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Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?



Akkus, Stative, Optiken, Kabel, ... (für Licht und Ton gibt es jeweils ein eigenes Unterforum)
Antworten
Axel
Beiträge: 16900

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Axel »

PowerMac hat geschrieben:Was soll eigentlich immer die Umrechnung auf kb-äquivalent?
Weil wir das Denken in Bildwinkeln nicht gewöhnt sind (siehe Brennweitentabelle weiter unten).



Jott
Beiträge: 22213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Weil"s früher beim Fotografieren nichts anderes gab und daher jeder ein Gefühl dafür hat, was sich hinter einer darauf bezogenen mm-Angabe für ein Bildwinkel verbirgt. Könnte man sich zwar abgewöhnen, aber Autos haben auch immer noch Pferdestärken. Schadet wem?



PowerMac
Beiträge: 7494

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von PowerMac »

Also ich denke in Brennweiten für S35. Das klassische 24mm, 35mm, 50mm, 85mm und natürlich irgendein Weitwinkel um die 18mm. So kauft man die Xeen ja auch.



DV_Chris
Beiträge: 3213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von DV_Chris »

PowerMac hat geschrieben:Also ich denke in Brennweiten für S35. Das klassische 24mm, 35mm, 50mm, 85mm und natürlich irgendein Weitwinkel um die 18mm. So kauft man die Xeen ja auch.
Aber auch die Xeen geben die Brennweite im Verhältnis zum Vollformat an.

Der Crop Faktor bei S35 ist damit 1,59.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28129

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von klusterdegenerierung »

DV_Chris hat geschrieben:Der Crop Faktor bei S35 ist damit 1,59.
HALLO?
Das ist der Cropfaktor von APS-C!
Super35mm hat einen Cropfaktor von 1,39!



DV_Chris
Beiträge: 3213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von DV_Chris »

klusterdegenerierung hat geschrieben:
DV_Chris hat geschrieben:Der Crop Faktor bei S35 ist damit 1,59.
HALLO?
Das ist der Cropfaktor von APS-C!
Super35mm hat einen Cropfaktor von 1,39!
Ich denke nicht, dass sich jemand hier auf analoges S35 bezieht.

In technischen Diskussion meint S35 im Prinzip den Sensor der Arri Alexa (ähnlich die Canon Cinema EOS) mit etwa 23.76 x 13.36. Das ergibt den Crop von 1.59.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Genau. Also entspricht der Bildwinkel bei 24 mm in etwa dem bei 38 mm KB, oder 9,7 mm bei 2/3-Zoll B4. Das wäre mir als Anfangsbrennweite schon zu lang. Vermutlich müsste ich wohl doch bei 18 mm anfangen.

Und ich erwähne es gerne noch mal: Ich möchte ganz gewiss keine Sony FS5 kaufen. Und ich möchte auch meinen Avid MC 6.0.1 nicht updaten. Bin ja zufrieden, dass seit Jahren alles problemlos funktioniert. Nicht, dass nach dem nächsten Update wieder nach irgendeinem Quicktime-Update verlangt wird, wo der Procoder dann plötzlich wieder Mpeg4-Dateien ohne Ton erzeugt oder sowas. Außerdem möchte ich auf kein Abo-Modell umsteigen, wo man gezwungen ist, immer irgendwas zu aktualisieren oder womöglich noch den Schnittrechner mit dem Internet verbinden muss.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Jott
Beiträge: 22213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Okay.

Es gibt aber etwas, was dich dann wirklich perfekt versorgt: die Arri Amira. Ganz abgesehen davon, dass sie schön deutsch ist:

- ProRes und auch für alte AVIDs XDCAM HD 422, Standardcodec für TV-Akquise. Perfekt.

- S35-Sensor für deine schicken Bildwünsche mit Festbrennweiten.

- B4-Adapter für deine Canon-Optik. Verwandlung in normale EB-Kamera wie gewohnt. Je nach Job.

- Teuer? Bist du von deiner Ikegami ja gewohnt. Außerdem könntest du die dann verkaufen.

Arri hat sicher Leute wie dich im Auge für diese Kamera.



DV_Chris
Beiträge: 3213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von DV_Chris »

Die Amira würde für die Zwecke ausgestattet so bei 35.000,- netto liegen. Wenn die Auftragslage eine Leasingrate (zb 48 Monate) von knapp 800 Euro verkraftet, eine überlegenswerte Alternative.



Jott
Beiträge: 22213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Wobei die Ursa Mini auch einen B4-Mount zur Weiternutzung des alten Canon-Zooms bietet.

Wir werden erfahren, wie Pianist als Nicht-Cine-Filmer mit seiner kleinen Bärin zurecht kommt.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Ich schrieb hier irgendwo schon mal: Wenn meine Ikegami morgen aus dem Hubschrauber fällt, würde ich über eine Amira nachdenken. Aber ich suche ja bewusst nach einer eher niedrigpreisigen Zweitkamera. Und das Ganze soll ja auch möglichst leicht bleiben.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Skeptiker »

DV_Chris hat geschrieben:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
DV_Chris hat geschrieben:Der Crop Faktor bei S35 ist damit 1,59.
HALLO?
Das ist der Cropfaktor von APS-C!
Super35mm hat einen Cropfaktor von 1,39!
Ich denke nicht, dass sich jemand hier auf analoges S35 bezieht.

In technischen Diskussion meint S35 im Prinzip den Sensor der Arri Alexa (ähnlich die Canon Cinema EOS) mit etwa 23.76 x 13.36. Das ergibt den Crop von 1.59.
Warum spekulieren, hier sind ja die technischen Daten der Ursa mini aufgelistet:
https://www.blackmagicdesign.com/at/pro ... /techspecs

Sensor-Abmessungen (unklar, ob brutto oder netto = effektiv benutzt - nehmen wir mal Letzteres an).
25.34 mm x 14.25mm (Super 35) - das ist 16:9 mit einer Diagonale von 29.072mm

Maximale Pixel:
4608 x 2592 - das ist 16:9 mit knapp 12 Megapixeln (11'943'936).

Ergibt einen Pixel Pitch (Pixel-Seite) von rund 5.5 Mikrometern - das ist gut (lichtstark)!

4K-Modi
laut Datenblatt:
4096 x 2304 (4K 16:9)
4608 x 1920 (4K 2.4:1) - volle Sensorbreite
3840 x 2160 (Ultra HD)

Kleinbild(36x24 = 3:2)-Diagonale ist 43.2666mm, wenn man die Breite belässt, aber die Höhe verkürzt auf 16:9 (20.25mm), ist die Diagonale nur 41.3045mm.

Crop-Faktoren diagonal (je KB / S35):

Gegen 36x24 (3:2 Fotoformat) = Standard: 1.488 (ca. 1.5), also verglichen mit einer Vollformat Fotokamera
Gegen 36x20.25 (16:9 Videoformat): 1.421, also verglichen mit einer Full Frame Videokamera (DSL(R))
Zuletzt geändert von Skeptiker am Sa 05 Mär, 2016 23:10, insgesamt 2-mal geändert.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Jott hat geschrieben:Wobei die Ursa Mini auch einen B4-Mount zur Weiternutzung des alten Canon-Zooms bietet.
Ja, aber ich würde ungerne an die kleine leichte Kamera dieses Riesenobjektiv machen. Würde ein 2/3-Zoll-Objektiv überhaupt den ganzen s35-Bildkreis ausleuchten? Da müsste doch sicher ein lichtschluckender Adapter dazwischen. Und welche Bildwinkel würden sich aus den 8 bis 120 mm ergeben?

Aber ich würde eh nicht dasselbe Objektiv an zwei Kameras betreiben wollen, da müsste ich ja ständig das Auflagemaß einstellen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Skeptiker »

Pianist hat geschrieben:Würde ein 2/3-Zoll-Objektiv überhaupt den ganzen s35-Bildkreis ausleuchten?
Eigentlich nicht. Die Ursa mini ist ca. 1.8 Zoll.



Jott
Beiträge: 22213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Dazu wird dann halt - nehme ich an - nur der entsprechende Teil des Sensors ausgelesen. So machen das jedenfalls andere Hersteller.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Naja, und dann sieht das Bild vermutlich genau so aus wie bei der alten Kamera...

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Jott
Beiträge: 22213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Natürlich. Aber die Verwandlung von EB-Look/Zoom-Ergonomie zu Cine-Look/Gewurstel je nach Tageslaune ist - so dürfte man's erwarten - wohl genauso möglich wie bei der Amira. Wie schnell jeweils der Mount-Wechsel ginge, weiß ich allerdings nicht. Könnte schon sein, dass sich die Ursa Mini als Amira für Arme entpuppt. Wenn sie überhaupt auf den Markt kommt und nicht zur NAB schon wieder gegen das Next Big Thing ersetzt wird, who knows.
Zuletzt geändert von Jott am Sa 05 Mär, 2016 23:25, insgesamt 1-mal geändert.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Also ich habe da relativ klare Vorstellungen, wann ich welche Kamera einsetze. Derzeit tendiere ich dazu, wenn es wirklich die Ursa mini wird, ein Zeiss CP.2 mit 18 mm und eins mit 50 mm anzuschaffen. Damit decke ich wohl die meisten Situationen ab. Jetzt muss ich mir nur noch was für den Telebereich ausdenken. Ich drehe zwischendurch gerne mal einzelne sehr verdichtete Aufnahmen von leicht erhöhten Standpunkten. 85 mm dürften da sicher nicht reichen. Also muss ich da wohl das Baumaß der beiden anderen Linsen verlassen und was Längeres nehmen, vielleicht auch aus dem Fotobereich, um Kosten und Gewicht zu sparen.

Ein vollmanuelles 135 mm oder gar 200 mm scheint es aber nicht zu geben, oder? Da müsste ich dann die Blende wohl über die Kamera einstellen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Skeptiker »

Jott hat geschrieben:Dazu wird dann halt - nehme ich an - nur der entsprechende Teil des Sensors ausgelesen. So machen das jedenfalls andere Hersteller.
Ich habe mal gerechnet (bzw. der Computer):

Für 1:1 Full HD Sensor Readout würde folgende Ursa mini Sensor-Fläche ausgelesen:

1920 Pixel breit: 10.557 mm
1080 Pixel hoch: 5.938 mm

ergibt diagonal 12.1 mm oder ca. 1/1.3 Zoll.

2/3 Zoll wären nur 10.67mm oder 1/1.5 Zoll.
Aber normalerweise leuchten die Objektive ja einen etwas grösseren Bildkreis aus -> es ginge also knapp.



Jott
Beiträge: 22213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Da es die Adapter ja konkret dafür gibt, wird's auch funktionieren.

https://www.arri.com/camera/amira/camer ... cessories/
Zuletzt geändert von Jott am Sa 05 Mär, 2016 23:29, insgesamt 1-mal geändert.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Skeptiker »

Jott hat geschrieben:Da es die Adapter ja konkret gibt, wird's auch funktionieren.
Fragt sich, ob der eine Vergrösserungs-Linse enthält (Tele-Konverter)?

Sieht so aus (aus obigem Link):

Zitat:
PL to B4 Lens Adapter

Universal and flexible solution for B4 mount 2/3' lenses on cameras with PL mounts. 2.8x magnification.

Das wäre dann wohl für den Fall, den kleinen 2/3''-Bildkreis auf die volle S35-Sensorgrösse zu bringen.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Sa 05 Mär, 2016 23:37, insgesamt 4-mal geändert.



Jott
Beiträge: 22213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Lesen?



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von mash_gh4 »

Pianist hat geschrieben:....um Kosten und Gewicht zu sparen.
in letzter zeit tauchen auch ziemlich viele testberichte auf, wo leute veydra-objektive an der fs5 und fs7 verenden. außer dem extremsten weitwinkel decken die ja den s35 bildkreis sauber ab und man kann sie auch nachträglich sehr einfach zwischen mft und e-mount umbauen. die canon-ef halterung der ursa mini ist damit aber leider tatsächlich inkompatibel, weil das auflagenmaß dieser uralt standards einfach noch für große spiegelkästen vorgesehen war und nicht für moderne kameras, wo der abstand zwischen objektiv und sensor nicht so groß sein muss. prinzipiell wäre es vermutlich für blackmagic ein leichtes, auch eine der beiden anderen halterungen als alternative anzubieten. in der praxis ist blackmagic allerdings wohl die allerletzte firma, die auf derartige benutzerseitige anforderungen und wünsche irgendeine rücksicht nimmt. :(

ich finde übrigens die weiter oben strapzierte argumentation bzgl. der attraktivität des zeiss logos mehr als lächerlich!
jene paar kunden, die auf so etwas schauen, sind vermutlich auch in der lage, den erbärmlich billigen kompromiss, der sich hinter so einem teuren objektiv befindet, mit der angebrachten mischung aus kopfschütteln und gänsehaut zu goutieren.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

mash_gh4 hat geschrieben:jene paar kunden, die auf so etwas schauen, sind vermutlich auch in der lage, den erbärmlich billigen kompromiss, der sich hinter so einem teuren objektiv befindet, mit der angebrachten mischung aus kopfschütteln und gänsehaut zu goutieren.
Nein, ganz anders: Die Leute, mit denen ich beruflich zu tun habe, kennen sich damit überhaupt gar nicht aus. Die bewerten rein politisch, und zwar bezogen auf die deutsche Wirtschaft und die deutschen Arbeitsplätze. Für die ist sowas eine klare Botschaft. Was glaubst Du, was für leuchtende Augen der Präsident oder der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Wirtschaftsverbände bekommt, wenn ich ihm (draufzeigend) aufzähle, was an meiner Technik alles von bayerischen Unternehmen stammt. Und schon hat man ein angenehmes Gesprächsklima.

Auf EU-Ebene kann man das übrigens auch mit europäischer Technik machen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Jott
Beiträge: 22213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Und dann denkst du über Australien nach?



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Frank Glencairn »

Sollte das stimmen, bestätigt es meine Annahme, daß auf solchen Posten komplette Vollidioten sitzen.



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von mash_gh4 »

Pianist hat geschrieben:Nein, ganz anders: Die Leute, mit denen ich beruflich zu tun habe, kennen sich damit überhaupt gar nicht aus. Die bewerten rein politisch, und zwar bezogen auf die deutsche Wirtschaft und die deutschen Arbeitsplätze. Für die ist sowas eine klare Botschaft. Was glaubst Du, was für leuchtende Augen der Präsident oder der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Wirtschaftsverbände bekommt, wenn ich ihm (draufzeigend) aufzähle, was an meiner Technik alles von bayerischen Unternehmen stammt. Und schon hat man ein angenehmes Gesprächsklima.
ich fürchte, das ist einfach nicht mein stil. wenn ich etwas sage, versuche ich im allgemeinen wenigstens auch selbst daran zu glauben.

was den wert der zeiss objektive betrifft (die CP.2 sind da leide eher ein grenzfall am unteren ende), hätte ich da vielleicht sogar noch einiges verständnis. ich finde es nämlich prinzipiell auch ganz fein, wenn firmen wirklich saubere produkte schaffen, die ein bisserl länger leben und nicht so sehr vom unerträglichen wertverfall im umgebenden kamerageschäft betroffen sind.

was allerdings blackmagic angeht, so hat der entsprechenden namenszug für mich in etwa die selben stellenwert wie ein "MEDION" aufkleber. die firma ist wirklich ein einziger albtraum(!), wenn man einmal von den verführerischen preisen absieht.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

mash_gh4 hat geschrieben:was allerdings blackmagic angeht, so hat der entsprechenden namenszug für mich in etwa die selben stellenwert wie ein "MEDION" aufkleber. die firma ist wirklich ein einziger albtraum(!), wenn man einmal von den verführerischen preisen absieht.
Dann führe das doch bitte mal ein wenig näher aus. Ich bin wirklich jederzeit gerne bereit, alles noch mal ganz von vorne zu durchdenken. Wenn ich dann zu dem Ergebnis komme, dass das keine gute oder langlebige Lösung ist, dann kann ich das auch verwerfen und was anderes nehmen. Ich habe ja selbst bisher keinerlei Erfahrung mit Blackmagic-Produkten, kenne aber viele, die damit sehr gut und viel arbeiten können.

Und welche Vorbehalte hast Du gegen die CP.2-Optiken? Da wären immerhin alle Brennweiten verfügbar, die ich benötige.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Frank Glencairn »

Pianist hat geschrieben: Ich habe ja selbst bisher keinerlei Erfahrung mit Blackmagic-Produkten,...
Aber mash hat weitreichende Erfahrung mit der UM4.6K



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Ich dachte, Du hast die... :-)

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



anamorphic
Beiträge: 110

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von anamorphic »

Bezüglich CP2.2 scheiden sich natürlich immer die Geister. Grundsätzlich sollte man diese Optiken nie ohne Mattebox verwenden. Sie sind sehr streulichtempfindlich. Natürlich könnte man auch die Fotoversionen von Zeiss nehmen, hat dann allerdings kein schönes 14 Blendenlamellenbokeh.
Ok, da scheiden sich auch wieder die Geister, manche finden die kreisrunden Bubbles nicht schön, für mich sind sie vor allem in Verbindung mit Personen einfach harmonisch.

Grundsätzlich würden auch für meine Produktionen zu 70% Fotooptiken reichen, ABER… bei den Einsätzen wo ich richtig gut Geld abgreife kann ich nicht mit solchen ankommen.

Nur ein Beispiel: War in Afrika und treffe vor Ort auf den deutschen Auftraggeber. Stinkreich, hat von Fotografie keine Ahnung, aber zieht ne 5D MK3 mit 24-70/2.8 MK2 aus seiner Tasche, welche er sich beim Fotohändler hat aufschwatzen lassen. Knipst im Automatikmodus ein wenig die Dreharbeiten. Wenn ich da mit Fotooptiken arbeiten würde, wäre es der erste und letzte Auftrag gewesen oder beim nächsten hätte er mich von meinem XXXX € Tagessatz deutlich runtergehandelt.
Auch wenn ich wahrscheinlich ein ähnliches Ergebnis erzielt hätte, es kommt manchmal doch drauf an wie man ausstattungstechnisch auftritt.
Ich habe bei größeren Produktionen auch die Erfahrung gemacht, dass in dem ganzen Stab (Auftraggeber/Agentur/Produktionsfirma/…) mindestens 1 Person dabei ist welche einen fotografischen Hintergrund bzw. Hobby hat. Da kam zu meinen Vor-CP.2-Zeiten schon mal der Spruch „ah so, du arbeitest auch nur mit der … Optik. Ist ja lustig, habe ich auch. Da ich hätte ich ja auch ein paar Einstellungen machen können.“

Wie gesagt, eigentlich reichen Fotooptiken. Und wenn es am Ende des Drehtages eng wird, die Sonne weggeht oder dergleichen, dann hole ich auch mal den Fotozoom aus dem Kofferraum. Dann begründe ich das aber auch mit dem Zeitdruck.

Was Matthias mit dem Erscheinungsbild meint ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Ich würde das nicht an dem Zeiss Label festmachen, auch die XEEN sehen hochwertiger aus, einfach nach Filmoptiken… auch wenn sie sich, so wie die Zeiss, wahrscheinlich nur minimal von den Fotopendants unterscheiden.



Jott
Beiträge: 22213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Am wichtigsten zum Beeindrucken ist eine dicke fette Mattebox mit Side- und Frenchflags. Sieht immer nach Kompetenz aus und versteckt effektiv eine Fotooptik. Für die Ursa ohne ND-Filterrad braucht man sowieso eine, denn Vari-ND ist ja schon wieder Hobbytechnik! :-)

Schöner Thread übrigens, mal weg vom Pixelzählen.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Tja, das 24mm Xeen ist mir vermutlich zu lang und das 85 mm zu kurz... Und ein Chrosziel-Kompendium habe ich sowieso immer drauf. Das wird auch bei der neuen Kamera so sein.

Ich frage mich nur, ob man irgendwie aufpassen muss, was Hindernisse beim Bildwinkel des 18 mm Zeiss angeht. Da werde ich bei Chrosziel dann zu gegebener Zeit mal nachfragen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Axel
Beiträge: 16900

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Axel »

Jott hat geschrieben:Am wichtigsten zum Beeindrucken ist eine dicke fette Mattebox mit Side- und Frenchflags. Sieht immer nach Kompetenz aus und versteckt effektiv eine Fotooptik. Für die Ursa ohne ND-Filterrad braucht man sowieso eine, denn Vari-ND ist ja schon wieder Hobbytechnik! :-)
Ich glaube auch, dass Matthias eigentlich kein BM-Typ ist, denn zum Posen taugt das Label überhaupt nicht. Bei dem Verleih in meiner Nähe (wo ich die BMUM mit Sicherheit beizeiten leihen werde) gilt aller BM-Krempel als Einstiegslevel, mit sowas spielen Studenten.

Ihr habt wahrscheinlich Recht, was die Notwendigkeit des Auf-Dicke-Hose-Machens vor Kunden betrifft. Man muss aber vielleicht aufpassen, dass das nutzlose Dekozubehör einen nicht manövrierunfähig macht.

Ich selbst, bekanntlich kein Apple-Hasser, empfinde tiefste Verachtung für Früchtchen, die auf Sets oder bei Veranstaltungen mit einem MBP antanzen und so tun, als würden sie dadurch zum Mastermind. Hochachtung empfinde ich dagegen für Leute, die selbstbewusst genug wären, dort mit einem "Medion" (allerdings noch nicht gesehen) genau das zu tun, was getan werden muss.



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von mash_gh4 »

Pianist hat geschrieben:
mash_gh4 hat geschrieben:was allerdings blackmagic angeht, so hat der entsprechenden namenszug für mich in etwa die selben stellenwert wie ein "MEDION" aufkleber. die firma ist wirklich ein einziger albtraum(!), wenn man einmal von den verführerischen preisen absieht.
Dann führe das doch bitte mal ein wenig näher aus.
wirklich gute kamera-entwicklung ist ein prozess, der sich leider nicht nur auf einziges modell beschränkt, sondern normalerweise ein langsames reifen und weiterverbessern. über jahrzehnte hinweg verlangt. ein wunderbares bsp., das noch immer von vielen als schlechthin vorbildlich angesehen wird, waren die verschiednen aaton xtr varianten und ihr charismatischer entwickler jean-pierre beauviala. siehe:

http://www.redsharknews.com/production/ ... gone-wrong
http://www.redsharknews.com/production/ ... we-got-one

blackmagic repräsentiert leider in vielerlei hinsicht geradezu das gegenteil zu diesen ansprüchen. es gibt dort leider wirklich gar keine erkennbare kontinuierliche entwicklung und in puncto ergonomie scheint man sich darauf zu sdpezialisierne, manches noch unerträglicher und praxisferner zu gestalten als bei gängigen DSLRs oder systemkameras.

das einzige, womit die entsprechenden kameras wirklich punkten können, ist der zugriff auf die RAW daten (die ProRes aufzeichnung lasse ich bewusst links liegen, weil das technisch einfach schlechtere resultate liefert als gute AVC/HVEC implementationen). das ist natürlich wirklich ein feature, das uns bei fast allen anderen erschwinglichen kameras schmerzhaft fehlt. man muss aber auch sehen, dass blackmagic hier nur mit den dogmen der marktbeherrschenden hersteller gebrochen hat, die irgendwelche teuren high-end cinema-kameras im programm haben und diese vom consumer bereich künstlich abzugrenzen versuchen. aus technischer sicht hat blackmagic damit vielmehr nur einen trickreichen weg gewählt, kameras noch billiger und primitiver zu gestalten. eine lösung, die allerdings gar nicht so aufregend neu ist, weil in spezialisierten nischen, genau dieser ansatz auch schon davor praktiziert wurde (a-cam, indiecam, ephel, div. industrie kamera hacks). blackmagic hat nur die werbetrommel dafür so eindrucksvoll gerührt, dass diese möglichkeit auch den breiten massen bewusst wurde bzw. in verhältnismäßig einfach zu handhabender form zugänglich wurde. das ist zwar natürlich ein lobenswerter verdienst, kann aber leider trotzdem nicht über all die anderen tatsächlichen schwächen und mängel der betreffenden produkte hinwegtäuschen, die man dafür in kauf nehmen muss.

auf mich persönlich wirken blackmagic produkte ständig so, als hätten die entwickler wirklich nur die beispiel-anwendungen in den datenbättern irgendwelcher sensorhersteller möglichst schnell und schlampig in ein serienproduktionstaugliches modell verpackt, dass dann letztlich, trotz des massenhaften verkaufs, nicht wirklich über die probleme eines prototypen bzw. einer design-studie hinaus kommt -- und bei ihren software lösungen (resolve) schaute es leider in keiner weise besser aus. ich könnte damit vielleicht sogar leben, wenn man diesem umstand wenisgtens rechnung tragen würde, und es der benutzer-gemeinde überlässt, die produkte weiter zu verbessern und zu pflegen. dann wäre es einfach ein akzeptabler kompromiss, um entsprechende halb-fertige hardware im zuge der massenproduktion günstiger zu erstehen als bspw. im zuge des apertus projekts. blackmagic ist aber leider auch in dieser hinsicht ausgesprochen restriktiv, unkooperativ und von beneidenswerter ignoranz gegenüber jeder form von bug reports und feature requests durch benutzer gesegnet. das einzige mittel, das sie wirklich perfekt zu nutzen wissen, sind teure pr schlachten und produktvorstellungsfeuerwerke. damit wird alles nieder gebügelt, was es faktisch an den resultaten zu kritisieren gibt. das betrifft leider ihre hardware-schiene in ganz gleicher weise wie die software-angebote.

sicher kann man damit trotzdem arbeiten (siehe: Frank Glencairn) und u.u. auch erstaunliche resultate damit erzielen. aber das ist ja schließlich auch bei "MEDION"-sonderangeboten nicht immer gleich von vornherein ausgeschlossen.
Pianist hat geschrieben:Und welche Vorbehalte hast Du gegen die CP.2-Optiken? Da wären immerhin alle Brennweiten verfügbar, die ich benötige.
wie schon weiter oben einmal erwähnt, sind sowohl die XEEN objektive als auch die zeiss cp.2 eher nur als luxuriöse rehousing varianten von typischen foto-objektiven zu verstehen. deshalb sind sie nicht gleich völlig zu verdammen! es gibt nur einfach deutlich besseres, dass auf diesen einsatzzweck hin besser bzw. komprmissloser optimiert wurde. bei zeiss sind entsprechend anspruchsvolleren alternativen halt gleich derart teuer, dass man darüber ohnehin lange zu diskutieren braucht. wenn man allerdings die rokion/samyang objektive mit den vedras vergleicht, wird schnell klar, dass man auch in der liga der realistisch erschwinglichen objektive mittlerweile ein gewisse wahl zwischen klar erkennbaren qualitätsabstufungen hat. es ist ja nicht so, dass auf die veydras nicht auch zutreffen würde, was ich oben über kameras behauptet habe. auch die sind noch relativ jung und werden vermutlich erst im laufe der nächsten jahre (hoffentlich) noch weitere verbesserungen erfahren. trotzdem: im augenblick repräsentieren sie einfach neue maßstäbe in diesem preis- und gewichts-/größen-segment.



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