MLJ hat geschrieben:Der Firewire Port (IEEE 1394/iLink) wird schon ab Vista nicht mehr vernünftig unterstützt weil er kaum noch verbaut wird, selbst bei Laptops oder Notebooks, was früher ganz normal war. Somit wärst du mit dem alten XP besser bedient was Firewire angeht, da hat es noch gut funktioniert.
ich halte es für keine gute idee, in zeiten, wo jeder rechner am netz hängt, noch irgendwo XP zu verwenden...
MLJ hat geschrieben:Es gibt noch viele andere Codecs aber mit denen bekommst du alles locker in den Griff und mit dem Lagarith sparst du sogar Platz ohne Verluste. Da du nicht zurück auf DV Band willst und noch andere Formate neben DV hast (VHS/Hi8) so würde ich einen Anlauf mit VirtualDub machen und damit das ganze von den Bändern mit einem verlustfreien Codec (Lagarith) auf den PC ziehen.
bei den DV daten würde ich wirklich die unveränderte digital eingelesene version archivieren. lagarith od. andere verlustfreie formate bringen hier überhaupt keinen gewinn.
für die analogen aufnahmen könnte man drüber diskutieren, aber auch da halte ich es für eine denkbar unökonomische bzw. der qualitativen ausgangslage unangemessene lösung.
MLJ hat geschrieben:@mash_GH4 / gunman
Mir geht das ganze HD und 4K Zeugs auch auf den Zeiger, ehrlich. Noch mehr Pixel, noch größer, noch mehr Bits und Bytes, ist ja alles schön und gut, aber wenn ich "Kino" will dann gehe ich ins Kino und genieße das dort. Zuhause will ich einfach abschalten und normal Filme konsumieren wenn ich Zeit dafür habe.
auflösung alleine ist ja auch mir zu wenig. mit bildern aus teuren handys kann ich bspw. auch nicht besonders viel anfangen.
nur, warum man sich dabei nicht gleich am film/kino als qualitätsmaßstab orientieren soll, sondern an domestizierten konsumformen und kompromissen, leuchte mir nicht wirklich ein?
ich will damit nicht sagen, dass ich nicht auch sehr viel zeit vor erbämlich schlechten digitalen kopien wunderbarer alter filmschätze verbringe, weil man sie im kino nur sehr selten zu gesicht bekommt, und sie einfach trotzdem, so wie alte bücher, studieren muss, wenn man sich ernsthafter mit film beschäftigen will. in diesem fall geht's mir dann natürlich auch mehr um ein analytisches erfassen, nicht um das befriedigende erlebnis eines genussvoller kinobesuchs.
MLJ hat geschrieben:Seit es diesen HD Kram gibt kann man das deutsche Fernsehen kaum noch ansehen,...
da kann ich nicht wirklich mitreden. ich besitze nämlich, was dich vielleicht wundern könnte, keinen fernseher! ;)
ich schau mir die sachen, die mich interessiern, praktisch nur mehr am computermonitor bzw. schnittplatz an.
aber natürlich ergibt sich hin und wieder eine gelegenheit, woanders mitzuerleben, was da über die gebräuchlicheren verbreitungskanäle plätschert. das ist dann tatsächlich immer wieder ein erschütterndes erlebnis -- nicht nur wegen der unzureichende bildqualität, die mit der heftigen kompression der übertragungswege einhergeht, sondern auch aus ganz anderen gründen...
MLJ hat geschrieben:...DVBT (SD) hat komischerweise nicht so stark geruckelt und hatte für meinen Geschmack ein besseres Bild.
der grund meiner abscheu vor entsprechenden kompromissen der elektrischen laufbildaufzeichnung liegt noch viel weiter zurück -- meinem erlebnissen im analogen SD zeitalter.
bei mir persönlich war diese unbehagen groß genug, dass ich zwischendurch für fast zwei jahrzehnte die kamera einfach zur seite gelegt habe, und mich anderen medien zugewandt hab.
von meinen entsprechenden arbeiten aus den 90er jahren haben die Hi8 und VHS resultate kaum bis in die gegenwart überlebt. was dagegen diese zeit fast unbeschadet überdauert hat, sind meine ersten versuche auf film.
das gibt mir zumindest so weit zu denken, dass ich auch all die tollen gegenwärtigen standards bzw. vorzüge digitaler gestaltungsmittel relativ skeptisch betrachte. es ist zwar wirklich beeindruckend, was sich da in den letzten jahren an visuellen gestaltungsfreiräumen eröffnet hat, aber die resultate dürften vermutlich trotzdem wieder nur relativ kurzlebig sein.
MLJ hat geschrieben:Und was liest man hier immer wieder im Forum ? "Ich habe HD Material und muss eine DVD davon machen.", bedeutet also, ich nehme "Hyper-Super-Duper" Material auf um es auf 720x576 runter zu skalieren um es auf DVD zu bekommen ? Warum nicht gleich in dem Format aufnehmen ? Würde eine Menge an Zeit sparen, aber scheinbar geht das heute nicht mehr mit den neuen Kameras.
ich hab kein sonderliches problem damit, wenn ich arbeiten am ende auch jemandem in einer unbefriedigenden kopie auf DVD aushändige, oder sie nur auf irgendwelchen lächerlichen beamern vorführen kann. beim arbeiten selbst versuche ich mich trotzdem an etwa jene qualitätsstandards zu halten, die mir gegenwärtige vernünftig erscheinen.
MLJ hat geschrieben:Bevor jetzt alle laut schreien und zu Gegenargumenten greifen, das ist nur meine (!) persönliche Sicht der Dinge, nichts anderes. Ich beabsichtige nicht (!) irgendetwas hier schlecht zu machen und jeder soll das nehmen was ihm gefällt, alles klar? Also bitte nicht angegriffen fühlen denn so ist das ganze nicht gemeint, okay?
keine sorge -- ich akzeptiere das schon!
wenn ich hier ein wenig polemisiere, dann eher nur gegen diesen einen punkt, in dem ein ganz bestimmter historisch gegebener kompromiss meiner ansicht nach ein wenig zu sehr verklärt wird.
aber, das ist wirklich nur ein kleines detail. in wahrheit können wir aus der entsprechenden geschichte sehr viel lernen, um auch die gegenwart und heute zur verfügung stehende mittel mit der nötigen weitsicht bzw. angebrachten skepsis zu beurteilen.
MLJ hat geschrieben:Für alle die es noch nicht wissen: Ich filme übrigens noch mit S-VHS und bin glücklich damit, genauso mit meinen analogen Fotoapparaten. Für mich zählt der Inhalt eines Films und nicht wie viele Poren ich auf der Haut der Schauspieler/innen sehen kann. In diesem Sinne, cool und Sachlich bleiben ;)
das habe ich natürlich nicht gewusst!
bei mir waren es sicher auch die langen nächte in der dunkelkammer und das langsame erlernen, wie man selbst mit relativ beschränkten kameras (meine vermutlich besten aufnahmen hab ich mit einer ganz billigen chinesischen zweiäugigen mittelformatkamera fabriziert!) befriedigende resultate zustande bringt. genau das wollte mir mit den videotechnischen beschränkungen vergangener jahrzehnte nie so recht gelingen. ich halte es für keinen zufall, dass es gerade die digitalen fotoapparate waren, die hier eine massive veränderung im low-budget bereich eingeleitet haben. erst diese qualitativen möglichkeiten haben die sache auch für mich wieder interessant werden lassen. wobei es natürlich in hinsicht auf die ergonomie dieser geräte noch immer ziemlich im argen liegt.