Am besten setzt Du Dich mal mit einem Steuerberater zusammen, der wird Dir zu einer Gesellschaftsform raten und Dich idealweise auch betreuen. Zudem gönne Dir eine Buchhaltungssoftware, mit der Du jeden Beleg erfassen und regelkonforme Rechnungen schreiben kannst.
Wenn Du Gefahr läufst, in irgendeiner Form Urheberrechte (z.B. mit Hintergundmusik, Fotos an der Wand) auch unwissentlich zu verletzen, dann wäre der beste Schutz eine UG als Unternehmensform. Damit haftest Du nur bis zur Höhe der Einlage, es sei denn, es kann Dir Absicht nachgewiesen werden. Nachteil: Die Umsatzsteuer ist immer sofort abzuführen, also bei Stellung der Rechnung - egal ob Dein Kunde schon bezahlt hat.
Wenn Du nicht diese Gefahr läufst, dann als gründe Dich als Einzelunternehmer. Mach eine Gewerbeanmeldung bei der Stadt oder beim Landratsamt und hole Dir eine Umsatzsteuernummer beim Finanzamt. Du verdienst 12*1500 Euro, also mehr als die Kleinunternehmerregelung erlaubt. Das macht aber nichts, sondern ist im Grunde besser, weil Du von Deinen betrieblichen Einkäufen die Umsatzsteuer erstattet beokommst. Du mußt jetzt monatlich per Elstersoftware des Finanzamts (am besten aus Deiner Buchhaltungssoftware heraus) eine Umsatzsteuervoranmeldung machen (später vierteljährlich oder jährlich) und die Umsatzsteuer abführen. Deine Rechnung muß den allgemeinen Regeln enstprechen und die Umsatzsteuer muß ausgewiesen sein.
Wenn Du 12*1500 Euro verdienst (ich gehe jetzt mal von 1500 netto aus, da ein Kanadier aus Kanada überweist und in diesem Fall keine Umsatzsteuer auf der Rechung ausgewiesen werden muß) sind das 18000 Euro im Jahr. Davon kann Dein Steuerberater 9000 Euro als Freibetrag abziehen. Zusätzlich ca. 2000 Pauschale für die Krankenkasse, zudem Altersvorsorge, Betriebsausgaben wie z.B. Anschaffungen, Büromiete, Reisekosten etc. nach diversen Schlüsseln. Beispiel:
https://www.smart-rechner.de/einkommens ... echner.php
Wenn nun z.B. 4000 Euro zu versteuerndes Einkommen übrigbleiben, dann musst Du vermutlich gar keine keine Steuern bezahlen und bekommst zusätzlich die Umsatzsteuer rückerstattet.
Kleiner Tipp: Wenn Du Dich aus ALG1 heraus gründest, dann gibt es einen Grüdungszuschuss. Den auf jeden Fall mitnehmen! Zudem: Versuche Mitglied der Künstlersozialkasse (KSK) zu werden und bleib gesetzlich versichert, sonst bereust Du das im Alter (KSK hilft Dir bei der Bildung eines Rentenanspruchs, indem die Hälfte der gesetzl. Rentenbeiträge abgezogen werden, private Krankenkassen werden im Alter extrem teuer). Schreib auf Deine Rechnungen z.B. Reportage o.ä., denn damit kommst Du in den Kreis der Künstler und Publizisten, der Zugang zur KSK hat.
Wichtig ist, daß Du Dich in ein paar Bereiche einarbeitest: Rechnung schreiben, Umsatzsteuer, Unternehmensform. Dabei hilft Dir aber wie oben erwähnt ein Steuerberater. Der sollte auch Deine Steuererklärung machen, damit es hinterher keinen oder zumindest nur begrenzten Ärger bei einer Betriebsprüfung gibt.