ehrlich gestanden geht mir dieses völlig undiffernzierten ausspielen von bittiefen-angaben wirklich auf die nerven! ich muss dabei immer an irgendwelche präpubertären jungs am schulhof denken, die sich die pause damit vertreiben, indem sie sich mit quartet-spielkarten gegenseitig zu übertrumpfen versuchen. [o.k. -- ist heute sicher kaum mehr der fall, weil vermutlich ohnehin alle mit ihrem handy vollauf beschäftigt sind...]
jedenfalls hat's wirklich keinen sinn, ernsthafte debatten über die techn. vor- und nachteile einzelner lösungsansätze zu führen, ohne die dinge wenigstens ein klein wenig sachkundiger zu betrachten bzw. zu verstehen.
pillepalle hat geschrieben:
Trotzdem gibt einem das Mehr an Informationen nicht nur mehr Spielraum, sondern auch die Option eines besseren Remasters, wenn die Technik irgendwann mal weiter ist.
Ich bin mir sicher, in ein paar Jahren (mit besserer Monitor- und Kameratechnik), wird ein HDR Workflow in größeren Farbräumen völlig normal sein und das arbeiten in RAW ähnlich selbstverständlich wie es jetzt schon im Still Bereich der Fall ist. Selbst die besten heutigen Kameras sind noch weit davon entfernt alle Farben darzustellen die wir sehen können. Aufnahmeseitig trapseln wir noch irgendwo bei REC2020 herum. Da ist also schon noch Luft nach oben.
ja -- da ist schon was dran -- od. zumindest würde ich mir auch wünschen, dass wenigstens diese hoffnung aufgeht und wir heutige aufzeichnungen dann noch immer und in noch besserer weise nutzen können.
die heute noch immer recht kompromissbehaftete farbwiedergabe der sensoren ist dabei das eine problem, aber auch in puncto debayering-techniken erwarte ich eigentlich schon bald wieder deutliche fortschritte.
es ist ja schon jetzt so, dass die verschiedenen techniken, die dafür genutzt werden, alle etwas anders gelagerte vor- und nachteile mit sich bringen, so dass man manchmal besser auf eine alternative variante ausweicht, um div. motivbedingte artefakte (bspw. farb-moirés, zipper elimination, farbauflösung u.ä.) besser in den griff zu bekommen. das ist im übrigen auch ein bereich, wo sich aktuelle fortschritte im machine learning umfeld ganz wunderbar anwenden lassen.
ganz abgesehen davon, dass es ja schon jetzt nicht mehr haltbar ist, hier noch immer von irgendwelchen unbedingt notwendigen down-sample erfordernissen auszugehen bzw. die sache nur ganz oberflächlich und mit sehr primitiven vorstellungen im hinblick auf die dabei eingesetzten techniken zu debattieren, ist es also kaum nachvollziehbar, warum die verfechter der RAW-vorzüge, gerade diesen wirklich entscheidenden unterschieden und möglichkeiten des debayerings so wenig beachtung schenken?
es ist ja kein zufall, dass eingriffs- und wahlmöglichkeiten bzgl. demosacing in praktisch allen videospezifischen programmen fehlen (natron ist hier eine lobenswerte ausnahme, aber natürlich völlig unpraktikal langsam bzw. in dieser hinsicht einfach nicht ausreichend optimiert).
mittlerweile enthalten aber auch oft videoformate, die dem namen nach etwas mit RAW am hut haben wollen, in wahrheit gar nicht mehr die nötigen informationen, um die angesprochenen eingriffsmöglichkeiten nachträglich tatsächlich ausschöpfen zu können.
im übrigen bin auch ziemlich skeptisch, dass sich die entsprechenden proprietären formate tatsächlich für eine archivierung und zukünftige nutzung eigenen. es ist schließlich kein zufall, dass man im zusammenhang mit digitaler archivierung immer sehr großen wert darauf legt, dass die genutzten formate tatsächlich offengelegt wurden und in verschiedenen implementierungen zur verfügung stehen, weil das noch am ehesten sicherstellt, dass das material auch nach einigen jahren noch immer gelesen bzw. bearbeitet werden kann. was da momentan rund um die ganzen firmenspezifischen formate passiert, widerspricht dieser forderung so sehr, dass ich ehrlich gestanden keine großen hoffungen darauf verschwenden würde, dass sie deinem und meinem wunsch nach vorausschauender orientierung tatsächlich gerecht werden.