Starshine Pictures hat geschrieben: Leider konzentriert sich in diesem Forum das Filme machen aufs Pixelpeeping. Ich hätte gern mehr Raum in dem über die wirklich wichtigen Dinge gesprochen wird. Daher dieser Thread. Schade dass auch hier wieder zum Grossteil am Thema vorbei geschwafelt und gedisst wird. Ich wollte ja eigentlich keinen ausschliesslichen Kritik-Thread zu meinem Tutorial eröffnen sondern mal das Thema Storytelling, also WIE erzähle ich eine Geschichte, zur Diskussion stellen.
Das erste Mal konnte ich mich noch beherrschen und dann ist dieser unsägliche Thread recht schnell in den Forentiefen verschwunden (wo er hätte bleiben sollen).
Jetzt taucht er wie eine stinkende Wasserleiche wieder auf und erneut muss man sich die Augen reiben und Begriffe lesen wie: "Tutorial", "wirklich wichtige Dinge" und das Highlight: "Storytelling"!
Eure Mitforisten sind nette höfliche Leute, die eure bisherigen Arbeiten relativ schätzen. Die bittere Wahrheit ist jedoch: Nehmt bitte einfach zur Kenntnis, dass euer Tutorial ein Ausbund an Selbstüberschätzung und überbordendem Ego darstellt, das euch weder zu- noch gut zu Gesicht steht!
Einem Stanley Kubrick oder Steven Spielberg gesteht man gerne ein 80-minütiges Tutorial zu, da bleibt man auch mit Sicherheit dran und liest jedes Wort von den Lippen der Meister ab. Denn die haben etwas zu sagen und jedes Wort ist von profunder Sachkenntnis und Erfahrung geprägt.
Von dir erfahren wir jetzt, dass ihr euch mehrere tausend Schweizer Franken zahlen lasst, um dem Brautpaar eine Dienstleistung anzubieten, bei der ihr jedoch schon beim Dreh auf weitere Kunden (Hotel, Florist, Autoverleih, whatever) schielt und diese entsprechend in Szene setzt, egal ob es nun zum Film passt, oder nicht. Dadurch wären dann auch die langweiligen und überflüssigen Zwischenschnitte in eurem Beispielclip hinreichend erklärt. OK, darüber mag man diskutieren, nur hört doch bitte endlich auf, eine simple, chronologische Montage der Ereignisse uns als Storytelling zu verkaufen! Ihr dreht da keinen Blockbuster, sondern eine private Familienfeier! Und weil euch das offenbar nicht genügt, weil ihr offenbar mit aller Gewalt mehr sein wollt, als bessere Hobby-Hochzeitsfilmer, müsst ihr jetzt einen Hollywood-Popanz aufblasen, mit Monster-Tutorial, Storytelling, Grading, etc. blabla...
Storytelling könnt ihr es nennen, wenn ihr mehr als eine simple Familienfeier zeigt, wie z.B. hier:
https://vimeo.com/3323020
Ein kurzer schlichter Slomo-Clip, in b/w, ohne großartiges Grading-blabla der zwischen den Zeilen so viel mehr zu erzählen, Aussagekraft und Prägnanz hat, als alle eure Schweizer Hochglanz-Clips zusammen. Auf einen Blick erfährt man so viel über das Umfeld dieses Paares und das nur, weil der Filmemacher 100% weiss, was er tut. ER sollte ein Tutorial machen...