Zumindest sind die FDs gut genug, dass sie rehoused für bis zu 159.000$ pro Set angeboten werden:
https://www.puhlmann.tv/pre-owned/lense ... -lenses-2/
Der verlinkte Artikel über The Creator zeigt übrigens alle Gründe auf warum immer noch Cinema-Kameras und keine DSLM
(als A-CAM) bei wichtigen Produktionen benutzt werden:
- Überhitzungsprobleme
- Stromversorgung
- Objektivanschluss nur über Adapter
- Externes Recording über HDMI
- Keine vernünftige File-Benennung
- Kein Genlock, Timecode-Probleme
- Kein Anamorphic Desqueez für die Displays
- Kompliziertes Live-Monitoring für die Crew
- Keien Frameguides
- ProRes RAW
...
und spätestens der Punkt "Framing mit Tape" abkleben zeigt, dass das Projekt eine reine Machbarkeitsstudie und Promo-Aktion war, genau wie es die "Shot on iPhone" Filme auch immer sind.
Praktisch alles was bei The Creator mit den Kameras gemacht wurde, hätten sie mit einer Sony Venice + Rialto-System auch realisieren können ohne ein einziges der im Artikel genannten Probleme zu haben.
Die DR der Alexa ist bei weitem nicht der einzige Vorteil. Cinema-Kameras sind einfach für die Produktionsabläufe viel praktischer und weniger Fehleranfällig.
Gerade bei kleineren Produktion die nicht wie The Creator von Sony (und Atomos?) mit Marketing-Budget unterstützt werden um Prosumer-Produkte zu bewerben, macht es doch gar keinen Sinn sich im Vorfeld wochenlang damit rumzuschlagen, ein halbwegs funktionierendes Setup zu basteln, wenn es als Alternative zuverlässige Industriestandards gibt auf die man zurückgreifen kann.
Cinema-Kameras verfügen über alle Features die an einem professionellen Set gebraucht werden und bieten Einstellungsmöglichkeiten für alle erdenklichen Situationen.
Das ist der Grund warum die Alexas bei jedem Rent stehen, warum jeder AC sich wünscht mit Arri zu arbeiten, warum 90% der Oscar-Filme auf Arri gedreht werden, warum praktisch jede Werbe-Produktion über 100K € auf Arri oder Venice gedreht wird.
Weil sich niemand leisten kann aufgrund eines HDMI-Kabels das den Geist aufgibt - oder sonstiger Fehlerquellen - Zeit, Footage und damit Geld zu verlieren.
Warum sollte irgendein rational denkende Kamera-Crew freiwillig die Shittyrig-Lösung wählen, wenn sie auch einfach eine Cinemakamera + dazu passende Peripherie nutzen könnte?
- Der Director braucht andere Infos auf seinem Screen, als der 1AC? Kein Problem, einfach die SDI-Outs separat konfigurieren.
- Die Kamera soll Timecode gesynct sein und trotzdem zwei Referenztöne mit verschiedenen Pegeln vom Tonmann bekommen? Easy, alle Anschlüsse dafür sind vorhanden.
- Die Fokus & Zoom-Motoren brauchen Strom? Einfach in die Kamera einstecken, läuft alles über den gleichen Akku mit Hotswap. Das ganze System muss nicht ein einziges mal am Tag ausgeschaltet werden.
- Die ISO muss für den nächsten Shot umgestellt werden? Macht der AC per Remote, mit der er übrigens auch Fokus, Blende und Record-Start/Stop steuert.
Diese Liste könnte man noch endlos fortsetzen... Das sind für sich alles Kleinigkeiten, aber am Ende sind das die Sachen die den Produktionsablauf schneller, effizienter und sicherer machen. Dagegen macht das Gewicht des Kamerabodys meistens kaum etwas aus. Sind genug Assistenten dabei um das zu handeln. (Die es übrigens bei The Creator auch alle gebraucht hat um die gebastelten DSLM-Weihnachtsbäume am Laufen zu halten)