@Skeptiker
Wenn ich an das Beispiel "Im Westen nichts neues" denke, dann sind es für mich 3 Szenen, die den Krieg angemessen vermitteln:
1. Die Soldaten im Unterstand, während das Trommelfeuer näher kommt.
2. Die beiden Feinde im Bombentrichter.
3. Der Tod der Hauptfigur durch einen Scharfschützen.
Saving Private Ryan kommt in der Landungssequenz noch am ehesten an das Ziel heran, dem Zuschauer den Schrecken und die Wucht des Krieges zu vermitteln.
Apocalypse Now arbeitet bei dem Hubschrauberangriff mit Überzeichung (Wagner) und nutzt am Ende eben dieses filmische Mittel, das ich oben schon angesprochen und verlinkt hatte. (Andalusischer Hund)
Bei The Deer Hunter ist das russische Roulette ein Metapher - Krieg wird nicht direkt dargestellt.
Ich denke, Nolan hätte vermeiden sollen, die Explosion direkt zu zeigen. Denn ich stimme dir zu: Die Doku-Aufnahmen vom Trinity-Test vermitteln auch nicht das Ausmaß der Atombombenexplosion. Aus der Ferne und ohne Größenbezug sieht es eigentlich sogar schön aus, wie sich der Pilz bildet und in die Höhe steigt.
Ich hatte gehofft, dass Nolan wie Spielberg bei Saving Private Ryan die filmischen Mittel findet, um die Explosion umzusetzen. Aber nichts war´s - nicht mal im Ansatz ist Nolan über eine schrecklich konventionelle Verwendung filmischer Mittel hinausgekommen.