Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 29 Okt, 2024 06:34
iasi hat geschrieben: ↑Mo 28 Okt, 2024 19:29
Weil du in Hollywood leben und arbeiten musst, um auch Hollywood-Budgets zu erhalten.
Lieber verzichte ich auf eine Alexa 35 und versuche aus einem kleinen Budget etwas besonderes zu machen.
Da redest du dir genauso ein, wie die Idee, daß eine Kamera in deinem Budget eine signifikante Rolle spielt.
Das redest du dir ständig ein, denn ich spreche immer von den mit dem Einsatz verbundenen Kosten.
Aber du denkst ja, die Leute, die eine Kamera und das Equipment drum herum handeln, würden nichts kosten.
Viele erklären dann einfach die wacklige Schulterkameraaufnahme für cinematisch, wenn das Beduget den Aufwand für einen Trinity-Einsatz dann doch nicht mehr erlaubt.
Du weichst ja auch beständig meinem kleinen Beispiel aus:
Bei ISO12.800 genügen 1200W-Lichtmittel für die Ausleuchtung einer Einstellung.
Welche Leuchten und welches Zubehör benötigst du dann bei deinen ISO800?
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 29 Okt, 2024 06:34
Ich hab noch nie einen Film mit "Steuergeld" oder Filmförderung gedreht, immer nur mit privaten Investoren.
Kein einziger dieser Filme wurde auf einer Alexa zu gedreht - das hat weder den Film besser, noch mein Leben leichter gemacht.
Hätte ich eine gehabt, wären die Filme auch nicht besser/schlechter geworden - weil die Kamerawahl halt kaum ne Rolle spielt, wenn man weiß was man tut.
Außerdem - Hollywood ist sowieso weitgehend tot, da wird kaum noch was gedreht, deshalb ist es auch egal wo man wohnt.
Und die Drehorte werden ebenfalls vom Drehbuch bestimmt, und nicht vom zufälligen Wohnort des DP.
Welche Filme mit - sagen wir mal - "ausreichendem" Budget hast du denn gedreht?
Wie ich oben schon sagte:
Es kommt auf die Kosten des Einsatzes einer Kamera an - nicht so sehr auf die der Kamera.
Ich stimme dir ja zu, dass du mit deiner Ursa ein ebenso gutes Ergebnis erzielen kannst, wie mit einer Alexa.
Der Flaschenhals ist immer das Budget. Mit der Wahl der Kamera bestimmt man, wie man drehen kann.
Wenn es sehr viele Außenaufnahmen gibt - mit vielen Gegenlichteinstellung - kann es z.B. billiger sein, mit einer Alexa 35 zu drehen und von ihrem hohen DR zu profitieren, was die Ausleuchtung einfacher gestalten kann.
Drehorte werden vom Budget bestimmt - und daher auch von der Größe der Crew und dem Equipmentaufwand.
Wenn in einem Drehbuch eine kurze Szene steht, bei der eine Straßenbahn an einer Haltestelle anhält und die Hauptfigur einsteigt, sich hinsetzt und umsieht, muss man schon auch fragen, ob die inhaltliche Relevanz den Aufwand rechtfertigt. Denn so eine Szene kostet reichlich Geld.
Oder du drehst sie schnell und dreckig mit einer C400 oder FX3 - und bist wieder weg, bevor die Uniformierten auftauchen. :)
Hollywood ist nicht tot - es ist noch immer ein profitables Business, in das private Investitionen fließen.
Die Umstrukturierungsphase ist nur noch nicht abgeschlossen, denn noch sind die Verwertungketten mit dem neuen Streaming nicht ausbalanciert.
Die Abo-Einnahmen sind jedenfalls ein Traum für die Finanzierung von Produktionen. Ein stetiger, berechenbarer Geldfluss.
Im letzten Quartal kam Netflix auf diese Zahlen:
Umsatz 9,82 Mrd.
Jahresüberschuss 2,36 Mrd.
Ob da eine Produktion nun wenige Zuschauer hat oder nicht, spielt keine große Rolle.
Bei den Kinoproduktionen fließen die Einnahmen erst nach Produktionsende, was einen langen Zeitraum bedeutet. Aber da über das Jahr verteilt mehrere Filme eines Studios im Kino anlaufen, ist ein stetiger Einnahmefluss auch gegeben. Und auch Flops werden durch gut laufende Filme ausgeglichen. Zumal die Verwertungskette bei Kinofilmen sehr lang ist und ebenfalls einen stetigen Einnahmenfluss erzeugt.