Nikocam hat geschrieben: ↑Di 22 Jan, 2019 01:05 Naja, ist ja viel Werbung was von euch da rüber kommt
Von meiner Seite kam keine Werbung, nur ein Erfahrungsbericht. Ich habe ja verschiedene Verfahren selber durchprobiert und auch sehr viel über die am Markt verfügbaren Geräte gelesen - darunter auch beide Modelle des Reflecta-Scanners. Ich habe jetzt die Quellen nicht mehr zur Hand und weiß die Details nicht mehr, aber ich hatte gute Gründe, mich von beiden Reflectas abzuwenden.
Post-Processing kann ich selbst.
Ich auch. ;) Mein Ideal war daher, einen Service zu finden, der mir für wenig Geld eine möglichst "rohe" Digitalisierung bietet, die ich dann nach eigener Vorstellung weiterbearbeiten kann. Dabei dachte ich nicht nur an Farben und Kontraste (die letztlich Geschmackssache sind - Hauptsache, der Rohscann schneidet noch keine Lichter und Schatten ab), sondern auch an Dinge wie Bildstabilisierung und sogar Zwischenbildberechnung.
Bei vielen Anbietern konnte ich die hohen Preise nicht nachvollziehen bzw. konnte anhand der veröffentlichten Beispiele nicht verstehen, was an deren Ergebnissen jetzt so viel besser sein soll als bei den preiswerteren Anbietern. So habe ich das Feld eingegrenzt.
Fast alle Anbieter sind außerdem auf eine Laien-Zielgruppe hin ausgerichtet und mühen sich, etwas "Fertiges" zu liefern - was dann aber evtl. eine weitere Nachbearbeitung erschwert. Da muss man genau hinschauen und ggfs. direkt nachfragen. Wenn ein Anbieter z. B. Einzelbilder digitalisiert, diese dann aber zu einem Film mit 25 fps umwandelt (mittels Frameblending), kann man das Ergebnis nicht mehr sauber stabilisieren - und auch Kornreduktion etc. geht nicht mehr so sauber. Da muss man eben nachfragen, ob man nicht auch die originalen Einzelbilder bekommen kann. (Auch bei den Reflectas muss man dazu, wenn ich richtig informiert bin, ein paar Tricks anwenden.)
In eine "reguläre" Framerate umwandeln kann man die Filme hinterher immer noch, wenn man das braucht. Aber z. B. für Youtube wäre das kontraproduktiv; da ist es besser, sie mit echten 18 fps hochzuladen. Und wenn man schon die Frameraten mittels Blending umwandelt (etwa für DVD/BD), dann lieber in eine möglichst hohe, z. B. 50 oder 60 fps. Dann entstehen nämlich wesentlich weniger sichtbare Fehler als mit 25 fps.
Was ich als ersten Schritt der Nachbearbeitung sehr empfehlen kann, ist die Bildstabilisierung. Man kriegt das typische Super-8-Hüpfen (entstanden durch Ungenauigkeiten beim Filmtransport) fast vollständig weg.
Auch eine Kornreduktion kann sich lohnen - wobei das dann wieder Geschmackssache ist. Zumindest sollte man nicht damit übertreiben.
Mit Zwischenbildberechnung habe ich auch experimentiert (um die Bewegungen geschmeidiger zu kriegen), aber davon bin ich am Ende doch wieder abgekommen. Die Bewegungserkennung funktioniert mit dem körnigen S8-Material nicht so gut wie mit nativem Videomaterial; es klappt an sich schon und sieht manchmal sogar richtig gut aus, aber leider kommt es dazwischen immer wieder zu hässlichen Artefakten. Eventuell würde professionellere Software hier weiterhelfen, aber die habe ich nicht.
All diese Optionen hat man natürlich nur, wenn man die Einzelbilder 1:1 digitalisieren lässt und auch so geliefert bekommt. Da muss man also strikt drauf achten, dass der Anbieter nicht irgendwelche gutgemeinten Verschlimmbesserungen macht.
Es gibt auch Anbieter, die in Echtzeit digitalisieren und daher von vornherein ein 50-fps-Formt mit Mischbildern und/oder Framewiederholungen enthalten. Deren Ergebnisse sind im Hinblick auf Farben und Kontraste nicht unbedingt schlechter als die Einzelbild-Digitalisierer, aber als Grundlage für eigene Nachbearbeitungen eignen sie sich weniger.
Wenn man lediglich Farben und Kontraste nachbearbeitet, ist es natürlich egal.