Spacemans Sekretär hat geschrieben:Also ich suche so Irrtümer wie:
- Grading von Log nach Rec709 (was ja Unsinn ist da man dann gleich in Rec709 filmen kann)
Kein Irrtum. Rec709 für HDTV setze ich jetzt mal großzügig mit sRGB, dem typischen Computermonitor-Farbraum, gleich. Das beträfe die Ausgabe für Webvideos. Dafür zu graden heißt aber nicht, so zu drehen. Zwar ist Log nicht gleich Log, und dem Graden von 8-bit Log sind engere Grenzen gesetzt als dem von 10-bit oder Raw, aber ein unbearbeitetes rec709-Bild (gleichbedeutend mit "Video") hat halt viele Charakteristika von Video.
Spacemans Sekretär hat geschrieben:- Ausleuchtung macht den Filmlook
Definitiv kein Irrtum. Mehr als die halbe Miete.
Spacemans Sekretär hat geschrieben:- verringertet Schärfentiefe = Filmlook
Gilt nur noch eingeschränkt. Zu kleiner DoF = DSLR-Look. Der gediegenste Look wird aber durch eine konservative, nicht-technische Variable erzielt: Komposition (Kadrage, Produktionsdesign, Set Dressing, Ausleuchtung). Wenn der Hintergrund
nicht unscharf ist, sondern sinnhaft in das Bild integriert. Ähnlich wie bei der Lichtsetzung eher gutes Handwerk als technische Zutat. Setzt vor allem die Haltung des Kameramanns voraus, das Bild rigoros im Sinne einer beabsichtigten Wirkung zu manipulieren. Er muss bereits Vorder-Mittel- und Hintergrund als Ebenen sehen und Motive als Elemente darin.
Was nun das Grading betrifft, so lässt sich kein allgemeingültiges Rezept aufschreiben. Richtig ist, dass "Filmlook" (als Kennzeichnung höherwertiger Bilder) eine Stilisierung absolut bedingt. "Realistische" Bilder (neutrale Farben, ein Widerspruch in sich) werden spontan als Video
aufnahmen gedeutet, Webcam, Amateurcam, TV-Berichterstattung. Stil kann mit und ohne spezielle Wirkungsabsicht verwendet werden. Verstärkt die Stilisierung die Wirkung, dann ist es natürlich optimal. Ist es bloß ein Patina-Filter aus der Retorte, dann ist es eher eine peinliche Travestie.