iasi hat geschrieben: ↑Fr 29 Dez, 2017 23:46Kamerainterne Korrekturen gehen auf Kosten der Bildqualität. Da rauscht es dann in den Ecken oder es muss ziemlich hineingecroppt werden, was dann auch den Bildwinkel verengt.
Meist ist die Auflösung in der Bildmitte zwar sehr hoch, aber zum Rand hin fällt es dann ziemlich stark ab - gerade beim breiten Filmformat spielt sich aber oft an den Bildrändern sehr viel ab.
das ist eine ziemlich komplexe geschichte bei den elektr. objketiven.
ich selbst arbeite ja ziemlich viel mit dem panaleicas 25/1.4 und 15/1.7, aber auch der LX100, und kenne die entsprechenden probleme wirklich gut aus der praxis.
probleme mit der bildqualität würde ich in diesem zusammenhang wirklich nicht an erster stelle nennen, sondern wohl viel eher kompromissbehaftetes handling, wie es all diese focus by wire optiken mit sich bringen.
was die optische qualität bzw. das tatsächliche ausmaß der elektr. korrekturen angeht, ist es ganz gut, wenn man mit den entsprechenden optiken auch fotografiert bzw. die entsprechenden RAW-daten entwickelt. dort sieht man da tatsächlich, wie wild CA, verzeichnung und vignetierung ohne entsprechende software-korrekturen bei diesen doch recht teuren optiken ausfallen. trotzdem, in wahrheit beeinträchtigt das die erzielbaren resultate nicht wirklich, wenn man es richtig handhabt! letztlich unterschiedet sich ein solches vorgehen ja nicht wesentlich von techniken, das ganze mittels verschiedener glassorten, linsenformen und beschichtungen optisch zu lösen. auch dort bleibt es immer bis zu einem gewissen grad ein kompromiss, der sich einfach nicht besser lösen lässt. ich finde es durchaus sinnvoll, einen teil dieser korrekturen eben auch unter einbeziehung elektr. bzw. mathematischer mittel zu optimieren, wenn damit das reale ergebnis noch weiter verbessert werden kann und/oder die konstruktion in anderen belangen spürbar optimiert werden kann.
ein wirkliches problem ergibt sich dadurch aber in der notwendigkeit entsprechender aufbereitungssoftware. selbst bei der RAW fotobearbeitung ist es ja leider nicht immer so ganz selbstverständlich, dass die entsprechenden korrekturdaten für neuere objektiver zeitnah verfügbar sind und ihrer qualität auch tatsächlich genügt. würde uns panasonic tatsächlich irgendwann einmal eine video-RAW-aufzeichnung erlauben, stünden wir vor dem problem, dass praktisch keine mir bekannte video-software in der lage wäre, derartige korrekturen in der postproduktion automatisch vorzunehmen (man denke nur an komplikationen, wie ein zoom oder eine blendenänderung innerhalb eines clips, die sich beim besten willen nicht mehr manuell oder auf basis der EXIF daten im clip header korrigieren ließen!).
das ist sicher mit ein ganz wesentlicher grund, warum pansonic bis heute diesen schritt nicht unternommen hat, obwohl wir ihn sich viele ersehnen würden, weil es ja die color science, wie sie direkt in diesen kameras gehandhabt wird, nicht unbedingt jedermann zu überzeugen vermag.
ein wichtiger punkt in diesem zusammenhang ist übrigens die tatsache, dass derartige elektr. verzerrungskorrekturen nur mit einem ausreichend bemessenen oversampling bzw. vernünftiger sensorauflösung sauber funktionieren. ich würde es deshalb nicht unbedingt gleich für einen riesen fortschritt halten, wenn panasonic eine kameraversion mit reduzuierter pixelanzahl nach dem vorbild der a7s herausbringt. das wäre im angesprochenen zusammenhang eher kontraproduktiv, auch wenn dadurch, auf grund der deutlich geringeren datenraten bzw. einfacheren aufzeichenbarkeit, video-RAW-optionen evtl. näher rücken könnten.
ja das .95 nokton war nur damals, als es einfach noch nichts vergleichbares an der gh2 gab bzw. der damit verbundene 'effekt' alle noch zu faszinierten vermochte, aber auch keine vernünftigen anderen 'mechanischen' linsen dieser brennweite greifbar waren, ein wirklicher renner. ganz objektiv weist es aber wirklich nur katastrohale optische eigenschaften im offenblendigen bereich auf. das ändert aber nichts dran, dass sich trotzdem einige auch darüber bis heute zu freuen vermögen und wohl auch weiter diesem vorbild nachjagen...
iasi hat geschrieben: ↑Fr 29 Dez, 2017 23:46
Ich hatte mich z.B. für das Samyang TS entschieden, da es auch bei f11 noch brauchbare Auflösung bietet, worauf es mir bei einem TS eben stärker ankommt, als die maximale Auflösung bei f2.8. Ich will hier maximale Schärfentiefe.
dass ist am ehesten der punkt, wo du mit MFT wirklich einschränkungen durch physikalische gesetzmäßigkeiten berührst. auf grund beugungsbedingter unschäfen, sollte man beim abblenden mit MFT besser ein-zwei blenden unter den FF erwartungen bleiben (was aber angesichts der unterschiedlichen brennweiten für einen gleichen bildausschnitt, ohnehin der gleichen tiefenschärfe entspricht).