Leider wirklich nur Spielzeug-Plastiklinsen a la Lomographie. Ausserdem sind 25mm und 35mm an der Pocket Portrait- bzw. Tele-Brennweiten. EDIT: Du kriegst auch wahrscheinlich Probleme mit deren Filtergewindemaßen. Entweder brauchst Du ND- und IR-Cut-Filter in Foto-unüblichen Maßen oder die entsprechenden Step-Up-Ringe.
Sodass ich eben möglichst nur einmal Objektive kaufen muss.
Wie ist das mit den Canon Objektiven? Ich hab z.B. hier einen Adapter von Quenox gefunden der ähnlich wie der Metabones Speedbooster wirken soll, hat den schon mal wer ausprobiert?
Es kursieren diverse schlechte Speedbooster-Clones. Sie nützen Dir an der Pocket nicht so viel, weil Du als Standardbrennweite ca. 17mm brauchst; bei den üblichen 0,71x-Focal Reducern bräuchtest Du also ein 24mm-Objektiv, für Standard-Weitwinkel 14mm. Canon EF-Objektive lassen sich nur mit dem 600 Euro teuren Pocket Speed Booster von Metabones so adaptieren, dass auch die Blendensteuerung funktioniert.
Ich glaube es gibt den gleichen auch noch für FD Bajonett. Würde es Sinn machen FD Linsen zu kaufen weil sie günstiger sind (falls dem überhaupt so ist?) oder sind die dann wieder am EF Bajonett beschi...eiden?
FD-Linsen sind sogar sinnvoller als EF, weil sie einen Blendenring haben. Aber das Problem bleibt, dass sie für ein ungefähr dreimal größeren Bildkreis gerechnet sind, mit 50mm als Standardbrennweite, die an der Pocket schon ein langes Tele ist und auch mit Speed Booster ein Teleobjektiv bleibt.
Da die Frage bestimmt kommt, Einsatzzweck sind szenische Geschichten. Musikvideos, Kurzfilme also eher kontrollierte Lichtverhältnisse aber bei Tag auch wahrscheinlich available light mit Reflektoren.
Zwei Optionen: Für eher Camcorder-typische Außenaufnahmen, bei denen man ein Zoomobjektiv braucht, keine besondere Lichtstärke benötigt und auch nicht mit geringer Tiefenschärfe freistellen will, ein Micro Four Thirds-Kitzoom, am besten gebraucht, weil es die sowohl überall im Angebot gibt. Ich würde da, anders als ruessel, eher zu Panasonic (und dann dem 14-45mm bzw. 14-42mm in seinen diversen Varianten) raten, weil die im Gegensatz zu Olympus einen eingebauten optischen Bildstabilisator haben, der auch an der Pocket funktioniert. Dafür würde ich nicht mehr als 100 Euro ausgeben. Das Panasonic 14-140mm ist besser, aber auch teurer mit neu 500 Euro. (
Hier ist ein Video, das ich gerade mit der Pocket und diesem Objektiv gedreht habe.)
Für Videos, bei denen mehr es auf die Bildästhetik ankommt, führt kein Weg an einer guten Festbrennweite vorbei. (Alternativ noch das Sigma 18-35mm/1.8 als teure, aber gute Universalinvestition, am besten noch in Kombination mit dem Metabones Pocket Speed Booster - dann bist Du aber über 1100 Euro los.) Die preiswerteste Lösung für ein wirklich gutes Objektiv ist das Samyang/Walimex 16mm/2.0, das in der VDSLR-Version knapp unter 500 Euro kostet. Im Zweifelsfall würde ich mir das kaufen und alles damit drehen. Das ist letztlich billiger, als vergebliche Hoffnungen und unnützes Geld in irgendwelche Billiglösungen zu stecken. Wenn Du es mit Nikon-Bajonett + Adapter kaufst, wirst Du es sehr wahrscheinlich auch an vielen oder allen Deiner zukünftigen Videokameras verwenden können, egal ob von Blackmagic, Canon oder Sony.
Eine mindestens gleichwertige Alternative ist der Blackmagic Pocket Speed Booster für knapp 500 Euro + ein gebrauchtes Nikon 28mm/2.8 Ai-s für knapp 200 (das in Kombination mit dem Speed Booster zu einem 16mm/1.6-Objektiv wird).
Du siehst doch schon im YouTube 720p-Modus, wie diese Objektive die Baumblätter zu amorphen Wolken weichzeichnen. Die haben nie und nimmer HD-Auflösungen - und würden dann zu Special Effektlinsen.
Es gibt wirklich gute Kinoobjektive, aber fast alle, die für Amateur-16mm-Kameras gebaut wurden (und darunter fällt auch alles mit c-mount), lösen nicht gut genug auf für die Kamera. Ich hab's getestet, weil ich aus meiner eigenen Analogpraxis hier eine große Sammlung solcher Objektive (inkl. Kern Switare und Schneider Cine Xenons) herumliegen habe.
In GH2 & Co.-Zeiten hatten solche Objektive durchaus ihren Reiz als wirksames Gegengift zur künstlichen Überschärfung des Bilds in der Kamera, und gefälligeren Farben bei Videoaufnahmen, an denen man nachträglich sowieso nicht mehr viel verändern konnte. Die Pocket verhält sich da ganz anders, eher wie ein technisches Messinstrument (oder, auf den Audio-Bereich übertragen: eine gnadenlos linear-neutral abbildende Studiomonitorbox), das Unzulänglichkeiten von Objektiven gnadenlos sichtbar macht. Und Farbabweichungen korrigiert man in Resolve mit wenigen Handgriffen.
EDIT: Eine Ausnahme sind natürlich professionelle Super 16-Objektive, die aber i.d.R. unbezahlbar sind. Und die Cooke Kinetals für Arriflex, die ab Brennweite 12mm Super 16 redlich abdecken, aber auch für 400-1000 Euro pro Stück in der Bucht stehen (und in ihrer Ergonomie an der Pocket nicht so toll sind - Blende und Schärfenziehen ist am Arriflex-Adapter schwierig, und deren in Zoll gerechneten Filtergewinde sind nicht mit den üblichen, in mm gerechneten Fotofiltern kompatibel).
Bei einer für 150€ oder 100€ wär ich allerdings ganz Ohr :D
Dann bliebe noch das Sigma 19mm/2.8, ein ausgezeichnetes (aber eben nicht sehr lichtstarkes und an der Pocket schon leicht teliges) MFT-Objektiv für unter 200.
Ich danke euch schon mal für eure Hilfe.
Meine Empfehlung: Leih' Dir erstmal irgendwo ein gutes Objektiv. Ich will ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber momentan gibt's hier auf diesem Forum wieder eine Pocket-Euphorie nach der Preissenkung, die mir nicht ganz rational zu sein scheint. Die Möglichkeit, dass Du mit der Kamera nicht glücklich wirst und sie wieder abstoßen willst, würde ich an Deiner Stelle durchaus einrechnen.