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Wer sollte nicht Regisseur werden?



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iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 15:54
iasi hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 14:52
Malick hatte In der Glut des Südens also vergeigt? :)

Ja selbstverständlich - total vergeigt.

Ein Film der von Anfang an vernünftig gedreht wurde, schneidet sich fast von selbst, weil die Schnitte ja bereits beim Dreh berücksichtigt wurden.

Welche andere Erklärung hast du sonst dafür, daß er 2 Jahre daran rumbasteln und verschlimmbessern mußte, bis ein halbwegs vernünftiger Film draus wurde?

Sowas passiert nur, wenn man beim Dreh überhaupt keine Plan hat - rumstöpselt, rumsandelt, und dann hofft, daß der Editor das dann irgendwie retten kann.

Deshalb halte ich weder Malick noch Wenders für wirkliche Regisseure - die hatten einfach nur Glück.
Meine Erklärung ist die Perfektion - und die Leistungen der Schauspieler.
George Stevens brauchte für den Schnitt von Shane auch 2 Jahre.
Schon allein auf den Ton sollte man eigentlich mehr Zeit verwenden, als heutezutage für die gesamte Post eines deutschen Films aufgewendet wird.


Frank Glencairn hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 15:54
iasi hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 14:52
Hast du schon mal eine Szene geschnitten, die mit mehreren Kameras gleichzeitig gedreht wurde?
Schon mit dem Material aus einer Kamera hat man unzählige Varianten beim Schnitt.
Natürlich, sowas mach ich dauernd - das ist quasi Brot & Butter Arbeit, bei so gut wie jedem szenischen Editing.
Und nein - da sollte es keine "unzähligen Varianten" geben. Wenn der Regisseur beim Dreh weiß was er will, dann dreht er genau das, was er für den Schnitt braucht, den er haben will - die guten Takes werden natürlich schon beim Dreh markiert.

Es sollte "unzähligen Varianten" geben, denn es genügt nun einmal nicht, wenn ein Darsteller seinen Satz flüssig aufgesagt hat. Nach diesem Motto wird viel zu oft gedreht - auf zur nächsten Einstellung - und anschließend über Schauspielführung diskutiert. ;)
Als Runternudeln würde ich das bezeichnen.
Selbst wenn ich einen Schnitt-Gegenschnitt-Dialog in Großaufnahmen habe, gibt es "unzählige Varianten", wie ich diesen Dialog schneiden kann.
Deine "Brot & Butter Arbeit" besteht ja wohl auch nicht nur daraus, immer nur zwischen den gerade Sprechenden hin- und herzuschneiden - also zwei Takes mal schnell zusammengeschnippselt.

Das ist dann wie der Unterschied zwischen deutschem LUT- und Look-drüber-Grading und dem gestalterischen Grading von jedem Filmbild einer internationalen Produktion.



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

@Frank
Was ist wenn ein Schauspieler dazwischen mal improvisiert und der Regie das zufällig gefällt ?
So wie Harrison Ford in Star Wars Episode 5 ?
Oder wenn dem Prozent der Schnitt aus irgendwelchen Gründen gar nicht passt ?
Dann muss doch auch beim Schnitt improvisiert beziehungsweise das ganze neu überdacht werden..
Frage ich nur weil ich solche Dinge bei Hollywood Making Ofs, manchmal gesehen hab…

Und weil als mein Sohn der als kleines Baby in dem Film Das Fräuleinwunder mit gespielt hatte und der Schauspielerin die die Mutter gespielt hat, die ganze getrunkene Milch auf die Schulter gekotzt hatte was absolut nicht so geplant war.
War die Regisseurin scheinbar so begeistert das die misslungene Szene, die wir danach noch ein paar mal (ohne die Milch auf der Schulter) wiederholt hatten, im fertigen Film am Schuss doch drin war….;)))

https://www.playsuisse.ch/de/show/834191

Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am So 28 Jul, 2024 21:37, insgesamt 1-mal geändert.



macaw

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von macaw »

Darth Schneider hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 20:53 @Frank
Was ist wenn ein Schauspieler dazwischen mal improvisiert und der Regie das zufällig gefällt ?
So wie Harrison Ford in Star Wars Episode 4…?
Oder wenn dem Prozent der Schnitt aus irgendwelchen Gründen gar nicht passt ?
Dann muss doch auch beim Schnitt improvisiert beziehungsweise das ganze neu überdacht werden..
Frage ich nur weil ich solche Dinge bei Hollywood Making Ofs, manchmal gesehen hab…

Und weil als mein Sohn der als kleines Baby in dem Film Das Fräuleinwunder mit gespielt hatte und der Schauspielerin die die Mutter gespielt hat, die ganze getrunkene Milch auf die Schulter gekotzt hatte was absolut nicht so geplant war.
War die Regisseurin scheinbar so begeistert das die misslungene Szene, die wir danach noch ein paar mal wiederholt hatten, im fertigen Film am Schuss doch drin war….;)))

https://www.playsuisse.ch/de/show/834191

Gruss Boris
Na das sind doch nur kleine Anekdoten. Nichts davon ändert den großen Rahmen des Films.
Wenn die Regisseurin aber plötzlich glauben würde, daß man den Rest des Films um Babykotze statt um die eigentliche Handlung des Films gehen müsste, wäre das ein Problem...obwohl, ich habe kurz die Plotline gelesen und denke, daß das auch keinen Unterschied machen würde (sorry...)



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

@macaw
Warum Sorry ?
Ich hab das Drehbuch nicht geschrieben…;)))
Der Dreh war trotzdem sehr cool, haben nicht wenig Zeit am Set verbracht…Durfte sogar mithelfen.

Und wenn der Han Lea auf „i love you“ antwortet mit „i know“ , anstatt „i love you to“, ändert das schon einiges in der Liebesbeziehung der Hauptfiguren…;)))
Der kurze improvisierte Satz von Harrison ist einer der coolsten Dialoge im ganzen Film…D
Gruss Boris



Frank Glencairn
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 20:21
Meine Erklärung ist die Perfektion - und die Leistungen der Schauspieler.
Was hat das mit dem Schnitt zu tun? Das passiert beim Dreh.

iasi hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 20:21

Es sollte "unzähligen Varianten" geben, denn es genügt nun einmal nicht, wenn ein Darsteller seinen Satz flüssig aufgesagt hat.
Auch hier wird der Take, den der Regisseur im Film haben will bereits beim Dreh markiert.
Dann gibt es im Schnitt auch keine Frage welcher rein soll (es sei den man hat am Set schon keinen Plan, und hofft das wenn man nur genug Takes macht , schon irgendwas dabei sein wird, aus dem der Editor etwas zusammenstöpseln kann).
iasi hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 20:21

Deine "Brot & Butter Arbeit" besteht ja wohl auch nicht nur daraus, immer nur zwischen den gerade Sprechenden hin- und herzuschneiden - also zwei Takes mal schnell zusammengeschnippselt.
Das hat ja auch niemand gesagt, kein halbwegs erfahrener Editor würde so arbeiten.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Frank Glencairn
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Frank Glencairn »

Darth Schneider hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 20:53 @Frank
Was ist wenn ein Schauspieler dazwischen mal improvisiert und der Regie das zufällig gefällt ?
Dann sagt der Regisseur: Das war klasse, das nehmen wir.
Was hat das mit dem Schnitt zu tun?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



macaw

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von macaw »

Darth Schneider hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 21:24 @macaw
Warum Sorry ?
Ich hab das Drehbuch nicht geschrieben…;)))
Der Dreh war trotzdem sehr cool, haben nicht wenig Zeit am Set verbracht…Durfte sogar mithelfen.

Und wenn der Han Lea auf „i love you“ antwortet mit „i know“ , anstatt „i love you to“, ändert das schon einiges in der Liebesbeziehung der Hauptfiguren…;)))
Der kurze improvisierte Satz von Harrison ist einer der coolsten Dialoge im ganzen Film…D
Gruss Boris
Hehe...na man weiß ja nie, vielleicht bist Du emotional mit dem Film verbunden weil der Sohnemann drin war o.ä. :)

Ansonsten: Du hast ein schönes Beispiel dafür geliefert, was ein guter Regisseur ist! Der Spruch von Han Solo war nicht einfach von Harrison Ford improvisiert, sondern Irvin Kirshner hatte ihn in der Pause dazu ermuntert einfach das zu sagen, was er für richtig hält, nachdem der ursprüngliche Satz einfach nicht passen wollte, also nicht konsistent war mit der Figur Han Solo. "Director Irving Kershner: “We were into the lunch break and I said to Harrison try it again and just do whatever comes to mind. That is when Ford said the line, 'I know.' After the take, I said to my assistant director, David Tomblin, 'It’s a wrap.'""

Ich glaube, hätte er wirklich "I love you, too" gesagt hätten die Zuschauer eher angenommen, daß er ihr was vormacht.



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

Ich habe dem Han Solo eh nie abgenommen das er Lea wirklich liebt, eher das er sie einfach packen wollte…Nicht zuletzt weil sie eine schöne und reiche Prinzessin war…:)
Er war ein Outlaw und hatte Schulden.
Lea war mächtig…
Seine Rechnung ist aufgegangen er wurde zum General…
Ich mag gute Märchen…D
Gruss Boris



iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 22:00
iasi hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 20:21
Meine Erklärung ist die Perfektion - und die Leistungen der Schauspieler.
Was hat das mit dem Schnitt zu tun? Das passiert beim Dreh.
Nein. Der Schnitt gehört immer dazu.

Eine Nahaufnahme mit einem weinenden Mann - kombiniert mit einer Einstellung von einem Begräbnis ergibt etwas ganz anderes, als in Kombination mit einem beschädigten Supersportwagen.


Frank Glencairn hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 22:00
iasi hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 20:21

Es sollte "unzähligen Varianten" geben, denn es genügt nun einmal nicht, wenn ein Darsteller seinen Satz flüssig aufgesagt hat.
Auch hier wird der Take, den der Regisseur im Film haben will bereits beim Dreh markiert.
Dann gibt es im Schnitt auch keine Frage welcher rein soll (es sei den man hat am Set schon keinen Plan, und hofft das wenn man nur genug Takes macht , schon irgendwas dabei sein wird, aus dem der Editor etwas zusammenstöpseln kann).
Das ist dann schädliche Hudelei.
Genau dies sieht man bei den meisten deutschen Filmen - und anschließend wird über die Schauspieler geschimpft.
Frank Glencairn hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 22:00
iasi hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 20:21

Deine "Brot & Butter Arbeit" besteht ja wohl auch nicht nur daraus, immer nur zwischen den gerade Sprechenden hin- und herzuschneiden - also zwei Takes mal schnell zusammengeschnippselt.
Das hat ja auch niemand gesagt, kein halbwegs erfahrener Editor würde so arbeiten.
Du sagst es aber, wenn du nur deine zwei markierten Takes verwenden willst.
Einen längeren Dialog zwischen 2 Personen zerstückelt man doch nicht, sondern dreht ihn - vielleicht auch gleich mit 2 Kameras - mehrmals. Dann hat man vielleicht zu Beginn des ersten Takes schon einen magischen Moment und beim fünften Take trifft der Darsteller am Ende den richtigen Ton. Der andere Darsteller "spricht" wiederum während des Zuhörens mit seinem Blick etwas aus, das eine enorme Wirkung hat.



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Also wir müssen uns nur den schlechten Schauspielern anpassen und bei jedem der 100 Takes 20 Kameras aufstellen und bedienen, nur damit wir nicht den vielleicht einen einzigen magischen Moment verpassen ?
Nun um dann überspitzt formiert 3 Jahre lang den Film zu schneiden…?

Das wäre doch organisatorisch und finanziell gesehen ein absoluter Bullshit..
Und dazu nur eine reine Lotterie.
Warum denn nicht von Anfang an gleich Brad Pitt buchen ?..;)))

Beziehungsweise Schauspieler einstellen die den einen magischen Moment jederzeit auch auf dem Klo sitzend herüberbringen können ?

So macht man das normalerweise, das ist zumindest das Goal…
Dann bleibt auch möglichst Alles rund um die Schauspieler herum zu 99% planbar….

Wobei der magische Moment muss natürlich zuerst einmal im Drehbuch drin geschrieben stehen, in Storyboards und Mood Beispielen kreiert und definiert werden.D
Gruss Professor
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 29 Jul, 2024 01:15, insgesamt 1-mal geändert.



Bluboy
Beiträge: 5342

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Bluboy »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 00:44 @iasi
Also wir müssen uns nur den schlechten Schauspielern anpassen und bei jedem der 100 Takes 20 Kameras aufstellen und bedienen, nur damit wir nicht den vielleicht einen einzigen magischen Moment verpassen ?
Nun um dann überspitzt formiert 3 Jahre lang den Film zu schneiden…?

Das wäre doch organisatorisch und finanziell gesehen ein absoluter Bullshit..
Und dazu nur eine reine Lotterie.
Warum denn nicht von Anfang an gleich Brad Pitt buchen ?..;)))

Beziehungsweise Schauspieler einstellen die den einen magischen Moment jederzeit auch auf dem Klo sitzend herüberbringen können ?

So macht man das normalerweise, das ist zumindest das Goal…
Dann bleibt auch möglichst Alles rund um die Schauspieler herum zu 99% planbar….

Wobei der magische Moment muss natürlich zuerst mal im Drehbuch drin geschrieben stehen, in Storyboards und Mood Shits kreiert werden.D
Gruss Professor

Avatar ist Fertig, also sind Kapazitäten Frei und mit etwas Ki kann man sich den Dreh sparen

Für diese neuartigen Techniken war leistungsstarke Hardware vonnöten: 35.000 – 40.000 wassergekühlte Prozessorkerne, 105 Terabyte Arbeitsspeicher und 2 Petabyte Festplattenspeicher. Trotz dieser Leistung benötigten einzelne Szenen bis zu 48 Stunden zum Rendern, wobei bei einer Filmminute 17,3 Gigabyte Daten anfielen. Angeschlossen war die Serverfarm an ein 10-Gigabit-Netzwerk.[41] Für die Renderfarm kam das auf Linux basierende freie Betriebssystem Ubuntu zum Einsatz.[42] Für den Filmschnitt wurde Software von Avid verwendet.[43][



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

@bluboy
Danke für die Info

Uff,
die Avatar Filme haben mir im Kino zwar schon sehr gefallen
und ich würde trotzdem keinen der Avatar Filme 2mal anschauen wollen..

Hab es versucht beim zweiten Teil, aber zuhause auf dem LG, trotzdem höchstens 15 Minuten geschafft.
Dann Gähn…..D

Bei den neuen Dune Filmen war es genau gleich.
Gruss Professor



iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 00:44 @iasi
Also wir müssen uns nur den schlechten Schauspielern anpassen und bei jedem der 100 Takes 20 Kameras aufstellen und bedienen, nur damit wir nicht den vielleicht einen einzigen magischen Moment verpassen ?
Nun um dann überspitzt formiert 3 Jahre lang den Film zu schneiden…?

Das wäre doch organisatorisch und finanziell gesehen ein absoluter Bullshit..
Und dazu nur eine reine Lotterie.
Warum denn nicht von Anfang an gleich Brad Pitt buchen ?..;)))

Beziehungsweise Schauspieler einstellen die den einen magischen Moment jederzeit auch auf dem Klo sitzend herüberbringen können ?

So macht man das normalerweise, das ist zumindest das Goal…
Dann bleibt auch möglichst Alles rund um die Schauspieler herum zu 99% planbar….

Wobei der magische Moment muss natürlich zuerst einmal im Drehbuch drin geschrieben stehen, in Storyboards und Mood Beispielen kreiert und definiert werden.D
Gruss Professor
Im Drehbuch steht weder, wie die Lichtstimmung ist, noch wie ein Schauspieler eine Emotion ausdrückt.

"zu 99% planbar" ist Wunschdenken - und würde auch zu öden Ergebnissen führen.

Hingegen ist "Machen wir noch einen" bei guten Leuten ein Zeichen dafür, dass sie ein Gespür haben und das beste Anstreben anstreben.

Ein kurzes Brad Pitt Zitat dazu:
I love the moment right before "Action" and the bell rings, and you don't know exactly what's going to happen; you just start following a vein of thought. And I love the surprises that come from that
.

https://www.backstage.com/magazine/arti ... iew-59543/



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Fast alles ist Planbar.
Ausser manchmal das Wetter…
Oder wenn ein Schauspieler die Grippe kriegt….

Und die Licht Stimmungen und Farben in den Filmen werden mit Moodboards ganz klar im Vorfeld definiert. So das alle Leute am Set und in der Post Produktion wissen wie der Film am Schluss aussehen soll. Das noch lange bevor die erste Szene gedreht wird…



Und wie die Schauspieler die Emotionen ausdrücken sollen wird vor dem Dreh in den Dialog Proben definiert…

Und klar lassen sie einen Brad Pitt wahrscheinlich ein wenig improvisieren, und ihm seinen nötigen kreativen Freiraum. Der hat auch das Talent dazu, um was tolles damit zu machen….

Es steht auch vor dem Dreh fest ob es beim Catering am Montag zum Dessert Nussgipfel oder Erdbeertörtchen gibt…;)))

Gruss Professor



iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 08:39 @iasi
Fast alles ist Planbar.
Ausser manchmal das Wetter…
Oder wenn ein Schauspieler die Grippe kriegt….
Oben ist ein Video vom Creator-Regisseur verlinkt, in dem er sagt, dass das, was letztlich herauskommt, nie den Vorstellungen entspricht, die man zu Beginn hatte.

Und das ist nicht nur im negativen Sinne zu verstehen.

Wenn ein Schauspieler einen unscheinbaren Satz im Drehbuch in einer magischen Art wiedergibt, ist das eine tolle Überraschung.

Man muss als R. nur darauf achten, dass nichts aus dem Gesamtrahmen läuft und die Struktur der Handlung und des Films erhalten bleibt.

Es war auch sicherlich nicht geplant, dass der Sound des Star-Wars-Lichtschwertes so ikonisch wird.

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 08:39 Und die Licht Stimmungen und Farben in den Filmen werden mit Moodboards ganz klar im Vorfeld definiert. So das alle Leute am Set und in der Post Produktion wissen wie der Film am Schluss aussehen soll. Das noch lange bevor die erste Szene gedreht wird…



Und wie die Schauspieler die Emotionen ausdrücken sollen wird vor dem Dreh in den Dialog Proben definiert…

Und klar lassen sie einen Brad Pitt wahrscheinlich ein wenig improvisieren, und ihm seinen nötigen kreativen Freiraum. Der hat auch das Talent dazu, um was tolles damit zu machen….

Es steht auch vor dem Dreh fest ob es beim Catering am Montag zum Dessert Nussgipfel oder Erdbeertörtchen gibt…;)))

Gruss Professor
Nimm nur dieses Balde Runner Beispiel:

https://collider.com/blade-runner-tears ... monologue/


Oder Jack Nicholson, dessen "ständig aus dem Licht gehen" bei den Aufnahmen von Einer flog über das Kuckucksnest dazu führte, dass der DP wechselte.


Selbst das geplante Dessert beim Catering am Montag unterliegt Murphy´s Law. :)



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Wenn du einem Klaus Kinski, die Hauptrolle gibst und Silvester Stallone die Regie übernimmt sind natürlich böse Überraschungen vorprogrammiert…;)
Und sehr wahrscheinlich würde einer von den beiden mit mindestens einer blutiger Nase das Set schon am ersten Drehtag verlassen.

Der Jack mit seinem Riesen Ego war ja früher auch nicht gerade einfach zum zusammenarbeiten….
Das wusste man jedoch in Hollywood…

Und wahrscheinlich würde aus diesem Grund unser Frank heute dankend ablehnen wenn Till der Regisseur wäre…
Die zwischenmenschliche Chemie muss stimmen…
Gruss Boris



Frank Glencairn
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Frank Glencairn »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 10:03
Und wahrscheinlich würde aus diesem Grund unser Frank heute dankend ablehnen wenn Till der Regisseur wäre…
Darauf kannst du wetten - da würde ich lieber bei Mc Donalds Burger flippen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Wahrscheinlich wussten die sehr wohl das der Sound vom Lichtschwert fürs Publikum ikonisch werden wird.
Von dem Moment an als der Burt dem Lucas den Sound zum ersten mal präsentiert hat…



Lucas hat den Ben Burtt ja eingestellt weil ihm die Sounds in Star Wars sehr, sehr wichtig waren..
George wusste das er damit das Publikum bestimmt beeindrucken kann.
Burtt hatte viele der kultigen Sounds schon lange vor dem Dreh kreiert…
Also auch absolut Planbar..

Für „spiel mir das Lied zum Tod „war die Musik schon lange vor dem ersten Drehtag fertig komponiert und aufgenommen…
Der ganze Film und der Schnitt wurde quasi zur Musik komponiert…;)
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 29 Jul, 2024 11:02, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 10:03 @iasi
Wenn du einem Klaus Kinski, die Hauptrolle gibst und Silvester Stallone die Regie übernimmt sind natürlich böse Überraschungen vorprogrammiert…;)
Und sehr wahrscheinlich würde einer von den beiden mit mindestens einer blutiger Nase das Set schon am ersten Drehtag verlassen.

Der Jack mit seinem Riesen Ego war ja früher auch nicht gerade einfach zum zusammenarbeiten….
Das wusste man jedoch in Hollywood…

Und wahrscheinlich würde aus diesem Grund unser Frank heute dankend ablehnen wenn Till der Regisseur wäre…
Die zwischenmenschliche Chemie muss stimmen…
Gruss Boris
Von Harmonie am Set kann man natürlich träumen, letztlich gilt aber, sich professionell zu verhalten.

Und Till als R. ist weniger ein Problem, als mehr das Niveau der Filme, die er dreht.
Das ist dann aber z.B. mit Bully Herbig auch nicht viel anders.



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Guter Punkt
Also am besten gefällt mir mit dem Schweiger immer noch mit Abstand, Der bewegte Mann und auch glaub es oder nicht, Traumschiff Suprise…


;)))
Die Filme die er selber gemacht hat, sagen mir persönlich nix..

Soll aber nicht abwertend sein..
Ich habe durchaus Respekt vor ihm und von seinem Erfolgen..
Gruss Boris



iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 10:56 @iasi
Wahrscheinlich wussten die sehr wohl das der Sound vom Lichtschwert fürs Publikum ikonisch werden wird.
Von dem Moment an als der Burt dem Lucas den Sound zum ersten mal präsentiert hat…



Lucas hat den Ben Burtt ja eingestellt weil ihm die Sounds in Star Wars sehr, sehr wichtig waren..
George wusste das er damit das Publikum bestimmt beeindrucken kann.
Burtt hatte viele der kultigen Sounds schon lange vor dem Dreh kreiert…
Also auch absolut Planbar..

Für „spiel mir das Lied zum Tod „war die Musik schon lange vor dem ersten Drehtag fertig komponiert und aufgenommen…
Der ganze Film und der Schnitt wurde quasi zur Musik komponiert…;)
Gruss Boris
Lucas war - wie anderen auch - die Bedeutung des Sounds bewußt.

Der Schnitt sollte natürlich auf die Musik eines vorhandenen Stückes hin erfolgen.
Bei "Spiel mir das Lied vom Tod" war die Herausforderung dann noch größer, da bei der Ankunftsszene am Bahnhof die lange Einstellung mit der aufsteigenden Kamera getimt werden musste.

Planen muss man natürlich, aber selbst bei einem Studiodreh hast du immer auch Imponderabilien.



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Klar, ich habe in der Badi ständig Imponderabilien.
Ich kann ja nicht planen wie die 1000 Badegäste morgen ticken…Oder ob irgend was in der Technik kaputt geht, oder ein Blitz einschlägt..

Und im Studio kann ne Sicherung rausfallen…Jemand aus der Crew kann krank werden, oder sich verletzen…

Imponderabilien hat man doch immer und überall.
Aber mit möglichst genauer Planung kann man diese stark eingrenzen…
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 29 Jul, 2024 11:19, insgesamt 2-mal geändert.



iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 11:05 @iasi
Guter Punkt
Also am besten gefällt mir mit dem Schweiger immer noch mit Abstand, Der bewegte Mann und auch glaub es oder nicht, Traumschiff Suprise…


;)))
Die Filme die er selber gemacht hat, sagen mir persönlich nix..

Soll aber nicht abwertend sein..
Ich habe durchaus Respekt vor ihm und von seinem Erfolgen..
Gruss Boris
Ich hatte Till erst neulich in The Ministry of Ungentlemanly Warfare und fand ihn gut - auch wenn der Film ziemlich mau ist und zu den schwachen Guy Ritchie Filmen zählt.



iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 11:16 @iasi
Klar, ich habe in der Badi ständig Imponderabilien.
Ich kann ja nicht planen wie die Badegäste morgen ticken…Oder ob irgend was in der Technik kaputt geht, oder ein Blitz einschlägt..

Und im Studio kann ne Sicherung rausfallen…
Imponderabilien hat man doch immer und überall.
Aber mit Planung kann man diese eingrenzen…
Gruss Boris
Wie die Schauspieler in einer Einstellungen "ticken", ist doch spannend. Oft hört man von ihnen: "Lass es uns nochmal machen." Dann liefern sie im nächsten Take eine andere Variante ab.
Das ist dann der Unterschied zum Runterspielen und Dialog aufsagen.
Also ich lass mich gerne überraschen und nehm mir dann auch die Zeit dafür.



Darth Schneider
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Oder so böse wie ich früher.
Mit einer Gruppe von Models in Paris, zig tolle Fotos gemacht. Der Kunde war zufrieden.

Und am Schluss des Shootings hatte die eine Dame (die mir eh am wenigsten gefallen hat) spontane, und sehr doofe Ideen.
Sie hat posiert, ich hab sie motiviert fotografiert , aber ohne einen Film in der Kamera.
Weil ich wusste das wird eh Nix….;)))
Gruss Boris



iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 11:36 @iasi
Oder so böse wie ich früher.
Mit einer Gruppe von Models in Paris, zig tolle Fotos gemacht. Der Kunde war zufrieden.

Und am Schluss des Shootings hatte die eine Dame (die mir eh am wenigsten gefallen hat) spontane, und sehr doofe Ideen.
Sie hat posiert, ich hab sie motiviert fotografiert , aber ohne einen Film in der Kamera.
Weil ich wusste das wird eh Nix….;)))
Gruss Boris
Du bist ein sparsamer Mensch. :)



macaw

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von macaw »

Dazu ein Zitat von Emil Oesch:
"Ein Mensch ohne Plan ist wie ein Schiff ohne Steuer."



iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

macaw hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 12:51 Dazu ein Zitat von Emil Oesch:
"Ein Mensch ohne Plan ist wie ein Schiff ohne Steuer."
Und doch treibt das Meer das Schiff mit Steuer manchmal an fremde Strände. :)



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Skeptiker »

"Wer sollte nicht Regisseur werden?", heisst der Diskussions-Titel.
Kurz (und heftig): Forenschreiber, die noch keine Regisseure sind (aber es schreibend werden wollen).



acrossthewire
Beiträge: 1054

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von acrossthewire »

Hier ein interessantes wenn auch etwas zu langes Gespräch mit Tom Tykwer
Be Yourself. Everyone else is already taken
Oscar Wilde



iasi
Beiträge: 28580

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Skeptiker hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 16:23 "Wer sollte nicht Regisseur werden?", heisst der Diskussions-Titel.
Kurz (und heftig): Forenschreiber, die noch keine Regisseure sind (aber es schreibend werden wollen).
Ist das eine Selbstanalyse?

Dabei wird man sicherlich nie Regisseur, wenn man sich nicht damit beschäftigt und darüber diskutiert.

Zumal eigentlich eh nicht viel dazu gehört, Regisseur zu werden:
Man muss nur einen Film drehen, bei dem man die Regie übernimmt, schon ist man Regisseur. :)
Da genügt schon ein Kurzfilm.
Mit den anderen vielen Positionen die es gibt, ist es doch nicht anders.
Wer die Kamera gehalten hat, ist DP. ;)



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:38
Skeptiker hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 16:23 "Wer sollte nicht Regisseur werden?", heisst der Diskussions-Titel.
Kurz (und heftig): Forenschreiber, die noch keine Regisseure sind (aber es schreibend werden wollen).
Ist das eine Selbstanalyse?
Ja.
iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:38 Dabei wird man sicherlich nie Regisseur, wenn man sich nicht damit beschäftigt und darüber diskutiert.
Wenn man nur darüber diskutiert vermutlich auch nicht.
iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:38 Zumal eigentlich eh nicht viel dazu gehört, Regisseur zu werden:
Man muss nur einen Film drehen, bei dem man die Regie übernimmt, schon ist man Regisseur. :)
Nur, wenn man keine Ansprüche hat - weder an sich, noch an das filmische Produkt (und direkt nach Hollywood geht's so wohl auch nicht).
iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:38 Da genügt schon ein Kurzfilm.
Von denen Du ja gar nichts hältst (in Sachen Karriereförderung), wie öfters kundgetan.
iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:38 Mit den anderen vielen Positionen die es gibt, ist es doch nicht anders.
Wer die Kamera gehalten hat, ist DP. ;)
Gilt aber nur hier bei den Viel-Schreibern und Alles-Zerlegern im Forum. ;-)



iasi
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Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Skeptiker hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:44
iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:38

Ist das eine Selbstanalyse?
Ja.
iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:38 Dabei wird man sicherlich nie Regisseur, wenn man sich nicht damit beschäftigt und darüber diskutiert.
Wenn man nur darüber diskutiert vermutlich auch nicht.
Immerhin kommt man durch diskutieren schon näher an die Lösung, als z.B. mit Träumen.
Skeptiker hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:44
iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:38 Zumal eigentlich eh nicht viel dazu gehört, Regisseur zu werden:
Man muss nur einen Film drehen, bei dem man die Regie übernimmt, schon ist man Regisseur. :)
Nur, wenn man keine Ansprüche hat - weder an sich, noch an das filmische Produkt (und direkt nach Hollywood geht's so wohl auch nicht).
Wenn man nach Hollywood will, nutzt man doch üblicherweise den Flieger. :)

Skeptiker hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:44
iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:38 Da genügt schon ein Kurzfilm.
Von denen Du ja gar nichts hältst (in Sachen Karriereförderung), wie öfters kundgetan.
Oh - nun soll es also auch noch ein Regisseur, der "Karriere" macht, sein. :)
Aber was bedeutet das eigentlich: Karriere als Regisseur?
Skeptiker hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:44
iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 17:38 Mit den anderen vielen Positionen die es gibt, ist es doch nicht anders.
Wer die Kamera gehalten hat, ist DP. ;)
Gilt aber nur hier bei den Viel-Schreibern und Alles-Zerlegern im Forum. ;-)
Wenn´s im Abspann steht, dann gilt´s für alle. :)



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 19:08 ... Aber was bedeutet das eigentlich: Karriere als Regisseur?
Das ist die Gretchenfrage!
Ich tendiere (als Nicht-Regisseur und barer Filminteressent) zur Ansicht: Zum Regisseur ist man geboren (oder eben nicht - dann gibt's viele andere Möglichkeiten).
Und ich denke dabei an Spielfilm-Regisseure und mit Blick nach Hollywood an die üblichen Verdächtigen wie Spielberg, Scott, Kubrick, Wilder, Hitchcock und andere Legenden.

Man merkt ja früh, ob man gerne dirigiert, geistige Welten ersinnt, Zusammenhänge schneller erfasst als andere, filmisch denken kann und so flexibel ist, im Kopf mit Möglichkeiten von Text und Bild zu jonglieren und mit Varianten von Umgebungen, in denen Schauspieler agieren. Wenn das alles schwerfällt, zu viel Zeit benötigt, statt quasi spielerisch zu gelingen, dann ist das wohl die falsche Profession.
Sie verlangt ja schnelles Erfassen von Situationen, als Zugabe auch spontanes Reagieren auf Unerwartetes und eine permanente Übersicht über Plot, Plan und Ziel des Ganzen, ohne dabei den Blick fürs entscheidende Detail im entscheidenen Augenblick zu verlieren.
Mit anderen Worten: Kenntnis, auch Menschenkenntnis, Können, Geschwindigkeit, Übersicht, Geistesgegenwart und Vorstellungsvermögen sind im Übermass gefragt - und auch ein Optimismus gepaart mit dem festen Willen, dass das alles ein gutes Ende nimmt.
Und die Profession verlangt in Sachen Schauspielerführung wohl auch eine natürliche (nicht aufgesetzte) und fachliche (von Technik bis Psychologie gut bewandert) Autorität und gleichzeitig ein Einfühlungsvermögen, mit welchen 'Kniffen' die gewünschte und filmisch notwendige Darstellung beim Spieler A 'herauszukitzeln' ist und wie man sie am besten bei Spielerin B erreicht.

Klingt alles zu theoretisch, ich weiss, und ich bin mir sicher, dass für diesen Job die reine Theorie keinesfalls genügt.
Die natürlichen Talente führen bereits tagtäglich Regie, die verkannten Genies diskutieren täglich in Foren, wie man's besser macht als alle anderen ;-) ...



iasi
Beiträge: 28580

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Skeptiker hat geschrieben: Di 30 Jul, 2024 01:13
iasi hat geschrieben: Mo 29 Jul, 2024 19:08 ... Aber was bedeutet das eigentlich: Karriere als Regisseur?
Das ist die Gretchenfrage!
Ich tendiere (als Nicht-Regisseur und barer Filminteressent) zur Ansicht: Zum Regisseur ist man geboren (oder eben nicht - dann gibt's viele andere Möglichkeiten).
Und ich denke dabei an Spielfilm-Regisseure und mit Blick nach Hollywood an die üblichen Verdächtigen wie Spielberg, Scott, Kubrick, Wilder, Hitchcock und andere Legenden.

Man merkt ja früh, ob man gerne dirigiert, geistige Welten ersinnt, Zusammenhänge schneller erfasst als andere, filmisch denken kann und so flexibel ist, im Kopf mit Möglichkeiten von Text und Bild zu jonglieren und mit Varianten von Umgebungen, in denen Schauspieler agieren. Wenn das alles schwerfällt, zu viel Zeit benötigt, statt quasi spielerisch zu gelingen, dann ist das wohl die falsche Profession.
Sie verlangt ja schnelles Erfassen von Situationen, als Zugabe auch spontanes Reagieren auf Unerwartetes und eine permanente Übersicht über Plot, Plan und Ziel des Ganzen, ohne dabei den Blick fürs entscheidende Detail im entscheidenen Augenblick zu verlieren.
Mit anderen Worten: Kenntnis, auch Menschenkenntnis, Können, Geschwindigkeit, Übersicht, Geistesgegenwart und Vorstellungsvermögen sind im Übermass gefragt - und auch ein Optimismus gepaart mit dem festen Willen, dass das alles ein gutes Ende nimmt.
Und die Profession verlangt in Sachen Schauspielerführung wohl auch eine natürliche (nicht aufgesetzte) und fachliche (von Technik bis Psychologie gut bewandert) Autorität und gleichzeitig ein Einfühlungsvermögen, mit welchen 'Kniffen' die gewünschte und filmisch notwendige Darstellung beim Spieler A 'herauszukitzeln' ist und wie man sie am besten bei Spielerin B erreicht.

Klingt alles zu theoretisch, ich weiss, und ich bin mir sicher, dass für diesen Job die reine Theorie keinesfalls genügt.
Die natürlichen Talente führen bereits tagtäglich Regie, die verkannten Genies diskutieren täglich in Foren, wie man's besser macht als alle anderen ;-) ...
Das ist dann die kleinteilige Definition anhand des Machens.
"Karriere als Regisseur" definiert sich für mich aber über das Ergebnis: Erreicht der Film ein Publikum und bewegt bei den Zuschauern etwas?
Und daraus folgend als Ergänzung: Der R. erhält die Mittel, um seine Vision eines Filmes umzusetzen.

Übrigens sind und waren viele bekannte Regisseure nicht so, wie du sie beschreibst.
Vielmehr haben und hatten sie ihr Ziel im Sinn und verfolgten es unbeirrt: Ihre Vision eines Filmes umzusetzen.

Und bedenke auch: Die Produktion eines Filmes dauert Jahre. Die Dreharbeiten - was ja viele unter "machen" verstehen - nehmen dabei nur wenige Wochen in Anspruch. Die meiste Zeit wird also geredet und diskutiert.
Dabei führt die Argumentation zu reflektierten und durchdachten Lösungen.



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