Könntest du diesen Punkt etwas ausführlicher begründen?merlinmage hat geschrieben:Vor Allem mit dem Punkt Avi haste dich halt schon total ins Aus geschossen.
Könntest du diesen Punkt etwas ausführlicher begründen?merlinmage hat geschrieben:Vor Allem mit dem Punkt Avi haste dich halt schon total ins Aus geschossen.
Nebenberuflich arbeite ich für ein Kulturzentrum, das auch ein Programmkino betreibt (und kürzlich von einer Filmzeitschrift als "bestes Kino der Niederlande" ausgezeichnet wurde). DCP ist - nicht nur für uns - ein finanzieller und technischer Alptraum, den wir uns nicht leisten können; im Endeffekt der Hebel, mit dem kleine Kinos ausgeschaltet werden. Dafür gibt es keine technischen Gründe. Das Bereitstellen von Videosignalen mit grossen Farbräumen und Bittiefen sowie JPEG2000-Kompression wären mit heutiger Computer- und Videohardware für wenig Geld machbar. EDIT: Auch Contentmafia-Kompatibilität ist dank heutiger digitaler Fingerprint-Technologie (wie sie z.B. auch im mittlerweile DRM-freien iTunes verwendet wird) kein Hinderungsgrund mehr.merlinmage hat geschrieben:Dafür, dass alles nur Rezeptlösungen sind kann ich damit gut fahren, denn DCPs sind nunmal ein Standard mit gewissen Spezis und wenn man sich an diese hält, gibt es keine Probleme.
Ja, schön, wenn man im sozialistischen NRW wohnt. Die Welt ist aber grösser.merlinmage hat geschrieben:Hier in Köln wurden sämtliche Arthouseklitschen mit NRW Förderung auf DCP Projektoren umgerüstet.
Das Problem ist gar nicht deine Unwissenheit, sondern die Art wie du damit umgehst. Wenn du auf Franks Vorschlag etwas geantwortet hättest wie "Ich liefere DCPs weil sie angefragt werden. Was genau die Vorteile sind, weiß ich nicht, aber bei so einem weit verbreiteten Standard wird es schon welche geben. Vielleicht kann jemand anders was dazu sagen?"merlinmage hat geschrieben:Dafür, dass alles nur Rezeptlösungen sind kann ich damit gut fahren, denn DCPs sind nunmal ein Standard mit gewissen Spezis und wenn man sich an diese hält, gibt es keine Probleme. Aber ihr wollt ja immer alles besser und anders haben, wisst ja sowieso alles besser und seit auch die Besten etc pp. Dann noch Leute wie iasi kaputthauen, weil sie Raw gut finden und sonst auch generell auf alles draufhauen was nicht ins eigene Weltbild passt. Bitte weiter so!
Aha, geh mal ins Filmhaus mit deinem DCP und frag, ob sie damit was anfangen können.merlinmage hat geschrieben:Hier in Köln wurden sämtliche Arthouseklitschen mit NRW Förderung auf DCP Projektoren umgerüstet.
Ja und auch hier ist der "Umstellungspreis" enorm hoch.Die Welt ist aber grösser.
Das macht es aber nicht besser, schon gar nicht gut.Es ist momentan aber Standard
Jepp, das ist das Problem - verschlüsselte Dateien, für die proprietäre DCP-Abspielhardware nötig ist, und die ist wiederum nicht aus dem Kinobetrieb refinanzierbar.kundesbanzler hat geschrieben: Und @cantsin: Ich verstehe dein Problem nicht ganz. DCP ist nichts anderes als die Bereitstellung von Videosignalen in jpg2000-Kompression. Wenn du das nicht direkt abspielen kannst, reichen 3 Batch-Zeilen um jedes Festivalprogramm (einzelne Filme sowieso) innerhalb einer Nacht in das Format zu überführen, was du brauchst. Eben auch aufgrund der guten Naming-Convention von DCP. Es sei denn sie sind verschlüsselt, aber das ist dann wieder ein ganz eigene Diskussion.
Ich hab das Gefühl, dass du technische Limitierungen bzw. deren Nichtvorhandensein mit bewussten Designentscheidungen verwechselst.cantsin hat geschrieben:Und das alles in einem Zeitalter, in dem eigentlich jeder 1000-Euro-Gamer-PC 4K JPEG2000 plus XML-Metadaten problemlos abspielen kann, und mit einer nochmals 1000 Euro teuren Profigrafikkarte auch mit hohen Bittiefen.
Hmm, wenn ich als technischer Entwickler ein neues Mediensystem entwickele, kann ich nicht ins Blaue hinein eine Spezifikation entwickeln, sondern muss mich auch an ökonomischen Kriterien orientieren. Dabei muss man die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems im Auge behalten. Im Bereich der Consumerhardware z.B. hat ein Codec wie h265 erst jetzt Sinn, da Consumergeräte ihn auch ohne Preisexplosion und überhitzende Hochleistungschips decodieren können.kundesbanzler hat geschrieben: Ich hab das Gefühl, dass du technische Limitierungen bzw. deren Nichtvorhandensein mit bewussten Designentscheidungen verwechselst.
Darüber könnte man sich aus pragmatischen Gründen durchaus unterhalten, wenn es einfach eine offene Spezifikation für die Verschlüsselungstechnologie gäbe, die auch auf kostengünstige Implementationen von Drittanbietern hin konzipiert wäre.Nichtsdestotrotz hat das nichts mit der DCP-Spezifkation zu tun, denn jede andere hardwaregestützte Verschlüsselung wäre ja genausowenig in deinem Sinne.
Für uns ist das zu stressig, weil wir ein Programmkino haben, in dem Filme n nicht wiederholt laufen. (Gut vergleichbar z.B. mit dem Werkstattkino in München.) Für eine einmalige Vorstellung macht uns niemand ein unverschlüsseltes DCP.Ich weiß ja nicht, was bei euch im Programmkino für Filme laufen, aber viele kleine Verleiher, deren Spielstätten an ein bis zwei Händen abzuzählen sind, wären ja schön blöd, sich Kinos zu verweigern, nur weil sie ihre DCPs (die eh keiner kopieren will) unbedingt verschlüsseln wollen.
Und hier widerspreche ich. Was du meinst ist kein Fehldesign von DCP, sondern Fehlentscheidung des Verleihers, der das DCP liefert.cantsin hat geschrieben:Alles, was ich sage, ist, dass DCP in seiner heutigen Mainstreamform auf dem Gebiet (3) ein Fehldesign ist, wenn man nicht nur Grosskinos auf der Rechnung hat.
Ich kenne die Spezifikationen und das Zertifizierungssystem nicht bzw. wo hier genau die Kosten entstehen. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass wenn du ohne große Hürden was konstruieren kannst und zertifiziert bekommst, womit du alle Filme aus ihren DCPs rausziehen kannst, kann man das ganze System auch komplett sein lassen.cantsin hat geschrieben:Darüber könnte man sich aus pragmatischen Gründen durchaus unterhalten, wenn es einfach eine offene Spezifikation für die Verschlüsselungstechnologie gäbe, die auch auf kostengünstige Implementationen von Drittanbietern hin konzipiert wäre.

