habe ein Filmprojekt auf dem Tisch, dass mich nur zu Fuß und auf dem Motorrad zu den Motiven lässt. Dafür stelle ich mir eine Minimal-Ausrüstung zusammen.
Auf einen Fluid-2-Wege-Neiger möchte ich nicht verzichten. Gibt es bessere Lösungen als von Manfrotto (z.B. Mini Fluid Video-Neiger 700RC2)? Die Kompaktheit (möglichst kleiner Kopf, geringe Arbeitshöhe) geht vor Gewicht.
ich weiß nicht wie viel du ausgeben kannst, aber ich hab mir für ähnliche Fälle erst vor einem halben Jahr ein Benro Aero 4 zugelegt. Wirklich ein Topstativ für kleine Kameras, super leicht und kompakt und auch noch mit einer Halbschale versehen, so dass du den Kopf schnell justieren kannst.
Jeff_Costello hat geschrieben:ich weiß nicht wie viel du ausgeben kannst, aber ich hab mir für ähnliche Fälle erst vor einem halben Jahr ein Benro Aero 4 zugelegt. Wirklich ein Topstativ für kleine Kameras, super leicht und kompakt und auch noch mit einer Halbschale versehen, so dass du den Kopf schnell justieren kannst.
Es gibt ein Budget, sagen wir mal so. Je nach Nutzen bin ich bereit...
Allerdings habe ich Stative genug (u.a. 2 Carbon Gitzo, 1 Travel...), sodass ich kein Kit benötige. Der Kopf allein wäre interessant.
Vorweg: Die Entscheidung würde ich nicht zuletzt von der verwendeten Kamera (Gewicht, Schwerpunkt etc.) abhängig machen.
Neben dem Manfrotto 700RC2 wäre im Bereich leichter, kleiner Videoköpfe der Velbon PH-368 zu nennen. Beide schwenken recht weich, aber der Velbon noch etwas besser als der Manfrotto. Außerdem kann man am Velbon die Dämpfung in beiden Richtungen unabhängig von den Feststellreglern frei einstellen - was in dieser Gewichtsklasse ziemlich einmalig ist. Schwächen hat der Velbon aufgrund seiner Plastikbauweise, wenn man ihn feststellen will: Da verzieht er sichtbar. Außerdem ist das von Velbon verwendete Schmiermittel nicht so temperaturstabil und wird besonders bei Minustemperaturen zäh - ein Problem, das der Manfrotto 700RC2 prinzipbedingt nicht hat (Dämpfung ohne Fluid, nur Reibung zwischen Teflonplatten).
Beiden gemeinsam ist der Nachteil, kaum Gewichtsausgleich für schwerere Kameras zu bieten: Die Platte am Velbon ist fest, und die am Manfrotto bietet nur einen minimalen Verschiebebereich. Eine Ausgleichsfeder haben beide nicht. Wenn die Kamera leicht ist (d. h. deutlich unter 1 kg) oder wenigstens das Stativgewinde unterm Schwerpunkt hat, ist das kein Problem. Aber für kopf- und hecklastige Modelle sowie allgemein für schwerere Modelle ist es ein Nachteil.
Der 701HDV (kriegt man immer mal wieder gebraucht) ist in mancher Hinsicht ein Fortschritt, in anderer ein Rückschritt. Er ist auf jeden Fall ein Stück schwerer als die oben genannten. Er hat eine verschiebbare Platte und eine fixe Ausgleichsfeder, was für etwas schwerere Kameras ein Vorteil ist. Allerdings ist im Gegensatz zum Velbon PH-368 auch seine Dämpfung fix - und für wirklich weiche Schwenks mit längeren Brennweiten viel zu leicht. (Ich habe aber auch schon die Behauptung gelesen, die Dämpfung sei zu schwer; da hat wohl jeder Filmer andere Vorstellungen. Zudem bringt eine starke Dämpfung ohne stabiles Stativ nichts; da fährt man besser mit leichter Dämpfung und Gummiring-Trick. So oder so ist es schade, dass man die Dämpfung, anders als beim Velbon, nicht regulieren kann.)
Ein mögliches Zwischending wäre noch der Manfrotto MHXPRO-2W. Den hatte ich allerdings noch nicht selber in den Fingern und kann daher wenig dazu sagen.
Hey, Danke. Das eine ist der 500AH (Nachfolger vom 701??) - den habe ich jedoch schon und das andere scheint ein Dealer aus HKG zu sein, der nur die Schnellwechselplatte verkauft (wenn ich das richtig lese).
Frank B. hat geschrieben:Und warum nimmste nicht den 500er? Er passt doch genau zu deinem Vorhaben. Ich hab ihn auch und finde ihn richtig gut für das Geld.
Ne, ich hätte gern noch eine Nummer kleiner, kompakter. Wenn möglich...
Da bleibt dir fast nur der Velbon PH 368. Alles andere ist nur unwesentlich kompakter oder taugt recht wenig. Für weiche Schwenks mit leichter Kamera gibts auch schon recht soft laufende Kugelköpfe. Aber mit dem Tilten, also vertikalen Schwenken, wirds dann schwierig.
Frank B. hat geschrieben:Und warum nimmste nicht den 500er? Er passt doch genau zu deinem Vorhaben. Ich hab ihn auch und finde ihn richtig gut für das Geld.
500er! Frank! Den Kühlschrank schon mal gesehen?
Also lesen mußt Du aber schon noch wenn Du mitreden möchtest! ;-)
Hol Dir doch dieses Set von Benro!? Noch leichter, professioneller, preiswerter und leichter geht wohl nix! Videoneiger, Dreibein und Einbein bis 2,5Kg für 175 Euro;-))
Wir arbeiten mit S2 S4 S6 und leichten Benro-Stativen, für uns perfekt!
Ich persönlich würde mir den Velbon holen, wenn ein Stativ schon vorhanden ist und der 500er Manfrotto zu groß ist. Da hat man wahrscheinlich das beste Preisleistungsverhältnis. Die Kamera sollte dann aber wirklich nicht schwerer sein als 2,5 kg.
Ich persönlich bin kein großer Fan vom 368er Velbon. Ich hab unterschiedliche Kameras und für manche ist er einfach zu unterdimensioniert. Hab noch mehrere Köpfe von Walimex, Manfrotto und Benro. Der 500er Manfrotto ist für mich der beste Kompromiss zwischen Größe und Qualität.
Vielleicht gibts ja wirklich noch andere Köpfe, aber zu denen kann ich nichts sagen.
Ich war in Verbindung mit leichteren Kameras (z. B. Camcorder mit ca. 700 Gramm) immer sehr zufrieden mit dem Velbon PH-368. Früher habe ich ihn sogar mal mit einem Schultercamcorder genutzt, was ebenfalls kein Problem war.
Allerdings mit meinem jetzigen Sony PXW-X70 im "Urlaubsmodus" (also ohne Henkel) harmoniert er leider nicht mehr so gut: Da ist das Gesamtsystem extrem hecklastig - und ganz übel, wenn ich einen großen Akku dran habe. Selbst in Mittelstellung kann man den Schwenkhebel nie loslassen, ohne dass die Kamera kippt. Und in dem Moment, wo man die Feststellschraube etwas zu stark anzieht, kippt das Ganze leicht zur Seite.
Mit Fingerspitzengefühl, gutem Willen und Modifikation der Kameraplatte (Versetzen der Schraube um ein paar Zentimeter) ist das in den meisten Situationen in den Griff zu kriegen, aber ideal ist es nicht.
Daher mein Rat, den Kopf erst zu wählen, wenn die genaue Kamera-Kombination feststeht.
beiti, so isses. Man sollte in der Tat auch bedenken, mit welchen Setups man unterwegs ist.
Beim Manfrotto 500 AH kann man auch die Position der Baseplate in der Aufnahme um mehrere Zentimeter variieren, um z.B. den Schwerpunkt des Aufbaus auszugleichen. Beim Velbon bräuchte man dazu eine Wechselplatteneinrichtung, was ihn dann wieder verteuert und auch nicht mehr so kompakt macht.
Klar, wenn man immer nur mit leichter DSLR oder kleinem Camcorder unterwegs ist, kann mans abschätzen aber wehe, ich muss mal ein großes Teleobjektiv oder einen Audiorecorder mit anschrauben.
Der alte 701HDV hat im Vergleich zum neuen 500AH den Vorteil, dass seine Plattenaufnahme nicht ganz so lang und platzraubend ist. Mein Velbon Ultra REXi passt mit dem 701HDV drauf noch bequem in die originale Stativtasche, mit dem 500AH drauf nicht mehr. ;)
Außerdem wird der 701HDV mit einer kürzeren Kameraplatte ausgeliefert, die für kleine Camcorder und DSLRs praktischer ist als das "lange Elend", das dem 500AH beiliegt (wobei man die kurze Platte auch nachkaufen kann - passen tun beide).
Yep, Kameraobjektivkombi ist natürlich kalkuliert. Habe gerade mal d. NEX VG900 m. Sony/Zeiss 35mm f1.4 auf MVH500AH und Gitzo GT1542T gepackt. Funktioniert gut.
Aber Kopf ist und bleibt für Motorrad und zu Fuß ein Klotz. Vorteil jedoch: Er erlaubt wg. der längeren Platte ein nach Vorn- oder Hintenschieben, je nach Kamera-Objektivschwerpunkt.
beiti hat geschrieben:Der alte 701HDV hat im Vergleich zum neuen 500AH den Vorteil, dass seine Plattenaufnahme nicht ganz so lang und platzraubend ist.
Das könnte ein Vorteil sein, was das Packmaß betrifft. Ich überleg das jetzt mal. 😊
Gruß,
Osey
Zuletzt geändert von Osey am Fr 04 Mär, 2016 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
Ich würde mir auch den Manfrotto 128 bzw. 128RC-Kopf ansehen. Der ist wirklich mini, hat zwar keine Fluiddämpfung, aber eine ähnlich (und gut) funktionierende Friktionsdämpfung, dank derer man weich schwenken kann.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
Frank B. hat geschrieben:Da bleibt dir fast nur der Velbon PH 368. Alles andere ist nur unwesentlich kompakter oder taugt recht wenig. Für weiche Schwenks mit leichter Kamera gibts auch schon recht soft laufende Kugelköpfe. Aber mit dem Tilten, also vertikalen Schwenken, wirds dann schwierig.
Vom Velbon PH 368 gibt es jetzt eine neue Version. Die hat keine Libelle mehr. Man muss was ans Stativ basteln.
Der Coman Q5 könnte eine günstige Alternative sein. Wiegt aber auch schon 800 Gramm.
@Osey
Würde am Kopf keinerlei Abstriche machen. Gepfiffen auf 500 Gramm Mehrgewicht. Kopf ist Arbeitsgerät.
Ein Automechaniker, der auf einem Berg ein Auto reparieren soll, würde ja auch nicht mit einem Engländer als einzigem Werkzeug losziehen, weil der im Vergleich zum Knarrenkasten schön leicht ist.
Moin,
hab den Kopf und bin zufrieden (ist allerdings auch mein einziger vernünftiger) besonders der Gewichtsausgleich ist wirklich sehr gut. Braucht man allerdings auch, weil die Wechselplatte quadratisch und damit kaum Variation besteht was den Schwerpunkt der Kamera angeht. Eine DSLR mit Walimex Pro 35mm und Follow Focus + ND Filter (d.h. Schwerpunkt liegt sehr weit vor dem Kopf) lässt sich so gerade noch ausbalancieren. In Deinem Link sehe ich das es auch Lange Wechselplatten gibt, die aber ganz nett was kosten. Hoffe das hilft.
patrone hat geschrieben:Moin,
hab den Kopf und bin zufrieden (ist allerdings auch mein einziger vernünftiger) besonders der Gewichtsausgleich ist wirklich sehr gut. Braucht man allerdings auch, weil die Wechselplatte quadratisch und damit kaum Variation besteht was den Schwerpunkt der Kamera angeht. Eine DSLR mit Walimex Pro 35mm und Follow Focus + ND Filter (d.h. Schwerpunkt liegt sehr weit vor dem Kopf) lässt sich so gerade noch ausbalancieren. In Deinem Link sehe ich das es auch Lange Wechselplatten gibt, die aber ganz nett was kosten. Hoffe das hilft.
Patrone
Yep, hat geholfen. ;-)
Bestelle das Ding jetzt einfach, passt genau in meine geplante Zuladung-Gewichstsklasse. Und evtl. kann ich sogar meine Manfrotto-Wechselplatten da reinklemmen. Ansonsten muss halt noch so eine v. Gitzo her. Das Leben ist eben teuer. ;-)
So, kurzes Feedback für alle Interessierten zum Gitzo Fluid-Neiger: Herbe Enttäuschung!
Zwar sind Packmaß und Verarbeitung ein echter Genuss (typisch Gitzo eben) und als reiner 2-Wege-Neiger wäre das Teil 'ne Glatte 1 aber hinsichtlich Fluid-Effekt (horizontal/pan) ein Lacher. Zumindest für alle, die mal mit den preiswerteren, kleineren Köpfen von Manfrotto & Co gearbeitet haben.
Dieser gewisse, zäh-weiche Widerstand für einen wirklich sehr langsamen, gleichmäßigen Schwenk ist gar nicht einstellbar (vertikal schon eher).
Annähernd funktionieren würde ein "Workaround": Man stellt den ganz leichten Widerstand ein und dreht per Fingerspitze irgendwo direkt am Kopf, dort, wo der Hebel sehr gering ist und so das Verhältnis von benötigtem Kraftaufwand und Widerstand in diese gleichmäßige Bewegung umgesetzt werden kann.
Stellt man den Widerstand so ein, wie bei "echten" Fluid-Köpfen (ich nehme Gitzo das nicht ab, dass hier eine Fluid-Kartusche drin ist), ist der Schwenk überhaupt nicht gleichmäßig realisierbar. Fühlt sich exakt so an, wie die Köpfe mit Teflonscheibe, Gleitmittel und Friktionsschraube.
Ich überlege mir jetzt noch bis morgen, ob ich wegen der guten Verarbeitung und dem genialen Packmaß mit dem Workaround bei 174,99 EUR (Foto Erhardt) leben kann oder ob der Gitzo G2180 wieder zurück geht. Irgendwie scheint mir da die Benro S4-Alternative (Kit) da besser.
Möglicherweise habe ich auch "Montags-Modell" erwischt, ich weiß es nicht. ...gruml-grum-gruml... :-(
PS: Die längere Manfrotto-Platte passt perfekt, das Gelumpe oben drauf ist gut auszubalancieren.
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