vtler hat geschrieben:@Matthias: Falls es dir möglich ist, denkst du bitte noch an das Bild von deinem Rig ? :)
Bild mache ich in einer passenden Situation mit interessantem Umfeld, brauche ich ohnehin für meine neue Homepage. Die nächsten drei Einsätze sind aber eher der "tagesaktuellen Reportage" zuzuordnen, daher gehe ich da mit der Ikegami hin. Kann also noch ein paar Tage dauern.
Ja, genau das ist es. Dann braucht man dazu noch die jeweils passenden Reduzierringe für die Objektive, für die beiden Sigmas ist es der selbe, und für das Kit-Objektiv ist es ein anderer. Ich habe dann auch noch die Halterung zum Wegschwenken, die ich aber derzeit gar nicht montiert habe, weil man die beiden Sigmas auch tauschen kann, ohne das Kompendium abzunehmen, der Gummiring ist flexibel genug.
vtler hat geschrieben:Macht es einen gravierenden Unterschied in Sachen Kamera-Balance, wenn du V-mount Akkus nimmst, anstatt die BP-U mount ?
Naja, zunächst mal kann man ja an die FS7 nicht einfach einen V-Mount-Akku ranstecken. Dazu müsste man entweder dieses Dockingteil anbauen, oder eben zumindest eine V-Mount-Platte, die es von einem Zubehör-Anbieter gibt. Die Balance würde sich dadurch wohl eher verbessern, weil die Kamera durchaus ein wenig frontlastig ist. Bei den beiden Sigma-Objektiven ist das noch im akzeptablen Rahmen, aber wenn das Kit-Objektiv samt Kompendium dran ist, dann befindet sich der Handgriff zu weit hinten. Da könnte also ein wenig Kontergewicht am Heck helfen. Ich nutze das Kit-Objektiv aber extrem selten, und dann immer auf dem Stativ.
Ursprünglich hatte ich von Zacuto einen alternativen Handgriff geordert, der dort für F5/F55 und FS7 angepriesen wurde, der wäre nach vorne verschiebbar gewesen. Soweit ich weiß, als einziger am derzeitigen Markt. Allerdings stellte sich dann heraus, dass er schlichtweg nicht auf die Löcher der FS7 passt. Somit haben sie ihre Produktbeschreibung inzwischen geändert und ihn zurückgenommen.
V-Mount-Akkus würden das Ganze aber auch erheblich schwerer machen. Die Swit-Akkus halten so lange, dass ich nur zwei Stück davon habe. Und da passt sogar das Ladegerät in den Rucksack. Für mich ideal. Es ging ja auch darum, kleiner und leichter zu werden.
wolfgang hat geschrieben:Finde ich gut diese Art von Filmen. Sehr gut sogar. Eine Frage zum Zeitaufwand: was geht den für so einen Film in etwa in Summe an Zeit drauf?
Dankeschön! Ich habe mir in den vergangenen 20 Jahren diesen Stil angewöhnt, weil ich ständig in der Situation bin, bestimmte politische und technische Themen so rüberzubringen, dass sowohl Fachleute, als auch Politiker und Normalbürger es verstehen sollen, und auch positiv mitgenommen werden sollen. Daher steht Authentizität ganz oben auf der Prioritätenliste. Gefragt ist kein durchgestyltes Produkt mit Licht, Maske, Schauspielern und Kamerakran, sondern das spielt eben alles mitten im echten Leben, unter gewissen idealisierten Bedingungen, und mit echten Menschen.
Zum Zeitaufwand: Ein telefonisches Vorgespräch mit jedem der Unternehmen von etwa 20 Minuten. In diesem Fall dann noch vorab einen ersten Text als Grob-Ablauf verfassen, noch mal 20 Minuten. Der ist dafür da, dass das Ministerium sieht, was ich da in etwa machen möchte, und mir dann noch ein paar Hinweise mit auf den Weg geben kann. Der eigentliche Dreh (Anreise lassen wir jetzt mal weg) passiert dann innerhalb von vier bis sechs Stunden samt Mittagspause. Also wir haben meistens um 9 Uhr angefangen, und waren so zwischen 14 und 15 Uhr fertig. Zeit geht vor allem dann drauf, wenn man sich zwischen mehreren Gebäuden oder Geländen bewegt, oder ohnehin mehrere Drehorte hat, wie zum Beispiel Werk und Baustelle. Im Idealfall kann ich danach noch bis zum nächsten Hotel fahren, so dass ich am nächsten Morgen beim nächsten Unternehmen bin.
Hinterher dann Text anpassen und schneiden. Schnitt pro Film etwa zwei bis drei Stunden incl. Sprachaufnahme, Tonmischung, Bauchbinden, und Farben ein wenig anpassen. Da bin ich extrem schnell, weil ich ja weiß, was ich gefilmt habe, und wie ich es zusammenbauen möchte.
Danach haben wir dann noch zwei kleine Korrekturschleifen gedreht, weil ein Auftraggeber ja manchmal noch ein paar Anmerkungen zu Text und Bildern hat.
Wenn man das alles zusammenrechnet, bin ich mit einem solchen Projekt netto zwei Wochen ausgelastet, die sich in der Praxis aber auf drei bis vier Wochen verteilen. In diesem Fall gab es eine bestimmte Woche, in der ich fünf der sechs Unternehmen abgearbeitet habe und somit komplett unterwegs und für andere Dinge blockiert war. Der Rest fügte sich ins Normalgeschäft ein, wo ich in der Regel an einem Tag zwischen mehreren verschiedenen Aufträgen hin- und herspringe.
Matthias