Postproduktion allgemein Forum



24p oder 25p Auswertung TV und Kino



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
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740intercooler
Beiträge: 218

24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von 740intercooler »

Es geht um Dokfilm in erster Linie für TV, aber wahrscheinlich Festival und evtl. Kinoauswertung. Ich habe von einigen Stimmen gehört, dass man besser immer 24p produziert, da das Upspeeden zum TV einfacher ist als andersherum. Es gibt auch schon viele Kinos die 25p akzeptieren, aber angeblich nicht alle und dann hätte man das Problem von 25 auf 24 zu verlangsamen.

Gibt es Erfahrungen dazu?



dienstag_01
Beiträge: 14710

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von dienstag_01 »

Ich würde mal sagen, das ist Wurscht ;)
Für TV brauchst du 25, für ALLE Kinos brauchst du 24 Bilder pro Sekunde, egal wie du aufnimmst, es wird immer für eines der Medien eine Wandlung geben müssen.
Die Richtung spielt dabei keine Rolle, einmal wird der Film etwas kürzer, das andere mal etwas länger, qualitativ gibt es da keinen Unterschied.
Man kann also nach seinen Präferenzen entscheiden, vielleicht auch mal bei den für einen selber wichtigsten Festivals nachschauen, ob die vielleicht in 25fps spielen. Wenn er aber viel laufen soll, dann geht da eben nur 24.



Jott
Beiträge: 23130

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von Jott »

In 25p drehen und produzieren, wegen Flackerrisiko bei Beleuchtung, und bei TV als primäre Auswertung sowieso. Verlangsamung auf 24p für Kino ist normaler Alltag sein Jahrzehnten, geht wie gesagt verlustfrei und je nach NLE sogar automatisch inclusiv Tonhöhenkorrektur (25p-Master in 24p-TImeline werfen). Ob das Conforming korrekt gemacht wird, erkennt man daran, dass der Film dabei 4% länger wird. Wenn nicht, wird verlustbehaftet interpoliert, was Grütze wäre.

Wenn in 24p gedreht werden soll, geht's andersrum natürlich genauso (Film wird dann halt etwas kürzer).



Valentino
Beiträge: 4839

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von Valentino »

Auch wenn es nur ein Teil der SMTP DCI "Erweiterung" ist, gehen natürlich auch 25p im Kino und gerade bei Werbung ist das recht oft der Fall. In De sollten im Jahre 2017 alle DCI Anlagen die 25p problemlos wiedergeben. Das Thema Untertitel bei DCI ist deutlich problematischer!
Gerade wenn der Film nur in De läuft oder als Lokalwerbung, dann sind 25p schon lange kein Problem mehr.

Wenn 24p, dann am besten ein 1/50 Shutter und zur Not mit den entsprechenden Einstellungen etwas nach korrigieren.

Irgendwelche Up oder Down Umwandlungen verfälschen nur das eigentliche Werk.
Für alle die auf Nummer sicher gehen wollen, können ja immer noch ein 24p Downkonvert DCP mitschicken.



740intercooler
Beiträge: 218

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von 740intercooler »

Folgendes zeigt auch gegensätzliche Meinungen. Zudem habe ich im "Kameramann" bereits vor ein oder zwei Jahren einen Artikel gelesen in dem geraten wurde alles in 24p zu produzieren, wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass es irgendwo in der Welt in einem Kino landet.

http://www.xdcam-user.com/2017/06/think ... ame-rates/

http://www.reduser.net/forum/showthread ... 25p-debate



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von carstenkurz »

25p ist im Kino im Grunde Alltag, nur in sehr seltenen Fällen gibt es damit noch Probleme. Bei Doku würde ich der 50 Hz Flimmer-Problematik bei vorhandener Beleuchtung Tribut zollen und in 25p aufnehmen. Ob 24->25 oder 25->24 ist vollkommen egal.

- Carsten
and now for something completely different...



dienstag_01
Beiträge: 14710

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von dienstag_01 »

740intercooler hat geschrieben: Mi 06 Sep, 2017 13:41 Folgendes zeigt auch gegensätzliche Meinungen. Zudem habe ich im "Kameramann" bereits vor ein oder zwei Jahren einen Artikel gelesen in dem geraten wurde alles in 24p zu produzieren, wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass es irgendwo in der Welt in einem Kino landet.

http://www.xdcam-user.com/2017/06/think ... ame-rates/

http://www.reduser.net/forum/showthread ... 25p-debate
Warum fragst du dann überhaupt ;)

Kleiner Tipp: Lies dir nochmal den Chapmann-Beitrag durch und achte mal darauf, wie oft TV, wie oft Kino und wie oft Internet (+ Monitor) vorkommen. Vielleicht kannst du den Beitrag dann richtig einordnen ;)



740intercooler
Beiträge: 218

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von 740intercooler »

dienstag_01 hat geschrieben: Mi 06 Sep, 2017 14:13
Warum fragst du dann überhaupt ;)
Weil ich unsicher bin. Es gibt eine Seite die behauptet kühn die Richtung der Wandlung sei egal und andere raten dazu immer 24p zu wählen. Ich frage hier, ob jemand in der Postproduktion arbeitet und Erfahrungen teilen möchte.



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von carstenkurz »

Amerikaner haben da einen ganz anderen Blick drauf, weil für die 24fps->30fps seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts quasi die Rezeptionsnorm geworden ist. Mit ein bißchen nachdenken kommst Du auch selber drauf, dass 24->25 oder 25->24 beides triviale Konvertierungen sind, und die Richtung dabei wirklich egal ist.

Nicht egal ist es allerdings, ob Du dir bei einem Dokudreh bei 24fps ggfs. Lichtflimmern in 50Hz Netzen eingefangen hast, das bleibt Dir dann sowohl in der 24fps als auch 25fps Auswertung erhalten. Bei szenischen Filmdrehs kontrolliert man das Licht in der Regel selbst, bei Doku muss man in der Regel nehmen, was man kriegt.


- Carsten
and now for something completely different...



dienstag_01
Beiträge: 14710

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von dienstag_01 »

740intercooler hat geschrieben: Mi 06 Sep, 2017 14:39
dienstag_01 hat geschrieben: Mi 06 Sep, 2017 14:13
Warum fragst du dann überhaupt ;)
Weil ich unsicher bin. Es gibt eine Seite die behauptet kühn die Richtung der Wandlung sei egal und andere raten dazu immer 24p zu wählen. Ich frage hier, ob jemand in der Postproduktion arbeitet und Erfahrungen teilen möchte.
Dazu muss man nicht in der Post arbeiten, man muss nur Wissen, was da gemacht wird: Bei beiden Varianten werden genau ALLE Bilder angezeigt, einmal (Bewegung) um 1fps beschleunigt, andermal 1fps verlangsamt. Such dir aus, was dir besser gefällt ;)



Jott
Beiträge: 23130

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von Jott »

740intercooler hat geschrieben: Mi 06 Sep, 2017 14:39Es gibt eine Seite die behauptet kühn die Richtung der Wandlung sei egal
Das ist nicht kühn, sondern Alltag seit Jahrzehnten.



chrishilton
Beiträge: 33

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von chrishilton »

24p wäre auch das Format für Blu-ray.



beiti
Beiträge: 5217

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von beiti »

Es gibt Leute, die sich tatsächlich an der Verlangsamung mehr stören als an der Beschleunigung. Das liegt nicht am Bild, sondern am Ton: Wenn man die Varianten im Vergleich nacheinander hört, kann man auf die Idee kommen, der etwas höhere Ton beim Beschleunigen sei weniger störend als der etwas tieferen Ton beim Verlangsamen (es macht jeweils ca. 1/2 Tonhöhe aus). Das hat wohl mit "Hörgewohnheiten" zu tun - die es genauso gibt wie Sehgewohnheiten. Höher klingende Töne sind wir eher gewohnt, z. B. von billigen Lautsprechern, die die Höhen überbetonen (was natürlich nicht dasselbe ist wie die Erhöhung der Frequenz, aber subjektiv in die gleiche Richtung geht).
Ich bezweifle allerdings sehr, dass sich ohne den Direktvergleich irgendjemand am tieferen Ton stört bzw. ihn übehaupt bemerkt. Also das ist ein "Problem", das man nur unter Testbedingungen hat und nicht in der praktischen Anwendung. Von daher würde ich mich nicht scheuen, Filme fürs Kino von 25 auf 24 fps zu verlangsamen.

An dieser Stelle kommt natürlich wieder das Argument mit der tonhöhengleichen Geschwindigkeitsänderung ins Spiel. Ja, das kann man machen. Es ist allerdings für die Tonqualität nicht so unproblematisch wie es oft dargestellt wird. Nimmt man nämlich die Änderung der Tonhöhe in Kauf, ist technisch nur ein simples Upsampling nötig; da kann qualitativ kaum was schiefgehen. Im Gegensatz dazu muss für die Beibehaltung der Tonhöhe die Audiokurve "intelligent zerhackt" und dann Teile unauffällig eingefügt bzw. entfernt werden. Das ist kein simpler Konvertierungsvorgang, sondern erfordert ausgefeilte Software (d. h. je nach verwendeter Software fällt das Ergebnis unterschiedlich aus). Mit einfachen Tönen (z. B. reine Sprachaufnahme, kurze Geräusche oder Musik von einem Einzelinstrument) geht es noch recht gut und unauffällig, aber je komplexer die Tonmischung wird, desto mehr hörbare Fehler treten auf - jedenfalls für "empfindliche" Ohren.
George Lucas hat in den frühen 1990ern mal Experimente damit gemacht, weil er seine Starwars-Reihe in Europa unbedingt ohne Tonhöhenänderung auf Video rausbringen wollte. Am Ende mussten seine Tonmeister dann die ganzen Spuren der Mischung einzeln und mit ständiger Hörkontrolle konvertieren, weil nur so die Qualitätsansprüche des Meisters befriedigt werden konnten. Auf jeden Fall kamen die Videos in Europa dann so auf den Markt (war irgendeine "Special Edition" oder so ähnlich, die auch ein besseres Bild hatte als die ursprünglichen VHS-Videos).
Ob Lucas die Technik später je wieder benutzt hat, weiß ich nicht. Standard geworden ist das Verfahren jedenfalls nie. Praktisch alle Filme, die man heute im Fernsehen sieht, wurden unter Inkaufnahme der Tonhöhenänderung beschleunigt, weil fast niemand den Aufwand für eine hochwertige tonhöhengleiche Beschleunigung treiben will.
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740intercooler
Beiträge: 218

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von 740intercooler »

Das ist doch mal ne Antwort. Danke! 25p scheint in diesem Fall doch die bessere Wahl zu sein. Erste Auswertung ist TV in Europa und zudem wird viel klassische Musik vorkommen.



beiti
Beiträge: 5217

Re: 24p oder 25p Auswertung TV und Kino

Beitrag von beiti »

Hier noch ein kurzes Vergleichs-Beispiel (17 Sekunden Musik, Geräusche und Sprache):
http://downloads.abula.de/tton.mp3
Zuerst die Originalversion aus einem 25-fps-Video, danach die auf 24 fps verlangsamte Version.

Wenn man das so im direkten Vergleich hört, ist es schon erst mal heftig. Man darf also nicht so tun, als wäre ein Halbton Unterschied quasi gar nichts. Aber wenn man den kompletten Film so zu hören kriegt und der direkte Vergleich fehlt, fällt normalerweise niemandem mehr was auf.
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