Hallo Rüdiger, vielen Dank!Rüdiger hat geschrieben:War eine tolle Doku. Meine Frau und ich haben noch bis nach Mitternacht über den Film diskutiert. Auf jeden Fall werden wir die "Rügenwalder" mal nicht in Bad Zwischenahn, sondern in RÜGENWALD in diesem Sommer verkosten. Noch eine Frage: Mit welcher Bildfrequenz habt ihr gedreht?
Die Dreharbeiten liegen ja bereits einige Zeit zurück. Heute würde ich selber auch nicht mehr mit HDV und XDCAM filmen und würde dies auch niemandem empfehlen.Jott hat geschrieben:HDV und XDCAM EX bei Öffis auf auf Arte. Völlig unmöglich, würde man den Vorbetern der technischen Anforderungen glauben schenken.
Schön, dass hier ganz klar Inhalt vor technisches Erbsenzählen ging.
Allerdings sahen die erlaubten Kameras auch nicht besser aus. Die EX1 und 3 waren damals schon mit das Beste. Man konnte einen NanoFlash Recorder anhängen, um den Anforderungen Genüge zu tun.Jott hat geschrieben:Natürlich nicht. Aber auch zur Zeit der Dreharbeiten waren die beiden Formate lautstark verboten. Auf dem Papier.
Natürlich. Aber erzähl das mal den Spezifikationsfreaks! Ich finde es gut, dass Beispiele wie deines belegen, dass es zum Glück auch andere Werte gab und gibt als die der Theoretiker. Das ist alles, worauf ich hinaus will.Helge Renner hat geschrieben:Allerdings sahen die erlaubten Kameras auch nicht besser aus.
Da stimme ich dir zu. Auch finde ich, dass es wichtiger ist, mit der Technik umgehen zu können, als den Spezifikationen zu genügen. Lieber 420 korrekt belichtet als 422 unter oder überbelichtet und mit falschem Weißabgleich.Jott hat geschrieben:Natürlich. Aber erzähl das mal den Spezifikationsfreaks! Ich finde es gut, dass Beispiele wie deines belegen, dass es zum Glück auch andere Werte gab und gibt als die der Theoretiker. Das ist alles, worauf ich hinaus will.Helge Renner hat geschrieben:Allerdings sahen die erlaubten Kameras auch nicht besser aus.
Jedem Spießer sein Radieser. Kann ja wohl nicht dein Ernst sein. Leben wir noch im prüden viktorianischen Zeitalter?Bommi hat geschrieben: -Der Ex-GI verwundert mit seinem sittlichen Niveau (Warum haben Frauen/Männer zwei Hände..." - Aua-aua, das in der Anwesenheit von gerade kennengelernten Damen). Als Heli-Pilot muss er Offizier gewesen sein und da passt das nicht so richtig.
Hallo Peppermintpost,Peppermintpost hat geschrieben:Hallo Helge,
ich hab deinen Film gesehen, leider hab ich ihn im Fernsehen verpasst und musste ihn in der Arte Mediathek sehen. Grundsätzlich erst einmal Glückwunsch, so einen langen Film bei Arte unter zu bringen ist schon mal ein grosser Sieg. Auch der Film selbst ist natütlich ein riesen Projekt. Ich mag eure Bildsprache sehr, und ich finde auch das Tempo gut.
Die Auswahl eurer 3 Protagonisten ist auch klasse. Was mir aber leider viel zu kurz kommt, und bei allen 3 nur sehr kurz angerissen wird sind deren Probleme und Gedanken des Alltags.
Die Unterhaltung zwischen dem Illusionisten und dem Kulturverantwotlichen was den Kommunismuss angeht, in der Schlange zu stehen aber mit Fleisch nach Hause zu kommen, heute gibts keine Schlangen mehr aber er kann sich auch kein Fleisch lesten. Absolut super. Der Kommonismuss, der ihn zu Hause abgeholt hat und ihn versorgt hat. Absolut super. Aber da gehts dann leider nicht weiter. Das Telephonat mit Amerika und seinem Bruder, ich hab mir in die Hose gemacht vor lachen, sehr geil, aber es führt ebenfalls nirgendwo hin.
Der Junge Mann lebt bei seinen Eltern wie die meisten ledigen in Polen. Er sucht eine Freundin, aber die stehen auf Männer mit Autos. Ist das so, oder gibts auch in Polen eine Landflucht und schlicht zu wenig junge Menschen ausserhalb der Grosstädte? Auch seine Sehnsucht nach Amerika. Amerika hat ja in Polen heute noch einen Status wie bei uns zu Kennedy Zeiten, da würde ich gerne mehr erfahren, aber du führst uns leider nicht weiter.
Der Amerikaner. Lebte in Deutschland, spricht super deutsch was für einen Amerikaner schon sehr ungewöhnlich ist. Er ist Pilot und lebt von Army Equipment, aber das geht in Deutschland nicht weil hier alles über reguliert ist. Spannend. In Amerika gibts keine Bürokratie das ist viel besser. Wieso lebt er dann nicht in Amerika? Ich habe das Gefühl das der Typ was zu sagen hat. Das die Titten seiner neuen Freundin nett wackeln oder er bei Pornos nicht auf Silikon Titten steht ist da eher uninteressant.
Ich würde über alle 3 sehr gerne mehr erfahren, aber leider bleibt der Film an der Oberfläche.
Das ist natürlich wie immer sehr subjektiv, und ich erhebe keinen Anspruch darauf zu wissen wie man es besser macht. War nur mein Eindruck als Zuschauer.
Dennoch Glückwunsch zu deinem Film, das muss man bei aller Kritik erst einmal auf die Beine stellen.
Ich glaube Polen bietet noch eine Menge an interessantem Film Stoff, es ist unser direktes Nachbarland und wir haben eine sehr lange gemeinsame Geschichte die weit früher begonnen hat als mit dem Blitzkrieg. Leider wissen wir Deutschen sehr wenig über Polen und "Die Polen". Ich bin seit einigen Jahren mit einem Polnischen Auswanderer Ehepaar befreundet und habe seither angefangen mich mit deren Heimatland auseinander zu setzen. Ich glaube gerade für uns Deutsche, als Zentrum Europas und als Volk das mit allen Nachbarn seit Jahrhunderten Kriege führt sollten wir sehr viel mehr von unseren Nachbarn wissen.
Hallo Rush, vielen Dank!rush hat geschrieben:Also ich habe ihn gestern Abend noch "live" auf Arte gesehen - und mein Tipp mit der XH-A1 war ja sogar zutreffend :D
Hätte mich auch gewundert wenn da eine Großsensorkamera zum Einsatz gekommen wäre - danach sah der Look einfach nicht aus.
Mir haben die Protagonisten ausgesprochen gut gefallen - das ist wirklich eine runde Geschichte mit mehreren spannenden und ulkigen Nebenschauplätzen und der Film führt einem unausweichlich vor was "Zeit" eigentlich bedeutet bzw. wie vergänglich sie doch ist. Sei es in Hinblick auf berufliche Veränderungen oder auch das soziale Leben.
Das ganze ist zudem hervorragend inszeniert und montiert - auch wenn dadurch der dokumentarische Anspruch von dem ich Anfangs ausging etwas in den Hintergrund tritt... . Andererseits hat man eben den Vorteil Bilder entsprechend wiederholen und auch bauen zu können - die einem bei einem reinen Dokfilm sonst schnell durch die Lappen gehen.
Was mir technisch aufgefallen ist war die trotz "älterer" und kleinerer Kameras sehr homogene Beleuchtung und Farbgestaltung... das ganze wirkte auf mich wirklich rund - trotz des eher eingeschränkten Dynamikumfangs im Vergleich zu aktuellen Kameras. Ich habe keine extremen über,- oder unterbelichteten Stellen wahrgenommen.
In der Summe würde ich sagen: Trotz einiger Längen ein wirklich sympathischer und gut gemachter Film. *daumen hoch*
Hallo Bommi, vielen Dank fürs Zuschauen und für die Kritik!Bommi hat geschrieben:Eine Dokumentation war's eigentlich nicht, weil ja nichts dokumentiert wurde. Das waren eher Impressionen aus dem Leben einiger Menschen.
Dass der Film unter 'Doku' läuft, stört natürlich nicht - schon eher, dass nicht drin ist, was drauf steht: von Pommern ist nicht viel zu sehen gewesen und die 'Illusionen' bezogen sich allein auf den alten Magier Jan.
Etwas erschreckt hat mich der Abspann, nämlich die Credits und die lange Liste der Geldgeber. Soll keine negative Kritik sein, zumal ich mich im Filmgeschäft gar nicht auskenne, aber das Werk hat auf mich den Eindruck eines Ein-Mann-Projektes gemacht, dessen finanzieller Aufwand sich eigentlich auf die Reisekosten beschränken. Ich vergleiche da mit dem Tony-Windberg-Film vom Foristen 'thsbln' - wenn ich das richtig erinnere, hat er den ganz alleine gemacht.
Sehr interessante Protagonisten:
- Der Ex-GI verwundert mit seinem sittlichen Niveau (Warum haben Frauen/Männer zwei Hände..." - Aua-aua, das in der Anwesenheit von gerade kennengelernten Damen). Als Heli-Pilot muss er Offizier gewesen sein und da passt das nicht so richtig.
- Der in seiner Vergangenheit lebende Magier hat mich sehr berührt. Die Kontaktaufnahme zum Bruder wirkte auf melancholische Weise amüsant, machte aber doch einen sehr forcierten Eindruck, wie auch die Show vor drei zahlenden Gästen auf dem Hof.
Gefesselt hat mich der Film aber, und das tatsächlich. Ich wollte ihn eigentlich für später aufzeichnen, bin dann aber bis nach Mitternacht dran geblieben. Dabei wollte ich mich zwecks Überwindung von Prokrastination unbedingt vor 23 Uhr aufs Ohr hauen (huch, ist schon wieder spät geworden!)
Also, schöner Film. Was Jensli kritisiert, hat mich besonders fasziniert.
Hallo Rush,rush hat geschrieben:kannst du noch ein paar Angaben zur Produktionsdauer machen? Also über welchen Zeitraum sich die Dreharbeiten erstreckten? Relativ flott und straight abgedreht oder eher eine über Monate hin andauernde Produktion mit einzelnen Drehtagen etc pp...
@Bommi: Zum Filmtitel... ich würde die "Illusionen" im Titel nicht allein auf den Magier reduzieren sondern viel mehr als großes ganzes betrachten... denn es geht doch um Illusionen auf verschiedensten Ebenen - seien es nun die Illusionen des Magiers an sich, gleichwohl aber auch die Illusion als würde nach 30Jahren immer noch alles wie früher funktionieren. Das ist illusorisch ;-)
Illusionen können weiterhin auch Hoffnungen sein wie die Suche und illusion der "perfekten" Frau oder der beinahe aussichtslosen Jobbsuche im Ausland.
Aber Assoziationen sind natürlich immer sehr individuell - da gebe ich dir Recht. Ich hatte Anfangs nach lesen des Titels auch erst andere Vorstellungen des Filmes gehabt - im Nachhinein empfand ich ihn dann aber wiederum dennoch passend :-)
Kein Wunder bei dem Publikum, da muss es zu 98% stimmen, sonst wird man von den Experten zerfleischt;-)Peppermintpost hat geschrieben:Hey Helge,
vielen dank für die umfangreichen Infos zu deinem Film. Ich finde es wirklich klasse das ein Filmemacher seinen Film hier zur diskussion stellt und Fragen und Kommentare beantwortet. Das machen nicht viele.
Nichts zu danken. Ich freue mich ja auch darüber, eure Meinung zu hören. Dazu hat man auch nicht oft die Gelegenheit.Peppermintpost hat geschrieben:Hey Helge,
vielen dank für die umfangreichen Infos zu deinem Film. Ich finde es wirklich klasse das ein Filmemacher seinen Film hier zur diskussion stellt und Fragen und Kommentare beantwortet. Das machen nicht viele.
Vielen Dank Frank!Frank Glencairn hat geschrieben:Sehr gelungen Helge - Hut ab.