Bei der 5d MK3 gibt es für Video keinen RAW, nur für die Fotos. Als Farbenblinder kannst Du nur den Weißabgleich korrekt einstellen und ev. noch ein Canon Picture Style je nach Situation (z. B. Landschaft bei Landschaften mit blauen Himmel und grünen Bäumen oder Schwarzweiß wenn Du die Bilder in Schwarzweiss bevorzugst) wählen.Slice hat geschrieben:Ich bin farbenblind und habe extreme Mühe mit dem colorgrading was heisst dass ich mich dem Gebiet von RAW bewusst fern gehalten habe. Ich filmte bis jetzt mit der 5d MK3 mehrheitlich. Die Nachbearbeitung fiel daher einfach da ich nicht mit RAW gearbeitet habe.
Ich bin ja immernoch Anfänger aber irgendwie denke ich dass ich um das Thema RAW und Color Grading keinen Bogen machen kann in Zukunft.
Habt ihr mir irgendwelche Tips oder Hinweise die mir helfen könnten ?
Du könntest aus der Not eine Tugend machen und z. B. Schwarzweisfilme erstellen. Das ist gar nicht so leicht.Slice hat geschrieben: Aber was soll ich machen wenn ich jetzt zum Beispiel einen Cinematik Look erzielen möchte ?
Wow, das ist hart :/ ein guter Freund von mir ist eben so farbenblind, der schneidet nur noch, macht aber keine Farben.Also das untere Bild ist für mich einfach heller. Ansonsten identisch von den Farben her... :(
Die Bilder stammen vonSlice hat geschrieben:Also das untere Bild ist für mich einfach heller. Ansonsten identisch von den Farben her... :(
Na das nenn ich mal Motivation ! Top ! danke :)schaukelpirat hat geschrieben:Naja, so schnell würde ich die Flinte nicht ins Korn werfen. Ich will dich darin bestärken, Wege zu suchen und habe auch ein gutes Beispiel für Dich:
Ich habe einen lieben Freund, der trotz einer wesentlich stärkeren Beeinträchtigung (mit 18 Jahren völlig erblindet) trotzdem alles macht, was er sich vornimmt: sei es Klettern, Schifahren, Scharfschießen oder auch Handgranatenwerfen ;-)
Hauptberuflich war er lange Zeit Polizeijurist und hat als Journal-Beamter auch über Jahre hinweg exzellente Tatort-Arbeit gemacht. Alle hatten gesagt: "Unmöglich! Was soll das? Ein Behinderter, der die Spuren nicht sieht?" Tatsächlich war er einer der Besten, weil er sich nicht auf den Augenschein verließ, sondern sich die Tatorte immer penibel beschreiben ließ. Auch als Einsatzleiter bei Großeinsätzen und als Rettungsoffizier stand/steht er seinen Mann. (Sogar sein Studium hatte er als Blinder in der Mindestzeit geschafft!)
Warum erzähle ich dir das? Ich glaube, es ist alles eine Frage des Wollens und der Hilfsmittel, die man organisieren kann. Wenn einen der Augenschein trügt, dann braucht man andere, verlässliche Hilfsmittel - im Videobereich etwa einen guten Waveformmonitor/Vectorskop. Mit Hilfe der RGB-Parade kannst du einerseits schon einmal präzise Farbkorrekturen vornehmen (nicht dasselbe wie Color Grading), andererseits dir in viel Kleinarbeit auch Profile herausarbeiten, die einem bestimmten Bildeindruck entsprechen.
Besorge dir Literatur dazu, etwa das englische Standardwerk "Color Correction for Video" und lies dich erst einmal ein. Vielleicht kannst du dir zum Testen auch irgendwo einen guten Waveformer ausleihen und dazu einen Bekannten einladen, der dir hilft, anhand von Videos verschiedene Bildprofile herauszuarbeiten.
Mein völlig blinder Freund hat eine wesentliche Eigenschaft: er scheut keine blauen Flecken. Er holt sich auch immer wieder welche. Aber auf der anderen Seite lebt er von seinen vielen Erfolgserlebnissen - etwa, dass er seinen beiden Töchtern ganz alleine eine große Schaukel gebaut hat.
Mit einer solchen Hartnäckigkeit wirst bestimmt auch du an dein Ziel gelangen! Davon bin ich überzeugt!