Rudolf Max hat geschrieben:Ist das echt wahr, das Handys bei Videoaufnahmen eine variable Framerate haben...?
Das kann ich echt nicht glauben, so blöde kann ja kein Hersteller sein...
Kann man mich da aufklären, wie man auf solche dummheiten kommt...
Millionen auf der ganzen Welt schicken sich Smartphone-Clips, nicht selten in HD, per Whatsapp oder laden sie auf Facebook hoch. Dazu ist die variable Bildrate ein probates Mittel der Kompression. Passiert nichts, reichen 3 fps, fällt die Katze bei der Jagd nach dem Laserpoint Tom&Jerry-mäßig vom Tisch, werden's 30 fps. Ist auch weiter kein Problem, wenn man es so "gecrankt" abspielt.
Probleme ergeben sich dann, wenn der Clip in eine Sequenz mit fester Bildrate eingefügt werden soll (s.o.). Auch nicht wirklich ein Problem. Es gibt mittlerweile die erwähnten Apps, es gibt Mini-Gimbals (natürlich auch normale Handgriffe), externe Mikrofone und (per App plus externem Mikro) hochwertige Tonaufzeichnung, Mini-Vorsatzoptiken, sogar auf einem Nano-Objektivrevolver, wie zu Zeiten der ollen Bolex (u.a.).
Mit allem PipPaPo sind die Resultate erstaunlich gut. Größtes Problem der Handyfilme ist ihre Neigung zum Rolling Shutter.
Hier schrieb ich ja schon was dazu. Inhaltlich mag (und sollte) man bei dem
Film sicher etwas skeptisch sein (der geniale Satiriker Volker Pispers erklärt die politisch - und vor allem
moralisch - verkorkste Situation recht gut), aber ästhetisch ist er trotz großen Anteils an Smartphoneaufnahmen kaum zu beanstanden.
Ein weiteres Problem ist der starke Weitwinkel. Von den typischen Dreier-Sets sind zwei
noch stärkere Weitwinkel, eigentlich schon Fischaugen, und nur ein Vorsatz, je nach Hersteller, hat einen 1,5 - 2 x Tele-Effekt, und erst dadurch erreicht man eine "Normaloptik" (b.k.a. "50 mm").
Wie auch immer, sogar die
BBC setzt für Journalismus auf Smartphones. Nicht nur rein aus Kostengründen, sondern wegen der durch sie vermittelten ("the medium is the message") Authentizität. Die Filme sind zunächst ohne ästhetischen Reiz, dafür ist der Inhalt oft filmens- und dokumentierenswert. Es ist wie eine Rückkehr zu den Ursprüngen des Films: man richtet die Kamera auf die Sensation, nicht auf die Dekoration. Auch die (durch höhere Datenraten zumal) Kürze der Clips macht den Inhalt knackiger.
Eine reizvolle Idee fände ich auch, mal einen kompletten Film im Hochformat zu drehen (gab's auch schon Threads zu). Auf ARTE sah ich vor einiger Zeit einen politischen Animations-Kurzfilm (natürlich nicht
auf, aber anscheinend
für Smartphone gedreht):
Irgendwie geil, oder?