Mit 900 Euro würdest Du bei Sachtler auch nicht sehr weit kommen. Dafür gibt´s das FSB4. Das habe ich selbst und ziemlich zufrieden, würde nächstesmal ggf. FSB6 und bessere Beine nehmen. Gerade für eine etwas schwerere Kamera die die JVC Schultercamcorder wird das aber schon knapp. Da würdest Du evtl. bei Manfrotto noch was passendes bekommen.
Für 300 Euro bekommst Du bestenfalls ein Stativ, wo Du die Kamera einfach in die Ecke stellst und fertig. Für Traglasten bis 8 Kilo bist Du selbst bei Walimex inzwischen über 500 Euro los.
Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, wo der Reiz drin liegt, Stative mit einer Lebensdauer von 6 Jahren zu planen. Ich würde mal eher sagen, 15 Jahre Minimum und dann für halben oder mindestens Drittel Neupreis weg. Ok, man muss dafür schon kräftig Geld in die Hand nehmen. Das macht man i.d.R. nicht für alle Cams auf einmal. Aber für die NX5 ist es nicht ganz so schlimm, da gibt es ab ca. 400 Euro schon seriöse Qualität von Manfrotto. Da würde ich keine Experimente eingehen.
Und ein Stativ für 150 Euro... das war 2012 in etwa der Preis des Bilora 936, wenn man es nicht im Angebot kaufte. Da würde ich heute höchstens ne GoPro draufschrauben, aber keine HM750.
Sorry, das ist alles etwas hart, es gibt nur sehr wenige Fälle, wo man clever am Stativ sparen kann. Wenn Du recht statisch filmst (was ich mir bei Deiner Anwendung sogar vorstellen kann), dann mag das eventuell noch gehen. Aber sobald Du anfängst, saubere Schwenks machen zu wollen, kriegst Du es in der Birne mit nem Billig-Ständer...
Unter 300 Euro bleibt eigentlich nur das Benro A2573FS6 als Komplett-Stativ. Das würde ich mir einfach mal zur Ansicht zuschicken lassen, um zu testen, ob die JVC getragen wird. Bis 4 Kilogramm soll das eigentlich gehen.
Der Benro S8-Kopf, der höhere Last trägt, hat das Problem, dass der Führungshebel eine Fehlkonstruktion ist. Eine Fernbedienung lässt sich nur anbringen, wenn man den Griff modifiziert.
Für 300 Euro muss man den Begriff "Stativ" als "Ständer" definieren. Dann ist das okay.
Ein Stativsystem aber als Produktionsmittel, das saubere Tilts und Schwenks ermöglicht, ohne Geruckel und Gewackel auch bei längeren Brennweiten: no way. Da wird's auf jeden Fall vierstellig.
Kameras wurden in den letzen Jahren dramatisch billiger, gescheite Stative aber nicht, denn das ist unverändert hochwertige Mechanik. Dass niemand Lust darauf hat, für sein Stativ fast den gleichen Preis wie für die Kamera selber zu zahlen, ist nachvollziehbar. Allerdings: die Kamera ist nach ein paar Jahren fast wertlos, ein gutes Stativ aber ist zeitlos und tut ein Leben lang das, was es soll.
Also, m.E. kommt es sehr darauf an, was man genau machen will. Ein Stativkauf besteht wie so vieles aus Kompromissen. Ich persönlich stecke mein Geld lieber in gute Kameratechnik als in Stative. Im extremen Telebereich schwenke ich eigentlich nie. Da reicht es mir, wenn das Stativ die Kamera wackelfrei hält. Im Weitwinkel bis Normalbereich schwenke oder tilte ich hin und wieder, jedoch auch relativ selten.
Für mich reicht somit der Manfrotto MVH500 Kopf gut aus, den ich auch hiermit empfehlen würde. Dazu ein relativ stabiler Unterbau. Da gibts gute, selbst von Walimex oder vom Chinesen. Aber man kann gern auch ein Benro, Manfrotto, Velbon oder Berlebach nehmen. Aber über 400 Euro würde ich persönlich für Kopf und Unterbau nicht ausgeben.
Wir arbeiten mit einem Benro C-197n6 und dem Benro S6. Das ist ein so stabiles und flexibles Carbon Stativ das möchten wir nicht mehr missen. Was natürlich auch spaß macht ist der Preis keine Frage!
Bei dem Budget, auf keinen Fall ein neues.
Aber auf dem Gebrauchtmarkt kannst du schon mal ein Profigerät für den Preis schießen, das taugt dann auch was.
Mit gebrauchtem Profi Gear fährt man immer besser, als mit neuem Hobby/Semipro Zeug.
Auch ich kaufe nur gebrauchte Stative, bevorzugt von Vinten. Die alten Vision-Köpfe sind preiswert zu bekommen und vom Schwenkverhalten her absolute Spitzenklasse. Meine Vision 10-Köpfe sind mir zehnmal lieber als z.B. ein Sachtler Video 20 (den ich auch besitze).
An deiner Stelle würde ich sowas nehmen. Wichtig nur: kontrolliere, ob der Kopf dicht ist.
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage?
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