rush hat geschrieben:Aber zur Linsenfrage... ich weiß nicht ob ich mit reinen Fotolinsen zum filmen dauerhaft glücklich wäre... allein schon weil Matthias sie ja nicht einmal an seiner Nikon verwenden könnte ;)
Aber auch hier gilt: Try&Error. Ausprobieren und schauen ob es einem liegt... ich finde die ultra kurzen Fokuswege der meisten modernen AF-Fotoscherben jedoch ziemlich beknackt.
Zur D 750 kann ich folgendes sagen: Ich habe immer schon mit Nikon fotografiert. Seit 1992 mit zwei F601m, wo ich dann z.B. ein 24mm, ein 50mm und ein 70-210 angeschafft habe. Das war kurz nach dem Abi und vor dem Studium. Da habe ich zwar schon an Fernsehsendungen und Filmen im Eisenbahnbereich mitgewirkt, aber auch für eine große Berliner Tageszeitung geschrieben und fotografiert.
2005 bin ich dann in die digitale Fotografie eingestiegen und habe zehn Jahre mit einer D70 fotografiert, für die ich mir nur ein 17-55 2.8 gekauft habe, nichts anderes. Die alten Nikon-Objektive standen in einer Foto-Vitrine bei meinem Vater.
Im Herbst 2014 dachte ich mir dann, dass ich mal wieder wechseln könnte, und ganz gerne Vollformat hätte. Grund: Einige meiner Auftraggeber finden es sehr effizient, wenn ich nebenbei auch ein paar Fotos mache, wenn sie mich schon für einen Film durch Deutschland oder Europa schicken. Zwar empfehle ich grundsätzlich, für schöne Fotos Berufsfotografen zu engagieren, aber manchmal wäre das einfach übertrieben. Weiter dachte ich mir: Wenn ich mir nun schon eine Vollformat-DSLR kaufe, dann soll sie auch eine vernünftige Videofunktion haben, damit ich sie mal als Zweitkamera einsetzen kann, wenn wenig Platz oder wenig Licht ist, oder ich das Bild einer DSLR benötige. So kann ich alle alten Objektive wieder nutzen und habe den Park mit einem 35mm Tilt/Shift, einem 85mm Portrait und einem 24-120 ergänzt, wobei sich letzteres standardmäßig auf der Kamera befindet.
Gerade gestern war es mal wieder soweit: Ich bekam wie so oft den Auftrag, das Statement einer relativ bekannten Person des öffentlichen Lebens aufzuzeichnen, welches in einen Fremdfilm eingeschnitten werden soll. Die andere Firma hat denen mit auf den Weg gegeben, dass sie mit einer 5D und einer Brennweite von 85 mm gedreht hat, und dass es schön wäre, wenn es so ähnlich aussehen würde. Also war für mich klar, dass ich ausnahmsweise nicht mit meiner Ikegami anrücke, sondern mit der D 750 und meiner 85mm-Festbrennweite. Das Ergebnis sieht super aus, und passt genau in den "Look" der anderen Aufnahmen des Filmes, wo das reinkommt.
Zum Glück habe ich mir vor einem Jahr ein Dämpfungskabel bauen lassen, so dass ich aus meinem SQN direkt in den Mikrofoneingang der Nikon gehen kann, der auf Stufe 1 steht. So ergibt sich bester Ton ohne Rauschen.
Von daher: Ich habe keinerlei Canon- und PL-Objektive, so dass ich ohnehin bei null anfangen muss. Und ich finde, wenn ich nun schon eine s35-Kamera kaufe, die so ein hervorragendes Bild macht, dann dürfen da auch Cine-Festbrennweiten ran.
Wenn ich die Xeen 24/50/85 nehme, dann spare ich gegenüber Zeiss CP.2 so viel Geld, dass ich dafür noch das neue 14mm nehmen kann, wenn ich echt mal unter sehr engen Verhältnissen (und vermutlich unter Weglassung des Kompendiums) drehe. Dass beim 14mm Xeen im Vergleich zu Zeiss oder Canon ein leichtes "Kissen" entsteht, finde ich jetzt nicht so gravierend, weil man selten eine gerade Stange knapp vor die Linse stellt. Ich muss nur noch darüber grübeln, wie ich die vier Objektive schnell verfügbar mache. Vielleicht lasse ich mir eine kleine Umhängetasche schneidern oder sehe in der neuen Kameratasche dafür einen Bereich vor.
Ich mache das immer so, dass ich die zu transportierenden Geräte nebeneinander hinlege und sie dann so lange zusammenstelle, bis ein vernünftiges Taschen-Layout herauskommt.
Matthias