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Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte



Kommentare / Diskussionen zu aktuellen Newsmeldungen auf slashCAM
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Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von Frank B. »

Ein wenig OT:

Also, mir fallen hier einfach hier im Forum zu oft Begriffe wie "verurteilen", "schlechtreden" und so in der Art, wenn es darum geht, bestimmte Dinge kritisch zu betrachten. Bei eine kritischen Betrachtung einer Vorgehensweise stellt man das Für und Wider gegenüber und beurteilt geschweige denn verurteilt es zunächst noch gar nicht. Leider ist das in unserem Kulturkreis kaum noch möglich, sich sachlich mit bestimmten Dingen auseinanderzusetzen, ohne dass sich jemand persönlich oder in der betreffenden Sache angegriffen fühlt und in einen Verteidigungmodus über geht. Hier wird oft nach konstruktiver Kritik gefragt, aber die meisten sind nicht in der Lage, diese zu ertragen. Ertragen ist das gleiche wie Toleranz.
Auch sie wird allerorts gefordert, aber nur so lange, bis jemand eine anere Meinung vertritt als man selbst.
Zum Film Victoria denke ich schon, dass man etwas sagen kann, auch ohne ihn gesehen zu haben, ganz einfach, weil man sich es einigermaßen vorstellen kann und weil auch bestimmte Aussagen in Interviews darüber gemacht wurden. Diese Dinge sind Basis der anfänglichen Kritik. Und nochmals, Kritik ist kein Verurteilen oder Schlechtmachen, sondern eine Auseinandersetzung über Pros und Contras, Vor- und Nachteilen, Risiken und Möglichkeiten. Sie ist nur zu ertragen, wenn man sie als Chance, eine sogenannte Win-Win-Situation betrachten kann zwischen Kritiker und Kritisiertem. Kritik ist leider bei uns nagativ besetzt. So ist sie aber überhaupt nicht gemeint.
Wir verstehen Kiritik oft von oben herab. So wie ein Lehrer zu seinem Schüler sagt: "Das ist Mist, mach das nochmal, besser, so wie ich das haben möchte!" Dann ist es klar, dass sie oft ans Angriff verstanden wird, obwohl selbst das noch kein Angriff wäre, wenn es sich um ein Lehrer-Schüler-Verhältnis handelt. Da hinein fühlen sich viele versetzt, wenn sie Kritik hören. Das Gefühl als Unmündiger betrachtet zu werden, macht viele für Kritik unfähig.
Kritik ist aber nicht nur das. Es ist auch das Reden von zwei Handwerksmeistern, die aus unterschiedlichen Traditionen an ein Handwerk heran gehen. Sie sehen sich gegenseitig zu und lernen voneinander. Der eine sagt, ich mache das so, der andere sagt, ich hab das immer so gemacht. Dann unterhalten sich beide über die Vor- und Nachteile des jeweiligen Handelns und kommen zu Ergebnissen, die sie beide weiter bringen. Das kann ein Festhalten sein am Althergebrachten oder eine Veränderung dessen, was man immer schon so gemacht hat.
Win-Win.



Funless
Beiträge: 5734

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von Funless »

Schön geschrieben. +1
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Fritz Busch
Beiträge: 17

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von Fritz Busch »

@Frank B.!
Du sogst des, bei manchen glaube ich, ist
Kritik= Draufhauen+Festung erobern+STREIT..

Und eig. sind fast alle die sich hier oder in jedem
Forum die Köpfe virtuell einklopfen genau in die
Falle oder Virale Position des Film-erstellers-verkäufers
gelaufen, weil so viel Aufmerksamkeit wird er so im
"normal-film-geichten" Publikum auch net finden. Das
werden dann eh die Kennzahlen der verkauften Kinokarten
oder Tv-deals hergeben. Was mich etwas beunruhigt ist, die
flache Kurve die zum Disput führt und wenn man sich jedes
Posting antut, reden alle von einem Teil, jeder hat etwas und
würde ma liebsten gleich losbrüllen.. Und wozu?
Is doch nur ein Film.
Wie würde versammelte Truppe agieren, wenn sie gemeinsam
an so einem Werk arbeiten müssten...
3ter. welt-krieg?
Sans die Chemrails?
Ises des Wetter?
Ist aber interssant, des ganze hat mich auf eine kleine feine
Drehbuchidee gebracht...
Mitten im Öziland geschrieben...im Land der Freud-Frankl-Dienstleistung.

grias eich :)



Funless
Beiträge: 5734

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von Funless »

Der Film hat soeben für die Kameraarbeit den silbernen Bären in der Kategorie "Außerordentliche künstlerische Leistung" verliehen bekommen.

Cool & Daumen hoch!
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Niko M.
Beiträge: 312

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von Niko M. »

Da ja in der Regel ja jeder ein Stück vom Kuchen abhaben will, wird jetzt sicher versucht werden, Profit aus der Auszeichnung zu schlagen.

Weiss da jemand vielleicht etwas Genaueres, von dem was da jetzt hinter den Kulissen so passieren wird? Oder hat selbst Erfahrungen...

Falls sich also kein Filmverleih die Rechte sichern wird oder will, welche Optionen bleiben den Produzenten, und wie wird dann vorgegangen ?
Gibt es da Standard-Prozesse oder ist fast alles denkbar ?



iasi
Beiträge: 28201

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von iasi »

das einzig Schlimme daran ist:
Nun bekommen wir Dutzende von Filmen "ohne Schnitt" vorgesetzt.
Nach der Handkamera der nächste Exzess.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von Frank Glencairn »

Wie ich vermutet hatte - Preis für den Kamera-Stunt, nix für Schauspieler, Regie oder den Film im allgemeinen.



Niko M.
Beiträge: 312

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von Niko M. »

iasi hat geschrieben:das einzig Schlimme daran ist:
Nun bekommen wir Dutzende von Filmen "ohne Schnitt" vorgesetzt.
Nach der Handkamera der nächste Exzess.
Das stimmt, das nächste Jahr könnte echt schlimm werden. Mir graust es auch schon davor.
Da kommen jetzt wohl einige, unüberlegt und schnell produzierte One-Shot-Movies auf uns zu.
Im Fernsehen und im Kino!

Vielleicht kann man ja sowas auch irgendwie verbieten.
Wenn es ganz schlimm wird, könnte man auch all diese Drehbücher mit Gewalt einsammeln und dann symbolisch verbrennen...oder so ähnlich.

Diese scheiss Kreativität und Vielfalt ! Könnte der Anfang vom Ende sein, wer weiss.

Wieso können nicht alle Filme gleich sein ?
Was mir nicht gefällt, kann auch anderen nicht gefallen - das ist irgendwie logisch. Und weiss jeder.

Was die Berlinale und andere Filmacher dazu sagen geht mir am Arsch vorbei.

Scheiss auf Toleranz ! Ich bin der Mittelpunkt der Welt, und weiss was richtig und falsch ist.



iasi
Beiträge: 28201

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von iasi »

Niko M. hat geschrieben: Diese scheiss Kreativität und Vielfalt ! Könnte der Anfang vom Ende sein, wer weiss.
ja - sicherlich - Kreativität und Vielfalt hat ihren Ursprung immer im Kopieren.
All die "one-shot"-Filmer werden sich natürlich ungeheuer kreativ fühlen ...

Den Erfolg anderer möchten man natürlich gern wiederholen.



Niko M.
Beiträge: 312

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von Niko M. »

iasi hat geschrieben:
Niko M. hat geschrieben: Diese scheiss Kreativität und Vielfalt ! Könnte der Anfang vom Ende sein, wer weiss.

All die "one-shot"-Filmer werden sich natürlich ungeheuer kreativ fühlen ...
Das glaub ich auch. Alles Ego-Affen, die es einfach nicht kapieren, was richtig und falsch ist. Die sollen das doch einfach den alten Hasen überlassen.
Abgesehen davon war es ja nur ein Trostpreis für den Kamera-Stunt.

Mir ist da die Bescheidenheit eines Michael Bay viel lieber. Er hält sich eben nicht für so toll und kreativ, und vor allem kopiert er nichts.

Dank ihm werden die Filme jetzt endlich immer ähnlicher. Dadurch wird dann auch kleineren Produktionen ermöglicht, ihre Filme einer grossen Öffentlichkeit zeigen zu können, und ihr Team + Schauspieler bezahlen zu können.



iasi
Beiträge: 28201

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von iasi »

Niko M. hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Niko M. hat geschrieben: Diese scheiss Kreativität und Vielfalt ! Könnte der Anfang vom Ende sein, wer weiss.

All die "one-shot"-Filmer werden sich natürlich ungeheuer kreativ fühlen ...
Das glaub ich auch. Alles Ego-Affen, die es einfach nicht kapieren, was richtig und falsch ist. Die sollen das doch einfach den alten Hasen überlassen.
Abgesehen davon war es ja nur ein Trostpreis für den Kamera-Stunt.

Mir ist da die Bescheidenheit eines Michael Bay viel lieber. Er hält sich eben nicht für so toll und kreativ, und vor allem kopiert er nichts.

Dank ihm werden die Filme jetzt endlich immer ähnlicher. Dadurch wird dann auch kleineren Produktionen ermöglicht, ihre Filme einer grossen Öffentlichkeit zeigen zu können, und ihr Team + Schauspieler bezahlen zu können.
Michael Bay?
Ja - er hat einen eigenen Stil kreiert - das muss man ihm lassen.

Und es ist wahr: Hätten wir in D einige Produktionsfirmen, die mit international erfolgreichen Filmen ein finanzielles Polster schaffen würden, könnten auch mal abseits von Gebühren und Fördertöpfen riskantere Projekte finanziert werden.

Aus den USA kommen eben nicht nur Megablockbuster ...

Und wenn man bedenkt, welche Produktionen vor langer Zeit mal in D möglich waren, muss man wirklich feststellen, dass sich der deutsche Film aktuell in einem erbärmlichen Zustand befindet.
Und durch all die kommenden "one-Shot"-Filme wird´s nicht besser werden.



Wingis
Beiträge: 104

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von Wingis »

Noch kurz zur Technik/Aufzeichnungsdauer, die hier erfragt wurde:

Die C300 kann bereits "out of the box" dank Dual-Slot endlos aufzeichnen. Man bekommt mit den heutigen Speichermedien 2 Stunden Aufzeichnungsdauer mit zwei CF Karten durchaus hin, so das nur die Kamera intern umswitchen muss. Wenn'S noch länger dauern soll, muss also kein verdeckter Schnitt stattfinden, sondern ein verdeckter Speicherwechsel. Nutzt man einen externen Recorder entfällt sogar dieses Limit, denn mehrere Stunden sind dann natürlich am Stück machbar.

Die Import-Software setzt später die einzelnen Clips nahtlos aneinander, so dass wieder ein einziges langes Videofile entsteht...



iasi
Beiträge: 28201

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von iasi »

Wingis hat geschrieben:Noch kurz zur Technik/Aufzeichnungsdauer, die hier erfragt wurde:

Die C300 kann bereits "out of the box" dank Dual-Slot endlos aufzeichnen. Man bekommt mit den heutigen Speichermedien 2 Stunden Aufzeichnungsdauer mit zwei CF Karten durchaus hin, so das nur die Kamera intern umswitchen muss. Wenn'S noch länger dauern soll, muss also kein verdeckter Schnitt stattfinden, sondern ein verdeckter Speicherwechsel. Nutzt man einen externen Recorder entfällt sogar dieses Limit, denn mehrere Stunden sind dann natürlich am Stück machbar.

Die Import-Software setzt später die einzelnen Clips nahtlos aneinander, so dass wieder ein einziges langes Videofile entsteht...
ooohhhh ... sag doch das nicht allen ... dann machen sich die Leute ja gar keine Gedanken mehr und drehen gleich drauf los



sottofellini
Beiträge: 454

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von sottofellini »

Bei Konzertfilmen hab ich auch schon eine Plansequenz gedreht, notgedrungen als oneman am Set. Da ist natürlich das Stativ mit Fluidkopf Pflicht.
Und obwohl es ja heisst, zoomen und schwenken sei was für Anfänger, kann man doch mit etwas Umsicht annehmbare Resultate erzeugen.
Einfach immer sehr behutsam und vorausschauend hebeln.
Als Kenner des Stückes weiss man auch, wann ein Solo ansteht und ist rechtzeitig dort für die Grossaufnahme ;-)
Dergestalt entsteht eine Reportage, die viel interessanter ist, als eine statische Nonstopaufnahme aus dem stets selben WW.
Für den Fall von Rumplern oder verwischten Schwenks kann immer noch ein zuvor gefilmtes ruhendes Objekt reingeschnitten werden.



nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: Victoria - tatsächlich ein Film ohne Schnitte

Beitrag von nachtaktiv »

Niko M. hat geschrieben: Niemand möchte hier einen neuen One-Shot-Movie Standard einführen. Oder dafür werben, dass es die beste Methode ist.
tja. denkste. bei mir hat schon der erste zeitgenosse angefragt, ob man nicht so ein one shot musikvideo machen könnte...
Die Ignore Funktion ist ein Segen <3



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