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Was ist Kreativität noch wert?



Kommentare / Diskussionen zu aktuellen Newsmeldungen auf slashCAM
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rainermann
Beiträge: 1722

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von rainermann »

Blancblue hat geschrieben:Hier wird jetzt nicht wirklich über zu günstig gewordene Technik geheult oder?
ich seh schon, da werden wieder Zitate bruchstückhaft aus dem Zusammenhang genommen... Ich schrieb, einerseits ist die Technik zu billig geworden, bin aber auch andrerseits extrem froh, daß es so weit kam.
Warum die Wurst zwei Seiten hat, siehe meinen kompletten Text.
Als ich meine Ausrüstung gekauft hab, musste ich zB mein Sparkonto und meinen Bausparvertrag auflösen. Ich hab mir da also schon deshalb SEHR genau überlegen müssen, was ich da mache! Dank Erfahrung und Ausbildung wusste ich aber, was ich tat und konnte das "Loch" dann recht schnell wieder schließen. Jedenfalls hatte ich extrem viel riskiert und musste mir daher extrem viel Gedanken vorher (!) machen. Nur der Punkt "sich Gedanken machen" ist es, auf den ich hinaus wollte.
1. Billige Technik/Nachteil: die verhindert bei den meisten, erst mal das Oberstübchen einzuschalten. Stattdessen werden ein paar hundert Euro auf den Tisch gelegt und damit hat sich's. Geht mir im Kleinen doch genauso! -> wie oft hab ich z:b. schon nen Film gekauft, weil er einfach billig war und nicht, weil ich ihn unbedingt um jeden Preis mal sehen wollte. Nur das meinte ich damit.
2. Billige Technik/Vorteil: entsprechendes Können vorausgesetzt, hat jetzt endlich jeder die theoretische Möglichkeit, gute Qualität abzuliefern.



studiolondon
Beiträge: 936

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von studiolondon »

Jott hat geschrieben:
Frank Glencairn hat geschrieben:Wenn du nicht nur Hochzeiten und Industriefilmchen drehst entstehen die wirklichen Kosten VOR der Kamera, und die haben sich bisher nicht geändert, im Gegenteil. Schauspieler, Ausstattung, Drehgenehmigung, Location, Maske. Nichts davon ist irgendwie billiger geworden. Hinzu kommen Hotel, Crew, Security, Catering/Craft Service, Fahrzeuge, Fahrer usw,

Kamera und Equipment Miete waren schon immer so genannte "bleow the line" Kosten.
Völlig richtig. Das ist sogar bei Industriefilmen so, wenn man nicht nur mit einer Fotoknipse auf einen Roboter hält.
Da muss ich euch beiden einen Hauch wiedersprechen, da ihr 3 Sachen überseht:

- Animation, da liegen die meisten Kosten HINTER der Kamera - bpsw. Toy Story etc
- Virtuelle Sets & Studios, auch da liegen die meisten Kosten HINTER der Kamera - bspw Avatar / Tron usw
- Guerillia-dreh, da liegen die meisten Kosten HINTER der Kamera, bspw. Paranormal Activity usw (oder für die älteren Semester, Blair Witch Project ;))

Grade virtuelle Sets sind inzwischen überall im Einsatz (ich mags weniger, da ich die sofort erkenne, selbst wenn heftig gut gemacht - der 99% normalzuschauer hingegen sieht die schlicht nicht).



Anne Nerven
Beiträge: 970

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Anne Nerven »

Worüber regt man sich denn nun auf?

Über die "Unverfrorenheit", nach kostenlosen Leistungen zu fragen? Oder über billige und folglich nichtkreative Dienstleister? Oder über einen Markt, der nichtkreative Dummköpfe zuläßt? Oder über, mittlerweile auch für Nichtkreative, erschwingliche Produktionsmöglichkeiten? Oder über duselige Kunden, die kreative Arbeit nicht von nichtkreativer unterscheiden können?

Wert der Kreativität...tsts. Wer hier im Forum ist denn kreativ? Oder, viel interessanter, wer hier ist nichtkreativ? Aber filmt trotzdem!? Evtl. sogar gegen Bezahlung?! Möge er sich melden und sein Handeln begründen.

Und welche Art Aufträge wurden hochkreativen, professionellen, akademischen Anbietern von nichtkreativen Billiganbietern ohne Abi weggeschnappt? Wie sah eine solche Ausschreibung aus? Wie kamen die Kontakte zustande? Mit welcher Referenz konnte der Dumping-Prolet den Unter-20.000-fang-ich-nicht-an-Profi übervorteilen?



dudelsack44
Beiträge: 468

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von dudelsack44 »

Entweder man hat einen Film, der kein Geld einspielt, weil er zu schlecht/unpolarisierend ist oder das Gegenteil ist der Fall, aber trotzdem bleibt das Portemonnaie (beinahe) leer, weil jeder den Film kostenlos im Internet sehen kann. Über so etwas mache ich mir irgendwie mehr Gedanken...

Gerade darüber nachgedacht, als ich auf YouTube sah, dass das neue Eminem-Album bereits komplett hochgeladen ist und in den Kommentaren mit "Eminem hat doch genug Geld" argumentiert wurde...



jackk schnaider
Beiträge: 20

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von jackk schnaider »

@dudelsack44!!

Der Denkweg is gar net schlecht!
Wir sind eingebettet in eine globale "Haut" oder
Potential, wo privat beruflich open free, einfach alle
Grenzen verwischen. Und da hat sich dieses,....
" och...da steh es, guckt eh keiner, dass ich es nehmen ( saug/coppy/raub)"
voll eingeschlichen und so schnell ein Künstler gar net
gucken kann, gibt es zig10000 eigengespielte neugemasterte was immer.

Haubtsache es kostet nix ( vorderhand=bin gespannt wann der letzte
etwas begabte hinschmeisst und lieber zeitung lesen geht..what ever)
und für einige Mikrosekunden Clic-welt-berühmt.
( Interessant is eine Quermeldung von der Cate Blanchet...)

Ich würde das ausdimmen lassen und dann bleiben eh wieder nur die
Hardboiled über. Des selbe erlebn wir im Baugewerbe, wo blinde Passagiere
worken-und oft(leider zum Leidwesen des Bauherren-finz.) besser arbeiten,
als zertifizierte firmen, mit dem Passus " is eh nur ein kleiner Fisch.."

Eine ander meldung hat mich verwundert, das in deutschland die Leute
bis zu 3 Stunden am Tag chatten...

Wie lange dauert ein Tag? 24h.

3 Stunden KREATIVE LEBENSZEIT
only for se 4cm Hornhaut on se Fingers...gibts doch net oder?
Wenn doch::

die haben keine ZEIT = ergo = gucken nix = nicht aufmerksam = weil
das bekannt ist = total egal WAS FLIMMERT = KANN BILLIG SEIN

t hoch 3 dividiert durch darf nix kosten mal leck mich am arsch
= Ja ich zahl nix....

Wann beginnt das im
SUPERMARKT
AUTOHANDEL
.....branchen-Buch

geil



jackk schnaider
Beiträge: 20

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von jackk schnaider »

Haubtsache...sr. aber ich mach mkich verdäckdig
(der n sa ging das geld aus= es war dieser schraibvehler nicht
der 512bit dual encrypt transemitterspiegel-rekal-coodec)
hauptsache ich kann mir ne n eue tasta leisten.

warum drehn wir darüber net eine 100 and 1 impressions?

so eine art collage der real-situ-ation.

des wäre was..... die WERBUNG lügt ja unser leben ständig glatt.
Mit teilweise BOTSCHAFTEN, wo man sich fragt, spienne die oder
leben die in einer Paraleelwelt...und sehr peinlich......absolut.
Und es sind die GROSSEN..die es sind. An der Grenze zum
kotz-KÜ-bel.

adblogga



slimanus
Beiträge: 34

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von slimanus »

Ich sehe das etwas zwiegespalten...
Vorne weg: Ich bin kompletter Amateur, habe einen völlig medienfremden Beruf gelernt, der mich auch gut auslastet (wenn auch vielleicht nicht 100%ig glücklich macht).
Wenn jemand zu mir kommt und fragt, ob ich ihn bei einem Videoprojekt unterstützen kann, ist mein erster Satz immer: Ich bin kein Profi! Wenn das für dich ok ist, können wir gerne weiterreden.
Wenn jemand für mein Können bereit ist, Geld auszugeben, bin ich auch bereit, dieses Geld zu nehmen. Durchaus in dem Bewusstsein, dass dieses Geld eigentlich jemandem zusteht, der den Spaß auch gelernt und in diese Ausbildung Geld und Zeit investiert hat. Aber Angebot und Nachfrage gilt in diesem Markt genauso. Die neue (günstige) Technik und die modernen Wege sich Wissen anzueignen (wenn auch vielleicht nur rudimentäres Wissen) führen ja auch dazu, dass Aufträge von Firmen/Musikern/etc vergeben werden, die sich das fürher nicht hätten leisten können. Und wenn ich die Chance habe, durch einen günstigen Kurs einen Kontakt aufzubauen, der vielleicht auch Folgeaufträge mit sich bringt, bin ich da auch nicht böse drum.
Ganz nebenbei sehe ich mich auch nicht in der Position, z. B. für ein Musikvideo 5000€ zu verlangen, weil ich auch genau weiß, dass sowas Profis vorbehalten sein sollte.
Der Kunde/Konsument sieht zum größten Teil doch auch gar nicht, ob etwas von einem Profi oder einem Autodidakten "Amateur" gemacht wurde. Es wird nur noch blind konsumiert ohne nachzudenken.
Zum Thema "jeder Honk drängt in den Markt" möchte ich abschließend nur noch sagen: Jemand wie Robert Rodriguez ist im Grunde auch so zu einem Regiseur von Weltrum gelangt, ohne dass er es offiziell gelernt hat.



srone
Beiträge: 10474

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von srone »

slimanus hat geschrieben:Der Kunde/Konsument sieht zum größten Teil doch auch gar nicht, ob etwas von einem Profi oder einem Autodidakten "Amateur" gemacht wurde.
da widerspreche ich dir heftig, es fehlt ihm meist nur an vergleichbarkeit.

und willst du ernsthaft, alles an einer produktion richtig und gut machen, kostet das zeit und arbeit und ich meine hier nicht nur den kamera/schnitteil.
licht, maske, deko etc sind imho viel wichtiger, wenn das stimmt, könntest du auch mit dem i-phone filmen :-), doch wer will das schon?

lg

srone
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Ab-gedreht
Beiträge: 714

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Ab-gedreht »

Ich sehe das garnicht so dramatisch!

Beispiel:
diese Woche passiert:

Von ca. 2. Monaten hat ein Kunde uns einen Spot kalkulieren lassen.
Wir waren zu teuer, also holt er sich einen Bilig filmer. Er hat den Spot gemacht, Kunde unzufrieden! Jetzt ist er wieder bei uns, und wird sich so schnell nicht mehr einen billig Filmer holen.



nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von nachtaktiv »

slimanus hat geschrieben:dass dieses Geld eigentlich jemandem zusteht, der den Spaß auch gelernt und in diese Ausbildung Geld und Zeit investiert hat.

....Aber.....

Genau. Diese Angebote hatte ich auch. Neulich frug z.B. eine Dame zum zweiten mal nach, nachdem ich ihr zum ersten mal einen Imageclip zusammengedengelt hatte. Sie hat nun ein neues richtig schönes Tanztudio, also muss ein neuer Clip her. Ich werde den Clip wieder machen, denn "die Arbeit mit dir war sehr angenehm"...

Trotzdem nehme ich dafür kein Geld, weil ich weiß, das da Arbeitsplätze der "echten" Filmer dran hängen. Meine Ergebnisse werden nicht aussehen wie das eines Berufsfilmers, und so bleibt alles da wo es ist.

Der Hobbyfilmer in seiner Ecke, streßfrei und ohne vertragliche Verpflichtungen.

Der Auftraggeber weiß, das er für 0 € auch keinen Profilfilm erwarten kann. Da er als kleiner Unternehmer erst mal sowieso kein Geld für einen richtigen Imagefilm hat, wäre er für die Berufsfilmer eh kein Kunde, und somit kein Verlust.

Und, sollte mal Bedarf bestehen und Geld da sein, um einen richtig guten Clip zu drehen, muß er/sie halt tief in die Tasche greifen. Ich habe schon einen Job, und muss den Berufsfilmern nicht noch die Butter vom Brot klauen.

Und ja, selbst mir geht es auch auf die Nerven, das jeder mit ner Spiegelreflex nun meint, er wäre Filmer, weil im Jahre vier nach 5DII immer noch jeder Muggel meint, ein bissl Hintergrundunschärfe ist gleich Filmlook.



slimanus
Beiträge: 34

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von slimanus »

srone hat geschrieben:
da widerspreche ich dir heftig, es fehlt ihm meist nur an vergleichbarkeit.
Damit hast du meine Aussage doch bestätigt! ;-) Warum er es nicht sieht, steht ja auf einem anderen Blatt...

Es stellen sich doch für den Erfolg einer Produktion nur drei Fragen:
1. erreiche ich damit meine Zielgruppe?
2. gefällt es meiner Zielgruppe?
3. kommt meine Message beim Betrachter an?



rainermann
Beiträge: 1722

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von rainermann »

Ab-gedreht hat geschrieben:Ich sehe das garnicht so dramatisch!

Beispiel:
diese Woche passiert:

Von ca. 2. Monaten hat ein Kunde uns einen Spot kalkulieren lassen.
Wir waren zu teuer, also holt er sich einen Bilig filmer. Er hat den Spot gemacht, Kunde unzufrieden! Jetzt ist er wieder bei uns, und wird sich so schnell nicht mehr einen billig Filmer holen.
Bei mir kürzlich:
1. Imagefilm kam sehr gut an, wurde angemessen kalkuliert, Kunde und ich waren zufrieden.
Halbes Jahr später sollte ich ein Angebot für einen 2. Film machen.
Hingeschickt, angerufen: Chef hat von einer Mitarbeiterin gehört, daß ihre Tochter nebenher auch ein bisschen filmt. Sie wird je da mal "ein bisschen drehen". Würde sicherlich nicht so professionell aussehen, aber für die kleine Firma wird's reichen.
Oder: jahrelang Eventsachen und Infofilme für einen großen Konzern gedreht. Dann kam plötzlich das Aus: sie hätten sich intern ein paar Kameras gekauft und ihre Mitarbeiter eine kleine Schulung machen lassen und würden das von nun an selbst machen. Das sei echt klasse, was heutzutage alles am PC möglich wäre (so sagte man mir!)



rainermann
Beiträge: 1722

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von rainermann »

nachtaktiv hat geschrieben:
slimanus hat geschrieben:dass dieses Geld eigentlich jemandem zusteht, der den Spaß auch gelernt und in diese Ausbildung Geld und Zeit investiert hat.

....Aber.....

Genau. Diese Angebote hatte ich auch. Neulich frug z.B. eine Dame zum zweiten mal nach, nachdem ich ihr zum ersten mal einen Imageclip zusammengedengelt hatte. Sie hat nun ein neues richtig schönes Tanztudio, also muss ein neuer Clip her. Ich werde den Clip wieder machen, denn "die Arbeit mit dir war sehr angenehm"...

Trotzdem nehme ich dafür kein Geld, weil ich weiß, das da Arbeitsplätze der "echten" Filmer dran hängen. Meine Ergebnisse werden nicht aussehen wie das eines Berufsfilmers, und so bleibt alles da wo es ist.

Der Hobbyfilmer in seiner Ecke, streßfrei und ohne vertragliche Verpflichtungen.

Der Auftraggeber weiß, das er für 0 € auch keinen Profilfilm erwarten kann. Da er als kleiner Unternehmer erst mal sowieso kein Geld für einen richtigen Imagefilm hat, wäre er für die Berufsfilmer eh kein Kunde, und somit kein Verlust.

Und, sollte mal Bedarf bestehen und Geld da sein, um einen richtig guten Clip zu drehen, muß er/sie halt tief in die Tasche greifen. Ich habe schon einen Job, und muss den Berufsfilmern nicht noch die Butter vom Brot klauen.

Und ja, selbst mir geht es auch auf die Nerven, das jeder mit ner Spiegelreflex nun meint, er wäre Filmer, weil im Jahre vier nach 5DII immer noch jeder Muggel meint, ein bissl Hintergrundunschärfe ist gleich Filmlook.
Bin zwar nicht mit allem einverstanden, aber Du bist aufrichtig, schätzt Dich richtig ein und versuchst letztendlich fair zu sein. Find ich gut!



srone
Beiträge: 10474

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von srone »

slimanus hat geschrieben:
srone hat geschrieben:
da widerspreche ich dir heftig, es fehlt ihm meist nur an vergleichbarkeit.
Damit hast du meine Aussage doch bestätigt! ;-) Warum er es nicht sieht, steht ja auf einem anderen Blatt...
unter auslassung des stichwortes beratung gebe ich dir recht.

lg

srone
ten thousand posts later...



nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von nachtaktiv »

rainermann hat geschrieben: ...Du bist aufrichtig, schätzt Dich richtig ein und versuchst letztendlich fair zu sein. Find ich gut!
achwas ... purer eigennutz. was haben wir denn davon, wenn die teuren und guten leute, die es von der pike auf gelernt haben, auf einmal verschwinden, weil da nur noch billighansel und offenblendespacken die kamera in die hand nehmen ? dann hab ich keine lust mehr auf doku filme, oder noch schlimmer, kino. ich zapp ja heute schon raus, wenn ich mal wieder DSLR gewackel sehen darf.

etwas ähnliches haben wir doch schon in der musikbranche. die letzen neuen interessanten impulse kamen anfang der 90er mit dem grunge. seitdem tritt doch alles auf der stelle und dreht sich im kreis. remixe bis zum abwinken, ständig werden alte instrumente und stile recycled. weil halt jeder billig digital mucke produzieren kann und es auch tut. künstler wie 30 seconds sind da ne jahrhundertausnahme.

es ist nicht gut, wenn banalisiert und inflationär produziert wird. prinzipiell scheint es erstmal ne gute idee zu sein, wenn durch niedrige preise quasi jeder kann und darf, und dann die kreativität demokratisiert wird. nur führt es leider nicht zwangsläufig zu dem effekt, das es dann auch mehr kreative, coole sachen gibt.

im gegenteil. es wird dann eher in windeseile kopiert wie blöde. wieviele city-spielzeugvideos im pilskopf style gibts jetzt mittlerweile im netz ? und warum ist das so ?

weil bei der neuen kamera im blödmarkt leider nicht das ticket für das ausbilden eines kreativen geistes daneben hängt, und sei es nur ein filmkurs an der volkshochschule. da sitzen sie dann, die technik protze, mit ihrer fetten cam, und haben im leben nicht einmal ein musikstück gebaut, ein kleidungsstück genäht oder gepimpt, texte gschrieben oder irgendwie mal die grauen zellen zu einem schaffensprozess getrieben.

und was heisst das für die wenigen kreativen ? von der immer mieser werdenden lohnsituation mal abgesehen : wenn du heute kreativ bist, dann wirst du doch bestraft. wenn du gut bist, ersäufst du doch schneller in den selbst herbeigerufenen geistern, ääh, erschaffenen kopien, als du ne kamera auspacken kannst.

von daher lass ich das mal. mir den spass an der freude, den andren die € und ich kann mir die gute quali dann im TV oder im kino anschaun. das muss nicht anders werden. warum auch ? brauch ich tausende youtube videos, hunderte fernsehkanäle, oder was weiss ich ? wer soll den ganzen scheiss denn gucken ?



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Alf_300 »

Deutschland ist das Land der Tabellen und Vorschriften, da ist wenig Platz für Kreativität im Sinn von gute Filme machen



blowup
Beiträge: 287

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von blowup »

nachtaktiv hat geschrieben: von daher lass ich das mal. mir den spass an der freude, den andren die € und ich kann mir die gute quali dann im TV oder im kino anschaun. das muss nicht anders werden. warum auch ? brauch ich tausende youtube videos, hunderte fernsehkanäle, oder was weiss ich ? wer soll den ganzen scheiss denn gucken ?
Genau. Wer soll den ganzen Scheiss denn gucken?

Und da haben wir doch auch das Problem. Das Angebot an "Content" jeder Form wächst exponentiell, die Nachfrage stagniert eher, weil der Tag nur 24 Stunden hat. Das Ergebnis: Content wird immer weniger wert. Das gilt für jede Form: Text, Bild, Video, Grafik etc..

Auf die Spitze getrieben: Content ist tot. Ausnahmen bestätigen lediglich die Regel. Ob es die Krise der Printmedien ist, der dramatische Verfall der Tagessätze in der Werbung (gestern eine Analyse gelesen, dass die Agenturen an "Kreativität" fast nichts verdienen, die Kohle kommt aus der Abwicklung...) oder die Preise für Videos und Microstock-Fotos.

"Irgendwas mit Medien" ist das dümmste, was man heute machen kann.
corporate communications
www.corporatecowboy.de



Anne Nerven
Beiträge: 970

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Anne Nerven »

nachtaktiv hat geschrieben:...etwas ähnliches haben wir doch schon in der musikbranche...seitdem tritt doch alles auf der stelle und dreht sich im kreis. remixe bis zum abwinken, ständig werden alte instrumente und stile recycled.
Das ist kein Mangel an Kreativität, sondern dem Verbraucherverhalten angepasstes Handwerk. So wie auch Videoproduzieren Handwerk ist. Blende und Shutter einstellen - fertig. Kreativ ist der Marketing-Vogel, der dem Kamerakind sagt, was er will. Alle anderen sind plumpe Operatoren. 3D-Artisten, Cutter, Beleuchter, Regisseure - alles nur Operatoren, keine Köpfe. Die Köpfe sitzen ganz woanders und brauchen nur Werkzeuge.

Ein Architekt ist kreativ, der Dachdecker hingegen kann sich überlegen, mit welchem Hammer er die Dachlatten nagelt und ob er mit links oder rechts hämmert. Das ist sein Anteil an der Kreativität beim Hausbau.

In dieser Diskussion wird von einigen angeprangert, dass ungebildete Billig-Producer mit DSLRs alles kaputt machen, was ausgebildete Profis in jahrzehntelanger Arbeit aufgebaut haben. Das, was die sog. Profis hinkriegen, wird uns Tag für Tag serviert - im TV und im Kino. Wenn DAS professionelle Kreativität sein soll, sehe ich lieber youtube. Da pflastern einem 14jährige Handyvideos um die Ohren, dass einem sog. Profi die Spucke wegbleibt. Letztlich ist es sogar genau das, was der sog. Profi später stümperhaft kopiert. Profis setzen keine Trends - sie kopieren nur - und halten evtl. die Kamera ruhiger. Toll - aber nicht ein Hauch von kreativ!

Allein "Kreativität" (be)werten zu wollen, ist doch schon ein Witz. Ich bin kreativ und Du nicht?!? Sicher.



domain
Beiträge: 11062

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von domain »

Anne Nerven hat geschrieben: Da pflastern einem 14jährige Handyvideos um die Ohren, dass einem sog. Profi die Spucke wegbleibt. Letztlich ist es sogar genau das, was der sog. Profi später stümperhaft kopiert.
Ich bin auf dem Sektor nicht so besonders bewandert, könntest du bitte mal einige Beispiele verlinken, würde mich interessieren.
Ich halte echte Kreativität nämlich für eine ziemlich seltene Eigenschaft, aber in der Tat ist sie eher noch bei jüngeren Menschen ausgeprägt.
Kann man überall beobachten, z.B. auch bei div. Liederschreibern. Wenn sie älter werden fällt ihnen meist nichts Aufregendes mehr ein.



Jott
Beiträge: 22069

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Jott »

Diese Clips zum Niederknien von irgendwelchen Kids gibt es tatsächlich. Tolle Sache.

Was die Profis angeht: es ist ein Denkfehler, dass Kreativität der Schlüssel zu korrekter Bezahlung ist. Nein, es ist zu 90% Handwerk. Beherrschen der Werkzeuge. Egal ob im Team oder allein. Dazu Beherrschung der Produktionslogistik: pünktliches Abliefern eines Auftragsfilmes "mit links" und handwerklich (Bild und Ton) perfekt, zur vollsten Zufriedenheit des Kunden. Erkennen, dass der keine Pixel zählt, sondern eine Kommunikationsaufgabe professionell umgesetzt haben will, ohne Stress und Generve.

Dienstleistung.



blowup
Beiträge: 287

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von blowup »

domain hat geschrieben: Ich bin auf dem Sektor nicht so besonders bewandert, könntest du bitte mal einige Beispiele verlinken, würde mich interessieren.
Ich halte echte Kreativität nämlich für eine ziemlich seltene Eigenschaft,
Ach Gottchen: "echte Kreativität" - was soll das denn sein? Wer bestimmt das? Das ist doch absolut müßig!

Letztlich ist es doch so: Es gibt das Unkreative/Gewöhnliche/Verständliche. Dann gibt es das Neue/Ungewöhnliche/Unverständliche/Chaotische. Mit dem kann man nun aber kein Geld machen. Die Kunst besteht darin, soweit über das Gewöhnliche hinaus zu gehen, dass es zwar "neu", aber eben noch nicht unverständlich. Umberto Eco hat da in seiner "Semiotik" schon vor Jahrzehnten gezeigt, dass "Kreativ" gar nicht so "Kreativ" ist, bzw. sein darf.

Den alten Allgemeinplatz "Kreativität ist 90 % Transpiration und 10 % Inspiration" spare ich mir mal...

Nehmen wir als Beispiel mal Fotos. Das Web ist voll mit wirklich außergewöhnlichen Fotos auch von Amateuren. (auch ein blindes Huhn...) Sehr "kreativ" nur nichts wert im Sinne von Geld verdienen. Das verdienen eher die, die berechenbar und präzise ein gewünschtes Ergebnis nach Maß liefern können, bzw. das auch beliebig reproduzieren können. (das kann der Amateur meistens nicht).

Kreativität wird total überschätzt.
corporate communications
www.corporatecowboy.de



domain
Beiträge: 11062

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von domain »

Da dürftest du schon recht haben.
Bei einer Dissertation z.B. wird ein Neuigkeitswert von mindestens 10% erwartet. Der Rest darf ruhig von woanders abgeschrieben worden sein.
Bei WoWu bin ich mir allerdings ziemlich sicher, dass es 90% Eigenanteil waren ;-)



Anne Nerven
Beiträge: 970

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Anne Nerven »

@domain:
Werde ich, sobald mir mal wieder so ein Clip gezeigt wird. Ich speichere sie (leider) nicht. Und ich gebe Dir Recht mit "jüngere Menschen...kreativer...". Diese Vids werden auch meistens von jungen Menschen geguckt, bzw entdeckt. Keiner meiner Ü-30-Kollegen/Bekannten bemerkt sie. Ich übrigens ebenso wenig.

Ich vermute allerdings, dass, wenn so ein Clip als Bsp gezeigt würde, die "Profis" kämen und Dinge wie "ausgebrannte Stellen", oder die "unerträgliche Kadrage" anprangern würden. Es gab vor Jahren mal einen Thread, da wurde eine Imagefilm-Sequenz von einem "Profi" (ist ja nicht prüfbar ohne Profilinfo) als fehlerhaft bezeichnet, weil ein Protagonist auf einem Stuhl in der falschen Bildhälfte saß. Der "Gute" säße immer links im Bild und schaue nach rechts. Als Beispiel wurde die Anordnung der Sitzpositionen in Late Night Shows angeführt, da säße der (gute) Gast auch immer links.



Anne Nerven
Beiträge: 970

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Anne Nerven »

blowup hat geschrieben:...Die Kunst besteht darin, soweit über das Gewöhnliche hinaus zu gehen, dass es zwar "neu", aber eben noch nicht unverständlich...
Ist das nicht "Kreativität" auf den Punkt gebracht?



domain
Beiträge: 11062

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von domain »

Ein lebendiges Beispiel dafür ist ja Skywalker. Seine Texte sind kreativ und zusätzlich auch noch unverständlich. Das ist sozusagen die Steigerung einer normalen Kreativität.
(Naja, irgenwie kommt schon rüber, was er sagen will)



einsiedler
Beiträge: 329

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von einsiedler »

Meine Meinung:
Die Kreativbereiche wurden von Neueinsteigern regelrecht überflutet, weil Technik leistbar wurde und weil die Berufe hip waren. Eine Wirtschaft kann halt nicht nur aus Filmemachern bestehen.

Etwas ähnliches ist auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt passiert, nur aus anderen Gründen. Unser Verblödungs- äääh ich wollte sagen Bildungssystem hat dafür gesorgt, dass die Zahl der gut Ausgebildeten immer kleiner wird. Dadurch gibt es in vielen Bereichen zuwenig Fachkräfte, wodurch deren Lohnniveau steigt. Auf der anderen Seite gibt es ein Heer an Menschen, die nicht so gut ausgebildet sind. Für die gab es früher in der herstellenden Industrie genügend Arbeitsplätze.
Nun wird aber in Deutschland nicht mehr soviel hergestellt wie früher.
Es treffen also viele Arbeitssuchende auf eine begrenzte Anzahl von Arbeitsplätzen.
Der Arbeitsmarkt reagiert darauf mit immer weiter sinkenden Löhnen im unteren Bereich.

Ein prekäres Arbeitsverhältnis zu finden scheint mittlerweile schwerer, als eine Führungsposition zu finden.

Im Bereich Medien findet somit nach und nach eine Marktbereinigung statt, die gnadenlos aussiebt. Und das ist gut so. Unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft sind einem stetigen Wandel unterworfen. Wer flexibel ist und beispielsweise bereit ist, von der Medienbranche in von mir aus ein Handwerk zu wechseln (oder was auch immer), der braucht sich nicht zu sorgen.
Außerdem: Wer weiß ob moderne Medien ihren Stellenwert behalten? Wer sagt, dass die nächste Generation noch Lust auf Facebook und YouTube haben? Vielleicht ist es irgendwann wieder viel wichtiger, sich persönlich zu treffen. Vielleicht wollen die Menschen irgendwann wieder gedruckte Bücher (weil die keinen Strom brauchen und nicht gelöscht werden)...



Axel
Beiträge: 16812

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Axel »

Im Bereich "Film" und Video hat eine Demokratisierung stattgefunden, dadurch, dass weitaus mehr "Produktionsmittel in den Händen der Arbeiter" gelandet sind als je zuvor, wie studiolondon schön herausgestellt hat. Das hat nicht dazu geführt, dass Kreaitivität entfesselt wurde, sondern bloß, dass die Achtung vor dem Handwerk gesunken ist. Filme machen? Kann doch jeder dahergelaufene DSLR-Freak!

Die sogenannten Kreativen in den Medien sind oft Plagiatoren, die für wenig Leistung viel (monetären) Lohn erwarten. Dabei steckt womöglich in einem Vogelhäuschen aus einer Behindertenwerkstatt mehr kreative Leistung. Wer in der Branche nicht klar kommt, soll halt was anderes machen. Wenn alle diese Arbeit aufgäben, weil es nicht mehr "lohnt", wäre dies eine bessere Welt.

Für diejenigen, für die das Handwerk des Filmemachens bloß das Mittel ist (=Medium), um etwas Bedeutendes zu erschaffen, ist die Frage nach dem Lohn akademisch. Ars gratia artis.



unwetter
Beiträge: 1

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von unwetter »

was ist denn mit den ganzen leuten, die handwerker UND künstler sind? die aufträge bekommen, eben WEIL sie kreativ und anders sind? was bringt denn dem kunden ein 08/15 video, auf das er keine resonanz bekommt? je mehr massenware produziert wird, desto mehr wird nach dem außergewöhnlichen gesucht. welche videos erreichen denn die meisten klicks? werden weitergeschickt? es ist in den allermeisten fällen IMMER die idee, die ein video erfolgreich macht. ob sie nun besonders witzig, emotional, überraschend oder was auch immer ist. oder es kommt eine katze im video vor.



Axel
Beiträge: 16812

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Axel »

was ist denn mit den ganzen leuten, die handwerker UND künstler sind?
Katzenklo, Katzenklo. ja, das macht die Katze froh!
Katzenklo, Katzenklo macht die richtige Katze froh!



cantsin
Beiträge: 15995

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von cantsin »

Wir reden hier in dieser Diskussion ein bisschen aneinander vorbei, weil hier zwei verschiedene Begriffe von "kreativ" gebraucht werden.

Umgangssprachlich - und im eigentlich richtigen Wortsinn - steht "kreativ" für Einfallsreichtum und künstlerisch-innovatives Talent. In (Medien-) Wirtschaft und Politik steht "kreativ" jedoch allgemeiner für Kreativwirtschaft oder die Kreativbranche, abgeleitet vom englischen Begriff "creative industries". Ursprünglich war damit die Film-, Fernseh-, Werbe-, Musik- und Modeindustrie gemeint. Und zwar inklusiv aller Angestelllten, egal ob Drehbuchschreiber oder Beleuchter, art director oder Werbeagentur-Sekretär/in, etc.etc. Ob diese Leute, ihre Agenturen, Produktionsfirmen etc. wirklich "kreativ" sind, spielt dabei keine Rolle.

Seit der Internetrevolution liefern diese "Kreativen" immer weniger klassische Verkaufsprodukte, immer mehr bezahlte Dienstleistungen (wenn es gut läuft), und im schlechtesten Fall sogenannten "content", der heute im Überfluss existiert und deshalb kaum noch etwas wert ist.



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Alf_300 »

Reden Wir anenander Vorbei ?

Kreativ ist das Gegenteil von logisch Strukturiert und das trifft doch auf die meisten (Hunger)Künstler zu, wobei natürlich der Auftraggeber Kreativ ist und der Filmer lediglich euine kleinen Freiraum hat



Jaggy
Beiträge: 12

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Jaggy »

Meiner Ansicht nach, erleben wir im Augenblick die gleiche Situation, die das Desktop Publishing schon vor 20 Jahren erlebte.
Die Möglichkeiten, die Hard- und Software heute für kleines Geld bereitstellen, werden natürlich von vielen, die sich berufen fühlen, auch dazu genutzt, in den Markt einzudringen.
Doch hat sich auch im DP der Markt nach einer gewissen Zeit bereinigt und die, die bereit sind Geld in die Hand zu nehmen um Qualität zu erhalten, werden dies auch machen.
Die jenigen, die nur für Lau ihre Dienste anbieten, werden dies nicht lange durchhalten und sich möglicherweise umorientieren. Es sei denn denn, sie möchten ihr ganzes Berufsleben auf H4-Niveau rumkriechen.



cantsin
Beiträge: 15995

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von cantsin »

Jaggy hat geschrieben:Meiner Ansicht nach, erleben wir im Augenblick die gleiche Situation, die das Desktop Publishing schon vor 20 Jahren erlebte.
Ich finde das nicht wirklich vergleichbar. Die Produktionstechnik ist nur eine Seite der Medaille, der Markt die andere. Ja, DTPler wurden zur Konkurrenz klassischer Grafiker bzw. Typografen, Laptop-Musikproduzenten zur Konkurrenz von Studioproduzenten etc.pp., aber der Abnehmermarkt waren fast immer die "alten" Medien: Verlage bzw. Buch-/Zeitschriftenhandel (für's DTP-gesetzte Buch oder die Zeitungsanzeige), Fernsehsender (für DSLR-gedrehte Dokumentarfilme oder Werbung), Plattenlabels (für die Laptop-produzierte Musik).

Dieser traditionelle Medienmarkt bricht weg. Oder er ist schon weggebrochen und wird nur teilweise durch neue Bezahlplattformen wie iTunes und Netflix kompensiert. Das meiste ist Gratiscontent. Es gibt bereits mindestens zwei Generationen, die die Kultur des Bezahlens für kreative Produkte kaum noch kennen. In Deutschland fällt das vielleicht noch nicht so auf, weil die relativ alte Bevölkerung bei ihren alten Medienkonsumgewohnheiten inkl. Zeitungsabonnement und ÖR bleibt und für genug Einnahmen sorgt.



Adam
Beiträge: 1112

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Adam »

nachtaktiv hat geschrieben:
rainermann hat geschrieben:
etwas ähnliches haben wir doch schon in der musikbranche. die letzen neuen interessanten impulse kamen anfang der 90er mit dem grunge. seitdem tritt doch alles auf der stelle und dreht sich im kreis. remixe bis zum abwinken, ständig werden alte instrumente und stile recycled. weil halt jeder billig digital mucke produzieren kann und es auch tut. künstler wie 30 seconds sind da ne jahrhundertausnahme.
Auch wenn es ein wenig am Thema vorbei geht:
Das stimmt so nicht. Wenn man sich mit der Musik-Branche auseinandersetzt, dann wird man feststellen, dass es da sehrwohl Neuentwicklungen (auch erfolgreiche) gibt.
Natürlich steht da 'Remix' und 'Recycling' - also das Aufgreifen und Mit-Einfließenlassen - mit im Feld, aber das war ja immer so.

Es ist in Deutschland immer noch möglich kreativ zu sein, sich hochzuarbeiten, und mit relativ neuen und ehrlichen Sachen Platten zu produzieren.
Und da ist es dann auch möglich 250.000 Euro für eine Plattenproduktion auszugeben auch wenn man nur ein Zwei-Man-Unternehmen ist.
Die Geldgeber kommen bei Qualität.
Nur wird das Geld heute über Konzerte verdient, nicht über Plattenverkäufe.

Wie gesagt, geht am Thema vorbei, aber erwähnen wollte ich es dann schon.
Klar - wer in den 90'gern jung war und Grunge als 'seinen' Jugendmusikstil erfahren hat, der bekommt neues vielleicht nicht so intensiv mit. Aber es gibt ganz klar Innovation und Kreativität. Und das funktioniert auch finanziell.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Was ist Kreativität noch wert?

Beitrag von Frank Glencairn »

domain hat geschrieben:Ein lebendiges Beispiel dafür ist ja Skywalker. Seine Texte sind kreativ und zusätzlich auch noch unverständlich. Das ist sozusagen die Steigerung einer normalen Kreativität.
)
Wobei ich wette, daß wenn du seine Texte hier rauskopiert und bei einem Poetry Slam zum besten gibst, könntest du einige Preise absahnen.



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