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Netflix und Co sollen deutsche Filmförderungsabgabe zahlen
Auf Netflix lief immerhin "Mitten in Deutschland", das ich persönlich sehr gut fand (wenn auch die Kritiker nicht so gnädig damit waren). Wie konnte es ein so neues Premium-TV-Produkt nach Netflix schaffen?Angesichts des Rückgangs der Verkäufe klassischer Medien wie DVD oder Blu Ray und der Zunahme von Video-On-Demand sind diese neuen Einnahmequellen für die deutsche Filmwirtschaft willkommen.
Abgabegerechtigkeit, ein Wort, das vor geheuchelter Bescheidenheit trieft. Benutzt, wie der Artikel weiß, von der "Allianz Deutscher Produzenten". Weil der deutsche Film so Scheiße ist und alle ihn hassen, soll wenigstens jeder zur Kasse gebeten werden. Leute, baut wieder eine Mauer!Die "Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen" jedenfalls begrüßt die Entwicklung: "Mit der Entscheidung der EU-Kommission ist der Weg zu mehr Abgabegerechtigkeit frei. Schließlich bestimmt das Filmförderungsgesetz, dass alle, die mit deutschen Filmen Geld verdienen, auch ihren Solidarbeitrag für den deutschen Film leisten müssen.
Langsam fällt mir nichts mehr ein. Donald Trump oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben ...Die EU Kommission hat für die Pläne der Bundesregierung grünes Licht gegeben ...
Quelle: http://www.jurablogs.com/go/filmabgabe- ... tenbeilageDas Filmförderungsgesetz, so die Berliner Richter, folge keinen „kartell-, steuer- oder presserechtlichen Grundsätzen. Mit dem Gesetz werde jeder erfasst, der einen Film vertreibt.
Soweit Zustimmung.g3m1n1 hat geschrieben:Um dann welche Filme zu fördern?
Den tausendsten Schweighöfer / Schweiger Unsinn?
In Deutschland gibt es keine Filmwirtschaft. Es gibt lediglich einen
dekadenten Filz, welcher um die Fördertöpfe (Ganz zu schweigen von GEZ)
herumhockt und sich das Geld einsackt.
Für diese :-p Genre-Filme würde ich aber auch keinen Cent ausgeben ...g3m1n1 hat geschrieben: Alle fragen sich wieso Deutschland keine guten Genrefilme macht... aber
versucht einfach mal, eine Förderung zu bekommen. Ich drehe jetzt meinen
2. Spielfilm komplett selbstfinanziert.
Hut ab!g3m1n1 hat geschrieben:Um dann welche Filme zu fördern?
Den tausendsten Schweighöfer / Schweiger Unsinn?
Ich drehe jetzt meinen
2. Spielfilm komplett selbstfinanziert.
Absolut oder relativ zu anderen Filmen?Drushba hat geschrieben:Die deutsche und die europäische Filmförderung ist kontraproduktiv. Das lässt sich auch statistisch belegen: Filmfördervolumen seit 2006 verdoppelt, Zuschauerzahlen halbiert.
Wieso unbedingt "Blockbuster"? Es reicht ja, schöne Filme zu machen, die sich über die Verwertungskette Kino, TV, Video, VoD innerhalb von 3-5 Jahren wieder einspielen. Zudem: Ein guter Film ist auch für 500000 zu machen. Privates Geld ist genug im Umlauf und viele Ideen, die auf den Kurzfilmfestivals zu sehen sind, könnten das Versprechen auf ein deckendes Einspielergebnis bzw. Gewinn einlösen, davon bin ich überzeugt. Abtreten müßten dann aber die vom Fördersystem alimentierten Funktionäre und Sesselpupser.dienstag_01 hat geschrieben:Ich finde ja interessant, wie viele potentiell erfolgreiche Filmemacher sich auf Slashcam verstecken, wartend auf bessere Zeiten ohne Filmförderung und dann nur so zuschlagen mit kommerziellen Blockbustern, das die Heide wackelt. Oder vielleicht besser, der Hosentaschenbeamer hüpft.
Weiterwarten!
Wird!
Dann ist doch alles gut.Drushba hat geschrieben:Es reicht ja, schöne Filme zu machen, die sich über die Verwertungskette Kino, TV, DVD, VoD innerhalb von 3-5 Jahren wieder einspielen. Privates Geld ist genug im Umlauf ...
Versteh ich nicht, was haben die jetzt damit zu tun?Drushba hat geschrieben:Abtreten müßten dann aber die vom Fördersystem alimentierten Funktionäre und Sesselpupser.
Das Problem ist ganz einfach die Schwemme an mittelmäßigen bis schlechten Filmen, die keiner sehen will. Fällt diese geförderte Masse weg, dann steigt die Qualität und die Zuschauerzahlen könnten sich erholen - die Grundlage für sich an der Kinokasse lohnende, privat finanzierte Filme. Zudem sind dann auch die Leinwände nicht mehr blockiert durch "verleihgeförderte Filme". Ich kenne einen Kinobetreiber, der von Produzentenn regelrecht gestalkt wird, weil zu den Förderbedingungen, die es zu erfüllen gilt, immer auch eine Kinoaufführung zählt.dienstag_01 hat geschrieben:Dann ist doch alles gut.Drushba hat geschrieben:Es reicht ja, schöne Filme zu machen, die sich über die Verwertungskette Kino, TV, DVD, VoD innerhalb von 3-5 Jahren wieder einspielen. Privates Geld ist genug im Umlauf ...Versteh ich nicht, was haben die jetzt damit zu tun?Drushba hat geschrieben:Abtreten müßten dann aber die vom Fördersystem alimentierten Funktionäre und Sesselpupser.
Ähhhh, DOCH.Drushba hat geschrieben:Die Kunst des Produzierens ist heute nicht mehr, an einer genialen Story mitzuarbeiten und diese gegen alle Widerstände zu verwirklichen,
Einer der ganz wenigen, der dies in Deutschland beherrschte, war Bernd Eichinger. Der große Rest - geh doch mal auf einen FFA-Empfang während der Berlinale - gleicht eher dem Typ eierloser, dafür filmfremder Deutschlehrer, der alles interessant findet, was niemand vom Hocker reisst, dies dafür aber mit schlauer Schaumschlägerei zu verkaufen sucht. Kaum einer dieser mir bekannten "Produzenten" kann filmisch denken, allenfalls erlernt-dramaturgisch und letzteres geht ja so oft daneben.dienstag_01 hat geschrieben:Ähhhh, DOCH.Drushba hat geschrieben:Die Kunst des Produzierens ist heute nicht mehr, an einer genialen Story mitzuarbeiten und diese gegen alle Widerstände zu verwirklichen,
IMMER.
Ich behaupte mal: Erst dann ist das wirklich möglich. Möglich Produzent zu sein, statt Fördermittelverwalter. Möglich, Filme von Dauer zu machen, die beim Publikum in Erinnerung bleiben. Das liegt den heutigen FFA-Empfangs-Sektglasschwenkern aber eher weniger. Meinen Eindrücken zufolge. Zudem knabbern die meisten dieser "Produzenten" auch eher am Hungertuch. Gibt auch einfach zuviele davon. Motten/Licht.dienstag_01 hat geschrieben:Und glaubst du ernsthaft, dass ein Produzent ohne Filmförderung kein Geld mehr verdienen will/muss?!
Naiv ist IMHO eher die Haltung, ein Produzent müsse nicht auch BWLer oder zumindest Geschäftsmann sein. Das wäre besser, als jene verhirnten Ex-Geisteswissenschaftler, die sich so gerne dem Fördersprech unterwerfen. Denn dann würde dieser "Produzent" sich selbst einschätzen können müssen und sich womöglich einen anderen Bereich suchen, der ihm besser steht. Denn zusätzlich zur kaufmännischen Grundbildung muß ein Produzent Talent haben, um filmische Geschichten zu formen. Letzteres ist heutzutage ja gerade nicht mehr wichtig, sonst wären die Kinos mit phantastischen Produktionen überfüllt.dienstag_01 hat geschrieben: Dafür wird er immer auch mehrere Projekte parallel betreiben oder an einem einzelnen mehr verdienen oder oder.
Nur wird er sich dann nicht mehr mit den Fördergremien rumschlagen, sondern mit BWL-Absolventen. DANN wird natürlich ALLES BESSER.
Sehr naiv.
Selbstverständlich ist man als Filmemacher interessensgeleitet - an der Möglichkeit, gute Filme umzusetzen. Wäre ja noch schöner, wenn nicht :)dienstag_01 hat geschrieben:Ich finde das hiesige System jetzt auch nicht optimal, aber dieser verbreitete Glaube, erst alles kaputtmachen zu müssen, damit es danach funktioniert, ist eben nur ein Glaube. Ein interessengeleiteter.
g3m1n1 hat geschrieben:Hier...
Aus Rheinfelden... gleich nebenan. Wie lustig!
Seh ich ähnlich.g3m1n1 hat geschrieben: Daran arbeite ich jetzt seit fast einem Jahr. Das ist zu einem Riesenprojekt
mutiert und egal wie viel ich da hineinstecke, die Filmförderung würde
darüber nur lachen. Horror liegt nicht jedem - besonders kein Indie Horror
im Low Budget Bereich. Aber andere Länder können`s... und nehmen
auch genug damit ein. Frankreich ist in dem Genre als lobenswertes
Beispiel zu erwähnen.
Wenn man hier mal was vor hat fühlt sich das an, als ob man in einem
Meer aus Schlamm und Treibsand steckt und sobald man eine gute Idee
hat und aufstehen will, wird man von den umgebenden Wesen wieder
hinuntergezogen. Seeehr mühsam.