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Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?



Akkus, Stative, Optiken, Kabel, ... (für Licht und Ton gibt es jeweils ein eigenes Unterforum)
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Pianist
Beiträge: 8991

Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Ich spiele derzeit mit dem Gedanken, mir eine zweite Kameraausrüstung zuzulegen, welche sich deutlich von der ersten unterscheidet. Seit 2007 drehe ich mit einer Ikegami Editcam HD, an welcher sich ein Canon 15x8 befindet. Das war schon vorher bei mir im Einsatz und bringt auch im HD-Zeitalter immer noch schöne Ergebnisse. Nur den Extender kann man seither nicht mehr nutzen, der bringt es nicht.

Für die allermeisten meiner Aufträge ist diese klassische EB-Mühle mit B4-Mount und 3x 2/3-Zoll genau das Richtige. Ich bin damit extrem schnell und decke alle relevanten Brennweitenbereiche ab. Außerdem ist der Workflow der Nachbearbeitung im Avid wirklich genial, da keinerlei Import- oder Transcodierungszeiten anfallen.

Aber ich stelle immer häufiger fest, dass ich bei einigen meiner Aufträge gerne weg vom Fernsehnachrichtenlook kommen möchte, und ein etwas künstlerischeres Bild haben möchte. Die Aufnahmen meiner Nikon D 750 gefallen mir da schon ziemlich gut, aber das ist nun keine Kamera, mit der ich ganze Aufträge abarbeiten wollen würde.

Daher überlege ich, eine Blackmagic Ursa mini 4,6K anzuschaffen, sobald sie lieferbar ist. Die hatte ich zwar noch nie in der Hand, traue ihr aber zu, in etwa das zu sein, was ich suche. Ich würde dann wohl die Version mit PL-Mount nehmen und dafür drei Festbrennweiten-Objektive anschaffen. Es soll sich einerseits um eine kostengünstige Lösung handeln, andererseits möchte ich aber auch Gewicht einsparen.

Derzeit trage ich zehn Kilo (Sachtler Video 18 Plus) in der linken Hand, die Kamera mit ebenfalls zehn Kilo in der rechten Hand, hinten habe ich den Rucksack mit zehn Kilo (Akkus, Speichermedien, Glasfilter, Kopflicht usw.) drauf und oftmals hänge ich mir vorne noch das SQN samt kleiner Angel und Korbwindschutz mit MKH 8060 vor den Bauch. Einen relativ schweren Dedo-Weigert-Akkugürtel habe ich auch noch umgeschnallt, weil ich das Kopflicht ungerne aus dem Kameraakku speise. Damit bin ich dann oftmals nicht per Auto, sondern auch viel per ICE und sonstiger öffentlicher Verkehrsmittel in Deutschland unterwegs. Aus arbeitsmedizinischer Sicht ist das gerade noch so vertretbar, aber ich würde von diesen Traglasten gerne irgendwie runterkommen.

Außerdem stelle ich fest, dass ich immer häufiger in Situationen drehe, wo es verdammt dunkel ist und ich auch nicht unbedingt Einfluss darauf habe, dass es heller wird. Von der Ursa mini mit lichtstarken Festbrennweiten verspreche ich mir daher auch Vorteile bei wenig Licht.

Also: Gefragt ist ein modernerer "Look", eine deutliche Gewichtsreduktion und eine bessere Lowlight-Fähigkeit.

Nehmen wir mal an, die Ursa mini liefert mir das, was ich brauche. Dazu würde auch gehören, dass ich das in ProRes gedrehte Material fast so komfortabel in den Avid bekomme wie bisher mein DNxHD-Material aus der Ikegami Editcam. Nun stellt sich die Frage: Was für Glas soll da vorne ran? Ich möchte ungerne ein Canon PL-Zoom für 30.000 EUR kaufen, auch wenn es als einziges Objektiv den für mich relevanten Brennweitenbereich abdecken würde.

Also überlege ich, ob es drei Festbrennweiten auch tun würden. Wenn ich mal bedenke, dass mein Canon bei 8 mm beginnt und bei 120 mm endet, und wir mal grob von einem Faktor 3,5 ausgehen, dann entspräche dies einem Kleinbild-Äquivalent von 28 mm bis 420 mm. Umgerechnet auf den Super-35-Sensor (Faktor 1,5) der Ursa mini würde das wohl bedeuten, dass ich in etwa bei 18 mm beginnen müsste. Ich muss zugeben, dass ich manchmal schon gerne noch ein wenig weitwinkliger wäre. Also müsste meine erste Festbrennweite wohl noch unter 18 mm liegen.

Nun zum Tele-Bereich: Da sehe ich überhaupt keine Sonne. Wenn ich in einer großen Veranstaltungshalle ganz hinten stehe, und die Person ganz vorne am Rednerpult aufnehmen möchte, bin ich mit meiner Endbrennweite gerade noch so dazu in der Lage. Ich bräuchte dafür an der Ursa mini ein 280mm-Objektiv. Die Festbrennweiten enden aber bei 100 bzw. 135 mm.

Also lege ich hiermit hochoffiziell fest: Auf Veranstaltungsterminen in großen Hallen bleibt es bei der alten Technik, die für solche Einsätze sowieso besser passt. Somit können wir die langen Brennweiten weglassen und davon ausgehen, dass ein 85mm oder 100mm ausreichend ist. Dazwischen käme dann noch ein 35mm oder 50mm. Das 50mm wäre sicher gut für typische Interview-Situationen, weil es in etwa wie ein 75mm Kleinbild-Objektiv wirkt, da wäre man schon in etwa an einer typischen Portraitbrennweite. Andererseits gehe ich davon aus, dass ich auch ein 35mm brauchen werde, weil es in etwa wie Normalbrennweite wirkt und daher für viele Situationen das richtige Glas sein dürfte. Für Interviews aber vielleicht etwas zu kurz.

Tja, und was machen wir nun mit dem weitwinkeligsten der drei Objektive? Die Xeen gehen bei 24 mm los. Das würde einem Kleinbild-Äquivalent von 36mm entsprechen, also nicht sonderlich weitwinkelig. Die vorhin genannten 18mm würde ich nur bei Zeiss bekommen, dort gäbe es auch noch ein 15mm. Das geht allerdings erst bei Blende 2,9 los, während die drei Xeen-Objektive alle bei 1,5 losgehen.

Ich bin viel im deutschen Mittelstand unterwegs und würde mich durchaus freuen, wenn vorne Zeiss dransteht. Aber andererseits könnte es sein, dass ich bei den Xeen für deutlich weniger Geld mehr Lichtstärke bekomme - auch wenn ich dann nicht ganz so viel Weitwinkel habe.

Kann jemand ein paar eigene Erfahrungen mit den Festbrennweiten einbringen?

Als zweites Stativ würde ich wohl ein Sachtler FSB 6T mit 75/2 HD-Beinen anschaffen. Dann könnte ich links und rechts von jeweils 10 auf rund 6 Kilo reduzieren, das wäre ja schon mal was. Nur der Rucksack wird wohl nicht leichter werden. Und was den Ton angeht, habe ich natürlich keine Ahnung, wie gut der Mikrofoneingang der Kamera ist, also ob man auf das SQN verzichten kann.

Und ich würde natürlich gerne zwei kleine Lichtquellen und zwei Stative dabei haben, am besten mit V-Mount-Speisung, um Interviewsituationen ein wenig auszuleuchten. Wenn ich per Bahn unterwegs bin, habe ich bisher nur eine Arri LoCaster als Kopflicht dabei gehabt. Eine Felloni bicolor (15 Grad) nutze ich als Spitzlicht, wenn ich das Auto dabei habe, weil ich das Ding nicht in den Rucksack bekomme.

Diese zweite Ausrüstung würde ich dann aber in Taschen stecken, also das Stativ in eine Stativtasche und die Kamera in eine Kameratasche, weil ich es zunehmend nervig finde, ständig von allen möglichen Leuten gefragt zu werden, was ich denn gerade drehe oder für welchen Sender das ist... Aber die Taschen wiegen natürlich auch was. Ich möchte auch weiterhin ein Chrosziel-Kompendium dran haben, so dass es insgesamt fast schon fraglich ist, ob ich die sechs Kilo schaffe oder drüber komme. Mehr als sieben sollten es aber wirklich nicht werden.

Das war jetzt viel Holz - Und nun Feuer frei für alle guten Gedanken dazu.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



srone
Beiträge: 10474

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von srone »

hallo mathias,

das fsb 6 würde ich mir in der speed-lock variante anschaffen, da unschlagbar praktisch, nutze ich selbst.

pro-res aus der pocket ist eine freude in der post und somit dann auch aus der ursa mini.

wenn du gute mics hast, könnte die ursa mini reichen.

zum mount und den optiken, wissend das die haptik von eos-linsen nicht deine sein wird (ev. follow-focus), würde ich trotzdem darüber nachdenken, da es hier hochqualitative zooms gibt, welche imho deiner hier schon öfters geschilderten arbeitsweise näher kommen als die pure festbrennweite und die gesamtauswahl deutlich grösser ist, inklusive spezialisten wie zb 17mm tilt/shift, ein knaller, in engen "industriesituationen".

somal ganz kurz und knackig ;-)


lg

srone aka stefan
ten thousand posts later...



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Frank Glencairn »

Für Run&Gun Situationen mit der Blackmagic ist das Canon 17-80 2.8 mein Arbeitspferd, mit dem ich bequem über 80% aller Situationen abdecke. Wenn's länger sein muß, hab ich noch ein 100-300.

Und ja, 2.8 kommt, was die Lichtstärke betrifft nicht an die Xeen ran (die ich im übrigen sehr schätze), aber realistisch, bei offenblende kotzen selbst Focuspuller, als one man show, ist das nur für statische Situationen geeignet, wo du einmal scharf stellst ud sich dann nix mehr wirklich aus deinem Schärfebereich von 2 cm bewegt.

Deshalb würde ich für deine Sorte Arbveit vielleicht über die EF Version und Canon (oder kompatible) Zooms nachdenken.

Womöglich wäre auch die Ursa mit B4 Mount ne Option



Mr.Wolf
Beiträge: 509

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Mr.Wolf »

@frank: ein 17-80 2.8???? welches objektiv ist das??
und welches ist das 100-300????

hast du die XEENS selbst??? was für Erfahrungen konntest du damit sammeln?

wie unterscheiden die sich zb du den Schneider xenon FF die ich persönlich sehr tolle Optiken finde. Auch die CP2 find eich gut....
Die XEENS hatte ivh noch nie in der Hand....



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Frank Glencairn »



Mr.Wolf
Beiträge: 509

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Mr.Wolf »

wow, sehr genial der Beitrag!
die mounts sind wechselbar, richtig???t???
hattest du schon die Schneider xenon ff in der hand???



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Frank Glencairn »

Der Xeen Mouunt ist austauschbar.

Und ja, die Schneider sind wirklich sehr schöne Linsen, leider zu 3fachen Preis der Xeen, ohne die 3fache Leistung, die Unterschiede sind eindeutig da, aber im fertigen Produkt nahezu unsichtbar, vor allem wenn man in Prores aufnimmt und in H264 liefert.



Mr.Wolf
Beiträge: 509

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Mr.Wolf »

hier mag vielleicht auch etwas Glaubenssache dabei sein.
Finde die Xeens aber schon sehr an der Schmerzgrenze für den "Namen" den man dafür bezahlt, auch wenn die Linsen super sind.
Die Schneider sind zwar teurer, aber man bezahlt den Namen eben mit. Ich denke, das auch ein Invest in FullFrame Linsen ein Invest auf sehr lange Zeit sein wird...

Aber du hast vollkommen recht, das muss gut überlegt sein, wenn der Unterschied am Ende nicht wirklich erkennbar ist.

Was ist denn deiner Meinung nach der Vorteil der Schneider Xenon im Verglich zu den Xeens oder umgekehrt?

Wird die Serie der XEENS noch erweitert????



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von mash_gh4 »

für richtig leichte vernünftige linsen ist leider weder PL noch EF wirklich optimal. der s35mm bildkreis wäre gar nicht das problem, der lässt sich auch mit mit fast allen veydras abdecken, aber das auflagenmaß dieser traditionellen halterungen ist leider wirklich inkompatibel zu moderneren systemen.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Was spricht denn jeweils für und gegen einen PL- oder einen EF-Mount?

Es gäbe ja auch noch die Tokina-Zooms, einmal 16 bis 28 mm und einmal 50 bis 135 mm. Das würde mir in der Praxis durchaus entgegenkommen. Da geht es allerdings erst bei Blende 3 los.

Die Variante, an die Ursa mini einen B4-Mount zu bauen, und das vorhandene Objektiv auch an dieser Kamera zu nutzen, fällt wohl aus. Denn dann habe ich ja wieder so ein Riesenobjektiv vorne dran, welches ich außerdem ständig zwischen beiden Kameras hin- und herbauen müsste, jeweils mit Neueinstellung des Auflagemaßes. Neee, also das wohl eher nicht...

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



g3m1n1
Beiträge: 752

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von g3m1n1 »

Rokinon, sigma, Tokina... sind auch gut



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Ich merke schon, wir müssen hier zu viel Kaffeesatzleserei betreiben, weil die Kamera einfach noch nicht verfügbar ist und niemand Erfahrungen damit hat. Wir können diesen Thread ja mal am Köcheln halten, und irgendwann im Januar oder Februar werden ja wohl die ersten Exemplare ausgeliefert. Der Händler meines Vertrauens hat schon zehn Vorbestellungen, das wird mir die Gelegenheit geben, eine davon mal in die Hand zu bekommen.

Jedenfalls mache ich das nur, wenn ich davon überzeugt bin, dass das für einige meiner Aufträge eine vernünftige Lösung ist.

Hat denn jemand Erfahrungen mit den Tokina-Zooms 16 bis 28 und 50 bis 135?

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Borke
Beiträge: 622

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Borke »

Ich bin ein absoluter Fan der Xenons:
Vielleicht ist es aber auch nur das Motiv?



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Tja, aber ich bin mir nach wie vor nicht so ganz sicher, ob Festbrennweiten für mich das Richtige sind. Auch bei den Aufträgen, wo ich die Ursa mini (oder was Vergleichbares) für geeignet halte, habe ich trotzdem keine endlose Zeit, um ständig Objektive zu wechseln.

Machen wir mal ein typisches Beispiel: Für einen überleitenden Satz brauche ich eine Dreier- oder Zweiergruppe von Menschen, die mit einander reden. Zum Beispiel Meister und Lehrling oder dergleichen. Für den Schnittrhythmus ist es wichtig, dass ich das dreifach zerlege, um drei mal drei gleich neun Sekunden zu haben. Ich nehme also erst mal alle zwei oder drei als Gruppe auf, das mache ich sicher mit einem eher kurzbrennweitigen Objektiv. Nun möchte ich einzelne Leute nah aufnehmen, wie sie einander etwas erzählen. Wenn ich keine Möglichkeit habe, mal eben meine Brennweite etwas zu verlängern, müsste ich den Leuten sehr nahe auf die Pelle rücken, was ich jedoch vermeiden möchte.

Beim 16-28 wäre es ganz einfach: Totale mit 16 mm oder etwas mehr, und dann auf 28 mm gehen und die Einzelaufnahmen der Leute machen.

Das jetzt nur mal als Beispiel für eine ganz typische Situation.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



rush
Beiträge: 14793

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von rush »

sigma 18-35 1.8 für untenrum und für darüber das 50-150er 2.8... beides zwar apsc crop scherben aber habe sie trotz vollformat d750 behalten für den möglichen einsatz an s35 mühlen vom schlage einer f3, ursa oder wie auch immer.
Sind für mich beides sehr brauchbare Zooms für den schnellen Einsatz bei relativ guter Lichtstärke und überschaubaren Gewicht respektive Bugdet. Gebraucht bekommt man beide quasi für weniger als eine cine festbrennweite.

Wer im Team oder primär Fiktion dreht soll ruhig und gerne wechseln, mir ist das nichts.

Alternativ könnte ich mir auch ein 24-105er vorstellen... allerdings untenrum bereits etwas lang und eben "nur" eine f4...
keep ya head up



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von mash_gh4 »

Pianist hat geschrieben:Tja, aber ich bin mir nach wie vor nicht so ganz sicher, ob Festbrennweiten für mich das Richtige sind. Auch bei den Aufträgen, wo ich die Ursa mini (oder was Vergleichbares) für geeignet halte, habe ich trotzdem keine endlose Zeit, um ständig Objektive zu wechseln.
ich würde mir manchmal auch so etwas wie einen objektivrevolver für festbrennweiten an modernen kameras wünschen! :)


http://www.exaklaus.de/rotor.html

wenn's schnell gehen muss, arbeite ich natürlich auch mit zoom objektiven -- ärgere mich dann aber immer wieder darüber, wie schlecht und ungleichmäßig sich die resultate im vergleich zu den festbrennweiten ausnehmen. wobei ich gewissermaßen auch selber schuld dran bin, weil ich zooms ganz generell eine derartige verachtung entgegenbringe, dass ich nie wirklich bereit war, das nötige kleingeld aufzubringen, hier wirklich akzeptable qualität zu bekommen. die ganzen erschwinglichen kit- / amateur-photo-zooms kann man aber natürlich einfach nicht mit dem vergleichen, was tatsächlich als adäquates gegenstück zu cine primes zu verstehen ist.



Kameradurchguckerin
Beiträge: 30

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Kameradurchguckerin »

ich drehe mit Cine35 Kamerazeugs und hier ist meine Einschätzung :

- die Ursa hat keine Graufilter, was aus meiner Sicht ein KO ist, hab auch gehofft, mit der mal was zu drehen, hab mal mit der BM Produktion in 4k was gemacht, das war irre, musste Kompendium mit 2 Filterbühnen mit rumschleppen, wegen Graufilter und evf. noch einen Verlauf,
- bin von Festbrennweiten weg, zu aufwendig im täglichen Betrieb, wenn Du also nicht das hölleschwere Canon PL rumschleppen willst, dann dreh stattdessen mit Zeiss CompactZooms oder Angieneux, relativ leicht und gute optische Qualität
- aus meiner Sicht momentan die preislich beste Kamera ist die FS7, auch die Anstalten gehen darauf, oder die Arri, die macht tolle Bilder,



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Naja, die Arri Amira würde ich nehmen, wenn mir heute meine Ikegami aus dem Hubschrauber fallen würde und in Neuss keine mehr im Regal steht. Aber das Ding ist mit allem Drum und Dran genau so schwer wie meine jetzige. Also keine leichte Zweitlösung, sondern eine schwere Erstlösung.

Aber dafür käme derzeit tatsächlich nur die Amira in Frage.

An die Ursa mini würde ich auf jeden Fall ein Kompendium machen und einen ND 0.9 in meinen Rucksack packen. Eingebaute Filter haben die Canon C300 und C500, aber ich glaube, dass die nur Dateien schreiben, die mir massive Probleme im Avid machen würden. Außerdem müsste man da wieder alles mögliche Geraffel anbauen, um sowas mal auf die Schulter zu nehmen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Ich möchte jetzt noch mal auf meine alte Frage zurückkommen. Nach den positiven Erkenntnissen der Slashcam-Redaktion und von Frank Glencairn wird es bei mir wohl eine Ursa mini 4,6 werden, sobald sie verfügbar ist. Den Toneingang steuere ich sicher weiterhin mit meinem SQN an, das klingt einfach besser, selbst wenn meine persönliche Bewertung des Rauschverhaltens des Mikrofoneingangs noch aussteht.

Jetzt frage ich mich nach wie vor, welche Objektive ich nehmen soll. Mir erscheint es nach wie vor nicht sonderlich konsequent, vor so eine gute Kamera dann billige Fotolinsen zu setzen. Also werden es wohl drei Festbrennweiten von Xeen, Zeiss oder Schneider.

Bei den Xeen gefällt mir die Anfangsblende von 1,5 und das einheitliche Baumaß. Allerdings bin ich dann auf 24, 50 und 85 mm festgelegt. Das entspräche einem Kleinbild-Äquivalent von 36, 75 und 127mm. Bei Zeiss würde ich auch eine CP.2-Linse mit 21mm (entspräche KB-Bildwinkel 31,5 mm) bekommen, was mir sicher im Alltag sehr entgegenkäme. Das entspräche ja in etwa meiner derzeitigen Anfangsbrennweite von 8mm bei 2/3-Zoll. Außerdem würde ich das 50mm nehmen.

Und dann hatte hier doch irgendwo mal jemand ein vernünftiges kostengünstiges 135mm erwähnt, welches ich im Einzelfall für kurze Aufnahmen mal draufsetzen könnte, auch wenn das Kompendium dann mal kurz wegbleiben muss. Welches war das doch gleich? Das muss ja dann nicht unbedingt ein CP.2 sein.

Bei Schneider ist zu lesen, dass es eine 18mm-Linse gibt. Die ist aber nirgendwo erhältlich. Das wirkt wie Vollformat 27 mm, also durchaus überlegenswert. Noch kürzer muss es aber wirklich nicht sein, also 14mm wäre zu heftig. Weiß jemand, warum diese Linse bei Schneider auftaucht, aber in keinem Shop?

Das 50mm liegt bei Zeiss und bei Schneider gleichauf. Gibt es optische und mechanische Gründe, die für oder gegen Xeen, Zeiss und Schneider sprechen? Ich kann mir vorstellen, dass es bei meiner Art von Kundschaft durchaus einen guten Eindruck macht, wenn da vorne Zeiss oder Schneider draufsteht. Ich bewege mich eben mitten in der deutschen Wirtschaftspolitik.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Darth Schneider
Beiträge: 24141

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Darth Schneider »

Warum soviel darüber nachdenken und schreiben ? Die Kamera ist ja noch gar nicht verfügbar. Lieber warten auf die Tests, alles Andere ist nur Glauben.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Naja, das Glas davor ist ziemlich unabhängig von der Kamera... :-)

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Frank Glencairn »

Bei einer Investition in dieser Größenordnung, würde ich die beim Verleih erstmal durchprobieren, graden, und in dein typisches Delivery Format ausspielen. Nur dann wirst du die Unterschiede unter realworld Bedingungen sehen.

Mechanisch sind die alle gut.

Daß deine Kunden das überhaupt schnallen, wage ich zu bezweifeln. Selbst die, die schon mal von Zeiss gehört haben, sind für gewöhnlich von einer großen Mattebox mehr beindruckt.

Da kannste warscheinlich auch nen Zeiss Aufkleber auf ne Samyang machen ;-)



klusterdegenerierung
Beiträge: 28129

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Frank Glencairn hat geschrieben:Da kannste warscheinlich auch nen Zeiss Aufkleber auf ne Samyang machen ;-)
:-) geile Idede, wo komme ich die denn? :-))



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Frank Glencairn hat geschrieben:Bei einer Investition in dieser Größenordnung, würde ich die beim Verleih erstmal durchprobieren, graden, und in dein typisches Delivery Format ausspielen. Nur dann wirst du die Unterschiede unter realworld Bedingungen sehen.
Ich rechne da nicht ernsthaft mit sichtbaren Unterschieden.

Mir geht es eher um die politische Aussage. Wenn die Kundschaft weiß, dass ich Objektive von Zeiss aus Wetzlar oder von Schneider aus Bad Kreuznach verwende, dann leuchten bei denen die Augen, obwohl die keine Ahnung davon haben. Die rechnen das gleich in Arbeitsplätze und Steueraufkommen um.

Weiß jemand, ob die CP.2-Objektive direkt bei Zeiss in Oberkochen oder bei Cosina in Japan hergestellt werden? Und stammen die Schneider-Objektive direkt aus Bad Kreuznach?

Und dann sind eben auch noch die Brennweiten zu beachten. Ich könnte mir denken, dass mir die 21mm, die ich bei Zeiss bekomme, bessere Dienste leisten als die 24mm von Xeen. Ich meine, wenn man die Wirkung mal mit 31,5 und 36mm bezogen auf Vollformat vergleicht, ist das schon ein ziemlicher Unterschied. Ich sehe mich da schon in Situationen, wo kein Platz ist, noch mehr zurückzutreten, um das ganze Motiv raufzubekommen...

Andererseits ist die höhere Lichtstärke der Xeen im Bahntunnel oder auf einer Nachtbaustelle sicher mal hilfreich.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Frank Glencairn »

LOL - das hab ich noch nie gehört, daß jemand sein Equipment nach politischen Gründen aussucht.

Ich glaub zwar nicht, daß die tatsächlich denken, daß es Arbeitsplätze schafft, wenn du einen Satz Objektive kaufst, genauso wenig was die Steuern betrifft, weil du die Teile ja absetzen kannst - aber was weiß ich schon.

:-)



klusterdegenerierung
Beiträge: 28129

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Oh man, sowas habe ich auch noch nie gehört.
Wenn Du unbedingt Dein Geld loswerden willst, können wir Dir auch unsere Kontonummern geben, wir schaffen auch Arbeitsplätze damit, wenn wir uns davon was schönes kaufen! :-))



andre_m
Beiträge: 32

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von andre_m »

Pianist hat geschrieben: Weiß jemand, ob die CP.2-Objektive direkt bei Zeiss in Oberkochen oder bei Cosina in Japan hergestellt werden? Und stammen die Schneider-Objektive direkt aus Bad Kreuznach?
Ich habe gelesen, dass bei den CP.2 Objektiven das Glass in Japan gefertigt wird, das Gehäuse und die Mechanik in Oberkochen hergestellt wird und die Montage dann auch in Oberkochen durchgeführt wird.



Pianist
Beiträge: 8991

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Pianist »

Siehste, das ist ja mal eine fundierte Aussage. Wobei ich mich frage, warum das in dieser Form wirtschaftlich sein soll...

Und noch was zu den Brennweiten? Derzeit beginne ich bei 8 mm an der 3x2/3-Zoll-Kamera. Das muss man mal 3,9 nehmen, also KB-Äquivalent 31,2 mm. Und ich ende bei 120 mm, also KB-Äquivalent 468 mm. Den 2x-Extender lassen wir mal unberücksichtigt, den setze ich seit 2008 nicht mehr ein, weil er im HD-Zeitalter für totale rosa Grütze sorgt.

So weit in den Telebereich komme ich nicht mehr, aber das muss ja auch nicht sein. Ich meine aber, dass ich eher mal ein 135er als ein 85er einsetze, und dass ein 21er mir mehr bringt als ein 24er, weil ich damit eher im gewohnten Bereich bin und weiß, dass mir das bisher fast immer gereicht hat.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Jott
Beiträge: 22202

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Wurde zwar schon alles durchgekaut, aber nach allem, was da zu lesen ist, wärst du ein perfekter Kandidat für die Sony FS5 plus zwei native Sony E-Mount-Zooms: 10-18 und 18-105. Blende 4 ist okay, offener kannst du sowieso nicht sinnvoll die Schärfe halten. Auf beiden steht sogar Zeiss drauf. Und nie wieder 30 Kilo schleppen. Klammer zu, zurück zu Ursa plus PL-Festbrennweiten.



DV_Chris
Beiträge: 3213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von DV_Chris »

@Pianist

Zum XF-AVC Codec der Canon C300Mk2:

Damit hat der aktuelle Media Composer keine Probleme.



DV_Chris
Beiträge: 3213

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von DV_Chris »

Jott hat geschrieben:Wurde zwar schon alles durchgekaut, aber nach allem, was da zu lesen ist, wärst du ein perfekter Kandidat für die Sony FS5 plus zwei native Sony E-Mount-Zooms: 10-18 und 18-105. Blende 4 ist okay, offener kannst du sowieso nicht sinnvoll die Schärfe halten. Auf beiden steht sogar Zeiss drauf. Und nie wieder 30 Kilo schleppen. Klammer zu, zurück zu Ursa plus PL-Festbrennweiten.
Ja, wenn die FS5 einen Bruchteil kosten würde. 4K ist ja nicht mal ein nettes addon bei dem Codec. Im low light ist die FS5 der C100Mk2 unterlegen. Und Sony E-Mount Objektive machen keine Freude. Wohl das meistgekaufte Zubehör bei FS5/FS7 ist ein Speedboster auf EF.



Jott
Beiträge: 22202

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Ergänzung: noch das Sony E-Mount 35/1.8 dazu für deine Tunneldrehs und besonders hübsche Interviews.

Bei Interesse Urteil selber bilden durch Anfassen. Gilt für alles.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28129

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Jott hat geschrieben: Sony E-Mount-Zooms: 10-18 und 18-105. Auf beiden steht sogar Zeiss drauf.
Kannst Du uns mal Bilder davon posten, wo da Zeiss drauf stehen soll!



Jott
Beiträge: 22202

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von Jott »

Sollte ich mich irren? Dann geht's natürlich nicht für den Pianisten.



PowerMac
Beiträge: 7494

Re: Ursa mini mit Zeiss, Schneider oder Xeen?

Beitrag von PowerMac »

Was soll eigentlich immer die Umrechnung auf kb-äquivalent?



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