Hallo, Sebastian!
Es wäre besser gewesen, du hättest mit der Auflösung 720*576 gecapturt. Dann hättest Du nicht den bei der jetzt notwendigen Gößenkonvertierung auftretenden, weiteren Verlust. Wenn möglich solltest Du direkt im Zielformat (simple Profile, nur I-Frames) capturen. Das gibt den wenigsten Verlust wenn Du für den Schnitt ein Programm benutzt das "smart" rendern kann, z.B. MSP7, und mit harten Schnitten arbeitest.
Auch wenn sie Dich stören, solltest Du die Störstreifen tolerieren. Diese zu entfernen würde ein Cropping mit anschließenden Skalieren bedeuten und somit einen weiteren Qualitätsverlust erzeugen. Sie sind beim Fernseher ohnehin nicht zu sehen weil sie im Overscanbereich liegen. Verändere möglichst wenig an den Videos. Nicht vorhandene Qualität kannst Du nicht wiedergewinnen! Auch wenn Du filterst und renderst bis der Computer kocht - Du kannst es als Laie nur schlimmer machen.
Wenn Du tatsächlich die Aufnahmen optisch verbessern wolltest, müßtest Du ganz anders an die Sache herangehen:
1. Bänder mehrmals umspulen und dabei mit Spezialflüssigkeit reinigen. Dafür gibt´s extra Geräte.
2. Mit hochwertigem Videorecorder mit selbstjustierenden Köpfen abspielen.
3. Signal mit einem TBC bereinigen.
4. Mit einem verlustlosen Codec (z.B. HuffYUV) in der Zielgröße (für DVD 720*576) capturen.
5. Bildfehler erkennen, bewerten und mit passenden Filtern (z.B. VirtualDub) gezielt korrigieren. Dazu gehört sehr, sehr viel Erfahrung und ein umfangreiches Wissen über Filter und deren Wirkung.
6. Unter Umständen, für die Wiedergabe auf Beamern, Stör- und Randstreifen durch croppen entfernen und durch schwarze Bereiche ersetzen. Nicht das Bild wieder auf die ursprüngliche Größe skalieren! Das bedeutet Schärfeverlust und evtl. Moiréeartefakte bei Bewegungen weil die Halbbildstruktur mehrfach gebrochen wird.
7. Bei Bedarf mit einem speziellen VHS-Filter phasenverschobene und überbetonte Rottöne korrigieren.
8. Einen sanften Smoother einsetzen, danach einen Rauschfilter und zuletzt wieder einen Schärfefilter setzen, u.U. mit Edge-Enhancer.
9. Zum Schluß noch Helligkeit, Kontrast und Farbe anpassen.
10. Mit ähnlicher Methodik den Audioteil filtern. (Hab ich nicht so den Durchblick, das muß ein Audiophiler erklären)
11. Schneiden.
12. Mit einem guten Encoder (TMPEC, Mainconcept oder Canopus - die tun sich untereinader nicht viel) mit VBR 8000-9000 im Mehrpassverfahren nach MPEG-2 rendern lassen.
13. Authoren und brennen.
Und Zack - schon fertig! Willst Du Dir das wirklich antun?
Fragt mit vielen Grüßen
der Peter
Videofreunde
Peter -BEI- Dreisky.de