iasi
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Do 24 Okt, 2024 20:10 @iasi
Früher hatten sie bei Low Budget gar keine andere Wahl.
Als S8mm oder mit verhältnismässig wieder viel mehr Budget 16mm.

Heute mietest du eine echte Cinekamera für quasi nix….Auch das Film Entwickeln kostet (bei Low Budget) ein Bruchteil. Verglichen mit 16mm Zeiten…
Die Kameras sind heute gar keine Hürde….

Also gibt es keinen logischen Grund mehr für Kino als AKamera die kleinsten und günstigsten zu verwenden….Wenige Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Das hat gar nix mit dem deutschen Film zu tun.
Wenn Filme heute schlecht sind (auch in Deutschland) liegt es zu 90% nur am Drehbuch, nicht am Kamera beziehungsweise Dreh Workflow…
Gruss Boris
Wie schon gesagt:
Eine Cine-Kamera wird immer auch mit einem hohen Produktionsaufwand verbunden.

Und wenn ich mir deutsche Filme ansehe, dann sehe ich, dass sie nicht auf internationalem Niveau sind.
Das Drehbuch wiederum wird vom Budget bestimmt. Wenn es nur 3 Tage Außendrehs geben darf, kann man nun einmal nicht 5 Szenen reinschreiben, die an Originalschauplätzen spielen.
Und mit reichlich Dialog kommt man schneller und billiger auf 90 Minuten als mit Bild- und Filmsprache.

Und nochmal das Zitat:
“As the actors are given freedom to sort of go any direction they want, I can quickly move with them and the lighting can quickly change in an instant. So, instead of waiting 10 to 20 minutes to change the lighting all the time, we were waiting three seconds,” Edwards states.
Ich hab eine kleine Hand-LED-Lampe gekauft und war selbst überrascht, welche große Wirkung man damit bei hoher Kameraempfindlichkeit erzielen kann.
Und eine 350W-LED erhellt ein ganzes Haus.
Wenn ich denke, was man früher an Lichtmitteln auffahren musste, um dieselbe Ausleuchtung zu erhalten ...

Da reden viele von Vintage-Objektiven, denen es an Auflösung mangelt, aber wenn die NR in der Post ein wenig Details kostet, schreien sie auf.
Oder bei einer Nacht-Einstellung möchte man keinen DR verlieren und fürchtet das Rauschen, daher wird nicht die hohe Dual-ISO-Stufe genutzt. Nur hat dies dann zur Folge, dass fast bei Offenblende gedreht wird - und der Fokus dann nicht immer sitzt.
Dann kommen die Schlaumeier und meinen, man müsse doch einfach nur mehr Licht machen. ;):)



Bildlauf
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Bildlauf »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 23 Okt, 2024 16:47
Bildlauf hat geschrieben: Mi 23 Okt, 2024 13:47
Unterschiede:

- HIntergrundunschärfe sieht anders aus
- Lensflares
- gesamter Bildeinrduck/Look/Style
- Schärfe
- Farben
Bokeh ist hauptsächlich von den Lamellen (und ein bisschen von der Korrektur) abhängig.
Flares etc. von der Vergütung.

Und was hab ich geschrieben?
Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 23 Okt, 2024 08:19 .. von ganz wenigen, rein technischen Aspekten abgesehen (Vergütung, Lamellen etc.)
"Bildeinrduck/Look/Style" - was soll das sein?
Das sind doch alles hauptsächlich gefühlte Features - wobei die Stärke des Gefühls direkt proportional mit dem Preis steigt (nicht nur bei Optiken).

Farben mache Objektive (im Idealfall) gar nicht, bestenfalls haben sie einen eher warmen oder kalten Stich.
Und die "Schärfe" stellt sich bei genauer Betrachtung meistens als Kontrast heraus (da sind wir wieder bei der Vergütung und Innenbeschichtung),

Nix davon spielt allerdings heute noch eine signifikante Rolle.

Als ich angefangen habe, war alles was wir hatten um Film zu korrigieren die Pointer Lights (und ein bisschen Chemie-Gepansche).
Da war es schon sinnvoll ein "matched set" von Optiken zu haben.
Aber heute sind etwaige minimale Unterschiede mit einem Mausklick verschwunden.
Und da sowieso fast alles heute durch die Post geht und raw ist, ist das einfach kein Thema mehr.

Bildeindruck/Style/Look, ja kann man nicht wirklich beschreiben.
Vielleicht merkt man auch nur Unterschied bei Log und bei raw nicht. Nur der Look wird ja dennoch auf einen Sensor gebrannt bei raw.
Ich weiß nicht, ob man das mit einem oder auch mehreren Mousecklicks verschwinden/verändern/anpassen kann.
Ich nehme das nicht als gefühltes Feature wahr.

Flares und Bokeh sind finde ich individuell für jede Optik.

Es geht auch nicht um teuer, die günstigen Vintage Gläser gefallen mir fast mehr als die modernen.

Farben, schon etwas, aber nicht immer unbedingt signifikant.
Sind halt weniger scharf, kann aber auch mit Kontrast zu tun haben.

Ich gehe davon aus, daß ein 15.000 Euro Objektiv und auch ein 8.000 Euro Objektiv kein Focus breathing hat. Ein Ding was wichtig ist beim Fokusziehen, insbesondere bei starrem Bild (Stativ).
Irgendwie müssen so teuer Obektive ihre Berechtigung doch haben?
Zuletzt geändert von Bildlauf am Do 24 Okt, 2024 21:40, insgesamt 1-mal geändert.



Bildlauf
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Bildlauf »

roki100 hat geschrieben: Mi 23 Okt, 2024 22:56 ich finde FD tatsächlich besser, schöneres bokeh...bringt eine gewisse Wärme ins Bild, geringere/andere Kontraste, ist weicher (die sanfteren Übergänge in den Highlights tragen zu einem filmischeren Look bei...), und es ist auf keinen Fall unscharf
Habe zwar nFD, aber nehme ich ebenfalls so wahr.
Gilt auch für Pentax M und Zenith Helios. Aber alle auf ihre Art dennoch anders.

Darth Schneider hat geschrieben: Do 24 Okt, 2024 02:09
Womöglich bestelle ich mir schon mal ein FD Glas. Halt dann nur zum filmen, wobei ich unsicher bin wegen Adaptern.
Keine Ahnung welcher ich kaufen sollte..

Muss ja auch gar nicht FD sein. Gibt auch tolle andere Vintage Optiken.
Adapter K & F machst Du nichts falsch.

Auf Pilz achten, Lamellen ölfrei, sauberer Lauf der Ringe, Glaseinschlüsse sollten logischerweise besser nicht drin sein, bisschen Staub im inneren passt.
besser nicht restauriert.
Gesamteindruck beachten.



Bildlauf
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Bildlauf »

iasi hat geschrieben: Do 24 Okt, 2024 20:46 Wie schon gesagt:
Eine Cine-Kamera wird immer auch mit einem hohen Produktionsaufwand verbunden.

Und wenn ich mir deutsche Filme ansehe, dann sehe ich, dass sie nicht auf internationalem Niveau sind.
Das Drehbuch wiederum wird vom Budget bestimmt. Wenn es nur 3 Tage Außendrehs geben darf, kann man nun einmal nicht 5 Szenen reinschreiben, die an Originalschauplätzen spielen.
Und mit reichlich Dialog kommt man schneller und billiger auf 90 Minuten als mit Bild- und Filmsprache.

Ich hab eine kleine Hand-LED-Lampe gekauft und war selbst überrascht, welche große Wirkung man damit bei hoher Kameraempfindlichkeit erzielen kann.
Und eine 350W-LED erhellt ein ganzes Haus.
Wenn ich denke, was man früher an Lichtmitteln auffahren musste, um dieselbe Ausleuchtung zu erhalten ...

Da reden viele von Vintage-Objektiven, denen es an Auflösung mangelt, aber wenn die NR in der Post ein wenig Details kostet, schreien sie auf.
Oder bei einer Nacht-Einstellung möchte man keinen DR verlieren und fürchtet das Rauschen, daher wird nicht die hohe Dual-ISO-Stufe genutzt. Nur hat dies dann zur Folge, dass fast bei Offenblende gedreht wird - und der Fokus dann nicht immer sitzt.
Dann kommen die Schlaumeier und meinen, man müsse doch einfach nur mehr Licht machen. ;):)
Daß mit der mangelnden Auflösung von Objektiven habe eh noch nie verstanden.
Also meine Vintage Objektive sehen aus wie 4k, ich vermisse da nichts, sind scharf (leicht abgeblendet), wen juckt das auch irgendwie?

Ja eine höhere ISO braucht weniger Licht, das hast Du wirklich schon tausend mal geschrieben diese ISO-Lichtbedarf Umrechnungen, das ist wirklich bekannt (bzw. war auch schon bekannt, bevor Du es das erste mal kommuniziert hast).

Ich denke Du hast recht aber auch unrecht.
Bei Riesen Produktionen ist arri halt Pflicht.
bei ganz kleinen Produktionen kommt eine Arri eh nicht in Frage budgetmäßig, sonder nur DSLM oder FX 9 die Größenordnung und bei mittleren Produktionen, da muss man dann überlegen ob arri oder R5II.
Muss man dann alles in Pott werfen und abwägen.

Mit deutschem Film finde ich auch, der holt mich einfach nicht richtig ab, bis auf paar Ausnahmen.
Man hat den Eindruck die Amis fühlen die Spielfilmarbeit mehr.



Darth Schneider
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Darth Schneider »

Also das die Hintergrund Unschärfe und Flairs bei verschiedenen Gläsern anders ist logisch und klar. Auch ein wenig der Kontrast kann abweichen. Das kann ich auch noch halbwegs nachvollziehen.
Das hat aber nix mit Vintage zu tun.

Aber Farben ? Wenn ein Glas die massgebend Farben verändert, stimmt was mit dem Objektiv nicht.
Und sanftere Übergänge in den Highlights und filmischer Style/Look ? Das geht bei mir alles unter Einbildung., Oder unter Fehler in der Optik.
Und Schärfe ?
Die modernen Gläser sind mir scharf genug, DIe FD Gläser werden ganz bestimmt nicht nicht schärfer sein.

Und der echte Vintage Look hat mit dem analogem Kodak/Ilford und Fuji Filmmaterial zu tun und nicht mit den FD Objektiven. Und natürlich heute mit dem Colorgrading wenn das jemand wirklich kann..
Sorry..;))

Also mich würden FD Gläser einzig und allein wegen dem günstigen Kaufpreis reizen…
Gruss Boris



Frank Glencairn
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Frank Glencairn »

Bildlauf hat geschrieben: Do 24 Okt, 2024 22:01
Mit deutschem Film finde ich auch, der holt mich einfach nicht richtig ab, bis auf paar Ausnahmen.
Was allerdings nix mit der Kamera zu tun hat (weil Kameras dabei sowieso nur ne ganz geringe Rolle spielen).

Und die Vorstellung man könne nur mit höherer ISO und Zeit die man beim Akkuwechsel spart so viel Geld gutmachen, daß man die geringen Budgets kompensieren kann ist natürlich völlig absurd.

Da braucht es schon kreativere Ideen als das, und selbst die reichen nur bist zu einem gewissen Punkt, bzw. sind damit halt nur ne gewisse Art von Stoffen umsetzbar.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 25 Okt, 2024 06:53
Bildlauf hat geschrieben: Do 24 Okt, 2024 22:01
Mit deutschem Film finde ich auch, der holt mich einfach nicht richtig ab, bis auf paar Ausnahmen.
Was allerdings nix mit der Kamera zu tun hat (weil Kameras dabei sowieso nur ne ganz geringe Rolle spielen).

Und die Vorstellung man könne nur mit höherer ISO und Zeit die man beim Akkuwechsel spart so viel Geld gutmachen, daß man die geringen Budgets kompensieren kann ist natürlich völlig absurd.

Da braucht es schon kreativere Ideen als das, und selbst die reichen nur bist zu einem gewissen Punkt, bzw. sind damit halt nur ne gewisse Art von Stoffen umsetzbar.
Kameras bestimmen die Drehroutinen/-abläufe - und diese beeinflussen die Kosten.

Und natürlich kann man mit dem, wie man dreht, ein geringes Budget beeinflussen.
Dabei muss man doch einfach festhalten, dass man in D denkt, man könne wie in Hollywood drehen, hat aber nur einen Bruchteil des Budgets zur Verfügung.
Und anschließend wundert man sich, dass man international mit dem Fantasy- und SF-Film, den man mit deutschem Budget gedreht hat, nur ein mildes Lächeln erntet.

Was nutzt die tolle kreative Idee, wenn man sie nicht konkurrenzfähig umsetzen kann?
The Creator ist eine "billige" SF-Produktion.
Mit gerade mal 2% des dessen Budgets denkt man aber in D ebenfalls einen SF im Hollywood-Stil drehen zu können - denn man hat ja eine kreative Idee.

Völlig absurd ist dabei, dass sich in D niemand Gedanken darüber Gedanken macht, wie man mit anderen Produktionstechniken und -abläufen aus dem generell knappem Budget etwas produzieren kann, das Beachtung findet.

Du weichst z.B. immer der Frage aus, welche Leuchtmittel du denn benötigen würdest, wenn du ein Set für ISO800 ausleuchten müsstest, für das bei ISO12800 ein 1200W-LED und Reflektoren ausreichen.

Mal ganz konkret:
Mit der 1200W-Lampe bekommst du 80000lx auf 3m.
Und dann nehmen wir noch ein paar kleine Lämpchen, die 1000lx auf 1m bringen, um Akzente zu setzen.

Es gibt zudem Kran und Kran, Stabi-System und Stabi-System, Stativ und Stativ, ... die maximale Traglast macht dabei dann einen erheblichen Unterschied.



Darth Schneider
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Darth Schneider »

Die Deutschen können guten SF…Auch früher mit wenig Geld.
Siehe Raumpatrouille Orion, und später Raumschiff Suprise Periode 1…

Gefällt mir beides viel besser als The Creator…;)
Gruss Boris



Frank Glencairn
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 10:41

Kameras bestimmen die Drehroutinen/-abläufe - und diese beeinflussen die Kosten.

Ja, das Zeug redest du dir seit Jahren ein.

Aktuelle Kameras sind heute allerdings alle längst auf einem Level, bei dem das alles keine Bedeutung mehr hat.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Mantas
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Mantas »

iasi hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 10:41 ...
Kameras bestimmen die Drehroutinen/-abläufe - und diese beeinflussen die Kosten.
...
muss ich dir zustimmen. Kleine Kameras machen vieles komplizierter und aufwendiger. Oft genug erlebt. Und schön von sicki runtergeschrieben, aber da warst du stumm.

Faszinierend auch deine Gedanken, dass sowas in D niemand ausprobiert hat...

und schlechte deutsche Scifi Sachen wie Dark zb? Zufällig mit einer großen Kamera gedreht.



ich nicht
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von ich nicht »

iasi hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 10:41 Völlig absurd ist dabei, dass sich in D niemand Gedanken darüber Gedanken macht, wie man mit anderen Produktionstechniken und -abläufen aus dem generell knappem Budget etwas produzieren kann, das Beachtung findet.
bist du niemand?



iasi
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 10:48
iasi hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 10:41

Kameras bestimmen die Drehroutinen/-abläufe - und diese beeinflussen die Kosten.

Ja, das Zeug redest du dir seit Jahren ein.

Aktuelle Kameras sind heute allerdings alle längst auf einem Level, bei dem das alles keine Bedeutung mehr hat.
Und wieder so ein hohler Spruch, der letztlich nichts aussagt.

Wo bleibt denn deine Antwort auf die Frage nach den Leuchtmitteln?

Wenn die The Creater-Macher davon sprechen, welchen Unterschied eine hohe Empfindlichkeit einer Kamera beim Dreh ausmachst, tust du das auch nur mit einem Spruch ab, ganz so, als hättest du ensprechende Erfahrungen auszuweisen.



Mantas
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Mantas »

"Creator" auf meiner Bingo Karte gibt's echt nicht so oft wie es gebraucht wird



iasi
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

Mantas hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 12:40
iasi hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 10:41 ...
Kameras bestimmen die Drehroutinen/-abläufe - und diese beeinflussen die Kosten.
...
muss ich dir zustimmen. Kleine Kameras machen vieles komplizierter und aufwendiger. Oft genug erlebt. Und schön von sicki runtergeschrieben, aber da warst du stumm.

Faszinierend auch deine Gedanken, dass sowas in D niemand ausprobiert hat...

und schlechte deutsche Scifi Sachen wie Dark zb? Zufällig mit einer großen Kamera gedreht.
Oh - seit wann ist Dark eine deutsche Produktion?
Netflix hat ein entsprechendes Budget dafür aufgeboten.
Immer diese Hollywood-Träumereien.
Und Netflix hat mittlerweile den Stecker bei Produktionen gezogen, die man in D durchgezogen hatte.

Das Problem ist ja gerade, dass nun alle denken, sie könnten mit deutschen Budgets so drehen wie Netflix´s Dark.

Es ist aber eben nicht damit getan, eine kleine Kamera wie beim Legobaukasten so zusammenzubauen, dass sie als Alexa 35-Ersatz dienen kann. Man muss die kleine Kamera auch entsprechend einsetzen und die Drehroutinen ablegen.

Und um nochmal ein konkretes Beispiel zu bringen:

Aus dem Fußraum des Autos soll eine Aufnahme zeigen, wie auf die Bremse gestiegen wird.
Mit einer Alexa 35 fällt diese Einstellung dem begrenzten Budget zum Opfer. Eine kleine Kamera packt man einfach mal kurz unter den Fahrersitz.

Weitere Punkte und Zitate hab ich hier schon zur Genüge gebracht.

Wenn man sich einfach mal auf das Notwendige beschränkt, wird man schnell bemerken, dass man mindestens dieselben Ergebnisse mit weniger Aufwand erzielen kann.

Vielleicht noch ein Beispiel?
Da wird also die Kamera behängt und auf ein Dolly gepackt. Eine Heranfahrt auf die Nahe. Man will kein Rauschen und keine Einbußen beim DR, also dreht man im Low-ISO-Modus mit geöffneter Blende.
Der Fokus-Puller unterbricht immer wieder, da er den Fokus nicht treffen kann - Heranfahrt und eine Person, die herantritt. Am Ende sitzt der Fokus nicht immer zu 100%.
Aber man muss ein Monitorbild ausgeben - für den Fokus Puller und die Regie.
Nun stellen wir uns das mal mit einer kleinen Kamera vor:
Der AF trifft den Fokus mindestens ebenso gut.
Zumal durch die höhere Empfindlichkeit abgeblendet werden kann.
...

Natürlich kommen nun wieder diejenigen, die von unbegrenztem Budget träumen und einfach mehr Licht machen wollen. Hollywood-Träume.
Die Realität ist aber nun einmal, dass selbst ein Budget, wie es diese Produktion zur Verfügung hatte, in D reine Träumerei ist. Wenn sich Leute von Hollywood-Produktionen solche Gedanken machen:
“So, basically lights now are so bright and the cameras are so sensitive, you don’t need all these giant cranes and lighting. And so, just like you’d have on set, someone holding a pole with a microphone, we thought, let’s have someone with a pole and a light.”



Darth Schneider
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Du machst wieder Probleme wo keine sind.
Die Venice 2 gibt es doch auf Wunsch auch mit abnehmbarem Kamerakopf, dann ist dann die Venice 2 so klein wie die Originale Pocket….;))

https://www.bpm-media.de/en/products/ca ... -system-2/

Bei Top Gun 2 filmten sie so mit mehreren Venice 2 Kameraköpfen gleichzeitig im kleinen Cockpit des Kampfjets.

Und auch sonst nehmen sie auch in Hollywood wenn kein Platz vorhanden ist für die Szene einfach kleinere Cinema Kameras.. Es gibt doch Auswahl ohne Ende…
Das machen sie hier in D auch.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 26 Okt, 2024 14:41, insgesamt 1-mal geändert.



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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

Mantas hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 14:07 "Creator" auf meiner Bingo Karte gibt's echt nicht so oft wie es gebraucht wird
Nimm Hirewire.

Die "Erfahrenen" hier träumen immer von großen Hollywood-Produktionen und haben doch letztlich nur Erfahrungen bei deutschen Produktionen, deren Produktionsabläufe sie an Hollywood orientieren wollen und nie hinterfragen.

Da wird dann immer gerne angeführt, dass die Oscar-Filme meist mit Alexas gedreht wurden.

Oh ja - der große deutsche Hit des letzten Jahres wurde auch damit gedreht. ;)
Und Überraschung: Mit der Arri Alexa Mini LF, obwohl doch die Größe keine Rolle spielt und die große Alexa mehr Anschlussmöglichkeiten bietet. :)
Eine Vorzeigeproduktion für Deutschland, ... :)



Darth Schneider
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Darth Schneider »

Ironischerweise hat the Creator weder ein Oscar für beste Kamera noch besten Film gekriegt, nur beste Spezial (ILM) Effekte. Also hat die FX3 schlussendlich nix geholfen, dafür ILM um so mehr….;))
Gruss Boris



iasi
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 14:34 @iasi
Du machst wieder Probleme wo keine sind.
Die Venice 2 gibt es doch mit abnehmbarem Kamerakopf, da ist dann die Venice so klein wie die Originale Pocket….;))
Bei Top Gun 2 filmten sie so mit mehreren Venice 2 Kameraköpfen gleichzeitig im kleinen Cockpit des Kampfjets.

Und auch sonst nehmen sie auch in Hollywood wenn kein Platz vorhanden ist für die Szene einfach kleinere Cinema Kameras.. Es gibt doch Auswahl ohne Ende…
Das machen sie hier in D auch.
Gruss Boris
Offensichtlich gab es diese Probleme und Sony hat deshalb eine Lösung entwickelt.

In D wollen sie es machen, wie die großen Vorbilder in Übersee. :)

Es liegt doch nicht daran, ob es nun eine Alexa LF oder eine Alexa 35 oder ein Sony Venice ist, sondern an den festgefahrenen Produktionsroutinen.
Man muss doch nur hier im Forum all diese Beiträge lesen, die so tun, als müsse man sich nicht um Effizienz bemühen und alles sei festgeschrieben.
Wenn dann Filme dabei herauskommen, die nicht auf internationalem Niveau sind, dann wird die Schuld bei den Autoren oder Schauspielern gesucht. Dabei sehen die Filme meist einfach nur deutsch aus. :)



iasi
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 14:45 Ironischerweise hat the Creator weder ein Oscar für beste Kamera noch besten Film gekriegt, nur beste Spezial (ILM) Effekte. Also hat die FX3 schlussendlich nix geholfen, dafür ILM um so mehr….;))
Gruss Boris
Welche deutsche Produktion war in letzter Zeit im Oscar-Rennen?
Und vor allem: Welche deutsche Produktion wurde international so wahrgenommen, wie The Creator?

Vor allem aber:
Welches war die letzte deutsche Produktion, in die ein vergleichsweises Budget investiert wurde?

Du kannst mit 2 oder 3 Mio.€ Budget keine Filmproduktion wie The Creator erfolgreich umsetzen.

Schau dir mal hier die Besucherzahlen von deutschen Filmen an:
https://www.google.com/url?sa=t&source= ... ML_dxP97eI

Wahrscheinlich wurden die meisten davon mit Arri-Kameras gedreht.



Mantas
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Mantas »

richtig heiß gelaufen! witzig dass du das alles denkst, aber wohl einfach keine Ahnung hast, dass sowas ständig alles auch gemacht wird... Als ob man nicht auf die Idee kommt eine kleine Kam irgendwohin zu basteln "einfach mal so hingelegt" lol. Beim Rest ist eine Kleine eher störend.

"Fußraumkamera" muss auf die Bingokarte



Mantas
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Mantas »

iasi hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 14:59 Welche deutsche Produktion war in letzter Zeit im Oscar-Rennen?
Und vor allem: Welche deutsche Produktion wurde international so wahrgenommen, wie The Creator?
ähm... das Lehrerzimmer?



iasi
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

Mantas hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 15:02 richtig heiß gelaufen! witzig dass du das alles denkst, aber wohl einfach keine Ahnung hast, dass sowas ständig alles auch gemacht wird... Als ob man nicht auf die Idee kommt eine kleine Kam irgendwohin zu basteln "einfach mal so hingelegt" lol. Beim Rest ist eine Kleine eher störend.

"Fußraumkamera" muss auf die Bingokarte
Beim Rest, bei dem dann all die deutschen Filme herauskommen?

https://www.google.com/url?sa=t&source= ... ML_dxP97eI

100 deutsche Filme kamen im 1.Hj.2024 auf 7,4 Mio. Kinobesucher.

Der Erfolgreichste davon war die Vorzeigeproduktion, die uns alle stolz macht. :)
Dann gab es noch eine Hollywood-Produktion, bei an der das deutsche Fähnchen hängen darf.
Dann noch eine TV-Ableger und einige Fortsetzungen/Neuverfilmungen.

Soviel Ahnung hab ich dann doch, dass Besucherzahlen unter 100.000 eigentlich keinen Produktionsaufwand wie bei deinem "Rest" rechtfertigen.

Und dann wollen einige auch noch die ÖRR beschneiden, auf dass sie all die deutschen Produktionen nicht mehr zeigen können. :)

Jedenfalls:
Bei 100.000 Besuchern dürfte das Budget eines Filmes höchstens 500.000€ betragen.
Und nun schaut doch mal, wie ihr mit solch einem Budget eure gewohnten Produktionsabläufe gebacken bekommt.
Dann beginnen manche vielleicht doch einmal zu überlegen, wie ein paar Euro beim Akkuwechsel eingespart werden können. ;)

Welche deutschen Produktionen können denn mit visueller Qualität auf internationalem Niveau aufwarten?
Schließlich wird "der Rest" doch meist auch mit Alexas gedreht - wie die Oscar-Filme. :)



iasi
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

Mantas hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 15:09
iasi hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 14:59 Welche deutsche Produktion war in letzter Zeit im Oscar-Rennen?
Und vor allem: Welche deutsche Produktion wurde international so wahrgenommen, wie The Creator?
ähm... das Lehrerzimmer?
Immerhin.
Und einige deutsche Preise hatte er auch gewonnen. ;)

Bei der zweiten Frage sind dann diese Zahlen interessant:
Box-Office Mojo:
Domestic (11%)
$628,218
International (89%)
$5,081,064
Worldwide
$5,709,282

und in D und Italien kamen dabei insg. über 3 Mio. zusammen.

Das Budget kenne ich nun nicht, aber wenn man von einem durchschnittlichen deutschen Budget ausgeht, wurden die Kosten gerade mal reingeholt.

Hatte der Film denn auch Chancen auf den Kamera-Oscar? :)



Darth Schneider
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Der Unterschied von wegen Zahlen ist doch ganz simpel.
In Amerika geht Film eigentlich unter Industrie, bei uns und in Deutschland geht Film nur unter Kunst/Kultur.
Das fängt schon in der Schule an, in Amerika gibt es zig Unis und Privat Schulen wo du was mit Filmemachen studieren kannst. Bei uns nur ganz wenige.

In Kultur wird natürlich auch viel weniger Geld investiert als in eine Industrie.
Darum kommt bei uns logischerweise auch viel weniger Geld rein…
Gruss Boris



pillepalle
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von pillepalle »

Und welcher deutsche Film, der mit einer DSLM gedreht wurde und bei dem es kein Cattering gab, war ein großer Erfolg und hatte Chancen auf einen Oskar? Ups! Liegt's vielleicht doch nicht nur an den Produktionsroutinen? ;)

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



iasi
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 16:31 Und welcher deutsche Film, der mit einer DSLM gedreht wurde und bei dem es kein Cattering gab, war ein großer Erfolg und hatte Chancen auf einen Oskar? Ups! Liegt's vielleicht doch nicht nur an den Produktionsroutinen? ;)

VG
Es gab mal Zeiten, da wurden deutsche Filme mit Filmkameras gedreht, bei denen die Regie nicht das Vorschaubild auf dem Monitor zu sehen bekam.
Da gab es auch keine Funkstrecke für den Fokus-Puller.
Selbst bei großen deutschen Produktionen kam so etwas zum Einsatz:

Bild

Heute wird so ein Theater um das Abhaken von Routinepunkte gemacht, dass meist nur deutsche Kost herauskommt.

Das Problem ist doch, dass schon Studenten im 2.Semester nach einer Alexa schreien.

Und Ups - da gab es Act of Valor, bei dem sogar eine 5D2 genutzt wurde, die ziemlich hinter aktuellen Kameras liegt.
Will in D jemand mit einer der neuen DSLMs drehen, ist der Aufschrei groß und die "Erfahrenen" in der Crew fühlen sich sofort auf Amateurniveau.

Zeig mir doch mal eine deutsche Produktion der letzten Jahre, die einen internationalen Kamerapreis verdient hätte.
Zeig mir einen deutschen Film, der das Alexa 35-Potential ausgeschöpft hat und herausragt.



pillepalle
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

Das sind aber alles keine 'deutschen Eigenheiten', so wie du es immer darstellst. Jeder Youtuber meint er bräuchte eine Cinecam, um besseren Content zu generieren. Selbst hier im Forum braucht gefühlt jeder eine Kamera mit 16 Blenden Dynamik :) Das der deutsche Film vermutlich in einer Krise steckt, hat jedenfalls mit anderen Dingen zu tun als den Produktionsroutinen.

Ich gebe dir ja Recht, dass die Kamera, bzw. das verwendete Equipment, sicher nicht so wichtig ist wie oft dargestellt, aber völlig unwichtig ist es eben auch nicht. Die meisten Leute nutzen bestimmtes Equipment weil es sich bewährt hat. Es ist zuverläßig und macht das Arbeiten im Team einfacher. Und die Kosten für das Equipment sind bei den meisten Filmen auch nicht die maßgeblichen.

Sichere Erfolgsrezepte gibt es ohnehin nicht. Wenn gute Leute zusammenkommen dann kann auch etwas gutes entstehen, unabhängig davon welches Equipment sie nutzen.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



iasi
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Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 16:15 @iasi
Der Unterschied von wegen Zahlen ist doch ganz simpel.
In Amerika geht Film eigentlich unter Industrie, bei uns und in Deutschland geht Film nur unter Kunst/Kultur.
Das fängt schon in der Schule an, in Amerika gibt es zig Unis und Privat Schulen wo du was mit Filmemachen studieren kannst. Bei uns nur ganz wenige.

In Kultur wird natürlich auch viel weniger Geld investiert als in eine Industrie.
Darum kommt bei uns logischerweise auch viel weniger Geld rein…
Gruss Boris
Ah - nun ist Chantal also Kunst.

Mittlerweile bietet fast jede Uni einen Medien-, Kamera-, Film- oder sonst was-Kurs an.
Der deutsche Film ist aktuell vor die Wand gefahren.
Daher braucht es ja neue Ansätze.
Internationale Produktionen drehen ja auch immer seltener in D.

Vielleicht geben sich die ungarischen Crew-Mitglieder ja mit einfacherem Catering zufrieden, als die deutschen. :)

Ich sag´s mal so:
Es gibt keine deutsche Produktion mehr, die von einer Alexa profitiert.
Es braucht neue Ansätze.

Welches war denn der letzte deutsche Film, bei dem dich die Kameraarbeit begeistert hat und du dachtest, dies sei oberstes internationales Niveau.



iasi
Beiträge: 28604

Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 17:30 @ iasi

Das sind aber alles keine 'deutschen Eigenheiten', so wie du es immer darstellst. Jeder Youtuber meint er bräuchte eine Cinecam, um besseren Content zu generieren. Selbst hier im Forum braucht gefühlt jeder eine Kamera mit 16 Blenden Dynamik :) Das der deutsche Film vermutlich in einer Krise steckt, hat jedenfalls mit anderen Dingen zu tun als den Produktionsroutinen.

Ich gebe dir ja Recht, dass die Kamera, bzw. das verwendete Equipment, sicher nicht so wichtig ist wie oft dargestellt, aber völlig unwichtig ist es eben auch nicht. Die meisten Leute nutzen bestimmtes Equipment weil es sich bewährt hat. Es ist zuverläßig und macht das Arbeiten im Team einfacher. Und die Kosten für das Equipment sind bei den meisten Filmen auch nicht die maßgeblichen.

Sichere Erfolgsrezepte gibt es ohnehin nicht. Wenn gute Leute zusammenkommen dann kann auch etwas gutes entstehen, unabhängig davon welches Equipment sie nutzen.

VG
Wenn du eine Alexa nutzt, brauchst du ein Trinity. So ein Trinity verlangt nach Leuten, die damit umgehen können.

Das Creator-Beispiel:
Lichtkran und große Aufbauten müssen transportiert, auf-/ab- und vor allem umgebaut werden - das erfordert Leute und Zeit. Wenn jemand mit einem Scheinwerfer "angelt", ist der Personal- und Zeitaufwand geringer.

Niemand investiert in deutsche Filme angemessene Budgets, da die Produktionen nicht zu international konkurrenzfähigen Ergebnissen führen.
Die Versuche, mit geringeren Budgets dennoch wie bei internationalen Produktionen zu arbeiten, führt umgekehrt zu Ergebnissen, die nicht konkurrenzfähig sind.
Aus diesem Teufelskreis muss man rauskommen.

Kaum anzunehmen, dass höhere Budgets auf gut Glück investiert werden.
Somit bleibt nur, die Produktionsmethoden zu verändern, zu rationalisieren und dabei die technischen Innovationen voll auszureizen.
Eine Z8 liefert ein Bild, das fürs Kino ausreicht. Darauf kann man sich konzentrieren und das ganze Drumherum einsparen.
Die LED-Lichttechnik liefert absolut genug Licht bei geringem Aufwand.
Die Tonleute machen separat von der Kamera einen besseren Job.

Das Equipment erfordert immer Leute, die es handeln und bedienen.
Und die Leute kosten Geld - viel Geld.
Und es kostet Zeit.
Nochmal zurück zum Beispiel mit der Einstellung, die mit 1200W für ISO12.800 ausgeleuchtet wurde.
Wieviel Lichtequipment brauchst du für ISO800?



pillepalle
Beiträge: 10640

Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

Deine Vergleiche hinken oft. Das ISO 12800 Beispiel funktioniert nur, wenn du völlige Kontrolle über das Licht hast. Also auch das Umgebungslicht komplett unter Kontrolle hast. Wenn dir irgendwo Tageslicht reinknallt, oder du Tagsüber draußen unterwegs bist, dann nutzen dir die ISO 12800 gar nichts. Und wenn eine Alexa35 16 Blenden Dynamik hat und eine Z8, oder FX3, nur 12 Blenden, dann musst du mit der DSLM den Kontrast auch um vier Blenden mehr reduzieren, als mit der Alexa. Da spart man wenig Licht und Aufwand. Und dabei reden wir noch nichtmal von der Bildqualität an sich.

Und das gleiche gilt für eine professionelle Kranfahrt, den Einsatz einer Trinity gegenüber einem kleinen Gimbal, oder dem Bild einer DJI Mini Drohne gegenüber einer professionellen Drohne. Es geht um Kontrolle und meist machen die Feinheiten den Unterschied aus. Man kann auch mal Glück haben, aber man bekommt selten etwas geschenkt. In einem guten Bild steckt fast immer viel Arbeit und wenn 20 Mann daran arbeiten sieht's eben besser aus, als wenn 2 daran arbeiten. Das ist einfach so. Die Vorstellung das man mit wenig Aufwand das gleiche Ergebnis hin bekommt wie mit viel Aufwand ist einfach falsch. Und du bist auch sicher nicht der Erste, der diese Idee hat. Da wo es Sinn macht Produktionen effizienter zu machen macht man es in der Regel ja auch.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



roki100
Beiträge: 17905

Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von roki100 »

pillepalle hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 18:22 @ iasi

Deine Vergleiche hinken oft. Das ISO 12800 Beispiel funktioniert nur, wenn du völlige Kontrolle über das Licht hast. Also auch das Umgebungslicht komplett unter Kontrolle hast. Wenn dir irgendwo Tageslicht reinknallt, oder du Tagsüber draußen unterwegs bist, dann nutzen dir die ISO 12800 gar nichts.
Da hast du recht, native ISO 12800 ist wirklich nur unter kontrollierten Lichtverhältnissen sinnvoll nutzbar.... Für meine Zwecke wäre z.B. auch ISO 1250/3200 zu wenig, daher finde ich ISO4000/6400 irgendwie die optimale Mitte.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



iasi
Beiträge: 28604

Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 18:22 @ iasi

Deine Vergleiche hinken oft. Das ISO 12800 Beispiel funktioniert nur, wenn du völlige Kontrolle über das Licht hast. Also auch das Umgebungslicht komplett unter Kontrolle hast. Wenn dir irgendwo Tageslicht reinknallt, oder du Tagsüber draußen unterwegs bist, dann nutzen dir die ISO 12800 gar nichts. Und wenn eine Alexa35 16 Blenden Dynamik hat und eine Z8, oder FX3, nur 12 Blenden, dann musst du mit der DSLM den Kontrast auch um vier Blenden mehr reduzieren, als mit der Alexa. Da spart man wenig Licht und Aufwand. Und dabei reden wir noch nichtmal von der Bildqualität an sich.
Die 16 Blendenstufen DR kann die Alexa nur ausschöpfen, wenn auch genügend Licht reingepumpt wird. Der DR nutzt wenig, wenn man unterbelichtet.

Und natürlich hat man die Kontrolle über das Licht - ganz egal, ob die Kamera nun ISO800 oder ISO12800 hat.
Wenn das Umgebungslicht extrem hell ist, kann man bei der Z8 auch auf das Low-ISO schalten oder NDs nutzen. Und dann lässt sich das vorhandene Licht auch u.a. mit Reflektoren gestalten.

Es geht auch nicht nur um Low Light, sondern um generell einen geringerer Bedarf an Licht.
Wenn du stark abblenden möchtest, um große Schärfentiefe zu erhalten, bedeutet das z.B., dass t11 möglich sind, wenn auf ISO12.800 gestellt wird, aber du bei ISO800 ohne sehr viel mehr Licht, mit t2.8 drehen musst.

Wenn ich mit einer kleinen Akku-Lampe bei ISO12800 dasselbe Ergebnis erzielen kann, wie mit einer Leuchte bei ISO800, die nach Stromanschluss verlangt und viel größer ist, ...
pillepalle hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 18:22 Und das gleiche gilt für eine professionelle Kranfahrt, den Einsatz einer Trinity gegenüber einem kleinen Gimbal, oder dem Bild einer DJI Mini Drohne gegenüber einer professionellen Drohne. Es geht um Kontrolle und meist machen die Feinheiten den Unterschied aus. Man kann auch mal Glück haben, aber man bekommt selten etwas geschenkt. In einem guten Bild steckt fast immer viel Arbeit und wenn 20 Mann daran arbeiten sieht's eben besser aus, als wenn 2 daran arbeiten. Das ist einfach so. Die Vorstellung das man mit wenig Aufwand das gleiche Ergebnis hin bekommt wie mit viel Aufwand ist einfach falsch. Und du bist auch sicher nicht der Erste, der diese Idee hat. Da wo es Sinn macht Produktionen effizienter zu machen macht man es in der Regel ja auch.

VG

Am Ende siehst du die Unterschiede kaum, aber der Trinity-Einsatz belastet das Budget so sehr, dass ein Drehtag weniger zur Verfügung steht.
Die Rechnung ist dabei sehr einfach: 20 Mann kosten 10mal soviel wie 2 Mann.
Die Vorstellung man müsse unbedingt mit 20 Mann drehen, überfordert das übliche Budget.

Mit deinen 2 Mann kannst du auch zu Originalschauplätzen und dort drehen - für deine 20 Mann ist schlicht kein Geld da.
Und dann stellt sich die Frage, woran der Film am Ende mehr leidet:
An der etwas weniger ruhigen Kamerafahrt oder dem Fehlen einer Szene an einer Location mit hohem Production-Value.



roki100
Beiträge: 17905

Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von roki100 »

iasi hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 20:46
pillepalle hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 18:22 @ iasi

Deine Vergleiche hinken oft. Das ISO 12800 Beispiel funktioniert nur, wenn du völlige Kontrolle über das Licht hast. Also auch das Umgebungslicht komplett unter Kontrolle hast. Wenn dir irgendwo Tageslicht reinknallt, oder du Tagsüber draußen unterwegs bist, dann nutzen dir die ISO 12800 gar nichts. Und wenn eine Alexa35 16 Blenden Dynamik hat und eine Z8, oder FX3, nur 12 Blenden, dann musst du mit der DSLM den Kontrast auch um vier Blenden mehr reduzieren, als mit der Alexa. Da spart man wenig Licht und Aufwand. Und dabei reden wir noch nichtmal von der Bildqualität an sich.
Die 16 Blendenstufen DR kann die Alexa nur ausschöpfen, wenn auch genügend Licht reingepumpt wird.
Die ALEXA 35 performt gut bei höheren ISO-Werten und liefert selbst bei wenig Licht noch gute Bildqualität.

"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



iasi
Beiträge: 28604

Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

roki100 hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 20:40
pillepalle hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 18:22 @ iasi

Deine Vergleiche hinken oft. Das ISO 12800 Beispiel funktioniert nur, wenn du völlige Kontrolle über das Licht hast. Also auch das Umgebungslicht komplett unter Kontrolle hast. Wenn dir irgendwo Tageslicht reinknallt, oder du Tagsüber draußen unterwegs bist, dann nutzen dir die ISO 12800 gar nichts.
Da hast du recht, native ISO 12800 ist wirklich nur unter kontrollierten Lichtverhältnissen sinnvoll nutzbar.... Für meine Zwecke wäre z.B. auch ISO 1250/3200 zu wenig, daher finde ich ISO4000/6400 irgendwie die optimale Mitte.
Warum?

Der Unterschied zwischen ISO12.800 und ISO6.400 ist eine Blendenstufe.

Kontrolle über das Licht habe ich durch NDs, Blende, Belichtungszeit - und natürlich durch den Regler an den Lampen.

Ich drehe lieber die Lampen auf 50% zurück, statt bei einer anderen Einstellung plötzlich mit 100% zu dunkel zu sein.

Aber ok: Die nativen ISO-Stufen lassen sich auch umschalten.
Die Canon C400 ist hier eigentlich das ideale Gerät, denn sie bietet im Prinzip 3 Filmmagazin mit Negativen unterschiedlicher Empfindlichkeit.

Und weil ich die Kontrolle über das Licht unabhängig vom Negativ habe, kann ich auch den DR berücksichtigen.



iasi
Beiträge: 28604

Re: ARRI ALEXA 35 Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Die neue Referenz?

Beitrag von iasi »

roki100 hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 20:57
iasi hat geschrieben: Sa 26 Okt, 2024 20:46

Die 16 Blendenstufen DR kann die Alexa nur ausschöpfen, wenn auch genügend Licht reingepumpt wird.
Die ALEXA 35 performt gut bei höheren ISO-Werten und liefert selbst bei wenig Licht noch gute Bildqualität.

Ja - und wer dreht mit einer Alexa 35 bei ISO3200?
Du unterbelichtest die Kamera und schneidest von deinen 16 Stops DR in den Lichtern etwas ab.

Das wäre dann Perlen vor die ...

Es geht nicht darum, wie weit ich eine Kamera unterbelichten kann, sondern darum, mit wie wenig Licht eine Kamera korrekt belichtet werden kann.

Natürlich ist die teure Alexa 35 eine der besten Kameras. Aber was nutzt es denn, wenn sie nicht ausgereizt wird, weil das Budget dafür schlicht nicht ausreicht?
Wir reden hier nicht über High-Budget-Produktionen - auch wenn es selbst bei diesen Limitation gibt.



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