StanleyK2 hat geschrieben: Na ja, von einem Consumer Camcorder mit ca. 1/6" Sensor darf man keine Wunder erwarten. Grösserer Sensor oder auch mit 3-Chip Sensor ist schon spürbar anders.
So ist es. Früher haben Kameras mit so kleinen Sensoren stark gerauscht; heute bauen die Hersteller eine "Entrauschung" ein - mit der Folge, dass bei knapper Beleuchtung nur noch Matsch rauskommt.
Der einzige technische Vorteil, den diese winzigen Sensoren haben: Man kriegt dafür relativ billig ein Zoom mit enormer Tele-Wirkung (in diesem Fall 30-fach optisch). Aber da großes Tele so ziemlich das Letzte ist, was für derartige Erklär-Videos gebraucht wird, würde ich auch unbedingt zu einem Modell mit größerem Sensor raten.
Allerdings ist die Wahl in Anbetracht des Budgets nicht ganz einfach. Viele Systemkameras mit großem Sensor (auch solche, die häufig gelobt werden), bringen keine ganz artefaktfreien Aufnahmen hervor - und wenn wir schon über Detailschärfe diskutieren, sollten wir andere Unsauberkeiten nicht verschweigen. Am ehesten könnte man sich innerhalb des 800-Euro-Budgets noch eine Panasonic G70 (samt Kit-Objektiv) vorstellen; die liefert zumindest im 4k-Modus tadellose Aufnahmen.
Wenn man schöne 50p/60p ohne Artefakte will, müsste man die Systemkameras meiden und stattdessen in der 1"-Klasse schauen. Eine Sony RX10 (Modell 1) käme dann in Frage. Nachteil bei der RX10: Ihr Display lässt sich nicht nach vorn schwenken, d. h. für Selbstaufnahmen wäre evtl. noch ein zusätzlicher Monitor nötig. Die Alternative mit Schwenkdisplay wäre der Camcorder Sony CX900 - doch damit sprengen wir bereits wieder das Budget.
Oder man geht eben doch wieder zu den klassischen Camcordern mit kleineren Sensoren; zwischen optimalen 1" und fragwürdigen 1/6" ist ja noch Luft. Die besseren Modelle dieser Klasse liegen zwischen 1/3" (was immerhin schon die vierfache Fläche von 1/6" hat) bis 1/2,3".
Die Ratschläge bezüglich zusätzlicher Beleuchtung gelten natürlich trotzdem. Denn selbst wenn die Kamera technisch so gut ist, dass sie auch bei knappem Licht noch detailscharfe Aufnahmen erlaubt, ist das Licht deswegen noch lange nicht "schön".
Und wenn wir schon beim notwendigen Zubehör sind: Für die Tonaufnahme solltest Du Dir auch noch was überlegen (z. B. Lavaliermikrofon).