Jul, 2024 15:54Ja selbstverständlich - total vergeigt.
Ein Film der von Anfang an vernünftig gedreht wurde, schneidet sich fast von selbst, weil die Schnitte ja bereits beim Dreh berücksichtigt wurden.
Welche andere Erklärung hast du sonst dafür, daß er 2 Jahre daran rumbasteln und verschlimmbessern mußte, bis ein halbwegs vernünftiger Film draus wurde?
Sowas passiert nur, wenn man beim Dreh überhaupt keine Plan hat - rumstöpselt, rumsandelt, und dann hofft, daß der Editor das dann irgendwie retten kann.
Deshalb halte ich weder Malick noch Wenders für wirkliche Regisseure - die hatten einfach nur Glück.
George Stevens brauchte für den Schnitt von Shane auch 2 Jahre.
Schon allein auf den Ton sollte man eigentlich mehr Zeit verwenden, als heutezutage für die gesamte Post eines deutschen Films aufgewendet wird.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑So 28 Jul, 2024 15:54Natürlich, sowas mach ich dauernd - das ist quasi Brot & Butter Arbeit, bei so gut wie jedem szenischen Editing.
Und nein - da sollte es keine "unzähligen Varianten" geben. Wenn der Regisseur beim Dreh weiß was er will, dann dreht er genau das, was er für den Schnitt braucht, den er haben will - die guten Takes werden natürlich schon beim Dreh markiert.
Es sollte "unzähligen Varianten" geben, denn es genügt nun einmal nicht, wenn ein Darsteller seinen Satz flüssig aufgesagt hat. Nach diesem Motto wird viel zu oft gedreht - auf zur nächsten Einstellung - und anschließend über Schauspielführung diskutiert. ;)
Als Runternudeln würde ich das bezeichnen.
Selbst wenn ich einen Schnitt-Gegenschnitt-Dialog in Großaufnahmen habe, gibt es "unzählige Varianten", wie ich diesen Dialog schneiden kann.
Deine "Brot & Butter Arbeit" besteht ja wohl auch nicht nur daraus, immer nur zwischen den gerade Sprechenden hin- und herzuschneiden - also zwei Takes mal schnell zusammengeschnippselt.
Das ist dann wie der Unterschied zwischen deutschem LUT- und Look-drüber-Grading und dem gestalterischen Grading von jedem Filmbild einer internationalen Produktion.