Pianist hat geschrieben:mash_gh4 hat geschrieben:was allerdings blackmagic angeht, so hat der entsprechenden namenszug für mich in etwa die selben stellenwert wie ein "MEDION" aufkleber. die firma ist wirklich ein einziger albtraum(!), wenn man einmal von den verführerischen preisen absieht.
Dann führe das doch bitte mal ein wenig näher aus.
wirklich gute kamera-entwicklung ist ein prozess, der sich leider nicht nur auf einziges modell beschränkt, sondern normalerweise ein langsames reifen und weiterverbessern. über jahrzehnte hinweg verlangt. ein wunderbares bsp., das noch immer von vielen als schlechthin vorbildlich angesehen wird, waren die verschiednen aaton xtr varianten und ihr charismatischer entwickler jean-pierre beauviala. siehe:
http://www.redsharknews.com/production/ ... gone-wrong
http://www.redsharknews.com/production/ ... we-got-one
blackmagic repräsentiert leider in vielerlei hinsicht geradezu das gegenteil zu diesen ansprüchen. es gibt dort leider wirklich gar keine erkennbare kontinuierliche entwicklung und in puncto ergonomie scheint man sich darauf zu sdpezialisierne, manches noch unerträglicher und praxisferner zu gestalten als bei gängigen DSLRs oder systemkameras.
das einzige, womit die entsprechenden kameras wirklich punkten können, ist der zugriff auf die RAW daten (die ProRes aufzeichnung lasse ich bewusst links liegen, weil das technisch einfach schlechtere resultate liefert als gute AVC/HVEC implementationen). das ist natürlich wirklich ein feature, das uns bei fast allen anderen erschwinglichen kameras schmerzhaft fehlt. man muss aber auch sehen, dass blackmagic hier nur mit den dogmen der marktbeherrschenden hersteller gebrochen hat, die irgendwelche teuren high-end cinema-kameras im programm haben und diese vom consumer bereich künstlich abzugrenzen versuchen. aus technischer sicht hat blackmagic damit vielmehr nur einen trickreichen weg gewählt, kameras noch billiger und primitiver zu gestalten. eine lösung, die allerdings gar nicht so aufregend neu ist, weil in spezialisierten nischen, genau dieser ansatz auch schon davor praktiziert wurde (a-cam, indiecam, ephel, div. industrie kamera hacks). blackmagic hat nur die werbetrommel dafür so eindrucksvoll gerührt, dass diese möglichkeit auch den breiten massen bewusst wurde bzw. in verhältnismäßig einfach zu handhabender form zugänglich wurde. das ist zwar natürlich ein lobenswerter verdienst, kann aber leider trotzdem nicht über all die anderen tatsächlichen schwächen und mängel der betreffenden produkte hinwegtäuschen, die man dafür in kauf nehmen muss.
auf mich persönlich wirken blackmagic produkte ständig so, als hätten die entwickler wirklich nur die beispiel-anwendungen in den datenbättern irgendwelcher sensorhersteller möglichst schnell und schlampig in ein serienproduktionstaugliches modell verpackt, dass dann letztlich, trotz des massenhaften verkaufs, nicht wirklich über die probleme eines prototypen bzw. einer design-studie hinaus kommt -- und bei ihren software lösungen (resolve) schaute es leider in keiner weise besser aus. ich könnte damit vielleicht sogar leben, wenn man diesem umstand wenisgtens rechnung tragen würde, und es der benutzer-gemeinde überlässt, die produkte weiter zu verbessern und zu pflegen. dann wäre es einfach ein akzeptabler kompromiss, um entsprechende halb-fertige hardware im zuge der massenproduktion günstiger zu erstehen als bspw. im zuge des apertus projekts. blackmagic ist aber leider auch in dieser hinsicht ausgesprochen restriktiv, unkooperativ und von beneidenswerter ignoranz gegenüber jeder form von bug reports und feature requests durch benutzer gesegnet. das einzige mittel, das sie wirklich perfekt zu nutzen wissen, sind teure pr schlachten und produktvorstellungsfeuerwerke. damit wird alles nieder gebügelt, was es faktisch an den resultaten zu kritisieren gibt. das betrifft leider ihre hardware-schiene in ganz gleicher weise wie die software-angebote.
sicher kann man damit trotzdem arbeiten (siehe: Frank Glencairn) und u.u. auch erstaunliche resultate damit erzielen. aber das ist ja schließlich auch bei "MEDION"-sonderangeboten nicht immer gleich von vornherein ausgeschlossen.
Pianist hat geschrieben:Und welche Vorbehalte hast Du gegen die CP.2-Optiken? Da wären immerhin alle Brennweiten verfügbar, die ich benötige.
wie schon weiter oben einmal erwähnt, sind sowohl die XEEN objektive als auch die zeiss cp.2 eher nur als luxuriöse rehousing varianten von typischen foto-objektiven zu verstehen. deshalb sind sie nicht gleich völlig zu verdammen! es gibt nur einfach deutlich besseres, dass auf diesen einsatzzweck hin besser bzw. komprmissloser optimiert wurde. bei zeiss sind entsprechend anspruchsvolleren alternativen halt gleich derart teuer, dass man darüber ohnehin lange zu diskutieren braucht. wenn man allerdings die rokion/samyang objektive mit den vedras vergleicht, wird schnell klar, dass man auch in der liga der realistisch erschwinglichen objektive mittlerweile ein gewisse wahl zwischen klar erkennbaren qualitätsabstufungen hat. es ist ja nicht so, dass auf die veydras nicht auch zutreffen würde, was ich oben über kameras behauptet habe. auch die sind noch relativ jung und werden vermutlich erst im laufe der nächsten jahre (hoffentlich) noch weitere verbesserungen erfahren. trotzdem: im augenblick repräsentieren sie einfach neue maßstäbe in diesem preis- und gewichts-/größen-segment.