Axel
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Axel »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 09:42 Um die Wartezeit, bis eure P4K ankommt etwas zu verkürzen, hier ein recht interessanter Einblick wie BlackMagic tickt:

https://www.fdtimes.com/2018/10/04/gran ... ic-design/
Ist mir sehr sympathisch. Ich habe noch nie ein Interview mit Jannard gelesen. Der Kontrast könnte interessant sein.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



mash_gh4
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von mash_gh4 »

Axel hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 13:35 Ist mir sehr sympathisch. Ich habe noch nie ein Interview mit Jannard gelesen. Der Kontrast könnte interessant sein.
ja -- die interviews mit ihm klingen wirklich immer ausgesprochen idealistisch und sympathisch.

aussagen, wie z.b.:

"However, we have recently updated our philosophy and feel what our role is now has shifted due to recent changes. We now are focused on empowering creative freedom. If you look at the software industry specifically, it’s become very controlling. Cloud licenses, etc. where your tools shut down if you don’t pay per month. It’s virtually extortion. Then other products have strange user interfaces with features disappearing, there’s big data where everything you do is tracked and your world is shaped by a simplistic assessment of who you are. That’s a form of digital prejudice. The engineers are trying to control the customer and it’s very authoritarian. It’s not good and it does not help creativity. It’s actually a very dark time right now in technology."

od.

"You can’t just take from the community; you’ve got to contribute ideas."

erwartet man ja sonst eher von einem richard stallman und konsorten.

das problem ist halt, dass diese durchaus lobenswerten ausführungen sich halt leider nur sehr bedingt mit dem decken, wie BMD ganz praktisch agiert bzw. wie sich die sache mit kritischem blick in der wirklichkeit darstellt. die kluft, die sich hier zwischen anspruch und faktizität auftut, ist leider im hinblick auf diese allgemeiner gehaltenen interviews nicht viel kleiner als in den konkreten produktvorstellungen, wo man z.b. nach grant pettys beschreibung von BRAW ja auch unweigerlich glauben müsste, dass das zeug wirklich "offen" und für jedermann zugänglich ist. wenn man dem aber nachgeht, und sich schlau zu machen versucht, wie das zeug nun tatsächlich funktioniert, und ob man es nicht vielleicht auch in freier software nutzen könnte, weicht das rasch wieder einer ziemlichen ernüchterung. da gewinnt man dann nämlich unvermeidlich wieder den eindruck, dass BMD in geradzu zynischer weise die in dieser hinsicht problematischsten vorbilder nachzuahmen und zu übertreffen versucht. genau das gegenteil des versprochenen scheint also in wirklichkeit der fall zu sein. ähnliche unübersehbare widersprüche zieht sich leider wie ein roter faden durch fast alle BMD produkte bzw. deren vermarktung und öffentlichkeitsarbeit.

ich weiß, dass ich in dieser frage ein bisserl überempfindlich wirken dürfte, und in meiner diesbezüglichen inflationären kritik für die meisten hier sicher nicht mehr ernst zu nehmen bin, trotzdem will ich in dazu weiterhin nicht einfach den mund halten. es berührt ja tatsächlich ganz wichtige fragen, die grant petty hier anspricht. ich teile also zwar vermutlich viele seiner einschätzungen und vorgeblichen bestrebungung, nur würde ich sie halt auch gerne in tatsächlich konsequenter und glaubwürdiger weise umgesetzt sehen.



Frank Glencairn
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Frank Glencairn »

mash_gh4 hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 14:27
ich weiß, dass ich in dieser frage ein bisserl überempfindlich wirken dürfte, und in meiner diesbezüglichen inflationären kritik für die meisten hier sicher nicht mehr ernst zu nehmen bin, trotzdem will ich in dazu weiterhin nicht einfach den mund halten. es berührt ja tatsächlich ganz wichtige fragen, die grant petty hier anspricht. so teile ich zwar vermutlich viele seiner einschätzungen und vorgeblichen bestrebungung, nur würde ich sie halt auch gerne in tatsächlich konsequenter und glaubwürdiger weise umgesetzte sehen.
Bisschen überempfindlich?

Es langt nicht, daß BM mehr als irgendeine andere Firma für den Demokratisierungsprozess in unserer Branche getan hat, indem sie Hardware, die vorher nur einer handvoll Leuten mit viel Geld zugänglich waren, quasi für jeden erschwinglich gemacht haben, und auch noch ne komplette NLE/Colorgrading/Audio/VFX/Finishing/DCP Software verschenken - nein das ist dir nicht genug -du willst immer noch mehr.

"Überempfindlich" ist da nicht das richtige Wort, sondern irgendwas zwischen undankbar und unverschämt.

Ich versteh schon woher du kommst, aber du bist ne absolute Minderheit.
Die meisten wollen einfach nur Geräte und Software die sie sich tatsächlich leisten können, und nicht irgend ne Bastelbude zum selbstfrickeln - zumal die wenigsten überhaupt das know-how und Interesse für sowas haben.
Denen nutzt Dokumentation und Offenheit überhaupt nix, die wollen einfach nur filmen, nicht hard/software entwickeln.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo ich für ne lächerliche SD I/O Karte 17.000 Mark zahlen mußte, und ne Digibeta 70.000 kostete. Ne Kamera zu besitzen war damals völlig illusorisch für mich. Heute bekomm ich die zigfache Leistung und Qualität mit einem 500 Euro UltraStudio und ner 6000 Euro Ursa.

Blackmagic hat vom ersten Tag an Industriestandart-Qualität und Funktion für extrem wenig Geld geliefert, was es vielen überhaupt erst möglich gemacht hat, hochwertiges Zeug zu drehen, ohne von Hard/Software ausgebremst zu werden. Jedes einzelne Produkt von BM kann deutlich mehr, als der durchschnittliche Anwender jemals in der Lage sein wird auszuschöpfen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Axel »

Wenn irgendwas deutlich auseinanderklafft in diesem Zusammenhang, dann sind es wohl am ehesten die gebotenen Möglichkeiten und der Gebrauch, der überwiegend davon gemacht wird.
Es wäre mal reizvoll, sich ein Shootout vorzustellen, in dem einerseits die Pocket mit Resolve und auf der Gegenseite beliebige andere Kameras mit anderer Software anträten. Vorgegebene Szene, Ausstattung, Darsteller. Vorgabe: hol das Äußerste raus.

Hinterher vergleicht man selbstredend die Preise.

Die meisten Consumer, die sich eine BM leisten können, können sich auch intelligente Kleinkameras leisten, deren Merkmal eher ist, dass sie das Mindeste an Qualität durch Automatiken herausholen. Zwischen dem Mindesten und dem Äußersten liegt der Graben, vor dem sie Halt machen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



roki100
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von roki100 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 14:50
mash_gh4 hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 14:27
ich weiß, dass ich in dieser frage ein bisserl überempfindlich wirken dürfte, und in meiner diesbezüglichen inflationären kritik für die meisten hier sicher nicht mehr ernst zu nehmen bin, trotzdem will ich in dazu weiterhin nicht einfach den mund halten. es berührt ja tatsächlich ganz wichtige fragen, die grant petty hier anspricht. so teile ich zwar vermutlich viele seiner einschätzungen und vorgeblichen bestrebungung, nur würde ich sie halt auch gerne in tatsächlich konsequenter und glaubwürdiger weise umgesetzte sehen.
Bisschen überempfindlich?

Es langt nicht, daß BM mehr als irgendeine andere Firma für den Demokratisierungsprozess in unserer Branche getan hat, indem sie Hardware, die vorher nur einer handvoll Leuten mit viel Geld zugänglich waren, quasi für jeden erschwinglich gemacht haben, und auch noch ne komplette NLE/Colorgrading/Audio/VFX/Finishing/DCP Software verschenken - nein das ist dir nicht genug -du willst immer noch mehr.

"Überempfindlich" ist da nicht das richtige Wort, sondern irgendwas zwischen undankbar und unverschämt.

Es hat nichts mit Undankbar oder Unverschämt zu tun. Nehmen wir mich als Beispiel, ja, ich bin Dankbar für die Nutzung freier Software. Hinter "frei" verbirgt sich aber eine geschäftliche Strategie, nämlich: die Nutzung ist gleich "Probe", will man alle Funktionen haben (sei es auch, wenn sich dabei um nur 3 bis 5 nützliche Funktionen handelt) dann musst du es kaufen. Das "Freie" daran dient nur eigener Interesse, nämlich, die Nutzer dahin zu lenken, unfreie zu kaufen. Ja, die Strategie ist, dadurch mehr Kunden/Käufer zu gewinnen. Die viele Nutzer sind auch gleichzeitig Tester und Bugmelder. Das hat nichts mit: BM hat mehr als irgendeine andere Firma für den Demokratisierungsprozess in unserer Branche getan
Es ist ein Geschäftlicher Prozess, so auch hier https://www.fdtimes.com/2018/10/04/gran ... ic-design/ die erwähnten Generationen...

So in etwa, du bekommst auf einem Markt ein Stückchen probe von der Wurst spitze. Wenn dir die Spitze schmeck, dann kaufst Du ja die Würstchen.
Der andere Verkäufer daneben, verschenkt aber nicht nur de Spitze von der Wurst, sondern mach die Tüte Voll mit Würstchen, und schmeißt die Richtung Zuschauer... es sammeln sich viele, um auch andere Sorten von Würsten zu Kaufen... Und so handelt m.M. BM.

Schön, es schmeckt ja. Es spricht auch nichts gegen oben erwähnte Strategie? Wenn es dir gefällt bzw. wenn dir die Wurst schmeckt, dann kauf! ;)
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



Axel
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Axel »

“roki100” hat geschrieben:So in etwa, du bekommst auf einem Markt eine gratis Wurst zum probieren, ein Stückchen probe von der spitze. Wenn dir die Spitze schmeck, dann kaufst Du ja die Würstchen.
Klar. Beispiele hinken. Ich ess seit Jahren von der Probierwurst, hab nie die ganze gekauft. Bräuchte ich auch mit der Pocket nicht, denn breiter als 3840 brauch ich nicht, das sind für mich die Zipfel mit der Kordel. Würde ich eine Open Source Wurst essen? Nun gut, hier wird der Vergleich absurd, beim Download von freier Software stirbt kein Schwein. Aber wahrscheinlich ungern, denn alles hat einen Haken (s.u.).
“roki100” hat geschrieben:Mag es dem einen oder dem anderen schwer Fallen das zu begreifen: die Zukunft ist Open Source. Es geht langsam voran, doch es passiert.
Beispiel Blender. Unbeschränkt mächtig. Aber kein “Produkt” wie das vergleichsweise einfache After Effects. Niemand bereitet es für Konkurrenzfähigkeit in Sachen Benutzerfreundlichkeit auf. Du musst erstmal Tutorials gucken, die dir erklären, wie du am besten Tutorials auswählst. Oder Kurse und Bücher kaufen, also profitiert durchaus jemand davon. Man kann mit relativ wenig finanziellem Einsatz ein Blender-Experte werden. Aber dann hat man kein Leben mehr darüber hinaus. Unabhängige Filme machen? Vergiss es. Wenn Fusion eine Probewurst ist, ist Blender die Idee von der Schweinezucht.
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roki100
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von roki100 »

Axel hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 17:48 Beispiel Blender. Unbeschränkt mächtig. Aber kein “Produkt” wie das vergleichsweise einfache After Effects. Niemand bereitet es für Konkurrenzfähigkeit in Sachen Benutzerfreundlichkeit auf. Du musst erstmal Tutorials gucken, die dir erklären, wie du am besten Tutorials auswählst.
Das gilt doch für alles am Anfang. Die Werkzeuge stehen zur Verfügung. Und wie du schon erwähnt hast, die Benutzerfreundlichkeit ist etwas anderes. In Blender musst alles selbst gestalten, man muss ein echter Künstler für sein dem die Werkzeuge nicht fremd sind. In After Effects wäre Benutzerfreundlich != Künstler, sondern == Element3D und Presets.

Übrigens, hier einer der mit Blender ähnliches gestaltet, was manche eher mit After Effects tun würden: https://www.youtube.com/user/cfirwin3/videos

Ich habe das was du zitiert hast, entfernt, weil ich eigentlich keine unnötige Diskussion anfechten will. Zu spät! ;)
...Blender die Idee von der Schweinezucht.
haha... sehr gut! :)
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Axel
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Axel »

In Blender musst alles selbst gestalten, man muss ein echter Künstler für sein dem die Werkzeuge nicht fremd sind.
Sehr sympathisches Völkchen! Keinerlei wichtigtuerisches Gehabe wie überall sonst. Super Community, hilfsbereit und offen. Aber Blender ist ihr Leben. Die sind nur an dem Lösungsweg interessiert, das für dich als Bewunderer maximal erstrebenswerte Ergebnis ist ihnen irgendwann gleichgültig geworden.
Das ist der Unterschied. In After Effects wendest du einen Effekt an und sagst “Wow”. In Blender musst du zuerst begreifen, was “die Welt im Innersten zusammenhält”, die Physik, Kinetik, Optik, Mathematik. Anschließend ist ein “Effekt” ein billiger Trick und unter deiner Würde.
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roki100
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von roki100 »

Axel hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 18:17 In After Effects wendest du einen Effekt an und sagst “Wow”. In Blender musst du zuerst begreifen, was “die Welt im Innersten zusammenhält”, die Physik, Kinetik, Optik, Mathematik. Anschließend ist ein “Effekt” ein billiger Trick und unter deiner Würde.
After Effects ist ja auch ein echtes Compositing Werkzeug. Mit Blender ist das zwar auch möglich, doch das ist schon eine andere Baustelle (3D Modeling , Physik usw.). Die meisten Ziele basieren darauf, was in der Community diskutiert wird. Anders als manche Firmen, die immer ein Ziel verfolgen, $und€ zu verdienen.

Für Composite gibt es leider keine gute OpenSource Projekte (siehe z.B. https://natrongithub.github.io). Da ist momentan nur Nuke, AfterEffects, Motion und Fusion bestens für geeignet.

Ich finde das Projekt EEVEE z.B. schon was tolles:
https://www.digitalproduction.com/2018/ ... testszene/
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(Steve Jobs)
Zuletzt geändert von roki100 am Fr 05 Okt, 2018 18:44, insgesamt 2-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 24270

Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Darth Schneider »

Mal eine ganz andere Frage.
Was hält die BMD erfahrene Gilde denn von der Samyang 12mm F, 2.0 Foto Lens und der Samyang 35mm F, 1.4 Cine Lens, oder der günstigen 200€ Panasonic 25mm F 2.0 Gurke für die Pocket 4K?
Welche zwei günstigen Objektive, ohne teuren Speedbooster würdet ihr empfehlen ? Also mehr als zwei günstige Linsen kann ich mir nicht leisten, für den Anfang...als blutiger RAW Anfänger.
Wenn ich die neue Pocket jetzt bestelle, wann glaubt ihr, kommt die in der Schweiz an ? Bis vor Weinachten schon, oder glaubt ihr eher nicht ?
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Fr 05 Okt, 2018 18:45, insgesamt 1-mal geändert.



Frank Glencairn
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Frank Glencairn »

roki100 hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 18:29

Für Composite gibt es leider keine gute OpenSource Projekte. Da ist momentan nur Nuke, AfterEffects, Motion und Fusion bestens für geeignet.
Ich dachte Nitro ist mit Nuke quasi identisch?
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roki100
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von roki100 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 18:44
roki100 hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 18:29

Für Composite gibt es leider keine gute OpenSource Projekte. Da ist momentan nur Nuke, AfterEffects, Motion und Fusion bestens für geeignet.
Ich dachte Nitro ist mit Nuke quasi identisch?
Ja, NATRON, habe ich vergessen und oben verklingt. Ich konnte mich damit aber nie wirklich anfreunden.
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Darth Schneider
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Darth Schneider »

Hallo Frank
Was denn Nitro und Nuke oder Natron ?
Braucht man das für die Pocket 4K ?
Was denn sonst noch, eine Brennstoffzelle, oder einen Fusionsreaktor ?
Gruss Boris
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roki100
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von roki100 »

:lol:
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Darth Schneider
Beiträge: 24270

Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Darth Schneider »

Spass beiseite, für Compositing ist auch Blender, oder jedes andere gute 3D Programm, wie Lightwave oder Maxxons Cinema 4D, auch sehr gut geeignet, wenn man die Geduld hat das zu erlernen, viel einfacher gehts schon mit Final Cut X, und wahrscheinlich auch mit Premiere, viel besser klappt’s mit Motion, noch viel professioneller mit After Effects und (für mich) viel komplizierter, aber sicher auch super mit Fuison.
Wobei die 3D Programme schon ihre Vorteile haben, man kann ganze Szenen erschaffen, Licht, Atmosphäre, Kamera und Compositing sind dabei nur kleine Details, so viele Möglichkeiten...
Aber es verbraucht, halt so viel „Lern“ Zeit
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



cantsin
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von cantsin »

Zurück zum Thema:
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Jörg
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Jörg »

mhh, ganz sicher nicht schlecht, aber ein "Alleinstellungsmerkmal" sehe ich da nicht.
Ich bin sicher, ähnliches auch mit "normalen" cams hinzubekommen.
Heute abend fängt Festival of lights an, mal sehen,
was unsere Fujis zu dem Thema vorhandenes Licht sagen.



Axel
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Axel »

“roki100” hat geschrieben:Ich finde das Projekt EEVEE z.B. schon was tolles:
https://www.digitalproduction.com/2018/ ... testszene/‬
EEVEE bezieht sich ja nur auf die Echtzeit. Für echte Blender-Veteranen fehlte bei dem Film hier noch jede Menge Detail (“Bounces”, die Generationen an Reflektionen), um als halbwegs fotorealistisch durchzugehen. Ich habe auch genügend Analysen von User-Arbeiten durch Altmeister gesehen, um zu wissen, was diese kritisieren würden: die Kreatur ist biologisch unglaubwürdig, sieht mehr nach einem Amphibium als nach einem Baumbewohner aus. Die Gemaßregelten sind dann nicht etwa eingeschnappt, sondern sagen gut gelaunt, ach, war ja nur ein Feierabendspaß. Wieviele Feierabende, das sagen sie nicht.
“Darth Schneider” hat geschrieben:Was hält die BMD erfahrene Gilde denn von der Samyang 12mm F, 2.0 Foto Lens und der Samyang 35mm F, 1.4 Cine Lens
Diese Dinger bieten am meisten “Bang for the buck”, und generell wäre ich zu Kompromissen bereit. Hab mich auch schon schlau gemacht. Die Schärfe soll einen nicht umhauen. Die Gegenlicht-Reflexe, die man da teilweise sieht, finde ich persönlich schlimmer. Wenn ein Objektiv, das meinetwegen 200 € teurer ist, besser vergütet ist, würde ich lieber das nehmen. Aber ich weiß auch noch nicht.

Kann jemand zu dem Melbourne-Video was sagen? Hab leider hier kein gescheites Display ...
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jörg
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Jörg »

Darth fragt
Was hält die BMD erfahrene Gilde denn von der Samyang 12mm F, 2.0 Foto Lens
zwar ohne echte BM Erfahrung, das Teil tut hier an APS-C jedenfalls genau den gewünschten Job.
Brauchbare Brennweite, das Schärfste ist es nicht, aber für den Preis
( gebraucht für 180.-€ einem Kollegen abgenommen) absolut zufriedenstellend.
Wenn allerdings die Abbildungseigenschaft eine höhere Priorität fordert,
kommt es ans Fujinon 16 mm nicht annähernd ran.
Wird an BM nicht anders sein.



Starshine Pictures
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Starshine Pictures »

Darth Schneider hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 18:35 Wenn ich die neue Pocket jetzt bestelle, wann glaubt ihr, kommt die in der Schweiz an ? Bis vor Weinachten schon, oder glaubt ihr eher nicht ?
Gruss Boris
Sag Bescheid wenn der Hobel angekommen ist! Dann machen wir einen Vergleich BMPCC4K vs. Canon C100mkII!

Laut Digitec noch 2 Wochen Lieferzeit, Visuals.ch sagt das selbe.
*Aktuell in Vaterschaftspause*



cantsin
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von cantsin »

Axel hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 19:31
“Darth Schneider” hat geschrieben:Was hält die BMD erfahrene Gilde denn von der Samyang 12mm F, 2.0 Foto Lens und der Samyang 35mm F, 1.4 Cine Lens
Diese Dinger bieten am meisten “Bang for the buck”, und generell wäre ich zu Kompromissen bereit.
Ich würde statt zu dem Samyang 35mm zum Sigma 30mm/1.4 greifen. Das ist ein APS-C-Objektiv, das auf dem kleineren Bildkreis besser auflöst. In Verbindung mit einem Speed Booster/Focal Reducer kommt man noch zu sinnvolleren Brennweiten und Extra-Lichtstärke.
Die beste Anschaffung, die man IMHO machen kann, ist ein Sigma 18-35mm/1.8, das optisch besser ist als beinahe alle bezahlbaren Festbrennweiten auf dem Markt im selben Brennweitenbereich. Gebraucht findet man es häufig für rund 500 EUR, auch bei Fotohändlern. Das Objektiv kann man dann erstmal konventionell adaptieren und später auch an einem Focal Reducer. - IMHO ist das Sigma 18-35mm besser als alle MFT-Systemobjektive auf dem Markt unterhalb von Voigtländer und Veydra.

Bei noch niedrigerem Budget würde ich zum Sigma 19mm/2.8 MFT (Neupreis 200 EUR) als Standardobjektiv greifen.
Kann jemand zu dem Melbourne-Video was sagen? Hab leider hier kein gescheites Display ...
Tja, sieht gut aus für ein Lowlight-Video, das zudem mit 60p gedreht wurde. Aber mir geht's hier genauso wie mit den meisten anderen Pocket 4K-Beispielvideos: Wenn mir jemand weisgemacht hätte, dass es mit einer A7, einer GH5 oder einer XT2/3 gedreht wurde, hätte ich das auch geglaubt.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



iasi
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von iasi »

cantsin hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 19:14 Zurück zum Thema:
hmmm ... bei 0:24 und auch bei 0:30 sind wieder diese farbigen Lichter - oder die Rücklichter bei 0:34 und 0:50 ... vor allem Rot scheint problematisch ...
nicht schön ...



Axel
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Axel »

Das Sigma 18-35 ist halt ein Türstopper, inklusive Adapter per se deutlich über ein Kilo. Aber das hätt’ ich schonmal. Das Sigma 19mm habe ich als E-Mount. Als AF-Linse ist es nicht brauchbar, weil es pumpt. Die Schärfe ist super, auch bei Offenblende. Bokeh okay. Manuelles Fokussieren ist zwar möglich, aber nicht komfortabel, weil der Weg sehr kurz ist. Man kriegt es bei Ebay für 100 € gebraucht, und als Einstieg würde ich’s schon empfehlen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Starshine Pictures
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Starshine Pictures »

Da wird mit Sicherheit überall einfach nur das Standard LUT drauf geknallt und veröffentlicht. Das ist eben der Trugschluss dass ne RAW Kamera automatisch ein besonderes Bild liefert als die Standard 8 Bit Cams. Ohne Cine-Linsen, Filter, Lichtsetzung und aufwändige Post sehen die Bilder aus einer RAW Cam eben keinen Deut cineastischer aus. Warum auch?
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Jörg
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Jörg »

@ darth
Beispiel eines hier typischen Einsatzzweck des Samyang 12 mm 2.0
crop aus 4K
Ullapool.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



MrMeeseeks
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von MrMeeseeks »

Mir ist was merkwürdiges aufgefallen.

Mit dem originalen Akku (also derjenige der mitgeliefert wird) wird die Anzeige als gefüllte Batterie dargestellt die sich dann leert. Mit einem Nachbau-Akku wird eine genaue Prozentzahl angezeigt.
aku1.jpg
akku2.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Axel
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 19:54 hmmm ... bei 0:24 und auch bei 0:30 sind wieder diese farbigen Lichter - oder die Rücklichter bei 0:34 und 0:50 ... vor allem Rot scheint problematisch ...
nicht schön ...
Kann es sein, dass bei dieser Kamera Clipping viel kritischer ist als bei der alten Pocket? Bei der BMCC gab es “black holes”, hier sind es “white holes” (siehe auch die Sonne und ihr Hof in Bubbles). Und bei Lowlight halt sehr schwer zu vermeiden bei Lichtquellen. Durch FW-Update behebbar?
Oder - ähem - durch ProRes? Bubbles und Melbourne sind beides Raw-Clips. In ProRes gäb’s die Möglichkeit dieser eingebackenen knee & slope, wie ich sie bei SLog2 hab. Da gibt’s ‘n sanften Übergang selbst bei Mittagssonne.
Es gab noch ein “L.A” Nachtvideo, das such ich mal raus. Und Baloons mit Sonne (ProRes) hat ja auch nicht so krass geclippt.
EDIT: das L.A.-Video sieht schon auf dem iPhone matschig aus, lohnt sich nicht.
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Zuletzt geändert von Axel am Fr 05 Okt, 2018 20:25, insgesamt 1-mal geändert.



roki100
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von roki100 »

MrMeeseeks hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 20:08 Mir ist was merkwürdiges aufgefallen.

Mit dem originalen Akku (also derjenige der mitgeliefert wird) wird die Anzeige als gefüllte Batterie dargestellt die sich dann leert. Mit einem Nachbau-Akku wird eine genaue Prozentzahl angezeigt.

aku1.jpg

akku2.jpg
Die Informationen für die Anzeige kommen also direkt aus dem Akku.
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Funless
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Funless »

Also ich finde, dass das Melbourne Video im Gesamten zwar nicht schlecht aussieht aber von der Bildanmutung her sieht das für mich leider nicht nach einer Blackmagic Kamera aus.

Wenn das ein „Rate-mal-welche-Kamera“-Video gewesen wäre, hätte ich beim ersten Blick auf Sony (A6xxx) und beim zweiten auf Panasonic (GHxy) getippt aber nicht auf BM.
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"The enemy of art is the absence of limitations."
(Orson Welles)
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Axel
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Axel »

Wie ist es im Vergleich hiermit:

(GH5s, gleicher Sensor)
Sehe halt hier auf dem Minibild keine Feinheiten.
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Funless
Beiträge: 5796

Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Funless »

Hmmm .... ich bin nicht so gut in der korrekten Formulierung, ich versuch‘s mal mit meinen Worten.

Das GH5s Video sieht im Vergleich zum Melbourne Video „elektronischer“, bzw. „harscher“ aus, insbesondere bei den Highlights, weniger cineastisch. Vom Bildeindruck her sieht es mehr aus wie die BBC-Serie „Luther“, das Melbourne Video wiederum hat zwar schon eine „organischere“ Bildanmutung aber nicht dieses typische (ich würde sagen warme, augenschmeichelnde) Blackmagic Bild.

Mein Eindruck. Andere sehen das vielleicht anders.

Nachtrag:

Ich denke aber schon, dass man mit der BMPCC4K das typische Blackmagic Bild hinbekommt, jedoch wahrscheinlich mit einem etwas anderem Workflow in der Post. Ich würde sagen, dass eine angepasste und exakt abgestimmte Conversions-LUT unabdingbar sein wird.
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Zuletzt geändert von Funless am Fr 05 Okt, 2018 21:54, insgesamt 1-mal geändert.



mash_gh4
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Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von mash_gh4 »

roki100 hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 18:29 Für Composite gibt es leider keine gute OpenSource Projekte (siehe z.B. https://natrongithub.github.io). Da ist momentan nur Nuke, AfterEffects, Motion und Fusion bestens für geeignet.
das sehe ich eherlich gestanden ein wenig anders. im gegensatz zu den editing-lösungen, scheint mir compositing im freien umfeld mittlerweile ganz gut abdeckt zu sein. das gilt sowohl für die freien ansätze (=natron und blender), wie auch für die wirklich tollen und zum größten teil auch über div. schulangbote einigermaßen frei zugänglichen kommerziellen lösungen (nuke non-commercial, mistika/mamba, flame, fusion).

all diese verschiedenen lösungen haben jeweils völlig anderes gelagerte stärken und schwächen, aber zumindest in einigen dingen sind sie dem fusion -- von dem gegenwärtig fast glauben könnte, es wäre die einzige lösung -- oft deutlich überlegen. natürlich hat fusion auch seine vorzüge, trotzdem arbeite ich bei ernsthafteren compositing aufgaben wesentlich lieber mit nuke non-commercial, und wenn's etwas einfacheres ist, wo auch natron völlig ausreicht, sehr oft auch damit. letztes ist ist vor allem immer dann meine erste wahl, wenn ich irgendwas ausgefalleneres video-spezifisches programmieren muss, für das es noch in keinem der anderen programme eine fertige lösung gibt. dort bewährt sich dann all die offene vorarbeit, die in diesem projekt bereits geleistet wurde.

in meinen augen ist natron auch praktisch die einzige open source video-verarbeitungssoftware, die diesbezüglich wirklich auf dem stand der zeit ist und die dinge in einer weise zuverlässig handhabt, die auch allergrößten qualitätserwartungen gerecht wird. ich weiß, dass mir da sofort wieder einige widersprechen werden, aber genau das würde ich leider dem resolve (und damit auch dem eingebetten fuson) in vielen dingen absprechen. das dinge hat zu viele gravierende bugs und technische mängel in der tatsächlichen technischen umsetzung der bildbearbeitung, als dass man sich darauf genauso sicher verlassen könnte wie bei nuke, natron und mistika.

blender ist wirklich eine ganz andere geschichte, der auch ich relativ gespalten gegenüberstehe. in meinem fall hat das sogar einmal dazu geführt, dass ich dem ton roosendaal in amsterdam bei einem job interview gegenüber gesessen bin, und ihm trotzdem nur ganz offen erklären konnte, dass von blender selbst eigentlich nicht viel halte, was natürlich nicht für alles weitere nicht unbedingt förderlich war -- aber, o.k., wahrscheinlich würde ich es heute wieder ganz gleich handhaben. ;)

trotzdem verwende ich blender immer wieder für einzelne projekte, weil es sehr oft einfach keine brauchbare od. auch nur ansatzweise erschwingliche oder funktinierende alternative dazu gibt. das war vor zwei jahren so, als wir an einem größeren projekt für planetariumskuppelprojektionen gearbeitet haben, und gegenwärtig, wo wir an .ilda animationssequenzen für laser-projektoren aus prozedural generierten machine learnig visualsierungen basteln, die mit üblichen lasershow-gestalltungsmittel einfach nicht zu machen wären, ist es schon wieder die naheliegendste praktische lösung.

genau solche sachen kann man einfach fast nur mit derartigen freien mitteln realisieren, die sich viel leichter an ungewöhliche anforderungen anpassen lassen bzw. auf deren basis man ausgesprochen effizent mit eigener programmierarbeit aufbauen kann.

dabei macht's allerdings gar keinen so großen unterschied, ob man dass nun im rahmen künstlerischer projekte im kleinen rahmen macht, oder in der industriellen fertigung entsprechender bekannterer software produkte. in wahrheit basiert doch z.b. auch resolve auf einem anteil von mind. 90% an freien software ausgangskomponenten. alle bauen wir mittlerweile darauf auf! in der hinsicht gibt's wirklich keine großen unterschiede zwischen freier und closed source projekten. der wirklich bedeutsame unterschied ist ausschließlich darin zu sehen, wie viel die einzelnen akteuere in diesem spiel auch wieder an die community zurückgeben.

warum soll BMD die spezifikation von BRAW nicht offen legen können, wo doch selbst so akteure wie adobe, die sich nichteinmal dem großen demokratisierungsanspruch und der bekehrung der welt durch gratis software verpflichte fühlen, DNG von anfang an offenlegen konnten? -- wovon ja BMD vor einigen jahren noch ganz gut zu profitieren wusste. jetzt aber, wo sie selbst in einer ähnlichen lage sind, dringt plötzlich nichts mehr nach außen...

ich finde es ja grundsätzlich auch ganz toll, dass BMD seine produkte wenigstens so günstig unters volk streut und nach langem bitten und betteln mittlerweile auch die linux-ausgabe nicht nur im einsatz bei wirklich bedeutsamen high end kunden nutzt, sondern wenigstens ansatzweise auch einem breiteren anwendungskreis zugänglich macht. allerdings muss ich auch gestehen, dass mir die entsprechende dumpingpreis-politik bzw. der druck, der damit auf alle anderen wertvolle kleineren konkurrenten und softwareschmieden ausgeübt wird, nicht unbedingt nur gefällt. in dem punkt gehts mir -- um bei euren obigen vergleichen zu bleiben --, wie mit den handgepfückten bio-äpfeln am bauernmarkt, die mir persönlich zwar in der regel auch zu teuer sind, weshalb ich die meinigen dann doch wieder lieber in proletarischer solidaritär mit den arbeitenden massen durch die schlange vor den supermarktkassen schiebe, aber trotzdem schätze ich es durchaus, dass es diese exklusiveren marktnischen und erwerbsfelder weiterhin gibt. im übrigen kann man ja selbst von den oft sehr eingeschränkten schulversionen der betreffenden high end lösungen eine ganze menge lernen, was einen wenigstens ein bisschen kritischer zu urteilen erlaubt bzw. jene qualitätsabstriche und mängel klarer erkennen lässt, unter denen leider nicht nur die günstigen supermarktangebote sehr oft leiden.

die haltung von alex und frank, wonach man unbedingt alles immer als einzelner von grund auf selbst machen müsste, nur weil man offene systeme benutzt, und der deren freiheiten doch bis zum maximum ausschöpfen müsste, damit ihr sinn auch praktisch aufgeht, halte ich für reichlich weltfremd.
nur weil ich lieber mit linux arbeite, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht den allergrößten teil meiner zeit auch nur damit zubringe, ganz passiv all die schätze zu verwenden, die andere bereits geschaffen haben. das wenige, dass ich selbst gelegentlich dazu beitrage, damit einzelne fehler bereinigt werden od. etwas, dass es noch nicht gibt, selbst zu entwicklen, ist wirklich fast vernachlässigbar. es ist nur die unglaubliche größe des entsprechenden entwicklerkollektivs bzw. das sinnvoll aufeinander aufbauenden vorgehens das das ganze immer wieder zum erfolg führt.

natürlich habe auch ich immer wieder für einzelne anwendungen auf kommerzielle lösungen zurückgreifen müssen, weil es dafür lange keine freien alternativen gab -- bspw. irgendwelche elektronik entwicklungswerkzeuge od. virtualisierungslösungen (vmware). aber fast überall, wo dann irgendwann das interesse groß genug wurde, um tatsächlich brauchbare freie alternativen zu schaffen, sind relativ schnell lösung herausgekommen, die einfach deutlich angenehmer zu nutzen sind oder besser funktionieren als ihre kommerziellen gegenstücke. für viel geld würde ich heute bspw. in puncto virtuallisierung die freien ansätze nicht mehr gegen die kommerziellen angebote tauschen wollen!

dass es diesbezüglich in puncto video-software noch immer relativ düster aussieht, hat meines erachtens hauptsächlich damit zu tun, dass wir die bedeutsamkeit dieses arbeitsfelds einfach völlig überschätzen und sich in wirklich nur sehr wenige dafür interessieren bzw. in wahrheit wohl auch kaum ein großes geschäft damit zu machen ist. auf grund dieses umstand sollte es doch eigentlich keiner großen überzeugungungsanstrengungen bedürfen, das anwender einsehen, wie wichtig kompatibiltät, offen schnittstellen und der unbehinderte austausch zwischen verschiedenen anwenungen gerade hier sein sollte. ich kann wirklich nicht verstehen, warum derartige ganz vernünftige zugänge so wenig gehör finden, und statt dessen nur mehr die identifizierung mit den interessen einzelner hersteller den ganzen entsprechenden diskurs dominieren.



iasi
Beiträge: 28517

Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 21:02 Wie ist es im Vergleich hiermit:

(GH5s, gleicher Sensor)
Sehe halt hier auf dem Minibild keine Feinheiten.
Hier auch bei 0:43 und 0:55 - oder auch 1:04 - diese roten Lichthöfe - oder bei 1:32 das gespiegelte Licht am Boden.

Woran liegt´s?



Starshine Pictures
Beiträge: 2656

Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von Starshine Pictures »

Hier werden einige interessante Fragen beantwortet. Besonders das FullHD im Vergleich zu 4K ist beeindruckend scharf.


*Aktuell in Vaterschaftspause*



pillepalle
Beiträge: 10576

Re: Erste Aufnahmen von der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Beitrag von pillepalle »

iasi hat geschrieben: Fr 05 Okt, 2018 22:05
Hier auch bei 0:43 und 0:55 - oder auch 1:04 - diese roten Lichthöfe - oder bei 1:32 das gespiegelte Licht am Boden.

Woran liegt´s?
Das ist normal bei Nachaufnahmen. Bei starken Lichtquellen überstrahlt die Lichtquelle (hier die Straßenbeleuchtung). Nennt man bei Digitalkameras auch Blooming. Hast Du auch z.B. beim blauen Polizeilicht bei 0:41. Die Reflexe auf dem Boden sind einfach übersättigt. Wenn man die Bilder schön bunt macht verliert man jegliche Struktur.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



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