Hallo TonexpertInnen,
ich habe ein Problem: Nehme mit einem Sennheiser Me62 Kondensatormic/Kugel an H4nPro Atmo auf. Pegel zwischen -12 und -6dB. Sowohl in Straßenbahn, als auch im Bus hat das Mikrofon heute übersteuert - bei den lauten Fahrgeräuschen. Wisst Ihr vielleicht warum? Das Me62 hat einen Grenzschalldruckpegel von 130db. Ist das Mic vielleicht defekt oder könnte es an etwas Anderem liegen? Lieben Gruß,
Christoph
Low Cut verwendet ? Tieffrequentes rumpeln kann einen MicPre schnell zum Übersteuern bringen. Limiter ausprobieren und frische Batterien verwenden, mehr kannst Du nicht machen.
Hallo Srone,
der Pegel war weit unter der Schmerzgrenze,
also deutlich unter 130 dB,
das Mic oder die Aufnahme oder der H4N hat aber trotzdem übersteuert.
Bitte um andere Hinweise!
Danke,
C.
@FASN:
H4NPros Pegel war aber unauffällig und unter OdB. Im Mic ist der LowCut nicht aktiviert.
Im H4N waren weder LowCut noch Comp noch Limiter aktiviert.
Noch ne andere Idee?
@srone:
Das heißt für mich, ich werde den LowCut im Mic aktivieren,
wenn ich das nächste Mal Atmo in Bus oder Straßenbahn aufnehme!
Aber trotzdem verstehe ich nicht ganz, wie das Mic klippen kann,
wenn der Schalldruck subjektiv weit unter 130dB ist.
Werde morgen mit LowCut im Mic Aufnahme wiederholen.
wird aber nix bringen, wenn die Tonkapsel schon am Limit ist. Es schlägt dann die Membran bei der tiefen Auslenkung auf den Anschlag, LowCut kann nur die Elektronik entlasten aber keine mechanischen Mängel.
sergejpepper hat geschrieben: ↑Mo 18 Mär, 2019 22:38
Werde morgen mit LowCut im Mic Aufnahme wiederholen.
ich würde mir erst 'mal im AudioEditor ansehen, wo/wie das Signal
(vermeintlich) geclipt ist.
130dB erlebt man in freier Wildbahn eigentlich fast nie.
Da müsste man sich schon hinter einen startenden Flieger stellen
Haste es schon mit DeClipper versucht?
Wenn's nur ca 6dB drüber war hört man das i.A. nach DeClipper praktisch kaum noch,
nur wenn man genau danach sucht.
Das mikro hat 31mV/pa, das h4 übersteuert lt spezifikation bei -6dBu, also übersteurt das H4 bei einem akustischen Pegel von 117 dB (grob überschlagen)
Es ist ja der verbesserte H4n Pro Rekorder, nicht der alte H4n - das 'Pro'-Modell hat neue Vorverstärker, die denen im H5 oder H6 entsprechen sollen (las ich mal).
130 dB sind für das Mikro im Labor bei genau 1000Hz gemessen worden. Wann macht es mechanisch bei 50 Hz zu?? Bass hat viel mehr Power.... Deshalb reicht ein 2 Watt Verstärker für den Hochtöner um richtig laut im Zimmer zu werden, ein straffer 40 cm Basslautsprecher bewegt sich bei 2 W vielleicht gerade etwas vom Magneten ab.
sergejpepper hat geschrieben: ↑Mo 18 Mär, 2019 21:16
Nehme mit einem Sennheiser Me62 Kondensatormic/Kugel an H4nPro Atmo auf. Pegel zwischen -12 und -6dB. Sowohl in Straßenbahn, als auch im Bus hat das Mikrofon heute übersteuert - bei den lauten Fahrgeräuschen. Wisst Ihr vielleicht warum?
Ja, mit diesem Problem war ich schon vor vielen Jahren konfrontiert. Hintergrund: Der Übertragungsbereich einer Kugel beginnt theoretisch bei null Hertz. Fahrzeuge wie Busse und Straßenbahnen produzieren extrem starke Geräusche im Tieftonbereich, weit unterhalb der menschlichen Hörschwelle. Wenn Du nun also eine Kugel direkt an ein Aufnahmegerät anschließt, und nirgendwo in der Kette eine Bassabschwächung stattfindet, dann überfährst Du mit diesem Pegel jeden Eingangsverstärker und die Aufnahme ist kaputt.
Also um es noch mal ganz deutlich zu sagen: Es ist nicht möglich, mit einer Kugel innerhalb solcher Fahrzeuge eine saubere Aufnahme zu machen, wenn es keine Möglichkeit der Bassabschwächung gibt. Ich nehme daher in solchen Situationen mein SQN mit, welches für beide Kanäle über einen dreistufigen Bassabschwächer verfügt. Ein im Aufnahmegerät schaltbarer Lowcut hilft nur dann, wenn er nicht in die digitale Signalkette eingebaut ist, sondern vor der Eingangsstufe liegt.
Alternative wäre, eine Niere statt einer Kugel zu verwenden, die kann so tiefe Schallsignale nicht umsetzen.
Das Verhalten Deines ME62 ist jedenfalls vollkommen normal.
ruessel hat geschrieben: ↑Di 19 Mär, 2019 12:14
130 dB sind für das Mikro im Labor bei genau 1000Hz gemessen worden. Wann macht es mechanisch bei 50 Hz zu?? Bass hat viel mehr Power.... Deshalb reicht ein 2 Watt Verstärker für den Hochtöner um richtig laut im Zimmer zu werden, ein straffer 40 cm Basslautsprecher bewegt sich bei 2 W vielleicht gerade etwas vom Magneten ab.
Die 130 dB werden nicht nur bei genau 1000 Hz eingehalten, sondern auch bei anderen und auch bei tiefen Frequenzen! Bei einem Kondensatormikrofon ist die Auslenkung der Membran bei tiefen Frequenzen nicht größer als bei hohen. (bei dynamischen ist es anders)
Dazu kommt daß ein Mikro mit Kugelcharakteristik aufgrund der hohen Membranresonanz relativ unempfindlich gegen Windgeräusche ist.
Es gibt also gar keinen Grund bei "50Hz mechanisch zuzumachen".
Das heißt es gib doch noch theoretisch einen Grund: Wenn ein Mikrofonverstärker mit einem Eingangsübertrager verwendet wird steigt der Klirrfaktor bei tiefen Frequenzen extrem an. Hier ist aber weder im Mikrofon noch im Mikrofonverstärker ein Übertrager.
Wie ich schon überschlagsmäßig berechnet hatte macht der Eingang des Mikrofonverstärkers H4npro bei 0.5V zu, das entspricht 118dB (ja ich habe nach genauer Rechnung den Wert um 1dB korrigiert). Ein einfacher Abschwächer dürfte hier die Lösung sein:
Danke für Eure vielen Antworten und danke @Pianist für die beruhigende Versicherung,
das mein Mic einwandfrei funktionieren dürfte. Ich bin heute leider nicht dazugekommen die Aufnahme zu wiederholen. Werde das aber bald nachholen!
Hat vielleicht wer von Euch Erfahrung mit dem Me66 gemacht? Ich finde meines klingt blechern, dünn, schnarrig und irgendwie ganz leicht angezerrt. Gehört das so? Bzw. kann man auch ein Mic "schießen"? So wie eine Lautsprecher-Box, mein ich.
Wär nicht so ein Dämpfungsteil auch eine Möglichkeit, um ein Line-Signal in den Mic-Eingang einer DSLR zu schicken?
LowCutFilter ist jedenfalls schon aktiviert am ME62.
sergejpepper hat geschrieben: ↑Di 19 Mär, 2019 23:06
Hat vielleicht wer von Euch Erfahrung mit dem Me66 gemacht? Ich finde meines klingt blechern, dünn, schnarrig und irgendwie ganz leicht angezerrt. Gehört das so? Bzw. kann man auch ein Mic "schießen"? So wie eine Lautsprecher-Box, mein ich.
C.
Etwas dünn, u.U. leicht blechern kommt hin. Musst halt in der Nachbearbeitung die unangenehmen Höhen etwas zurücknehmen. Vorteil ist die recht gute Konsonantenverstänlichkeit, ohne dass man so exakt 'zielen' muss wie beim 416.
Ist immer auch Geschmacksache, und es braucht natürlich gute Lautsprecher um das einigermassen objektiv beurteilen zu können.
Wirklich 'Angezerrt' sollte aber eigentlich nicht sein, auch wenn es natürlich nicht so sauber klingt wie z.B. die mkh-Serie.
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